Bemerkenswert

Japan – Powder Snow & Sushi 17.2 – 10.3.2024

Jede gute Geschichte beginnt mit einer Vorgeschichte. Bei uns war es der sehr gelungene Japan Trip des letzten Jahres. Es hatte uns so gut gefallen, daß eigentlich nicht das „ob“ sondern nur das „wann“ im Raum stand. Das es so schnell gehen würde, damit hatten wir jedoch nicht gerechnet. Da aber Lufthansa vor 9 Monaten ein Flight Special Amsterdam-Frankfurt-Haneda herausgehauen hatte und die Business Class Flüge recht günstig waren, schlugen wir zu. Von Anfang an war uns klar, daß dann im Anschluß der Buchung auch noch mehr geht! Für den Hinflug hatten wir noch insgesamt 4 Voucher und so hatten wir recht schnell den Hinflug in der 747 wieder ganz vorne, in der First Class, gefixt. Was mit dem Rückflug wird, da bleibt es spannend. Kann sein, dass wir Business zurückfliegen, da unser Meilen-Upgrade noch in der Warteschlange hängt und ich nicht glaube, dass wir zweimal bei einer Reise das Glück des Upgrade-Gottes haben werden. Aber wie heißt es so schön, lassen wir uns überraschen.

Gestern machten wir uns gegen 17:00 auf den Weg nach Amsterdam. Ich würde ja gerne per Zug fahren, so aus Bequemlichkeit, aber leider sind die aufgerufenen Preise der Bahn recht ambitioniert. So fahren wir lieber in unserem geliebten A4 mit reichlich billigem belgischen LPG (KLIMANEUTRAL gem. WERBUNG), spottgünstig und ohne irgendwelche Komplikationen zum Airport.
Bei Eazzy Park (www.eazzypark.nl) haben wir einen Platz gebucht und gegen 19:00 fragten die Jungs bereits nach, wo wir denn blieben. Da waren wir noch 100KM vor A-dam. Ein alter Mann und sein Eisenroß sind halt nicht die schnellsten, der ein oder andere Leser könnte dies bestimmt bestätigen. So wurde es tatsächlich 20:00 Uhr und gegen 20:30 waren wir dann bereits in unserem Hotel (Ramada by Wyndham Amsterdam Airport Schiphol) eingecheckt. Wir finden eine gute Alternative zu den bisher getesteten Herbergen und mit 96€ recht günstig für die Verhältnisse hier vor Ort am Airport.

Ein kleiner Snack am Abend von unserem Dorfmetzger

Kurz gesagt, wir schliefen sehr gut nur leider ging bereits um 4:00 der Wecker und der Shuttle Bus brachte uns pünktlich um 5:00 zum Flughafen.

Der Check-Inn war wieder ein Träumchen. Rechts und links lange Schlangen. Für die Statuskunden aber ein extra Schalter und nach 5 Minuten Wartezeit waren wir auch schon dran und recht schnell fertig. Danach über Prio Lane durch die Sicherheit und so standen wir dann vor der Staralliance Gold Lounge in Amsterdam. Hier haben wir dann etwas getrunken und eine kleinste Kleinigkeit gegessen, denn mal ganz ehrlich, die Erwartungen an diese Lounge wurden leider bisher nie erfüllt.

Pünktlich um 6:55 war dann Boarding Time und mit Flug LH1003 ging es in 40 Minuten nach Ffurt. An Bord gab es dann ein leichtes Frühstück und reichlich Flüssigkeit. Wir waren da aber recht zurückhaltend, das First Class Terminal wartete ja schon auf uns :-). Nach der Landung in Frankfurt gingen wir deshalb nicht im Terminal zu den Lounges, sondern verließen den Flughafen (Abflug) und hielten uns rechts Richtung Taxen und vorbei an der Gyrosbude. Kurz danach sahen wir es dann, den Eingang zu kleinem Luxus, das First Class Terminal.

Nach dem Eintritt, nahmen wir den Aufzug zur Lobby und ab da wurde uns der ganze Sicherheitsprozeß so einfach wie nur möglich gemacht. Kurzum, nach 5 Minuten waren wir ausgereist und enterten die Lounge. Hier gibt es tatsächlich alles, was Krethi und Plethi sich haben nie vorstellen können. Leckere Getränke vom Schampus bis zum teuren Whisky und Speisen nicht nur vom Buffet sondern auch a la Card. Nach einem herzhaften Frühstück mit Ei Benedikt (ich kannte das vorher nicht) ging es um 11:00 für mich zum Hauptgericht einem leckeren Lammrücken mit cremiger Polenta. Für die Insider unter Euch, endlich mal eine Polenta die mir geschmeckt hat 😉 Danach folgte dann natürlich ein gemütliches Bad zu Zweit. Man kann doch nicht dreckig in den Flieger gehen. 🙂

Benedigt, zu Polenta fehlte mir das Bild

Gegen 13:00 wurden wir dann von der für uns zuständigen Betreuerin abgeholt und es ging mit einem Shuttle Service direkt zur Boing 747, Flug LH0716.

Wir betraten das Flugzeug über den vordersten Zugang. Was für eine Verschwendung für nur 8 Gäste, aber irgendwie fühlt man sich doch schon sehr wichtig. Bereits beim Zubringerflug wurden wir mit Namen angesprochen und auch hier stellte sich die Chef Purserin vor und begrüßte uns persönlich. Wichtig war aber das Gläschen Schampus. Die Kabine kannten wir aus früheren Flügen und so richteten wir uns sofort gemütlich ein und verstauten unser Handgepäck in den reichlich vorhandenen Abstellflächen. Erwähnenswert und wichtig, hier hat jeder Gast bzw. Sitzplatz seine eigene Garderobe. Ich verwechselte meinen und verursachte sofort etwa Aufregung, wie konnte ich nur mein Handgepäck in den Schrank des Nachbarn stellen. Unmöglich!

Die weiteren 12 Stunden Flugzeit vergingen beim Trinken, Essen und Schlafen wie im Flug. Besonders dass Bett mit Matratze und Decke sind ein Genuß.

In Tokyo angekommen hatten wir dann eine kleine Aufregung. Am Gateausgang erwartete uns diesmal keine persönliche Betreuung. Wir warteten etwas, ich reklamierte, aber letztlich gingen wir dann auf uns alleine gestellt zur Emigration.
Hier ein kleiner Tip, man kann bereits zuhause alle wichtigen Einreiseformalitäten erledigen. Unter Visit Japan Web ein Konto anlegen und dort alle nötigen Angaben erledigen. Dann bekommt man einen QR-Code und dieser erspart das Ausfüllen einer Einreisekarte und die weiteren Zollangelegenheiten. Ich habe dort bereits ein Konto und so waren diese Formalitäten sehr schnell erledigt.
Nach der Einreise erwartete uns dann doch noch die persönlich Begleitung am Gepäckband. Dort bewachte man brav unser Gepäck und danach bekamen wir noch Support beim Erwerb der Daten SIM Karten (ein Muss für Japan und bei 2 Karten für 3 Wochen mit 117€ nicht ganz preiswert) und ein Geleit zum Shuttlezug, da wir das Terminal in Haneda wechseln mußten. Aber mit Hilfe der beiden netten Helferinnen war alles kein Problem und so wechselten wir zum Terminal für die Inlandsflüge.
Als Anmerkung: es waren 20 Grad in Tokio! Da wurde uns doch ganz schön warm.
Auch hier kam kein Streß auf. Wir waren dort gegen 12:00 und unser Flug sollte erst gegen 15:00 starten. So reiten wir uns in die kurze Schlange bei ANA Airways (Star Alliance) ein und auch hier genossen wir gewisse Vorzüge bei der Anzahl der freien Gepäckstücke und der vorzüglichen Behandlung der Koffer.
Auch beim Besteigen der Maschine waren wir in der 2 Gruppe und so saßen wir stressfrei gegen 14:45 auf Platz 5A/5B in einer 777 -200 (ANA069), mit 3-4-3 Bestuhlung, ein riesen Ding für einen Inlandsflug und das mit richtiger Business Klasse. Den 90 Minütigen Flug habe ich fast vollständig verschlafen. Mal ganz ehrlich, wir waren zu diesem Zeitpunkt schon recht groggy, ich will mir gar nicht vorstellen, wie ich ausgesehen hätte, wären wir in einer anderen Klasse gereist. Oder ist das nur Einbildung?
Gegen 15:30 kamen wir dann endlich in Sapporo Chitose Airport an, hatten recht schnell unser Gepäck und machten uns zum fußläufig gut erreichbaren Air Terminal Hotel (42.785750, 141.680450) auf. Ich hatte dies für 180€ bei booking.com (wie alle weiteren Hotel) gebucht und wir kannten es vom ersten Japan Trip. Eine echte Empfehlung.

Der Fuji, wir sind kurz vor der Landung

Beim Einchecken hatten wir dann auch noch Glück, unser gebuchtes Zimmer war weg, es gab aber zwei gleichwertige Alternativen und dafür (als Entschuldigung) bekamen wir 50% Rabat. Die Japaner sind unglaublich!

Eingang zum Hotel, direkt am Gate


Nachdem wir unser Sachen verstaut hatten, machten wir uns noch auf, die Zugtickets für unsere Inlandsweiterfahrt bereits jetzt zu buchen. Merke, in Japan braucht es für eine Zugfahrt meistens eine Platzreservierung und da sollte man zeitig sein, zumal wenn man mit viel Gepäck unterwegs ist. Da sind die Plätze mit Stauraum in der Nähe recht schnell weg. So gingen wir zurück ins Flughafenterminal und im Untergeschoß gab es eine JR Bahnstation nebst Ticketschalter. Ein weiterer Tip, besorgt Euch die App NAVITIME, dort kann man recht gut die Zugverbindungen finden. Mein Suchergebnis habe ich dann dem netten Zugmenschen gezeigt und als dann auch noch klar war, dass wir mit heavy Gepäck reisen, war die Buchung kein Problem. Danach suchten wir uns etwas essbares. Hierbei sind wir davon ausgegangen, dass der Flughafen Chitose recht klein ist. Wir hatten bis dahin nur den nationalen Bereich gesehen. Als wir dann zwei Etagen höher ankamen, stellten wir fest, dass dies sehr wohl ein recht großer Flughafen mit einem riesigen Fresstempel Bereich ist. Sapporo ist die 5. größte Stadt Japans mit 2 Mio. Einwohnern und somit größer als Köln und Ddorf zusammen.
Wir suchten den Rahmen Bereich auf und merket auf lieber Leser, eine Rahmen in Japan kostet so um die 1000 Yen. Mehr als 2000 sind Touri Nepp.

