Bemerkenswert

Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 10, Uganda – Gorillas im Nebel

20.01.2023

Einen lang gehegter Traum geht nun in Erfüllung. Schon lange wollte ich die Berggorillas und meine Freunde in Uganda besuchen. Als vor einigen Monaten Brussels Airways ein gutes Flugangebot rausgehauen hat, schlug ich zu. Selbstredend gehört die Airline zum Lufthansa Konzern und so bin ich auch dieses Mal gespannt, wie es mir beim einchecken und in der Flughafenlounge gefallen wird. Aber hierzu an einem anderen Tag.
Freitags nach der Arbeit ging es zuerst einmal zum Hbf und dann mit dem ICE in der ersten Klasse nach Brüssel Nord. Dort verpasste ich zwar den Anschlußzug, wer die Dt. Bahn kennt, der rechnet damit, aber ab Brüssel Nord fahren regelmäßig IC zum Airport nach Brüssel. So musste ich nur meine DB App checken und 10 Minuten später saß ich bereits im nächsten Zug und nach einer Fahrzeit von 10-15 Minuten war ich dann endgültig am Flughafen. Da mein Flug erst samstags starten wird, habe ich hier in der Nähe ein Flughafenhotel. Das Novotel Brussels Airport kann ich sehr empfehlen. Ein Shuttle Bus verkehrt alle 20 Minuten und so war ich nach weiteren 30 Minuten bereits im Hotel eingecheckt, sitze in der Bar und genieße ein leckeres Leffe nebst Pizza. Der Tag neigt sich dem Ende entgegen und was mich angeht, ich bin mit dem Ablauf sehr zufrieden. Morgen geht es um ca. 7:30 zum Airport und der Flug Richtung EBB (Entebbe, Kampala) startet gegen 10:40 unter SN465. Diesmal sitze ich ganz normal auf Platz 40D. Ob ich mich daran gewöhnen kann :-)? Zum Glück gibt es vorher den Lounge Test, ich werde berichten. Gute Nacht! 😴💤😘🌙

21.01. 9:15 morgens
Was soll ich sagen, alles paletti! Aber der Reihe nach. Mein Wecker ging gegen 6:20, nach der Morgenwäsche nahm ich den Shuttlebus um 7:40 und enterte den Flughafen gegen 7:50. Mein CheckIn Schalter war bereits geöffnet und dank „Senator-Status“ konnte Krethi mit dem Eco-Ticket ganz easy Business einchecken und nach der Kontrolle meines Visa und des Covid Impfstatus war schon alles geregelt. Gelbfieberimpfung, war hier noch kein Thema. Die nette Dame erzählte mir dann noch, wo meine Lounge ist und dann ging es via fast Lane direkt durch die Sicherheitskontrolle und vor der Passkontrolle war auch nichts los. So saß ich bereits um 8:00 in der Lounge. Am Eingang zur Lounge war dann noch eine gute Tat fällig. Als „Gold“ Kunde kann ich einen beliebigen Fluggast mit in die Lounge nehmen. Als ich die Lounge betreten wollte, war gerade eine Horde Amis eingefallen, die alle 29€ berappen mußten. Einem ersparte ich diese Ausgabe. So nun bin ich Pfadfinder des Tages!
In der Lounge – ich war der erste Gast des Tages – organisierte ich mir nun ein leckeres Frühstück und das erste Bier, natürlich 0,0%. Nunsitze ich gegen 9:30 in einem gemütlichen Ledersessel, schaue auf das Landefeld und bewundere den Sonnenaufgang. Es scheint ein herrlicher Tag hier in Brüssel zu werden, der Himmel ist wolkenfrei. Das Leben ist schön, wenn man es zu genießen weiß! Das nächste Mal melde ich mich aus Uganda, wahrscheinlich aus meinem Safari Camp. Somit adios Muchachos oder besser Kwaheri – Jambo.

