Was lange währt wird endlich gut;
oder sollte es am Ende doch heißen;
das dicke Ende kommt bestimmt!
Lassen wir uns überraschen, denn zu diesem Zeitpunkt ist mir noch nicht klar, ob alles wie gewünscht ablaufen wird. Meine Vorbereitungen sind heute, am 25.8.2019 zu 99,9% abgeschlossen, es wird auch Zeit, denn am 29.8. geht es Richtung Georgien 🇬🇪.
Aber beginnen wir ganz zu Anfang.
Hauptziel meiner anstehenden Reise ist diesmal Usbekistan 🇺🇿 und hierbei besonders die Region um Samarkand, Buchara und die Oase 🏝 Chiwa. Um dorthin zu gelangenden ist etwas Logistik gefragt. Nach einiger Recherche bin ich auf einen Anbieter, die Firma Slava Tour West-East Travel (www.ktm-georgia.com) aufmerksam geworden . Recherchen im Internet rundeten den aufgrund etlicher Telefonate gewonnenen positiven Eindruck ab. Für ca. 900€ geht meine R1200GS ADV (die Gummikuh 🐮 ) auf Reisen. Ziel ist hierbei Georgien 🇬🇪.
Aber ich greife schon wieder vor. Zuerst musste ich meine Gummi-🐮 per Hänger zum Kooperationspartner von Slava anliefern. Es ging Richtung Süden nach 89160 Dornstadt. Die TLO internationale Spedition hatte den Transport zu übernehmen. Doch bevor es soweit kam war noch etwas handwerkliche Arbeit nötig. Eigenhändig erfolgte dann das demontieren und verpacken in eine recht knapp bemessene Holzkiste.







Ich hatte hierfür eigentlich nicht mehr als 1 1/2 Stunden eingeplant, es sollten aber 3 Stunden werden. Danach folgte das Ausfüllen einiger Dokumente und die Übergabe des KFZ-Scheins. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich mir besser hiervon eine gute farbige Kopie hätte machen sollen. Aber hierzu später mehr.
Glücklich endlich alles erledigt zu haben, machte ich mich danach auf den Weg zurück nach Aachen. Mein Motorrad sollte nun ca. 3 Wochen unterwegs sein.
In den nächsten Wochen erfolgte dann die Planung der Reiseroute und die Buchung des Fluges nach Tiflis / 🇬🇪. Ich kann hier AirBalic sehr empfehlen.
Die Route:
Ich übernehme die 🐮 im Zolllager Tiflis, nicht weit vom Flughafen entfernt und dann geht es direkt weiter nach Russland 🇷🇺. Über Tschetschenien / Grozny und dann entlang des Kaspischen Meers ins Wolgadelta. Dort Übertritt nach Kasachstan 🇰🇿 und dann folgt ein weiter Bogen von Nord nach Süd um nach ca. 3000 km bei Taschkent die Grenze zu Usbekistan 🇺🇿 zu überschreiten.
In Usbekistan hoffe ich Samarkand, Buchara und Chiwa zu besichtigen. Entsprechende Unterkünfte habe ich über booking.com reserviert.
Von Chiwa aus geht es dann nach Turkmenistan durch die Karakum-Wüste zum „Tor zur Hölle“ und weiter nach Ashgabat der weißen Stadt. Dort hoffe ich dann auch die Grenze zum Iran 🇮🇷 ohne Probleme übertreten zu dürfen. Im 🇮🇷 möchte ich nochmals zu meiner Oase 🏝 und danach Isfahan besichtigen. Hier habe ich ein mir bekanntes Hotel bereits gebucht. Was dann noch möglich ist werde ich mir zudem anschauen, nur nach 7 Tagen muss ich spätestens in Armenien 🇦🇲 ankommen. Hier bleibt nicht viel Zeit und Georgien 🇬🇪 ruft. Meine Fähre in Batumi wartet nicht, ist aber hoffentlich pünktlich und so geht es dann über das Schwarze Meer nach Odessa / Ukraine 🇺🇦 und dann im Transit bei Lemberg nach Polen 🇵🇱 und von dort über die gute alte A4 Richtung Heimat. Auch wenn der letzt Teil sicher nicht zur Seidenstraße zählt, fand ich „Seidenstraßenexpress“ sehr passend.