Danach schliefen wir tief und fest.

19.02.
Nach einem guten Frühstück ging es dann um 10:30 zur Autovermietung und gegen 11:45 saßen wir bereits in unserem neuen Freund, einem Suzuki N

Nachdem mein eigenes Navi installiert war und die Route auch gefunden wurde, ging es los. Nicht so holprig wie beim letzten Mal sondern recht fix. Ich muß aufpassen, daß ich das nicht so easy nehme, mit dem links fahren. Über unsere erste Strecke nach Niseko läßt sich nicht viel berichten, links und rechts der Fahrbahn türmten sich wahre Schneemassen, jedoch die Straßen sind zum Glück frei und auch die anstehende Passüberquerung merkten wir gar nicht.

Hatte ich erwähnt, dass wir an diesem Tag über +10 Grad und recht viel Sonne hatten? Kaum zu glauben, dass bei solchen Temperaturen der Schnee nicht viel schneller verschwindet. Es muß wohl an der schieren Masse liegen. Aber zurück zu unserer Fahrt. Nach 3 Stunden war diese geschafft und wir erreichten unser Skihotel Miru Niseko (42.837350, 140.706883). Was soll ich sagen, schönes Hotel, modern eingerichtete Zimmer, genügend Platz und nette Leute. Was will man mehr. Ach ja, einen Onsen gibt es hier auch und nach dem Auspacken nutzen wir den Shuttle Bus um ins 3 KM entfernte Niseko zu kommen. Ein Skiort wie in den Alpen, in der Stadtmitte überall teure Appartements und völlig in der Hand von Chinesen, Koreanern, Australiern und Amis. Dazwischen dann zwei Milchbrötchen aus good old Germany. Meine Skijacke wurde sofort als cool bezeichnet, freut mich, daß Retro hier so gut ankommt. Dass Teil war älter als die Person, die es unbedingt haben wollte. Nach einem kurzen Bummel durch die Stadt, wir kennen uns schließlich aus hier, suchten wir uns eine gemütlich Rahmenbar und saßen friedlich bei einer Nudelsuppe. Danach hatten wir für den ersten Tag erstmal genug, es wartete schließlich noch der Onsen auf uns und ein unwahrscheinlich gemütliches Bett. Gute Nacht Deutschland.

20.02.

Nach dem reichhaltigen Frühstück, von Fisch, Fleisch über Reis bis Suppe war alles dabei, machten wir uns gegen 10:00 auf um unsere Skisachen abzuholen und das Organisatorische für die nächsten Tage zu regeln. Dani hat für die nächsten Tage nachmittags jeweils Trainingsstunden gebucht und wir müssen noch schauen, wo der Treffpunkt ist. Übrigens hatten wir einen Wetterumschwung diese Nacht. Morgens waren es nur noch 0 Grad und im Verlauf des Tages wird es schneien. Gegen 17:00 sind wir dann bereits bei -6 Grad und dass soll so die nächsten 4 Tage so bleiben. Ski heil!! Auto bleibt stehen!!
Rückblickend (ich schreibe am 21.2) ein toller Tag. Wir starteten gegen 11:00 und ich ließ Dani in der Basisstation und machte erst mal ein paar Runden für mich allein. Anfangs war es noch etwas holprig da die Pisten sehr hart waren (Vortag Plusgrade nun deutlich unter 0). Gegen 12:00 setze dann der stetige Schneefall ein und das Fahren wurde besser. Gegen 13:30 traf ich Dani dann kurz zu Beginn Ihrer Stunde.

Ich fuhr dann noch bis 15:00. Danach hatte ich für den ersten Tag genug. Meine Frau genoß anscheinend die Stunden, denn vor 16:00 sah ich Sie nicht am vereinbarten Treffpunkt. Kurzum, für beide ein gelungener Auftakt, da es auch bei unserem Skinovize sehr gut klappte. Danach bunkerten wir im nahen Supermarkt noch etwas Fertigessen und somit gab es auf unserem Zimmer ein leckeres Dinner. Merket auf (ich liebe diese Formulierung) Fertigprodukte in Japan, sind nicht vergleichbar mit dem, was man bei Edeka oder sonst wo bekommt. Die Qualität ist um ein vielfaches besser, dafür aber auch teurer. Nach dem Besuch im Onsen lagen wir dann frühzeitig im Bett und schauten uns den immer stärker werdenden Schneefall ab. Morgen gibt es Powder Schnee!
Hier noch ein paar Infos zu diesem Skigebiet. Es ist in keinster Weise vergleichbar mit den Alpen, außer daß der Schnee besser ist!

„Niseko ist ein besonderes Fleckchen Erde. Nur ca. 35 km vom Meer entfernt, fasziniert der kleine Ort (ca. 5.000 Einwohner) mit zwei Vulkanen und mehreren schneesicheren Skigebieten. Vom eurasischen Festland kommende Winde nehmen die Feuchte über dem Japanischen Meer auf und laden über Hokkaido riesige Mengen an Schnee ab, der zu den trockensten und leichtesten auf der Welt gehört. Durch den ständigen Schneefall ist Niseko im Hochwinter nicht für viele Sonnenstunden bekannt.
Niseko entwickelte sich in den letzten Jahren zum Mekka der Freerider, die Liftanlagen erinnern noch an den Charme von früheren Zeiten und so wird das Liftfahren auch zu einem Erlebnis.
Der Skiverbund Niseko United ist der Zusammenschluss von vier Skigebieten: Hanazono, Grand Hirafu, Niseko Village und Annupuri. Zum Skifahren und Snowboarden stehen 50,8 km Pisten zur Verfügung. Hiervon sind jeweils 1/3 leicht bis schwarz. Wobei bei den schwarzen dann auch die Passagen durch Wälder dazu gehören. 31 Lifte befördern die Gäste. Das Wintersportgebiet liegt auf einer Höhe von 255 bis 1.188m. Da gibt es in den Alpen meistens nur braune Wiesen zu dieser Jahreszeit.“
Obwohl Hochsaison herrscht, ist recht wenig los und die Standzeiten an den Stationen ist nie länger als 5 Minuten.

Was ich vermisse ist das Nebenher. Anders als in Österreich gibt es recht wenige Möglichkeiten sich irgendwo mal in die Sonne zu setzen oder auf den Hütten auszuruhen. Die Hütten haben den Charme einer deutschen Autobahnraststätte und Bänke vor den wenigen Stationen sind hier unbekannt. Mit anderen Worten, Skifahren steht hier absolut im Zentrum und etwas anderes gibt es nicht oder sagen wir besser, ich habe es nicht gefunden.

21.2.
Die Nacht hat es gut geschneit und auch jetzt fallen noch vereinzelte Flocken. Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf.

Für Dani steht Privatunterricht auf dem Tagesplan und ich erkunde das Skigebiet.

Am späten Nachmittag treffen wir uns dann an der Basisstation und erkunden noch etwas die Freerider Szene bzw. das wo die Jungs uns Mädels dann abends so abhängen. Kommt mir sehr vom Rucksackreisen in Asien bekannt vor. Aber eh, wir sind ja in Asien!

22.2
Sonne! Nach weiteren Schneefällen in der Nacht scheint heute Morgen die Sonne und wir haben von unserem Fenster einen wundervollen Blick auf einen der Vulkane. Die Vorzeichen für einen gelungenen Abschluß unserer Skisafari sind gegeben. Ab 10:50 geht es auf die Piste und rückblickend wurde es ein gelungener Tag. Zuerst sonnig, dann stetiger Schneefall, Powder Schnee ohne Ende und eine Frau die rund um mit sich und der Welt zufrieden war. Am Ende unseres Skiabenteuers kann ich wohl schon behaupten, daß wir es demnächst wie die Australier machen und zum Skifahren halt nicht in die Alpen reisen werden.

23.2.
Am 22. drehe ich mit Dani etliche Runden auf ihrer blauen Hauspiste. Wenn Sie einmal etwas gut findet und es dann auch Fortschritte gibt, dann ist sie nicht aufzuhalten. Gegen 12:30 trennten wir uns, sie erholte sich und wartete auf Ihren Kursbeginn und ich wollte etwas mehr vom Skigebiet sehen. Für uns beide wurde es ein schöner Nachmittag – und bei herrlichen Bedingungen ist selbst ein ungeübter der wahre Pistengott. Dieser Schnee ist ein Muss, zumindest ist das meine Meinung. Gegen 16:00 machten wir dann noch eine gemeinsame Abfahrt, gaben unser Leihgerät ab und versorgten uns im Ort noch mit einigen Leckereien für unser Abendessen.
Nach einer geruhsamen Nacht und dem letzten herrlichen Frühstück in unserem Hotel machten wir uns gegen 9:00 auf, Richtung Osten. Es lagen ca. 490 km vor uns und Niseko verabschiedete sich mit einem herrlichen Wetter.

