Türkei – Transit (24.-26.9.19)

Auf der türkischen Seite lief es dann leider nicht so optimal. Ich sage nur 3 1/2 Stunden. Zuerst ließ man mich 10 Minuten im Niemandsland stehen, bevor der türkische Grenzer das Tor öffnete. Dann funktionierte das EDV System für die Passkontrolle nicht (wie vor 2 Jahren). Ich legte mich deshalb auf eine Parkbank und schlief 30 Minuten. Dann meinte ein schlauer Türke, ich könne ja auch zum Schalter der LKW Fahrer gehen. Dort würde das System funktionieren. Aha!!

Als ich davon zurückkehrte, mußte ich noch zum Schalter für die Einfuhr der 🐮 und dort passierte es dann. Der Zöllner sagte etwas von X-Ray. Bitte was?

Nun ich mußte zuerst das gesamte Gepäck auspacken und neben die Maschine legen. Dann leitet man mich und die 🐮 über den ganzen Platz zu einer LKW Röntgenanlage. Dort hieß es dann warten, die Jungs machten Pause, und irgendwann durfte ich dann die Maschine innerhalb der Anlage abstellen. Sie wurde zweimal bestrahlt und danach mußte ich auch noch den Sitz ausbauen, da die Geleinlage anscheinend auf dem Bildschirm verdächtig erschien. Aus dem Inneren des Sitzes wurden Proben entnommen und für unbedenklich befunden. Dann endlich durfte ich zurück zu meinen Sachen und alles einpacken. Hätte ich einen umbringen können, so hätte ich es in diesem Augenblick erwogen. Nichts wie weg hier.

Hinter dem türkischen Zoll
Arme Schweine, ihr habt es noch vor euch
Hinter der Grenze, der Berg Ararat, das ist der aus der Bibel mit Noah

Nun heißt es Meilen machen. Die Straßen sind gut, die Temperatur angenehm und so komme ich gut voran wenn da nicht noch die 5 Zwangspausen gewesen wären. Auf den ersten 💯 Kilometern fordert mich das Militär regelmäßig zum Anhalten auf.

Gegen 17:30, es dunkelt bereits, suche ich mir ein Hotel und werde auch sofort fündig.

Hotel Sahra, City Horasan, GPS 40.037396, 42.164926

Ich übernachte hier für 90TRL (\6), sauber und ruhig.

Schräg gegenüber ist ein Kebab Laden und keine 30 Minuten später sitze ich bereits vor meinem Essen. 🤤 yummy 😋

25.9.

Mein Übernachtungsort liegt auf 1550 Meter, die Nacht wird bitter kalt und als ich gegen 5:15 starte, zeigt das Thermometer 3 Grad. Ich habe mir deshalb extra 2 Pullover angezogen und die dicken Handschuhe herausgekramt. Trotzdem war es bis 7:30 recht unangenehm auf der Maschine. Erst als die Sonne gänzlichst über dem Horizont stand, wurde es merklich angenehmer. So spulte ich heute die Kilometer ab. Die Straße ist fast durchgängig als Autobahn oder Schnellstraße ausgebaut und erlaubt Geschwindigkeiten bis zu 110. So komme ich gut voran, zumal ich heute nicht unter Kontrollen zu leiden habe. Gegen 16:45, ich befinde mich zwischenzeitlich auf der Höhe von Ankara, sind mehr als 1100km geschafft. Als das Wetter nun merklich schlechter wird und es stark zu regnen beginnt, entschließe ich mich, mir vorzeitig ein Hotel zu suchen. In Ilgaz / Cankiri finde ich das Akbak Otel. Für 120TRL top Zimmer, mit Sauna und Salzgrotte inklusive. GPS 40.906923, 33.645762

Der 🐮 gönne ich den guten 95er Oktan, so dass sie für Morgen präpariert ist.

Bis nach Istanbul sind es noch 400km und bis zur bulgarischen Grenze insgesamt 800. Schauen wir mal, ob ich morgen gegen 12:00 bereits in der EU bin.

26.9.

Ich lag bereits gestern um 21:00 im Bett und schlief wie ein Baby. Um 5:15 ist meine Maschine gepackt und es geht los. Zum Glück ist es hier nicht mehr so kalt und das Fahren ist um einiges angenehmer. Keine Polizeikontrollen lassen mich zügig voranschreiten. So verlasse ich um 11:57 Asien und betrete den europäischen Teil der Türkei. Für den letzten Part benutze ich die mautpflichtige Autobahn und bekomme prompt etwas Ärger. Als ich die erste Mautstelle anfahre gibt es dort keine Möglichkeit zur Bezahlung mit Karte oder bar. Was also tun? Ich umfahre einfach die geschlossene Schranke und erwarte die Dinge die dann kommen sollen. Es passiert aber nichts und so fahre ich einfach weiter. An der nächsten Mautstelle erwartet man mich bereits und ich darf nachzahlen außerdem zeigt man mir den kleinen verdeckten Ticketschalter, damit ich das nächste Mal mich richtig verhalten kann. Klar Jungs mache ich…..