21-22.1, die Anreise
Was soll ich sagen, jede Reise ist gewürzt mit den Dingen, die nicht funktioniert haben. Das es bei mir so früh beginnt und dann so massiert auftrat, war sicher etwas Pech und soweit kann ich schon berichten, am Ende war dann alles ganz OK. Aber der Reihe nach. Pünktlich um 10:20, ich stand gerade zum Boarding bereit, kam die erste frohe Botschaft. Das Gate wird geändert, da der Flieger einen defekt hat. Na prima, ich komme sowieso recht spät in Kampala an und nun dies. Aber was macht man in diesem Fall, richtig, zurück in die Lounge und erst einmal ein paar Gläschen Portwein auf den Schreck. Nach einer Stunde ging es dann erneut zum Gate und dann klappte es besser. Ich saß vorzüglich auf einem Platz mit mehr Beinfreiheit und genoß den Flug. Wir landeten in Ruanda und starteten pünktlich, natürlich mit der mitgenommenen Verspätung. Meine Ankunftszeit war dann gegen 01:20 am nächsten Tag (Samstag). Die Gesundheitskontrolle war nach gefühlten 30 Minuten auch erledigt und so stand ich dann mit meinem e-Visum vor der Passkontrolle. Hier ging dann nichts mehr oder sagen wir besser, um 02:40 war ich durch. Ob mein Fahrer noch wartet?

Egal, zuerst noch Geld tauschen und eine SIM Karte besorgen. Das mit dem Bargeld war nach 5 Minuten erledigt. Mit der SIM Karte brauchte ich bzw. das Personal dann 4 Anläufe. Entweder war das übermittelte Bild der Zentrale nicht gut genug oder meine Unterschrift auf dem Reisepass stimmte nicht so ganz mit dem auf dem SIM Karten-Antrag überein. Irgendwie machten die dann auch noch Mist und so dauerte es und die Zeit verging. Gegen 03:40 war es endlich erledigt und ich verließ den Flughafen. Mein Fahrer war zum Glück geblieben und so brausten wir in die Nacht. Von Entebbe Flughafen bis zum Hotel waren es dann nochmals 40 Minuten und als ich dort ankam war zu meiner Freude das Zimmer anderweitig vergeben und das Hotel ausgebucht. An dieser Stelle gestehe ich, ich hatte rassistische Mordgedanken. Soviel Freundlichkeit und Kompetenz (Ironie off) auf einem Haufen, habe ich selten bei einem Rezeptionisten erlebt. Aber es half nichts. Ich brauchte ein neues Zimmer und mir war bei der Hinfahrt, ganz nah, das Hilton aufgefallen. Also nichts wie hin, lächeln, zücken, freundlich sein und 150$ für 4 Stunden Schlaf berappen. Um 10:00 sollte es schließlich weitergehen. Das Zimmer war super, na klar sollte es auch sein, ich hatte 60 eingeplant und nun 150$ bezahlt.
Kaum im Zimmer schlief ich ein und gegen 9:00 ging mein Wecker. Schnell duschen, Klamotten wechseln und dann blieben noch 10 Minuten fürs Frühstück. Hier kam es dann zur vorletzten, diesmal einkalkulierten Panne. Meine alten Wanderschuhe lösten sich förmlich auf. Der ganze Unterbau zerbröselte nachdem ich stolz damit durch den Frühstücksraum schritt und eine schwarze Spur von Bröseln hinter mir zog. Nun die Stiefel waren schnell entsorgt, ich hatte noch ein weiteres Paar bei mir. Gegen 10:05 stand ich dann abholbereit in der Lobby, doch wo war mein Fahrer? Mir schwante böses und ich hatte eine späte Eingebung. An der Lobby fragte ich nach der Uhrzeit. Die nette Dame lächelte mich an und sagte: 08:10!!! So ein Schei…, ich hatte die Uhr bereits bei der Landung falsch gestellt. So ging ich nun gemütlich frühstücken und machte noch ein kleines Nickerchen. Immer das Beste aus der Situation machen! Gegen 10:00 traf ich dann meinen Guide und den Eigentümer der Touragentur, staubte noch ein Geschenk (eine Trinkflasche) ab und danach brausten wir los. Ab zum kleinsten Nationalpark Ugandas. 6 Stunden Autofahrt erwarteten mich. Die Zeit verging hierbei wie im Flug. Das afrikanische Leben jenseits der Autoscheibe ist schon sehr pittoresk. Im Nationalpark angekommen hatte ich dann noch ein Game Drive, wir sagen dazu Safari und vom Warzenschwein über verschiedene Bockarten, dem stolzen Zebra und der Giraffe gaben sich alle Tiere ein Stelldichein. Nun sitze ich in meinem Safari Camp (Eagle‘s Nest) vor meinem Zelt und genieße eine wundervolle Aussicht ins weite Umland. Ende gut, alles gut, wenigstens für heute.