Die ersten 50 Kilometer ging es auf schneebedeckten Straßen recht langsam voran. Gut ist, das der Suzuki Winterreifen mit Spikes hat. Danach waren die Straßen schneefrei und je weiter wir in den wilden Osten, es ist mehr die Mitte der Insel, kommen, desto seltener begegnen uns weitere Fahrzeuge. Bei gutem Wetter ging es durch sehr viele menschenleere Orte und ich dachte so gegen 16:30, daß wir bald am Ziel seien. Nur noch ein Pass! Plötzlich vielen die Temperaturen. Kein Scheiß! Eben noch plus 1-2 Grad und blauer Himmel und dann plötzlich -8 Grad, starker Schneefall und schneebedeckte Straßen. So wurden die letzen 80 km doch etwas beschwerlich und auf der Passspitze erreichten wir -12 Grad. Ich war froh als wir gegen 18:15 endlich bei unserem Hotel ankamen. Wir sind wieder im Parkway Hotel (43.616717, 144.454217) eingebucht und diesmal für 4 Tage. Ein paar Worte zu diesem Hotel und dem Örtchen. Das Hotel ist ein typisches Ryokan, d.h. ein traditionelle japanische Herberge. Es gibt keine Betten, geschlafen wird auf einem Futon. Das Gästezimmer ist recht einfach eingerichtet und es gibt nur eine kleine Toilette auf dem Zimmer. Gewaschen wird sich im Waschsaal oder im Onsen, schön nach 2 Geschlechtern getrennt. Der Onsen hier im Örtchen Kawayuonsen gehört zu den bekannten heißen Quellen auf Hokkaido und liegt Gott Lob soweit vom Schuß, dass sich hierher keine Chinesen verlaufen. Endlich Ruhe im Onsen und die Fachleute unter sich 🙂
Nach einem leckeren Kaiseki Menü (wer neidisch werden möchte, googelt mal) – aber keine Sorge, Morgen mache ich davon ein Foto, ging es in den Onsen und um 23:00 lagen wir fix und foxi auf unseren Futon-Matten.

24-26.2.
Die nächsten Tage war Ruhe und Erholung angesagt. Täglich in den hauseigenen Onsen, Erkundung der wunderschönen Gegend inkl. der immer noch rauchenden Vulkanfelder und ein Ausflug ins nahe gelegene Küstenstädtchen Kushiro-shi.
Immer mit Blick auf die aktuelle Schneelage, machten wir uns am 24. auf den 80km weiten Weg durch die verschneite Bergwelt hin zur östlichen Küste. Hier liegt Kushiro, die östlichste Großstadt Japans und das Mekka für japanische Fischliebhaber. Ich meine natürlich tote Fische, schön filetiert. Aber bevor wir uns die ersten Fischstücke einverleiben konnten, suchten wir zuerst einen passenden Parkplatz in der City (42.98192, 144.38226) und wer hat das wieder geplant? Sofort daneben liegt zur Einstimmung „Fisherman‘s Wharf MOO (42.98189, 144.38334). Ein Touristenmagnet, heute aber nur mir 2 Touristen (uns) und den Einheimischen. In diesen Markthallen kann man sich warm laufen und erste kleine oder große Snacks genießen. Wir entschieden uns erstmal für eine Tasse Kaffee und für mich gab es herrlich leckeres Gebäck.

So etwas fluffiges habe ich noch nie gegessen. Danach machten wir uns zum nicht weit entfernten Kushiro Washo Market (42.98936, 144.38042) auf. Hier gibt es vor allen Dingen Fisch und sonstige Meeresfrüchte. Es ist eine riesige Markhalle und genau in der Mitte haben findige Händler es den Touristen und Einheimischen besonders einfach gemacht. Das Zauberwort heißt „Katte Don“. An verschiedenen Ständen bekommt man eine Schüssel mit Reis. Danach kann man dann zu den einzelnen Ständen gehen und sich kleine Häppchen der verschiedensten Sashimi Fischsorten, Krabben und anderes Meeresgetier auswählen. So kostet z.B. ein Stück Wahlfleisch 100 Yen oder ein besonders fettes (sehr gut) Stück Thunfisch 300 Yen.
Das ganze sieht dann vielleicht so aus:

Wir hätten hier ewig bleiben können. Aber irgendwann ist auch ein Ralf satt. Für den Abend haben wir uns dann noch 2 sehr schöne Thunfischfilets direkt von der Quelle (Händler am Rand) geholt. Preiswerter und besser geht es nicht.
Danach ging es zurück und wir machten noch kurz halt bei den Schwefelfeldern ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Hier kann man ahnen, wie aktiv es auf Hokkaido zugeht.

Abends dann wie immer im Parkway, lecker japanisches Essen.

Abendessen für eine Person

Am 25. hatten wir Glück. Strahlend blauer Himmel bei knackigen -8 Grad. So erkundeten wir die nahe Umgebung. Zur Orientierung füge ich zwei Bilder mit einer Karte bei. Hier kann man recht gut sehen wo wir waren und wie wir uns zwischen den beiden Seen bewegt haben.

Abends ging es dann in den Hausonsen. Dani hat mal die Frauenseite (innen und außen) abgebildet.

Am nächsten Tag schneit es und wir machen uns nur langsam auf den Weg. Diesmal wollen wir am Lake Kussharo einen Außenonsen testen.

Unterwegs treffen wir dann noch einen sehr zutraulichen Mr. Reineke. Damit endet auch unser Aufenthalt ganz im Osten von Hokkaido. Morgen geht es zurück nach Sapporo. Gute Nacht Deutschland.

Keinen Meter entfernt

27.2.
Schon beim Aufstehen sehen wir beim ersten Blick aus dem Fenster die weiße Bescherung. Es hat ordentlich in der letzten Nacht geschneit und es schneit weiter bei lauschigen -6 Grad Außentemperatur. So schauen wir, dass wir schnell unsere restlichen Sachen zusammenpacken, Frühstücken gehen und uns dann auf den Weg machen. Gegen 8:15 verlassen wir das Parkway und die nächsten 2 Stunden Fahrtzeit führen uns über tief verschneite Pässe und es gab da die ein oder andere Situation da war ich dankbar, dass die Straße so breit und der Verkehr faktisch nicht vorhanden war. Auf der Passhöhe hatten wir dann riesige Schneeverwehungen und ich war froh, als wir dann deutlich unter 1000 Meter kamen und der Schneefall merklich weniger wurde.

Auch die nächsten Stunden waren die Straßen verschneit, erlaubten mir aber Fahrgeschwindigkeiten von 60-70 km/h. So kamen wir langsam voran und endlich, so 1 Stunde vor Sapporo waren die Straßen wieder frei vom Schnee. Gegen 18:00 erreichten wir dann unsere neue Unterkunft. Ca. 380 KM lagen hinter uns. Mein Verbrauch: etliche Stücke Schoki und 3 Flaschen Energydrink. Ich schwöre auf Monster ohne Zucker.
In Sapporo haben wir uns was feines gegönnt. Ich empfehle das Monterey Edelhof Sapporo (43.064367, 141.355850). Ein sehr schönes Hotel mit einem sehr guten Frühstück, top Lage aber einem nur mittelmäßigen Onsen.

Am Abend streiften wir dann bei -10 Grad, die App sagt gefühlte -15, noch etwas durch das verschneite Sapporo und suchten uns ein leckeres kleines Ramen Restaurant. Zur Orientierung nenne ich hier das bekannte Sapporo Ramen Haruka. Dies wurde es nicht, die Warteschlange vor dem Laden war zu lang, aber direkt daneben gibt es eine Fressgasse und hier wurden wir schnell fündig.

28.2.
Nach dem schon gelobten Frühstück brachten wir zuerst einmal den Mietwagen zurück ins ca. 60 km entfernte Chitose (Airport). Gegen 10:15 waren wir dort und die Rückgabe ging fix und ohne Probleme über die Bühne. Auch wartete dort meine Jacke auf mich, die ich dort vor einer Woche haben liegen lassen. NIPPON-RENT a Car kann ich nur empfehlen.

Nach der Rückgabe brachte uns der Shuttle Bus direkt zum Flughafen und von dort nahmen wir den Zug zurück nach Sapporo. Danach erkundeten wir bei Sonnenschein und knackigen Minusgraden die Stadt. Unser Weg führte uns zum Nijo Markt (43.05870, 141.35862). Hier gibt es fangfrischen Fisch zu bestaunen und diesen dann auch genußvoll zu genießen. Das taten wir dann auch!

Wir bummelten noch durch eine Einkaufsstraße und ich besorgte mir 2 Liter japanisches Haarwaschmittel. So eine cremige Konsistenz bekomme ich in D halt nicht. Als Langnasen gut erkennbar, waren wir, besser Dani dann noch Opfer eines Reporterteams von Radio Sapporo.

Danach hatten wir genug und schauten, dass wir wieder ins Hotel kamen. Es war einfach zu ungemütlich vor der Türe bei diesen Schneemassen,

Man beachte die Schneehöhe am Straßenrand, fast so hoch wie das Auto. Dahinter eine süße katholische Kirche

hatte ich genug. Der Onsen rief und auch wenn die Einrichtung lieblos und für ein 4 Sterne Haus recht klein war, so war es doch schön warm dort. Morgen verlassen wir Hokkaido und es geht in die japanischen „Zentral Alpen“. Uns steht eine recht lange Bahnfahrt bevor.

29.2.
Gegen 11:45 startete unsere erste Zugetappe. Hierbei handelte es sich um einen „RegionalExpress“ der Sapporo mit dem Shinkansen Terminal in Shin-Hakodate-Hokuto verbindet. Wir haben reservierte Plätze in der 2. Klasse und haben darauf geachtet, möglichst nah an den Staufächern für das Übergepäck zu sitzen. Das sind meistens die Plätze ganz vorne und ganz hinten im Zug. Kleiner Tipp, bei der Reservierung dem Bahnbeamten klar machen, dass man mit „Heavy Luggage“ unterwegs ist und dann klappt das ohne Stress. Ansonsten sieht man sein Gepäck halt während der Fahrt nicht, was in Japan auch kein Problem darstellen sollte. Aber sicher ist sicher, sagte die Jungfrau in mir. So reisten wir bequem und gemütlich bis ans untere Ende von Hokkaido und kamen, wie sollte es anders sein, nach einer vierstündigen Fahrt pünktlich am ersten Umsteigebahnhof an. Hier wartete (da Startpunkt) bereits der erste Shinkansen auf uns. Mit dem Hayabusa rasten wir dann ebenfalls in der 2. Klasse sitzend Richtung Tokyo und nach weiteren 4 Stunden waren wir bereits kurz vor Tokyo. In Omiya hatten wir genau 15 Minuten Zeit unseren Zug zu verlassen und in den Hakutaka Shinkansen nach Nagano umzusteigen. Danach dauerte es noch einmal 1 Stunde bis wir in Nagano ankamen. Nach Luftlinie hatten wir ca. 850 km zurückgelegt. Keiner der Züge hatte auch nur eine Minute Verspätung, das Umsteigen war easy, eine genaue Beschilderung erleichtert jedem Depp dieses Manöver. Über den Zustand der Toiletten während unserer Reise muß ich hier nichts mehr sagen – außer TOP! Da fragt man sich schon, was bei uns so alles falsch läuft!