Auf dem Papier oder besser gesagt in meinem iPad ist die ganze Reise schon erledigt. Wie schön, dass nach der ganzen Theorie auch noch die Praxis folgt! Bereits während der Planung und ich war diesmal echt früh dabei, türmten sich die Probleme auf.
Für die Einreise in den Iran 🇮🇷 benötigt man immer noch ein Carnet de Passage. Diese Garantieerklärung stellt der ADAC für saftige 230€ zzgl. 3000€ Kaution aus. Eigentlich ein mir bestens bekannter Vorgang. Leider erfuhr ich nun, dass der 🇮🇷 die Einfuhrbestimmungen für Motorräder 🏍 verschärft hat, bzw. eine alte Bestimmung nun konsequent anwendet. Mit anderen Worten, ich komme mit der 🐮 nicht rein und wer sich meinen Reiseroute anschaut der merkt recht schnell, ich komme dann nur noch zurück. OK, es gibt da noch Alternativen, aber die sind für jemanden mit äußerst knappen Zeitplan und bei Tageslicht betrachtet, nicht diskutabel.
Somit musste ich zuerst ein spezielles Russland 🇷🇺 Visum beantragen. Hier empfehle ich sehr VisumBerater Plus UG (www.visumberater.de) aus Berlin. Preislich noch ok und viele optionale Visa. Fazit, alles was Russland erlaubt, wird hier möglich gemacht.
Dort bekam ich ein Transitvisum mit doppelter Ein- und Ausreise, somit kann ich nun im Ernstfall von Usbekistan 🇺🇿 durch die Kyzylkum-Wüste nach Kasachstan 🇰🇿 und von dort über Russland 🇷🇺 in die Ukraine 🇺🇦 reisen. Es wäre halt eine etwas andere Route – wie gesagt im Notfall. Außerdem benötige ich das 🇷🇺 Visum auch als Nachweis um ein Turkmenisches Transitvisum zu erhalten. Aber halt, die Turkmenen wollen wissen, woher kommt man und wohin will man Ausreisen. Aha, ich brauche somit vorher auch das Iranische Touristen / oder Transitvisum. War da nicht noch ein Problem mit der Einreise mit der 🐮 ?
Es folgte nun eine 3 wöchige Konversation mit dem iranischen Konsulat. Ziel war es, doch noch eine Zusage zur Einreise mit meiner Gummi 🐮 zu erhalten und was soll ich sagen, Mission geglückt – zumindest zu 90% und der Rest soll nun Fortuna sein. Um bei der Wahrheit zu bleiben,neben meinen guten Kontakten zur Botschaft hat auch geholfen, dass es im Iran ein Umdenken gibt und per 23.8.2019 die Vorschrift wieder suspendiert wurde. Mein Visum habe ich nun aber für das Turkmenische reichte selbst bei Express Bearbeitung (10 Tage) die Zeit nicht mehr.
Nur ohne dieses Visum komme ich nicht in den Iran 🇮🇷 es sei denn, ich Reise über Afghanistan 🇦🇫 und das will sicher derzeit keiner.
Was war somit die Lösung? Einfach mal beim Konsulat anrufen, das Problem schildern und nett nach einer Lösung bzw. Hilfe fragen. Was soll ich sagen, der nette Turkmenische Beamte wusste Rat. Ich mußte meinen Pass kopieren und die restlichen Dokumente samt Kopie einreichen. Was wurde benötigt: Passkopie, 2 Bilder, der Visaantrag, ein formloses Schreiben in englisch, warum ich ein Transitvisum benötige, ein zweites formloses Schreiben mit der Bitte mir die Genehmigung per Mail zuzustellen, eine Kopie vom Führerschein und der Fahrzeugschein von der 🐮. UPS da war doch was, richtig den hatte ich ja im Original der Spedition geben müssen. Zum Glück hatte meine Spedition in Georgien bereits die Unterlagen und so hatte ich am nächsten Tag auch dieses Formular. Wer sagt eigentlich, dass Urlaubsvorbereitungen nicht spannend sind?
Wenn nun alles gut geht, bekomme ich während meine Reise eine Mail mit dem Einladungsschreiben und bekomme auf dieser Grundlage an der turkmenischen Grenze ein gültiges Transitvisum.
Es kann somit losgehen – die Route steht, eine Ausweichroute ist ebenfalls geplant. Am 29.8. gehts zum Flughafen.