23.1.2023
On the Road again oder besser Shake the Body Baby!
Keine Angst das ist nicht der Auftakt zu einer neuen Karriere. Es ist mehr ein Hinweis darauf, dass heute Pistenfahren anstand. Ich denke, ich habe jedes Schlagloch zwischen den beiden Lodges mitgenommen und ein wenig resistenter Mensch wäre nun Seekrank, so sehr wurde ich über Stunden durchgeschüttelt. Merke, wer die Berggorillas sehen will muss leiden oder per Flugzeug anreisen.
Aber nun der Reihe nach.
Gegen 5:30 ging heute mein Wecker, ich hatte fantastisch geschlafen. Das letzte was ich hörte, war der Sound des Dschungels und die gleichen Zikaden weckten mich mit Ihrem Gezirpe auf. Nach einer schnelle Dusche ging es zum Frühstück und während so langsam der Nebel die Savanne freigab und die frühen Sonnenstrahlen den Tag begrüßten, genoss ich den ersten Kaffee des Tages.

Nach dem Frühstück ging es dann zur zweiten Safari. Am Eingang der Nshaara National Parks besser bekannt als Lake Mburo National Park erwarte mich schon Moses, meine privater Ranger und mit diesem ging es dann zuerst mit dem Jeep und später zu Fuß durch den Wildpark. Ein paar Bilder füge ich nach meiner Reise hinzu, da ich hier eine andere Kamera benutzt habe. Nur soviel, zwischen mir und den Wildtieren gab es manchmal höchstens 10 Meter Abstand. So Aug in Aug mit einem Warzenschwein, dass hat schon was! Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und das war sicher das erste Highlight meiner Reise.

Platzhalter Bilder folgen später

Gegen 10:00 verließen wir dann den Park und Mr. Grace, mein Fahrer und Guide von Africa Nature Holidays drängte zum Aufbruch. Bis zu unsere nächsten Lounge sollten es schließlich rund 7 Stunden Fahrtzeit werden.
Die ersten 5 Stunden waren auch sehr gemütlich. Wir düsten über gut ausgebaute Straßen dahin, ich schlief so manches mal ein und nach einem kleinen Nickerchen bestaunte ich immer das pralle afrikanische Leben, das da so an meiner Autoscheibe vorbeiflog.
Als es dann in die Berge ging verließen wir die asphaltierte Straßen und ab da wurde ich richtig durchgeschüttelt. Nach ca. 1,5 Stunden erblickte ich das erste Mal auf der anderen Talseite Ausläufer des Bwindi Impenetrable National Parks, der Heimat der Berggorillas. Aber bis wir unser Tagesziel, die Ichumbi Gorilla Lodge erreichten, sollte es noch weitere 30 Minuten dauern und die Piste wurde immer schlechter und steiler. Aber auch das meisterten wir oder besser Mr. Grace meisterte es, ich mußte nur versuchen mich nicht bei dieser Schaukelei zu übergeben.
Am Ziel angekommen wurde wir dann mit einer wirklich schönen Unterkunft belohnt. Freier Blick auf den Nebelwald der Gorillas.
Jetzt heißt es etwas entspannen, den Nachmittag genießen und Kraft für den nächsten Tag tanken.