In Nagano hatte ich uns wieder das Metropolitan (36.643083, 138.186850) direkt am Bahnhof gebucht. Ein schönes Hotel mit einem guten Frühstück und ganz in der Nähe zu unserer nächsten Mietstation.
Dani war nach dieser Bahnreise recht groggy und wollte nach dem einchecken nur noch ins Bett. Ich nutze die Gelegenheit, meine fleischlichen Gelüste etwas zu befriedigen.

Danach war Nachruhe angesagt.

1.3.
Am nächsten Morgen ging es dann zur nahen „Nissan Rent a Car“ Station und ich übernahm unseren Micra.

Bye bye Nagano Hotel

Wir verließen Nagano Richtung Süden, streiften ein wenig die Ausläufer der Japanischen Alpen, gönnten uns zwischendurch einen leckeren Kuchen mit Kaffee an einem wunderschön verschneiten Bergort und fanden den Weg zu unserer Wasabi Farm. Auf unserem Weg kauften wir zudem das Produkt, wofür diese Region in ganz Japan bekannt ist: Äpfel und Apfelsaft. Wahrscheinlich die besten auf dieser Erde. Selbst die alte Ernte schmeckt unvergleichlich gut. So etwas, zumindest diesen speziellen Apfelgeschmack habe ich noch nie außerhalb von Japan genossen.

Danach ging es zurück nach Nagano und darüber hinaus. Unser Ziel lag in der Nähe der Kleinstadt Nakano. Etwas außerhalb fanden wir recht schnell das Minshuku Miyama (36.730083, 138.437517), unsere Herberge für die nächsten 3 Tage. Beim Miyama handelt es sich um eine typische japanische Unterkunft inkl. angeschlossenem Außenonsen. Alleine der Onsen ist es wert, hier einmal zu übernachten. Daneben sind die Gastgeber, herzlich und verstehen kein Wort englisch. Eine kleine Herausforderung, die aber täglich gemeistert wird.
Unsere Zimmer sind landestypische und die Haustracht ungemein bequem. So badeten und speisten wir vorzüglich in dieser 2* Unterkunft.

Am nächsten Tag ging es dann zu einem der Highlights dieser Region. Der Affenpark Jigokudani rief (36.73272, 138.46214).
Bilder sagen wohl mehr als viele Worte!!

Auf dem Rückweg passten Krethi & Plethi dann einmal nicht auf. Wahrscheinlich haben wir zu sehr über so manchen Mitbürger gelästert, der mit Krokoslipper oder nur mit kurzem Röckchen und ohne Strumpfhose hier bei unter Null und schneeglatten Wegen unterwegs war. Auf jeden Fall schlug dann die Rache des Affengottes zu. Plötzlich und kurz hintereinander lagen die beiden Trottel mit ihren Hintern auf dem Boden. Ich zuerst und dann Dani. Der Anblick meiner Frau auf dem Boden veranlasste mich dann zu einem wahren Lachmaraton….
Danach bedurfte es einer kleinen Stärkung im „The Farmhouse“ ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Sehr empfehlenswert, es gibt mehr als 10 IPA Biere vom Faß und so ein zartes Schweinesteak habe ich selten genossen.

3.3.
Heute wollten wir uns den Skirummel ganz in der Nähe ansehen. Wir machten uns auf zur Wolkenterrasse (36.778067, 138.478474) auch SORA Terrace genannt. Unter http://www.ryuoo.com findet sich hier eine Livecam. Für Nichtskifahrer gibt es eine eigene Anfahrt mit einem Schneemobil-Auto, oder wie würdet ihr das nennen?

Danach ging es zusammen mit den Skifahrern in einer Großgondel hoch auf ca. 1700 Meter. Von hier aus genossen wir die schöne Aussicht. Dieses Skigebiet ist asiatisch dominiert. Wir waren die einzigen Langnasen weit und breit. Morgen geht es weiter zum Onsen Dorf Nozawa und ins gleich lautende Skigebiet. Hier rechne ich mit mehr Australiern.

Am späten Nachmittag schlürften wir dann noch zwei IPA‘s im Farmhouse, genossen unser hervorragendes Essen in unserer Unterkunft und badeten vielleicht zum letzten Mal gegen 21:00 im Hotelonsen unter einem sternklaren Nachthimmel und absoluter Stille.

4.-5.3.
Ok, am 4. waren wir dann noch mal in der Früh im Onsen, es ist halt die bequemste Möglichkeit sich zu duschen. Die restlichen Waschgelegenheiten muten mehr an wie aus der Zeit von Jugendherbergen. Aber schön war es trotzdem!
Am 4. sollte es uns dann ins Onsendorf Nozawa treiben. Nozawa, Nozawa, da war doch was? Richtig, hier wurden schon einmal Olympische Spiele ausgetragen und etliche Bewohner dieses beschaulichen Ortes waren bereits Teilnehmer für Japan bei den Olympics. Nozawa ist in Japan aber aus einem weiteren Grund bekannt. Diese kleine Ortschaft wird auch das Onsen Dorf genannt. Auf sehr kleiner Fläche gibt es hier 13 öffentlich zugängliche Onsen. Alle klein, aber fein und völlig für umme, wobei Spenden gern gesehen sind. Wir haben uns vorgenommen möglichst viele davon an zwei Tagen zu besuchen und zu testen.
Gegen 13:00 erreichten wir Nozawa und nach einigem Suchen fanden wir auch unsere Unterkunft, das Hataguruma Kawabata (36.924533, 138.445783). Wie sich herausstellt, eine nette Unterkunft in japanischen Stil, geführt von ein paar älteren Herrschaften.
Bis jetzt habe ich bei der Hotelauswahl nicht daneben gelegen, diesmal jedoch hätte ich nicht HP buchen sollen.

Alles Tofu oder was?

Wie sich herausstellte, ist die Verpflegung ausschließlich Vegetarisch!
Auf diesen Schreck mußten wir dann erstmal nach dem Einschecken einen leckeren Burger vernichten gehen.

Abends machten wir dann noch eine Gin Probe und danach ergab ich mich in mein Schicksal, dem Abendessen. Leute was soll ich sagen, das „Porcellino de la Casa“ hat auch diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Anders als mein halber Vegetarier habe ich alles vernichtet, es zahlt sich halt aus wenn man von der eigenen Ehefrau als Hausschwein missbraucht wird und auch zuhause die Reste essen darf.
Am nächsten Morgen, nach einem „leckeren“ Frühstück ging es dann auf Bädertour.

Zwischendurch oder sollte ich besser sagen, so nebenbei erkundeten wir dann noch den Ort

und fuhren auf ein leckeres Bier zur Talstation des Skigebietes. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass wir hier auf 550 Meter bereits Schnee im Überfluß haben. Als wir im Skigebiet bei 700 Meter ankommen bin ich recht erstaunt, es ist fast nichts los hier. Leere Pisten weit und breit und bereits hier ein fantastischer Schnee. Nix Sulz oder so!! Das Skigebiet geht auf bis zu 1700 Meter und gilt von Dezember bis Ende März als schneesicher. Ich denke, hier werden wir nochmals vorbeischauen und es selber testen. Eine Fortsetzung ist garantiert.

Am Nachmittag hatte dann mein kleiner Vegetarier hunger und so fanden wir uns wieder im Burgerladen. Abends geht es dann nochmals auf Onsentour und dann heißt es schon packen, früh ins Bett und gedanklich die Rückfahrt nach Nagano einplanen.
Derzeit plagt uns dann noch ein kleines Problem. Bisher beschäftigten wir uns nicht mehr damit ob wir ein Upgrade von den Business in die First Class erhalten werden. Seit heute Morgen haben wir ein handfestes Problem. Die Lufthansa hat uns den gesamten Rückflug gecancelt. Mal sehen wie es hier weiter geht.

Mit so einer schlechten Nachricht möchte ich aber nicht den Tag beenden. Ich wollte es erst Morgen berichten aber nun müssen gute Nachrichten her. Bereits vor einigen Tagen haben wir eine kleine Änderung bei unserem letzten Zugticket vornehmen lassen. Bei unserer ersten Japan Reise hatten wir die Green Class. Das waren Züge vergleichbar oder besser gesagt oberhalb der 1. Klasse in Deutschland. Aktuell haben wir alles in der 2. Klasse gebucht und abgefahren und waren auch hiermit mehr als zufrieden, zumal dies mehr einer 1. Klasse in D entspricht. Nun habe ich unsere letzte Zugfahrt von Nagano nach Tokyo storniert und in der „Grand Class“ eines Shinkansen neu gebucht. Wer schon mal neugierig ist, einfach mal googeln oder unseren Bericht abwarten.

Nachtrag: Folgend noch drei Bilder. Erstens, damit man mal sieht unter welchen Bedingungen ich hier schreiben muss 🙂 und zweitens noch Bilder aus dem Schnee. Abends schneite es mal wieder und wie immer auf dieser Reise, beschäftigte mich das schon! Nach dem Motto, klappt die Heimreise, brauche ich Schneeketten?

6.-8.3.
Der Flugstatus unserer Reise ist immer noch ungeklärt. Auf die Stornierung unseres Fluges in der Busines Klasse erfolgte nun ein Hinweis, dass dieser Flug nicht betroffen ist und kurz darauf das Upgrade in die Erste Klasse. Auf den Fuß (nach Stunden) folgt dann ein Storno dieses Fluges und am 7.3 die Belastung der Meilen für das Upgrade. Ich verstehe gar nichts mehr. Eine Kommunikation mit der Lufthansa gestaltet sich etwas schwierig, da auch hier der Chat entweder nicht zustande kommt oder aber, mit dem Ergebnis abbricht, daß es halt kein Ergebnis gibt. Es bleibt spannend.
Was dafür wie am Schnürchen ablief war unsere Rückreise. Pünktlich zum Morgen hörte der Schneefall auf und wir konnten ohne große Probleme das Onsendorf verlassen. Für die ca. 45km bis nach Nagano brauchten wir 2,5 Stunden und lieferten pünktlich um 10:30 unseren Nissan bei der Mietwagenstation ab. An dieser Stelle eine klare Empfehlung auch für diese Station. Die Rückgabe verlief ohne Probleme und war „raz faz“ erledigt. Im nahen Bahnhof gönnten die beiden Zwangsvegetarier sich dann eine Fleischfusion bevor wir zum nahen Bahnsteig schlenderten und den bereits wartenden „Bullet Train“ zu entern. Man sieht richtig, wir waren allein.