Als ich dann gegen 14:45 die Grenze erreiche, ist dort mächtig was los. Endlich einmal vergeht für mich mehr Zeit mit anstehen, als mit der eigentlichen Kontrolle. Diese entfällt sowohl in der Türkei als auch in Bulgarien. Um 15:15 bin ich komplett durch. Keine Gepäckkontrollen und die Passkontrolle ist auf ein Minimum reduziert. Back in the EU.

Flughafen Köln, Thessaloniki, Grenze GR/TR und die ersten 120 km innerhalb der Türkei.

Pannen – Pech und Pleiten
So könnte der heutige Tag kurz und treffend umschrieben werden, wenn nicht ganz am Ende noch alles versöhnlich geendet hätte…

Aber schön der Reihe nach. Mein Flug mit Eurowings verlief recht unspektakulär. Gegen 10:00 landeten wir und ich nahm ein Taxi zur Spedition, dort wo meine BMW bereits auf mich warten sollte.


Allen Unkenrufen zum Trotz, da stand sie dann und wartete auf mich. Gegen 11:00, bei ca. 28 Grad Außentemperatur verließ ich die Halle und kurze Zeit später war es recht mollig unter meinem Motorradkombi. Bis zur türkisch / griechischen Grenze sollten es nun 350 km sein und ich kam gut voran.

An der Grenze war meine kurze Glückssträhne jedoch bereits vorbei. Die Griechen kontrollierten die Türken besonders gründlich und so war die Schlange recht lang. Ich stand mitten drin, in der prallen Sonne und es sollte 1 1/2 Stunden dauern.

Die türkischen Zöllner wollten sich bei diesem Spiel nicht Lumpen lassen. Just in dem Augenblick als ich an der Reihe war, viel deren Computersystem aus. Es dauerte 3 Stunden. Mit diesem Zeitverlust von 4,5 Std. war ich bedient. Mein Etappenziel, noch weitere 180 km zum nächsten Campingplatz konnte ich vergessen. So entschloss ich mich nach 120 km, es war zwischenzeitlich 21:00 und stockdunkel, eine Bleibe zu suchen. Meine Wahl viel auf ein einfaches Hotel im nächsten Ort Aslanlar, in Tekirdag (allyhotel@aslanlarotomotiv.com), für 60 TRL bekam ich ein sauberes Zimmer inkl. Klima. Ende gut – alles gut. Hier noch die komplette Anschrift: ASLANLAR GRUP HOTEL, Malkara Yolu Üzeri 1 Km Altinova No. 5 TEKIRDAG

10.800 KM in 3 Wochen – klappt das?

In den nächsten Wochen werde ich versuchen, regelmäßig über meinen Iran-Trip zu berichten. Habt ein wenig Verständnis, „bloggen“ ist Neuland für mich.

Aufgrund der derzeitigen Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei habe ich mich noch kurzfristig entschieden, meine Reise dem Auswärtigen Amt anzuzeigen. Unter http://www.elefand.diplo.de gibt es die Möglichkeit zur elektronischen Erfassung von Deutschen im Ausland.

Geplanter Reiseverlauf:

Ab Thessaloniki (GR) auf dem Landweg über Istanbul – Ankara an die türkisch / iranische Grenze. Es folgen ca. 1 1/2 Wochen Rundreise im Iran und anschließende Rückreise über Armenien – Georgien – Fährüberfahrt nach Odessa (Ukraine), weiter durch Moldawien und Ukraine an die polnische Ostgrenze. Weiter geht es durch Polen auf der guten alten A4 bis ganz in den Westen von Deutschland. Zuhause!

Und nun geht’s los:

Am 23.8.2017, morgens um 5:00 bringe ich meine R1200GS ADV zur Spedition.

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Heute ist der 29.08. meine Route ist mittels Garmin Base Camp geplant und muss noch auf mein Zumo 660 übertragen werden. Für die Action Cam habe ich am Helm und der BMW eine Befestigung. Die Datensicherung geschieht über eine externe Festplatte vom Typ Intenso mittels SD Card Slot. Viel Technik, ich hoffe es klappt alles so wie ich es mir denke.

31.8.

Wenn Technik begeistert! Gestern Nacht war ich mit den Nerven wweitestgehend am Ende. Das mit der externen Festplatte funktioniert nicht und eine Navi Karte ist plötzlich nicht mehr auf meinem Gerät. Ich hab Stunden für nichts verraten. Am Ende steht die Erkenntnis, dass 128 GB für Filmaufnahmen reichen müssen und ich zum Glück auch aktuelle Straßenkarten habe. Mit dieser Erkenntnis konnte ich dann endlich schlafen gehen. Gegen 19:15 geht es nun nach Köln und Morgen früh um 6:30 mit German Wings nach Thessalonoki. Mal sehen ob meine BMW wohlbehalten bei der Spedition angekommen ist.