Was erwartet mich Morgen? Nun gegen 6:30 ist Aufbruch. Da ich mir das Nkuringo Gate als Zutrittspunkt ausgesucht habe sind es noch 1,5 Stunden Anfahrtszeit. Dort treffe ich dann auf die restlichen Besucher meiner Gruppe. Es werden bis zu 10 Personen sein. Hinzu kommen noch Träger, 1 Ranger und 2 bewaffnete Soldaten. Der Kongo, die sogenannte Demokratische Republik ist nicht weit entfernt. Dann geht es solange durch den Dschungel bis wir auf eine Gorilla Familie stoßen. Ab dann läuft die Zeit! 1 Stunden dürfen wir dann bei den Menschenaffen verweilen und danach beginnt der Rückmarsch, der nochmals 1-2 Stunden dauern wird. So der Plan, ich werde berichten, wie es denn tatsächlich verlaufen ist. Zum Schluß noch eine paar Infos zu den Zugangspunkten. Es gibt 4-5 Sektoren im Bwindi Park. Jeder Sektor hat andere geografische Gegebenheiten und beheimatet mindestens eine Gorilla Großfamilie. In der Nähe der Sektoreneingänge liegen auch die Logdes. Die Sektoren sind „Buhoma“ (topografisch einfacher), „Rushaga“ (meisten Gorillas und Option zur Bootsfahrt auf dem Mutanda-See), Nkuringo“ (3 Gorilla Großfamilien, schönes aber schwieriges Terrain) und „Ruhija“ (am kühlsten mit 4 Großfamilien). Zum „Mgahinga“ Sektor fehlen mir leider die Infos. Der Sektor hat auch Einfluß auf den Preis bei den Unterkünften. Die preiswerteren sind in der Nähe vom Buhoma Sektor, dort wohne ich und deshalb müssen wir noch etwas fahren um zum Nkuringo Sektor zu gelangen. Irgendwo muß man halt sparen.

24.01. I Made my day
Fremder, der du diese Zeilen liest, lass Dir eines von mir sagen. Wenn man dir rät genügend Wasser (mind. 1,5 Liter) mitzunehmen, dann tue dies. Ziehe nicht die neuesten Traveller Klamotten an, denn du wirst sie höchstwahrscheinlich zerreißen. Lange Kniestrümpfe empfehle ich dir, so kannst du deine Hose unten gegen allerlei Ungeziefer abschließen, trotz der Wärme sind Handschuhe keine schlechte Idee, fast alles was du anfasst hat Dornen und im Hang suchst du des öfteren nach Halt. Der Dschungel ist unbarmherzig und wenn Du, wie ich zum Nkuringo Sektor aufbrichst, kann es dir passieren, das du 7 Stunden durch den Dschungel geisterst, um die Waldmenschen zu sehen. Du sagst, dass ist nichts, ich sage dir, du bist bei den Berggorillas. Es geht entweder bergab oder bergauf. Am Ende meiner Tour Fremder, konnte ich im Hang max. 20 Meter gehen und mußte 2 Minuten pausieren. Mein Herz schlug mir fast gegen den Kehlkopf, so groß war die Anstrengung. Also mach vorher am besten einen Marathon oder geh wenigstens 35 KM wandern. Du magst aber auch Glück haben und die Gorillas schlagen ihr Lager ganz in deiner Nähe auf. Dann bist Du nur 1 Stunde unterwegs und lachst über mich. By the way Fremder, die Straßen im Gebirge sind eine Zumutung, hoffentlich bist Du nicht Seekrank. Eine ganz schlechte Idee ist es, selber zu fahren, es sein denn, du kennst dich mit einem Range Rover aus und verfügst über genug Praxis, sonst lass es besser sein!

Mein Tag begann um 5:45, nach dem Frühstück starteten wir zu unserem Gate (6:30) und erreichten dies gegen 8:00. Nach einer kurzen Einweisung durch den Ranger, also wie verhalte ich mich in der Gorilla Community (Maskenpflicht, nicht trinken, nicht essen, nicht berühren und dem Silberrücken bloß nicht in die Augen sehen), hatte ich das erste Glücksgefühl. Ich war der einzige Gast des Tages. Nur ich, ein Ranger und zwei bewaffnete Begleiter. Wir müssen auf dem Trip mit Waldelefanten rechnen, darum hauptsächlich die Bewaffneten. Um 8:15 ging es los. Zuerst einmal eine Stunde steil bergab auf unbefestigten Wegen. Merke, wo man bergab geht, da muß man später auch wider hoch. Mir war das zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Ich dachte, ach ich weiß selber nicht mehr was ich dachte! Unten endlich angekommen, hoffte der Ranger, dass die Gorillas nicht mehr weit sind. Am Vortag hatten sie ganz in der Nähe ihr Nachtlager aufgeschlagen. Leider war dem nicht so, Gorillas wandern in der Trockenzeit locker 10 Km von einem Punkt zum nächsten. So warteten wir auf eine Funknachricht der sogenannten Trakker. Das sind „Waldläufer“ die ständig die Gorillas suchen und dem Ranger die Position mitteilen.