Die Fahrt nach Tokyo dauerte leider nur eine Stunde und 40 Minuten und ich muß gestehen, aufgrund dieser bequemen Sessel habe ich davon auch noch den Großteil verschlafen. So ausgeruht kamen wir dann im Zentralbahnhof von Tokio an und verließen über den Ausgang Nihonbashi das Gebäude. In der Empfangshalle fiel mir dann aber eine „super“ Sache auf. Das wäre doch was für meinen Arbeitgeber der derzeit über variable Arbeitsplätze nachdenkt bzw. damit experimentiert. Im Bild sieht man den „buchbaren“ Arbeitsplatz. Das heißt, der Mitarbeiter hat gar keinen Arbeitsplatz mehr, er bucht ihn sich und bezahlt dafür.

Unser Hotel Almont In Tokyo Nihonbashi (35.681933, 139.782167) erreichten wir nach einem 20 minütigen Fußmarsch und beim Betreten der Zimmer fiel mir wieder ein, dass Wohnraum in dieser Stadt entweder recht teuer bzw. knapp bemessen ist. Unser Zimmer isr echt mini, dafür ist die Lage aber einfach super.
In den nächsten 2 Tagen stand für uns Essen an erster Stelle. Wer Fisch oder andere Leckereien mag, für den sollte diese Stadt einen Besuch wert sein. Tagsüber besuchten wir den Tsukiji Fischmarkt und genossen Austern, Thunfisch und Rogen direkt vom Händler. Ein kleiner Tip, nicht direkt am Anfang bei den Straßenhändlern zuschlagen, sondern ganz am Ende in die Fischhallen gehen. Dort ist es leerer, die Ware ist wesentlich billiger, frischer und man kann in den Hallen (3 Stock) auch gemütlich alles bei einem Bier verzehren.

Wir haben es besseren Wissens nicht so gemacht, da wir unbedingt vorher einmal Thunfischbäckchen probieren wollten. Die gibt es nur bei einem Straßenhändler und davon nur 20 Portionen pro Tag.

Auf dem Weg zurück sahen wir dann die ersten Frühlingsboten.

Nicht das jetzt der Eindruck entsteht, wir hätten nur gegessen. Ich fasse hier nicht ganz chronologisch 2 1/2 Tage zusammen da ich heute (8.3) etwas in Zeitnot gerate.
Was ist auch ein Muss bei einem Tokyobesuch? Was der Times Square für New York ist, ist Shibuya Crossing für Tokyo. Pro Ampelphase wechsel hier zu Stoßzeiten mehr als 1000 Leute die Straßenseite. Dies alles flankiert mit riesigen Werbebildschirmen (3D) bis weit in den 50. Stock der flankierenden Hochhäuser.

Nach diesen Menschenmassen „mußte“ ich mal und wo kann man am stilvollsten „müssen“? Genau im Mandarin Orientel. Auf der 38. Etage gibt es eine Bar und ganz wichtig, frei zugängliche Kundentoiletten. Da steht Mann dann und beim Pieseln und es wird einem so ein Ausblick gegönnt.

Auf dem Weg zurück suchten wir dann noch unsere kleine „Spießchenbar“ auf. Im letzten Jahr hatte der Laden immer geschlossen wenn wir zurück ins Hotel kamen. Diesmal aber hatten wir Glück und ließen einen der Tage bei so manchem Bierchen gut ausklingen. Es waren zum Glück nur 50 Meter bis zu unserem Hotel.

Was habe ich noch vergessen zu berichten? Wer schon mal in dieser Stadt ist und unbedingt ein gutes Messer braucht, der sollte hier zuschlagen. Hierzu gibt es verschiedene Location. Am Fischmarkt gibt es zwei und in Nihombashi im Coredo Muromachi findet sich der Eisenwarenhändler Kiya, mein derzeit persönlicher Favorit, wenn es nicht ganz so teuer werden soll.
Die Bilder sind vom Fischmarkt und die Austern gehen auf Dich, D!

Am 8.3. gegen 14:00 Uhr hat nun endlich die Lufthansa für uns auch eine Lösung gefunden. Wir wurden komplett umgebucht. Leider geht es zurück nicht in der First Class der Lufthansa und auch nicht in der Business mit der ANA über London. Wir fliegen mit einem Airbus 350-900 der SAS von Haneda über Copenhagen (CPH) nach Amsterdam (AMS). Ich bin mal gespannt, wie diese Business Klasse so ist und werde berichten. (Flug SK984 ab HND um 9:55, und SK1549 von CPH 16:35 nach AMS)

Das letzte Highlight steht uns am 8.3. noch bevor. Dani hat uns noch eine Dinnerfahrt auf den Kanälen von Tokyo gebucht. Um 18:45 startet das Vergnügen bei lecker Essen und freien Getränken. Ich denke nicht, dass es davon Bilder geben wird 🙂
Ich habe mich geirrt! Nach dem großen Besäufnis (all you can eat and drink) ist das nun der Abschluß von Tokyo. Morgen klingelt der Wecker um 5:30 und ab 7:00 geht es auf Richtung Flughafen Haneda via Metro. Was ich schon jetzt versprechen kann, in 2025 gibt es hierzu eine Fortsetzung. Es war einfach zu schön.

Nachtrag:
Unser Flug verlief gut und reibungslos. Der 350 ist ein wunderschönes Flugzeug und die SAS ist nicht umsonst eine 5* Fluggesellschaft, was die Lufthansa z.B. nicht ist. Wir hatten reichlich Platz und für unser leibliches Wohl wurde hervorragend gesorgt.

So erreichten wir früher als ursprünglich geplant Amsterdam und übernachteten von Samstag auf Sonntag im Radisson Blue Airporthotel. Der Shuttle Service (alle 30 Minuten) zum Hotel ist klasse und innerhalb von 10 Minuten waren wir vor Ort. Klar gab es auch hier noch ein nettes Upgrade, zwischenzeitlich haben wir auch bei Radisson den Silberstatus.

Zum Schluß noch ein paar nachdenklich Worte zu Japan. Vieles dort funktioniert augenscheinlich besser als bei uns in D. Es gibt aber auch Dinge, die fanden wir weniger gut. Alles und jedes wird dort separat eingepackt und verschweißt. So gibt es z.B. kein Schokoladenstück aus einer Verpackung, das nicht noch einmal separat verpackt ist. Die Folge daraus sind wahre Müllmengen. Auch die Angewohnheit in Tokyo auf der Linksabbiegerspur einfach zu parken und bei laufendem Motor eine Siesta zu halten fanden wir recht skurril. Lustig war auch immer die Situationscomic wenn ein Japaner zu uns in den Aufzug stieg. Die Person stellte sich mit dem Rücken zu uns, direkt vor die Aufzugtür, so dass deren Nase die Türe fast berührte, nach dem Motto, möglichst den größtmöglichen Abstand zu uns zu erhalten. Sicher gibt es für all diese Kleinigkeiten auch simple Erklärungen, nur leider waren sie für uns nicht offensichtlich.
Mit diesen wenigen kritischen Worten zu einem aus meiner Sicht fast perfekten Land endet dieser Urlaubsbericht. Wer bereits neugierig ist, wohin es demnächst gehen mag dem verrate ich bereits jetzt, dass es uns im November 24 erneut nach Singapur verschlagen wird. Wenn alles klappt wie bereits gebucht, so fliegen wir dann mit einem A380 und der vielleicht besten Fluggesellschaft in deren „Suite“. Wer bereits vorher etwas in diese verrückte Stadt eintauchen will, dem empfehle ich den Film „Crazy Rich Asians“ aus dem Jahre 2018.

Uganda 🇺🇬, weil es so schön war (4.-19.11.23)

Vor einiger Zeit sagte der große Bär 🐻 zum kleinen kspucky@, lass uns noch mal die Gorillas 🦍 im Nebel besuchen. So wurde es dann geplant. OK, in Wahrheit war es genau anders herum, aber so liest es sich besser.
Zu dieser Zeit trug es sich zu, daß die Lufthansa, bzw. einer Ihrer Töchter, ein gutes Angebot für einen Business Flug mit der Brussels Airline heraus gehauen hat und da konnten wir nicht nein sagen.
Solche interessanten Flugangebote haben aber auch immer einen Pferdefuß. Das sah dann so aus, wir flogen unter Codesharing der Swiss wie folgt:
4.11. AMS-ZHR,LX735, 20:00 bis 21:30 mit einer Embraer 190 der Helvetic Airways.
5.11. ZHR-BRU, LX786, 7:30 bis 8:50 mit Air Baltic und einem Airbus A220-300
5.11. BRU-EBB, LX4569, 10:25 bis 23:25 mit Brussels in einem A330-300, hier hatten wir noch einen Zwischenstopp in Bujumbura (Burundi) am Tanganjikasee von 1 Stunde.

Das hört sich alles etwas stressig an, war es jedoch nicht. Wir reisen aus Aachen mit dem PKW nach A-dam Schiphol, parkten dort wie meistens (Empfehlung) bei Eazzy Park am Kruisweg, die Jungens erwarteten uns schon und brachten uns mit einem Shuttle Bus in weniger als 10 Minuten zum Flughafen. Am Airport war recht wenig los und so waren wir nach dem unfreundlichsten Check-In und einer der freundlichsten Sicherheitskontrollen, recht schnell vor dem Eingang zum Loungebereich. Schiphol hat eine super große KLM Lounge, ein wahrer Fresstempel, alle anderen Lounges sind in diesem Vergleich recht klein.

