Diese Reise beginnt eigentlich bereits vor mehr als 10 Jahren. Damals war ich das erste Mal in Sibirien. Genauer in der Gegend rund um den Baikalsee. Damals machte ich die nette Bekanntschaft mit einer älteren russischen Fremdenführerin (Vera) und ihrem Fahrer (Munko). Wir waren uns damals sehr sympathisch und so äußerte sich Munko damals, dass ich ihn unbedingt auf Sachalin besuchen solle. Dort würde er mich dann zum Bärenjagen und Lachsfischen einladen.
Solche Einladungen nehme ich zuerst einmal nicht sehr ernst. Da unser Kontakt aber über Jahre Bestand hatte und Vera immer wieder diese Einladung von Munko erneuerte, entstand dann Ende 2017 der Wunsch, in den fernen Osten zu reisen.
Im Dezember 2017 hatten wir (meine Frau und ich) dann die Reiseroute grob geplant.
Wir wollten eine Fahrt mit dem Postbus unternehmen, mit einem Postschiff auf dem Jenissej fahren, die Transsibirische 🚃 benutzen, im Baikal baden und dann die heißen Quellen nutzen, die herrliche Landschaften rund um den See erkunden und dann letztlich nach Sachalin aufbrechen um Munko zu besuchen.
31.8.2018
Um 9:00 verlassen wir unser 🏠. Ich und meine Frau (Daniela) verlassen vollgepackt mit unseren zwei 🎒 unseren Heimatort. Zuerst geht es mit dem 🚌 zum Bahnhof und dann weiter zum Flughafen nach Düsseldorf. Wir fliegen mit der Aeroflot über Moskau nach Krasnojarsk. Das einchecken am Flughafen verläuft reibungslos, unsere Visa sind ok und die Rucksäcke können wir direkt am Schalter abgeben. Also kein Sondergepäck, ob das gut geht? Ich war hocherfreut, da wir weniger Lauferei hatten und innerlich etwas skeptisch dass alles mit dem Gepäck klar geht.
Ein Wort noch zu unseren Visa. Wir haben einen Visadienst beauftrag, da es ohne recht schwierig ist.
Ich werde die entsprechenden Links nach meiner Rückkehr hier einfügen.
Unser Flug mit der Aeroflot startete halbwegs pünktlich und der Service an Bord war gut. Bequeme Sitze, reichlich Platz (meine Länge 1,92) und auf der Passage nach Moskau ein lecker Weinchen damit es mit dem Schlafen an Bord klappt. In Moskau landeten wir mit etwas Verspätung, wir mussten noch durch die Einreisekontrolle und dort machte jemand seine Aufgabe mit großer Akribie. Die Minuten vergingen und als wir endlich durch waren, war der CheckIn Zeitpunkt schon etwas vergangen. Nach einiger Sucherei haben wir dann unser Gate gefunden und in letzter Sekunde den Zugang geschafft. An Bord gab es dann eine nicht geplante seh positive Überraschung. Eigentlich sollte wir zwei Sitze hintereinander bekommen – es war beim Einchecken nichts mehr frei – zu unserem 🍀 hatten wir Plätze am Notausgang und wir konnten sogar noch tauschen, so dass wir sehr bequem die Plätze 10 A B hatten. Soviel Platz hatte ich selten!!!!
01.09.2018
Der Nachtflug verlief unspektakulär, gegen 5:00 🕔 landeten wir auf dem Flughafen in Krasnojarsk.
Gegen 5:30 war meine Laune dann auf einem Tiefpunkt. Recht unausgeschlafen, in der Hoffnung nun schnellstens zum Bushof zu kommen, erhielt einen recht großen Dämpfer. Beide Rucksäcke waren nicht auf dem Transportband. Wir warteten bis die Halle sich bis auf die Personen, die ebenfalls betroffen waren, gelehrt hatte. Anscheinen waren alle Gepäckstücke der Weiterreisenden von Moskau nach Krasnojarsk falsch geroutet worden. So standen wir nun morgens um 5:45 in einer langen Reihe am Schalter für verlorene Sachen und fragten uns, wie es nun weitergehen sollte. Im unserem Handgepäck hatten wir größtenteils nur technisches Equipment!
Wir waren die letzten in der Reihe. Die russische Angestellte gab sich alle Mühe und zum Glück gab es ein großes Poster wo alle möglichen Gepäckstücke inkl. Größentabelle und Farbtafel aufgeführt waren. So konnten wir recht schnell und leicht unseren Verlust melden und bekamen am Ende ein Protokoll mit einer Kontaktnummer. Wir gaben im Gegenzug die Nummer von Vera an. Gegen 6:30 war dann alles erledigt. Wir konnten mit unserem Handgepäck den Flughafen verlassen. Zum Glück wartete unser Fahrer immer noch!
Ein paar Sätze zu unserer bisherigen Organisation.
Den ersten Teil unserer Reise haben wir pauschal organisieren lassen. Ich möchte hier sehr Knopreisen aus Bremen empfehlen. WWW.knop-reisen.de
Frau Knop und Ihr Team sind exzellent und wahre Russlandspezialisten. Der Hinflug, der Transfer zum Postbus nebst Ticket, die Übernachtung in Krasnojarsk inkl. Deutschsprachiger Stadtführung und die REise mit dem Postschiff, alles wurde hervorragend vorab geplant.