Leider dauerte es eine Stunde bis wir eine Meldung erhielten. In der Zwischenzeit versuchten wir es am Fluß, bergab und bergauf.

Als endlich ein Ergebnis vorlag ging es erstmal durch den Fluß. Knietief im Wasser stehend gelangte ich auf die andere Seite und schlug mich ab da durch dichten Dschungel und immer steil!!!! bergauf. Nach 2,5 Stunden, ich war am Ende, erreichten wir endlich den Lagerplatz der Berggorillas.
All die Mühsal hat sich gelohnt. 2 Silberrücken, eine ganze Familie mit dem Baby, was für ein Anblick.

der Silberrücken, keine 2 Meter von mir entfernt
der erste Blickkontakt
ein Teil der Familie

Nach 1,5 Stunden (normal 1 Stunde), ich denke weil ich so fertig war, hieß es dann Abschied nehmen. Den ganzen Weg zurück. Erst bergab, was nicht sehr angenehm war und dann eine kleine Flußdurchquerung und danach den Berg hinauf. Steil bergan, alle 20 Meter ein Stop und Atem holen, was für eine Tortur. Auf halber Stecke machten wir halt und ich schlief sofort ein. In meinem Traum sah ich ein Flugtaxi oder war es ein Sessellift? Egal, nach 20 Minuten kam der letzte Anstieg und gegen 16:15 erreichten wir den Ausgangspunkt unseres Ausflugs. Kurz noch die Urkunde einsacken, Trinkgelder verteilen und dann saß ich im Jeep. Die Schadenanalyse: Ralf fix und fertig, Hose gerissen, Hemd mit Loch, die neuen Wanderschuhe mit Auflösungserscheinungen an der Sohle. Das Glücksgefühl: Unbeschreiblich! Der Ausblick: In den nächsten Tagen würden mich keine 10 Pferde zu einem ähnlichen Ausflug überreden können.
Nun sitze ich zufrieden in der Lodge und freue mich auf mein Bett. Gute Nacht – Morgen geht es zurück nach Kampala.

25.01. die Rückreise beginnt
Hatten wir alles schon! Um 5:45 ging mein Wecker. Frühstück um 6:30 und Abmarsch gegen 7:00. Bis Kampala sind es etwa 450km, davon die erste Stunde unbeschreibliche Straßenbedingungen. Gegen 15:30 erreichen wir dann endlich mein Hotel. Grace, mein Fahrer hat einen super Job gemacht. Diesmal klappt alles und ein wirklich schönes Zimmer erwartet mich. Nach einer Dusche stürze ich mich ins Getümmel einer der angesagtesten Städte von Afrika. Kampala never sleeps. Nach einem kurzen Abstecher auf einen Markt, ein paar Häppchen an Straßenständen suchte ich dann noch die Kampala Road mit der Centenary Bank. Ich will schließlich wissen, wo ich am 27. hin muß. Der Besuchstermin steht und hier schon einmal ein paar Bilder von außen. Einer freien Agentur (findet man überall im Land), einer kleinen Zweigstelle und dem Hauptgebäude. Gegen 19:00 wird es sehr schnell dunkel und ich nehme ein Motorradtaxi zurück zu meinem Hotel. Ein kleines Abenteuer für 5000UGX = 1,25€. Heute werde ich nicht alt.

26.01. Feiertag in Uganda, gemerkt habe ich es nicht!
Endlich ausgeschlafen! 10 Stunden Schlaf und immer noch mörderischer Muskelkater im Trizeps des Oberschenkels. Treppen abwärts vermeide ich wo es nur geht. Nach einem guten Frühstück verlasse ich gegen 9:00 das Hotel und bei strahlendem Sonnenschein liegen nun 4 km, Richtung Zentrum – Kampala Road, vor mir. Es gibt nicht viel zu berichten, afrikanisches Großstadtgewursel halt.