Bisher waren wir immer in der Aspire Lounge und wurden enttäuscht was Service und Getränkeauswahl anbetrifft. Doch diesmal sollte es anders sein, endlich war es soweit, die Star Alliance Lounge hatte endlich einmal geöffnet. Wir konnten unser Glück kaum fassen, diese gehypte Gold Lounge durften wir nun als Lufthansa Senatoren betreten! Was soll ich sagen, Essen und Trinken ganz ok, der Service miserabel. So faul können Bedienstete gar nicht sein! Überall nicht abgeräumte Essplätze und dass bei einer Auslastung von unter 10%. Schade, wir hatten uns mehr erwartet, jedoch kann ich bereits jetzt sagen, später machten die anderen Lounges das alles wieder gut.

Im Flugzeug gab es dann auf diese wahrlich große Enttäuschung ein erstes Gläschen Schampus und der Snack verrauchte die leichte Enttäuschung. In Zürich angekommen verließen wir den Flughafen bei „Ankommen 1“, überquerten die Straße und standen vor dem gebuchten Capsule Hotel- Alpine Garten Zürich Airport.
Die Nacht war eine Erfahrung, 4qm Raum in einer Röhre, super bequeme Matratze, für mich etwas warm, trotz guter Belüftung. Dani sagte, aus der Nebenröhre hörte sie mein Schnarchen, ich schlief super, sie nicht!
Fazit: Sauber, zentral, gute Duschen und WC‘s, etwas eng aber mal eine Erfahrung wert. Ralf 2 – Dani gibt höchstens eine 3.

Am nächsten Morgen spielt das Hotel seinen Bonus aus, in weniger als 2 Minuten waren wir im Flughafen, nach 15 Minuten durch die Sicherheitskontrolle und so war noch Zeit auf einen Sprung in eine der besten Lounges die wir bisher besuchen durften. Die Senator Lounge A der Swiss.

Nach einem leckeren Frühstück ging es dann zum Gate und mit Air Baltic und einem erfrischenden Champagner Frühstück, nach Brüssel.
Wir kamen dort mit etwas Verspätung an, hatten es jedoch nicht weit zu unserem Gate und als wir dort ankamen war der Check in bereits in vollem Gange. Nach kurzer Wartezeit waren wir dran und bekamen den Hinweis, dass Business Passagiere ruhig noch für 40 Minuten die Lounge aufsuchen könnten, man würde uns holen. Was für ein Service Brussels Airways!
In der Lounge gab es dann noch zwei leckere belgische Bierspezialitäten und dann wurden wir zum Check-In gerufen.

An Bord des A330-300 vermissten wir nichts. Full Flat Sitze, leckeres Essen und Getränke und als Bonbon ein deutschsprachiger Service. Das Amenity bestand aus einer Packung belgischer Pralinen und einer kleinen Tasche mit Toilettenartikeln.

Das war nur der Vortisch

So wurde es ein kurzweiliger Flug mit Schlafeinlage und wir landeten pünktlich in BJM, einige Passagiere verließen uns und neue enterten die Business Class. Nach 1 Stunde Wartezeit rollten wir zum Start und um 23:35 landeten wir auf dem Rollfeld des Entebbe International Airport. Uganda, wir sind angekommen. Man kann darüber streiten, ob Business Class Flüge überhaupt nötig sind und die Holzklasse nicht völlig ausreicht und bei den meisten Argumenten würde ich diesen auch völlig vorbehaltlos zustimmen. Aber hier und jetzt war unsere Buchung goldwert. Wir waren ausgeruht und ganz wichtig, wir verließen als Erste das Flugzeug. Standen somit recht fix vor den wenigen Immigration Officers und waren 10 Minuten nach Verlassen des Flugzeugs komplett eingereist. In der Folge waren wir auch fix mit dem Geldwechseln durch und theoretisch hätte es auch mit den SIM-Karten fix gehen können, aber dazu etwas später. Somit waren wir nach 40 Minuten komplett durch und verließen das Flughafengebäude. Bei meinem letzten Aufenthalt als Economy Passagier zu Corona Zeiten und wesentlich weniger Fluggästen, hatte ich für dieses Prozedere mehr als 2 1/2 Stunden gebraucht und dass völlig übermüdet. Somit alles paletti? Nicht ganz. Unser Taxi war zuverlässig (zum Schluß folgen meine Empfehlungen) jedoch gab es Probleme bei der SIM Karte. Daraus folgte, dass wir am nächsten Tag mehrere Stunden in verschiedenen MTN Telefonshops waren und letztlich neue Airtel Karten kaufen mußten, da unsere Registrierungen (Passnummer) bei der anderen Gesellschaft (MTN) gesperrt wurden.
Somit, wer will, kann am Flughafen Airtel oder MTN Sim‘s kaufen, es geht aber auch in Kampala an fast jeder Häuserzeile. Wer also übermüdet ist oder dem die Schlange am Stand zu lang erscheint, der hat in Kampala noch recht viele Optionen.

Die ersten Tage in Kampala verbrachten wir im Millennium Terrace Hotel und wie bei meinem zweiten Aufenthalt, stellte sich dies als die richtige Preis-Leistungs Entscheidung heraus. Saubere Räume, gutes Personal, leckeres Frühstück und eine zentrale, sichere Lage. Mit Dani erkundete ich die nähere Umgebung und wir ließen es ruhig angehen. An den nahen Ständen probierten wir Leberspieße und die ein oder andere Frucht landete bei uns in der Einkaufstüte.

Am 7.11. verlassen wir dann am späten Nachmittag unser Hotel und begeben uns zur Volcano Busstation in der Nähe der Namirembe Road. Hier wurden bereits Bustickets für unsere Weiterreise in den Süden (hoffentlich) hinterlegt.
Zur Zeit herrscht in Uganda die kleine Regenzeit, draußen schüttet es gerade und so werden wir anstatt eines BodaBoda lieber ein Taxi nehmen. Hier empfehle ich die Faras App. Ein Uber oder Bolt Ableger. In Uganda ein Must Have. Für Taxi oder Motorrad sieht man sofort die üblichen Preise und wird nicht übervorteilt, zudem kann man auch sofort buchen und fährt mit zertifizierten Fahrern. Wir werden es gleich ausprobieren und hoffentlich um 17:30 am Bushof ankommen. Unser Expressbus verläßt pünktlich um 19:00 Uhr Kampala und wir sitzen dann hoffentlich auf Platz 3+4, fast ganz vorne.

Unsere Reise führt aus Kampala heraus über Masaka, Mbarara, Kikungiri, Kisoro zum Mgahinga Gorilla National Park, ganz im äußersten Süden von Uganda. Der bekanntere Bwindi Impenetrable Forest National Park liegt weiter im Norden und beherbergt mehr Gorillas, aber da war ich schon. Zudem wollen wir auch die Golden Monkeys sehen und die gibt es nun mal nur hier in Kombination mit den Silberrücken.

8.11.

Jede Reise ist gespickt mit kleinen Aufregern! Irgendwie hatte ich 19:00 und nicht 21:00 verstanden. Wir waren somit viel zu früh am Bushof. Vielleicht hatte da aber auch nur mein Unterbewusstsein seine Finger im Spiel gehabt. Wir saßen dafür in einem kleinen Restaurant und genossen einheimische Kost.

Dann hieß es warten. Gegen 21:00 saßen wir nach einer kleinen Diskussion, eine fette Lady hatte unseren Platz okkupiert, auf unseren gebuchten Plätzen. Pünktlich ging es los und die erste Stunde quälten wir uns durch die abendlich Rushhour von Kampala Stadt.

Danach wurde der Verkehr merklich lichter und vor allen Dingen die Straßen besser. So brausten wir durch die Nacht und gegen 5:00 in der Früh erreichten wir den Kisoro Distrikt. Nach einer Militärkontrolle (halb so wild, die wollen nur spielen) durften wir die Straßenkontrollen passieren und erreichten pünktlich Kisoro Stadt. Dort angekommen warteten gefühlte hunderte Boda Boda Fahrer auf uns, für 2000 Schillinge (0,50€) fuhr man uns dann 1 km zu unserem Hotel. Dort wartete Ivan, der Besitzer, bereits auf uns und begrüßte uns sehr herzlich. Nach weiteren 30 Minuten hörte man dann nur noch ein leichtes Schnarchen aus unserer Unterkunft. Ein Wort noch zu unserer Unterkunft, sie ist recht einfach, jedoch sauber und der Service unbezahlbar. Dazu aber im Verlauf mehr.
Gegen 10:00 ging dann der Wecker, nach der üblichen Toilette fuhren wir raus zu unserer ersten Erkundung. Auf dem Plan stand eine Kaffeefarm und nun sind wir Kaffeeexperten!

Am Nachmittag gönnten wir uns ein leckeres Essen (2€) in unserem Hotel und danach mussten wir dann noch den Ort ein wenig erkunden, meine Lieblingsbank besuchen und das ein oder andere Bier mit einem kleinen Snack vernichten.

So gestärkt ging es gegen 21:00 zu Bett. Morgen, ab 7:00 geht es zu den Gorillas. Hoffentlich haben wir dann genauso viel Glück mit dem Wetter wie heute. Immerhin haben wir derzeit die kleine Regenzeit in Uganda.

9.11.

5:30 ging der Wecker. Um 6:15 genossen wir bei Ivan (unser Hotel Besitzer) ein tolles Frühstück und um 6:45 starteten wir zu unserem Gorilla Trip.

Nach einer recht kurzen Anfahrt (15km) erreichten wir den Startpunkt unseres Weges und begannen bei herrlichem Sonnenschein unseren Aufstieg zum Basiskamp unserer Ranger.

Hier passierte das einzige Missgeschick des Tages. Bei Daniela lösten sich ihre Sohlen der guten Hanwag Schuhe ab. Merke oh Reisender! HANWAG macht gute Schuhe, aber spätestens nach 4 Jahren sollte mann die Sohlen und den Grundkörper neu kleben lassen. HANWAG hat da eine extra Seite, um diesen Service zu buchen.
Aber zurück zum eigentlichen Projekt. Nachdem wir im Basiscamp angekommen waren, erfolgte eine kurze Instruktion zu den Sachen, die man bei den Gorillas machen darf und auch nicht. Dani bekam einer Träger für Ihren Rucksack und als Schuhersatz Gummistiefel. Ich greife hier nun vor, alle unseren afrikanischen Begleiter trugen Gummistiefel und die können sich schließlich nicht irren. Dani war nach dem Trip zu 100% zufrieden und sehr überrascht, wie gut es damit geklappt hat. Anmerkung: Ameisen können die Gummistiefel nicht rauf klettern 😉
Somit begann der Aufstieg Richtung Nebelwald mit einigen schönen Ausblicken.