Aber zurück zu unserem Fahrer. Er stand einsam in der Wartehalle und erwartete uns. Ich war happy. Nach einer 15 minütigen Fahrt kamen wir im Stadtgebiet von Krasnojarsk an und unser Fahrer brachte uns zuerst einmal zu einem Kaufhaus. Wir brauchten ja nun so einiges und fanden zumindest Zahnbürsten und Paste, ein paar Flip-Flops für meine Frau, für mich gab es nichts, ich hatte zu große Füße :-). Etwas Haarwaschmittel vervollständigte dann unseren ersten Einkauf. Mein Versuch zu diesem Zeitpunkt auch schon eine Telefonkarte zu erwerben, scheiterte aufgrund der frühen Uhrzeit.
Pünktlich wurden wir dann am Bushof abgesetzt, die Fahrtkarten wurden uns ausgehändigt und wir warteten auf den Postpost. Dieser kam um 7:40 pünktlich und auf den reservierten Plätzen 1+2 mit bester Aussicht ging es nun los Richtung Norden, auf den russischen Landstraßen nach Jenissejsk.
Viel von der Fahrt haben wir nicht mitbekommen. Die Müdigkeit übermannte uns recht häufig. Gegen 14:15 waren dann die mehr als 400Km geschafft. In Jenissejsk erwartete man uns bereits und der Transfer zum einem recht kleinen Hotel war schnell erledigt. Kurz eingecheckt, die wenigen Sachen ausgepackt und dann wartete bereits unsere Stadtführerin auf uns.
Klar wußte diese bereits Bescheid. Ich hatte zwischenzeitlich ebenfalls Kontakt zu einer Vertretung von KnopReisen aufgenommen und wir erfuhren, dass bereits mit Aeroflot gesprochen wurde.
Die Stadtführung ist recht empfehlenswert und zudem erfuhren wir, wo wir weitere Sachen (Unterhosen, T-Shirt, Waschzeug und Badelatschen) erwerben konnten. Zudem half mir Irina unsere Führerin beim Erwerb der Telefonkarten (15GB inkl. 600 Minuten Sprechzeit für ca. 6€) Nach unsere Führung ging es ab ins Hotel und nach einem kleinen Imbiss und zwei großen Starkbier war dann Schluß für mich – gute Nacht
2.9.2018
Gute geschlafen und voller Tatendrang erreichte uns die Nachricht von „Sputnik“ der Knop Vertretung vor Ort, dass zumindest ein Rucksack gefunden sei. Zuerst hieß es, es wäre der von Dani, dann war es aber doch meiner. Da dies aber alles ungewiss erschien, machten wir uns am Sonntag gegen 9:00 auf zum schoppen. Auf dem Markt und einem benachbarten Kaufhaus wurden wir dann auch fündig und kauften für mich und Dani noch so. einige Kleinteile.
Kurz vor 11:00 machten wir uns dann auf Richtung Schiffsanlager, denn um 12:00 sollte unser Schiff kommen bzw. ablegen.
Als wir dann nach einem sehr kurzen Fußmarsch dort ankamen, war das Schiff bereits vor Ort. Unser Einchecken konnte erfolgen und gegen 11:30 legte wir bereits ab. Merke, in Russland sollte man immer überpünktlich sein.
Unsere Zweibettkabine versprüht den Charm der DDR aus den 50ern. Argo unser Schiff wurde in Wismar gebaut und liebevoll von den Russen gepflegt und in Schuß gehalten. WC und Duschen befinden sich auf dem Gang sind sauber und werden täglich gesäubert. Die Gastronomie an Bord ist gut Bürgerlich, neben typisch russischem gibt es auch Schnitzel. Zu unserer Überraschung besitzt man auch eine Speisekarte in deutsch. Die Preise sind in Rubel aufgrund der derzeitigen Kurse (1€ = 79 RUB) sehr preiswert. 1 Flasche Bier kostet 150-200 RUB). Ein Frühstück für zwei Personen sollte nicht mehr als 800 RUB kosten.
Hier lässt es sich gut aushalten.
Und so verläuft der erste „Seetag“ recht gemütlich. Die Sonne scheint und wir hoffen auf gute Nachricht betreffend des zweiten Rucksacks.
03.09.2018
In der Nacht war es sehr nebelig und unser Schiff musste 4 Stunden ankern. Wir kommen nun nicht gegen 20:00 in Krasnojarsk an sondern es wird 24:00 🕛. Hoffentlich bekommen wir unseren Anschlußzug um 1:14!!
Das waren meine ersten Gedanken als wir am Frühstückstisch diese Information erhalten haben.
Auch zum Thema Rucksack gibt es nichts neues. Die nächste Info gibt es nicht vor 19:00, da soll ein weiterer Flug der Aeroflot in Krasnojarsk ankommen. Wir warten.
Unser Frühstück war reichhaltig. Es gab Rührei und mit Kraut und Fleisch gefüllte Pfannkuchen für mich. Dani bevorzugte einen Topf mit Teigtaschen in Brühe (Pelmini).
Das Wetter ist heute nicht so gut. Es regnet zwar nicht, aber es ist recht frisch und die Sonne wurde heute noch nicht gesehen.
So sitzen wir heute in der Recht gemütlichen Kabine. Dani lernt und ich schreibe diese Zeilen – während wir ständig von der schönen Landschaft, die unserem Fenster langsam vorbei zieht, abgelenkt werden. Aber auch das ist ein Geheimnis von Russland, Zeit fliesst hier langsamer.
Gegen 14:00 gibts das erste Bier!!!