die Boda-Boda Fahrer beherrschen die Straße

Auf dem Weg, ganz in der Nähe zu meinem Hotel liegt auch die Acacia Mall. Im Obergeschoß gibt es mehrere kleine Food Court, für den kleinen Hunger genau das Richtige. Im Erdgeschoß ist ein Carrefour untergebracht, gut sortiert und mit Bestpreisgarantie.
An dieser Stelle ein paar Preise zur Orientierung:
Flasche 500ml Nile Beer, 2800 UGX
Flasche 500ml Wasser, 1000 UGX
Essen, kleines Resto, Reis,Hähnchenschenkel und Nile Beer, 16.000
2 Pitta mit Portion Fritten und 250ml Softdrink, 26.000
Am Straßenrand, Leberspieß (super lecker) 1000 UGX, oder ein halbes plattgedrücktes Hähnchen, 4000 UGX und unbeschreiblich lecker
Eine geschälte frische Mango, 1500 UGX
Eine Fahrt mit dem Boda-Boda im Stadtzentrum (4-5 km) sollte nicht mehr als 5.000 UGX kosten
Und zur Beurteilung: 1000 UGX sind derzeit ca. 25 Cent
Meine Unterkunft, das Millennium Terrace Hotel kann ich trotz der anfänglichen Panne sehr empfehlen. Für ca. 60$ inkl. Frühstück bekommt man gute Zimmer und eine hervorragende Lage. Nebenbei eine der schönsten Roof Top Bars in Kampala. Buchung bei Booking.com möglich.
Rund um die Acacia Mall gibt es einige schicke Kaffees und 2 Läden wo man garantiert nur Souvenirs einheimischer Künstler bekommt. Meine Frau orderte fernmündlich 2 Ledertaschen für insgesamt 160€.
Vor der Mall bis zur Kampala Road sind es dann ca. 4km, ich entschied mich für einen Fußmarsch. Rund um die Hauptstraße gibt es einige Straßenzüge da brummt das Leben. Dort gesittet und nicht weit daneben, das Verkehrschaos.

obere Kampala Rd.
Nebenstraße, das ist kein Markt, das ist Verkehr!

Als ich genug davon hatte nahm ich mir ein Boda-Boda und wir düsten Richtung Hotel. Heute Abend gönne ich mir einen Sundowner.

Blick von der Roof Top Bar meines Hotel, 9:00 morgens
und der gleiche Blick bei Nacht
ein Tequila Sundowner ist immer eine gute Wahl, gute Nacht 😴💤🌙😘

27.01. Besuch „alter“ Freunde
Heute stand ein Semi-Businesstermin auf der Agenda. Gegen 14:00 hatte ich einen Besuchstermin bei den Kollegen der Centenary Rural Development Bank in Kampala. Ich konnte endlich ein Versprechen einlösen und den schon lange angekündigten Gegenbesuch abstatten. Da ich das Ergebnis einer offiziellen Besuchsanfrage schon glaubte zu kennen, fragte ich meinen Arbeitgeber nicht, ob eine Reisekostenbeteiligung möglich ist. Alles hat seine zwei Seiten und so erspart mir dies, einen offiziellen Reisebericht zu erstellen. Alles was ich Wissen wollte, weiß ich nun und das ist gut so! Mir wurde der rote Teppich ausgerollt, ich konnte mir ein Bild von der Arbeitsweise in der Bank machen und wenn ich mal Lust hätte, ich könnte dort arbeiten. Na Dani, wie wäre es, the Pearl of Africa ruft!

Von links: Gruppenleiter, ich, Direktorin, Leitung Pressestelle und Abteilungsleitung

Morgen geht es bereits Richtung Heimat. Richtig lange schlafen, nochmals in die City schlendern, packen und so gegen 18:00 nehme ich dann ein UBER-Taxi zum Flughafen. Die UBER-App lege ich jedem sehr ans Herz. Nicht überall einsetzbar aber manchmal sehr hilfreich.
Hiermit endet dieser Reisebericht. Im April kommt dann der krönende Abschluß dieser Serie. Es geht ins Land der aufgehenden Sonne. In den Schnee von Hokkaido und den beginnenden Frühling auf der Hauptinsel des Tenno‘s, nach Honshu. Japan erwartet uns und hin bringt uns die Lufthansa in Ihrer ersten Klasse. Ich freue mich schon riesig auf das 1st. Class Terminal in Frankfurt und den Rest sowieso!