Wir waren heute eine kleine Gruppe. 2 Weissbrote, 5 Schwarzbrote, 1 Latte Macchiato und eine dicke Krakauer Wurst. Der dicken Kraukauer habe ich es zu verdanken, dass wir rechtzeitig überall Pausen machten und ich mit meiner Leistung besser erschien, als es sonst gewesen wäre. Zudem haben die Rancher auch manche Pause zum Luft bekommen eingelegt. So waren wir dann etwas mehr als eine Stunde bergauf unterwegs und erreichten dann glücklich und mit vielen Zwischenstops den Lageplatz der Gorillas.
Wir wurden belohnt mit herrlichen Bildern und vielen schönen Einblicken in das Leben der Gorillas. Kurzum, die interessierten sich nicht die Bohne für uns und wir konnten prima Fotos schießen.

Nach 1 Stunde hieß es dann Abschied nehmen und wir machten uns an den Abstieg. Da es nun größtenteils bergab ging, war dies ein gemütlicher Spaziergang durch den Nebelwald in Kisoro.

An Ende des Trips warte bereits Ivan auf uns und es ging zurück zum Hotel. Trotz Regenzeit hatten wir heute einen völlig regenfreien Ausflug erlebt und zwei Stunden später erlebten wir dann, was Regenzeit heißt. Zum Glück für uns lagen wir da bereits völlig groggy im Bett und nahmen uns eine Kleine Auszeit.
Abends dann besuchten wir noch zusammen mit Ivan den Markt, ließen dank seiner Hilfe Danis Schuhe reparieren und schauten auf dem nahen Wochenmarkt vorbei.

Am Abend saßen wir dann noch kurz in einer Bar bei einem Bierchen und leckeren Leber- und Beef Spießen.

10.11.

So langsam schmeckt das Nile Bier und genauso verhält es sich mit der Nachtruhe. Wir schliefen wie Babys und eigentlich war der Wecker viel zu früh tätig. Gegen 6:15 nahmen wir unser leckeres Frühstück ein und um 6:45 waren wir bereits unterwegs zu den Golden Monkeys. Bei diesen Affen handelt es sich um eine endemische Art, Sie kommen nur hier im kleinsten, aber feinsten Nationalpark Ugandas vor. Immer voraus die 3 majestätischen Bergspitzen der erloschenen Vulkane:
Mount Sabinyo, Gahinga und Muhavura (max. 3.669 m). Wir befinden uns bereits an den Ausläufern des Nebelwaldes zu Füßen der Virunga Bergketten. Hier am Mt. Sabinyo gibt es wie bei uns ein Dreiländer-Eck. Die Staaten Ruanda, Uganda und die Demokratische Republik Kongo teilen sich die Bergspitze. Wir sind bei unseren Spaziergängen nie weit von einem dieser beiden Länder entfernt. Das ist auch ein Grund, warum uns immer Grenzsoldaten begleiten. Wer will schon in die sogenannte Demokratische Republik gelangen. So mancher Deutsche erinnert sich vielleicht noch an den deutschen Namensvetter und weiß Bescheid.

Nein, wir waren nicht auf dem Gipfel

Nach einer sehr holprigen Anfahrt, Ivan nennt sie „African Massage“ erreichten wir nach ca. 30 Minuten das Basiscamp mit den Rangern und genau wie gestern, erfolgte dann eine kurze Ansage der Do‘s und dont‘s. Danach begann der 2 stündige Aufstieg und so bei jedem Schritt bilde ich mir ein, daß die Luft wieder etwas dünner geworden ist. Zum Glück machten wir reichlich Pausen und ein Gedanke ist für mich die ganze Zeit tröstlich, auf diesem Rückweg geht es nur bergab.
Aber was rede ich, auch dieser Aufstieg wird begleitet mit fantastischen Aussichten

und irgendwann erreichen wir den Bambuswald wo die Goldenen Affen hausen. Hier rastet heute eine Großfamilie von ca. 100 Tieren und so mache Schönheit war gerne bereit vor meiner Linse zu possieren. Da die Affen jederzeit über unseren Köpfen unterwegs waren hieß es aber auch, Vorsicht vor dem „Golden Shower“, Ihr wißt bestimmt, was ich meine. So gelangen wieder schöne Bilder in Pixel und in meinem Kopf.

Die Stunde war schnell vergangen und es hieß Abschied nehmen. Was mir besser gefallen hat? Die trägen Gorillas am Boden oder die quirligem Äffchen im Bambusgehölz, ich kann es nicht sagen. Irgendwie war alles einzigartig und unvergesslich. Was ich aber bereits jetzt sagen kann, alle Aktivitäten waren wesentlich einfacher als mein Ausflug im Frühjahr im Bwindi National Park. Kein Vergleich zu den damaligen Anstrengungen.


Am Ende dieses Ausflugs stand dann noch ein leckerer Kaffee in einem Gasthaus an und danach bei Ivan ein kleiner Snack.

Den Abend verbringen wir heute wahrscheinlich in der „Lounge“ unseres kleinen, einfachen, sauberen, und super freundlichen Hotelchen, dass mehr ein Guesthaus ist.

11.11.23
Unser letzter voller Tag in Kisoro ist angebrochen. Heute geht es zum Lake Mutanda und da ich heute etwas faul bin,zitiere ich lieber Wikipedia zu dieser Region.
„Der Mutandasee befindet sich im Südwesten Ugandas, innerhalb des Distrikts Kisoro. Er weist mehrere Inseln auf, hat eine Gesamtfläche von etwa 29 km² und liegt auf einer Höhe von 1792 m. Östlich des Sees liegt der kleinere Mulehesee. Vom Mutandasee aus sind die südwestlich gelegenen Virunga-Vulkane deutlich sichtbar, darunter der Muhabura (4127 m), Gahinga (3474 m) und Sabinyo (3645 m). Dort befindet sich auch der Mgahinga-Gorilla-Nationalpark und die Grenze zu Ruanda. Ein Stück nördlich des Sees liegt zudem der Bwindi Impenetrable National Park. Die nächstgelegene Stadt ist die Distrikthauptstadt Kisoro südöstlich des Sees. Der Mutandasee liegt in einer Senke mit hügeliger Umgebung. Die Region ist Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs.“

Ich sagte schon, heute gehen wir es gemütlich an. Unser Wecker geht erst gegen 7:00, das war auch gut so, die ganze Nacht war hier high life in der Stadt. Neben unserem kleinen Hotel liegt ein „Nachtclub“ und da war es anfangs etwas lauter in unserem Zimmer. Aber so zwei Murmels wie wir, lassen sich von so etwas nur kurze Zeit beeindrucken.
Nach einem guten Frühstück ging es dann ab 9:00 zum Lake. Hierzu waren wir diesmal mit Boda Boda Fahrern unterwegs. Ivan begleitete uns auch diesmal und wie immer, achtete er darauf, dass die „Kollegen“ schön langsam mit den beiden Weißbroten unterwegs waren.

Nach einer ca. 20 minütigen Fahr erreichten wir den See und bei gutem Wetter ging es dann für 3 Stunden in einer Runde einmal um das Gewässer. Landschaftlich war es wundervoll, die nahen Berge und Hügel spiegelten sich im reinen Wasser und die Ruhe war zum relaxen genau das Richtige.

So machten wir dann noch Stop auf einer kleinen Privatinsel (Gahiza Island Retreat) inmitten des Sees, die einem Freund von Ivan gehört und der dort eine einfachen Lodge betreibt. (Anmerkung: ich weiß schon wohin wir nochmals wollen)
Dort badeten wir dann im klaren, 45 m tiefen und mit 20 Grad recht erfrischenden Wasser. Auch Dani wagte sich nach einigem zögern hinein. Wenn Sie zu diesem Zeitpunkt jedoch gewußt hätte, dass der See als einziges gefährliches Getier auch eine Schlangenart beheimatet, ich weiß nicht ob Sie dann freiwillig ins Wasser gegangen wäre. Gerade bei meinen Recherchen lese ich, die Python fühlt sich hier sehr wohl – selbstverständlich nicht dort wo wir waren, dass hätte Ivan bestimmt verhindert, so wie er uns immer umsorgt.
Nach unserem Bad trafen wir noch kurz den Freund und Besitzer der Insel und machten uns nach einer kleinen Besichtigung der Räumlichkeiten auf den restlichen Weg zurück.

Nach so einem gemütlichen Ausflug ging es zurück zum Hotel und nach einem leckeren Bierchen wartete noch die Schlachtplatte alla Santaviva auf uns. Rülps!

Gleich werden wir noch unsere Bustickets für die Rückfahrt nach Kampala buchen und danach noch einen befreundeten Maler von Ivan besuchen. Zum Abschluß gibt es bestimmt noch ein Bier und dann heißt es packen und früh schlafen gehen. Morgen um 6:00 startet der Bus und mit etwas Glück werden wir abends um 19:00 in Kampala ankommen.

12.11.

Ich bin der lieben Leserschaft noch das Ergebnis von Danis defekten HANWAG Wanderschuhen schuldig. Zuerst einmal klappte das mit den Gummistiefeln prima und Dani überlegt nun, grundsätzlich im Dschungel nur noch Gummistiefel zu verwenden. Die Reparatur für 10.000 Schillinge, umgerechnet 2,50€ war aber auch ein voller Erfolg. Die Tour zu den Golden Monkeys habe die Schuhe problemlos überstanden. Es geht doch nichts über gute afrikanische Handwerkskunst. An dieser Stelle ein dickes Lob an unseren Schuhmacher in Kisoro.
Aus Kisoro nahmen wir dann auch Abschied und pünktlich um 6:00 saßen wir in unserem Jaguar Bus und brausten los. Mit dem Brausen verhält es sich aber mehr symbolisch, wegen dem Jaguar und so. In Wahrheit war unser Reisebus bei der Abfahrt nicht mehr als zu 30% gefüllt und der muss halt voll werden! So hielten wir in regelmäßigen Abständen und in den nächsten 3 Stunden kamen wir nicht recht von der Stelle. Tröstlich war, wir saßen auf Platz 1 und 2 und damit sehr komfortabel, aber das half halt nur zur Hälfte, wenn das Ziel noch so fern ist.
So wurde dies eine sehr lange Fahrt (die aber aufgrund der Bilder nicht langweilig war!) und erst gegen 19:00 waren dann die 480 Km nach Kampala Busstation geschafft. Von dort organisierte ich uns dann noch den Transport mit einem privaten Taxi zu unserem Hotel und nachdem wir dem armen Taxifahrer erstmal 3 Liter Sprit vorfinanziert hatten, ging es dann zügig auf die letzten Meilen zu unserer bewährten Unterkunft. Dort wurden wir bereits erwartet, unser altes Zimmer war wieder für uns reserviert und die von uns im Hotel deponierten Gepäckstücke lagen bereits auf unserem Zimmer. So gönnten wir uns noch einen kleinen Abendspaziergang zur nahen Mall, bunkerten ein Paar Bier und schliefen recht früh ein.

13.11.
Meine Besuchstermine bei der PostBank und der Centenary Rural Development Bank habe ich nun auch unter Dach und Fach. Das mittlere Management erwartet mich zu einem „Semi-Official“ Meeting. Man was bin ich bekloppt in meiner Freizeit auch noch arbeiten zu gehen, aber auf diese Art muß ich meinen Arbeitgeber nicht fragen, bekomme keine abschlägige Antwort (Thema Dienstreise) und erreiche so, was mir wichtig ist. Es waren schon immer die Enthusiasten, welche die Welt im Kleinen und Großen bewegt haben. Lasst Sie uns bewegen!
Aber soweit ist es noch nicht und diese Bilder werde ich dann sowieso nur auf LinkedIn posten.
Aber zurück ins Private. Wir schliefen hervorragend, ich bin ein Fan dieses Hotels! Nach einer ausgiebigen Dusche erwartete uns ein gewohnt gutes Frühstück und um 10:00 verließen wir das Hotel. Die Jungs von Walter Tours warteten bereits vor dem Hotel. Wir hatten eine Boda Boda Tour für 4 Stunden kreuz und quer durch Kampala und bis zum Victoria See gebucht. Aus diesen 4 Stunden wurden dann insgesamt 8 Stunden in denen wir kreuz und quer durch den Großstadtdschungel von Kampala brausten – wie immer ohne Regen und das in der kleinen Regenzeit. Was haben wir für ein Glück.
Aber nun zu den Details und später zu den Bildern.

Zuerst ging es zur größten Moschee in Uganda. Die interessierte uns weniger, worauf wir es abgesehen hatten, war das Minarett. Kampala ist ursprünglich auf 7!! Hügel erbaut. Gab es da nicht noch eine andere Stadt wo wir vor kurzem waren? Egal, Hügel 1 ist der Standort dieser sogenannten Gaddafi Moschee und dort steht ein Minarett mit einem herrlichen Überblick auf diese Stadt.

Danach ging es zu den verschiedenen Königsplätzen, zu einer Straße wo nur der ugandische König und der englische König schreiten dürfen!! und dann hinein in das Gewusel des größten Marktes in Ostafrika. Hier kommt man leicht hinein, aber aus dem Gewimmel der vielen Gassen schwerlich ohne Führer heraus. So gibt es fast alles zu sehen, neben dem größten Markt für gebrauchte Klamotten aus Europa auch einen riesigen Food Markt. Es mischen sich dann alle möglichen und unmöglichen Gerüche in meiner Nase und unter diesem Eindruck hieß es dann einen kleinen Snack zu nehmen.

Danach besuchten wir den bereits bekannten Taximarkt. Von hier gehen die Kleinstbusse in ferne und weniger ferne Regionen von Uganda. Das perfekte organisierte Chaos, für uns ein Rätsel wie hier Busse rein und wieder raus finden.

Danach brausten wir zum Victoria See. Ein Trip von 45 Minuten. Dort besuchten wir dann den Fischmarkt, hörten interessante Sachen zur Fischauktion und sahen so manchen Fisch und Vogelart. Die Vögel waren hier die Zaungäste, immer auf der Suche nach einem Häppchen.

Danach wollte Walter, richtig heißt er aber Richard, mit uns nochmals durch die Slums von Kampala. Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit und der Tatsache, daß wir am Anfang dieses Trips bereits auf einer Polizeistation gelandet waren, hatte ich nun keine Lust mehr und wir vereinbarten die Heimfahrt. Was war aber vorher passiert? Eigentlich nichts, bei unserem Abstecher zum zentralen See in Kampala, am Rande der Slums, fühlte sich ein regionaler Polizist etwas angepisst. Anscheinend hatte Walter einen örtlichen Fürsten nicht informiert und so kam diese Person bei unserem Stop angerannt, konfiszierte zuerst unsere Handys und zitierte uns zur nächsten Polizeistation. Dort bekam Richard einen drüber und nach einigem Palaver bekamen wir unsere Handys zurück und durften fahren. Im Rückblick war es nichts!

Morgen geht es zu den Quellen des Nil und da müssen wir vorher ja noch etwas Kraft tanken. Bis Morgen!

Nachtrag, mein Co-Autor wünscht ausdrücklich, dass ich noch ein
paar Bilder vom Fischmarkt (Ggaba Market at Lake Victoria) hier einstelle. Besonders wichtig war ihr, das Bild mit den Zähnen. Im übrigen, daß ist ein kleiner Fisch, ich will nicht dem Papa beim Schwimmen begegnen! Wobei, kein vernünftiger Mensch im Victoriasee freiwillig schwimmen geht. Nicht das Nilpferd oder das Nilkrokodil ist hier beileibe die größte Gefahr. Es ist mal wieder ein sehr kleines Getier mit dem der See hochgradig verseucht ist und das mit absoluter Sicherheit zuschlagen wird. Die Bilharziose! Aber bleiben wir lieber bei den schönen Dingen. Der Victoriasee, benannt nach der englischen Queen, ist ein sehr großes Binnengewässer, genauer gesagt, nach der Wasserfläche die Nummer 2. Besser kann man sich das mit einem Beispiel verdeutlichen. Ganz Bayern passt da rein oder die Insel Irland. Ca. 40 Millionen Menschen leben an seinen Ufern, das ist so etwa die halbe Einwohnerschaft Deutschlands. Für mich ist es daher ein Wunder, dass der See so klares Wasser hat (keine Kläranlagen) und ich war andererseits nicht erstaunt, wie sehr die Menschen hier darauf achten, kein Plastik in den See zu werfen. Jeden Tag werden Unmengen an Fisch aus diesem See gezogen und entweder als Victoriabarschfilet direkt exportiert oder wenn es sich um andere Fischarten handelt, dem heimischen Markt zugeführt.

14.11.
An diesem Tag erwartete und ein reichhaltiges Boda Boda Programm. Es sollten am Abend mehr als 220 Km werden, die wir bei Sonnenschein und kurzzeitig auch bei strömendem Regen absolvierten. Wir kämpften uns durch den Großstadtdschungel und über fast menschenleere Bundesstraßen, von gut ausgebaut bis zur holprigen Schlammpiste war alles dabei. Aber immer konnten wir uns auf unsere beiden Mopedfahrer verlassen, routiniert umschifften wir jedes Hindernis und ich hatte immer das Gefühl, daß die „Jungens“ wußten, was sie taten.
Aber kommen wir nun erstmal zum Programm:
Zuerst sollte es zu den Ssezibwa Falls gehen, dann weiter zur Source of the Nile und auf dem Rückweg noch in den Mabira Forest. Starten wollten wir aufgrund der Reichhaltigkeit der Tagesordnung bereits um 8:00 und gemäß deutscher Pünktlichkeit und den Erfahrungen, die wir bisher hier gemacht hatten, standen wir Beide um diese Uhrzeit pünktlich vor dem Hotel. Leider war aber weit und breit kein Richard von Walter Tours zu sehen. Kurz darauf erreichte uns eine Nachricht, daß sein Moped noch eine Reparatur benötigte und er sich um 40 Minuten verspäten wollte. Es ging aber dann schneller und bereits um 8:30 waren wir on the road again. Nach etwa 2 Stunden Fahrt und vielen Eindrücken, die sich uns so am Straßenrand und auf den Pisten bot, erreichten wir den Zzibwa Wasserfall. Dieser ganze Ort ist nicht nur landschaftlich sehr schön, er ist auch ein spirituelles Zentrum für so manchen Einheimischen. Einige Bäume und so manche Grotte hat hier ein spirituelles Dasein und Opfergaben sind allgegenwärtig. Wir konzentrierten uns aber mehr auf den Wasserfall.

Nachdem ich dann auch noch als Modell oder besser Fotoobjekt für eine ankommende Schülerklasse herhalten mußte, ging es weiter. Und nach nochmals gefühlten 2 Stunden erreichten wir den Victoriasee bei der Stadt Jinja. Hier überquerten wir den Victoria Nile auf der Jinja Nile Bridge und fuhren zum Ufer eines nahen Fischerdorfes. Nachdem Richard uns ein schickes Fischerboot organisiert hatte, stachen wir in See. Nach einer ca. 30 Minütigen sehr pittoresken Bootsfahrt erreichten wir die Quellen des Nils. Hier beginnt offiziell der Nil seine mehr als 6000 km lange Reise. Ob das wirklich so ist, darum streiten sich bis heute die Gelehrten. Wahr ist, an dieser nun vor uns liegenden Stelle, quellen enorme Mengen an Frischwasser aus dem Untergrund. Dieses Wasser macht etwas 25% der Wassermenge aus, die etwas 500 Meter weiter aus dem Victoriasee hinausfließt und den Weißen Nil beginnen läßt. Der Rest, also 75% stammmen aus den Wassern des Viktoriasees und hier beginnt die Crux. Es fließen weit mehr als 20 große Flüsse in den See. Zum Beispiel der Kagera (Akagera Nil). Er ist alleine schon 800 km lang und hat seinen Ursprung in der Gebirgsregion von Burundi und Ruanda. Nach Stand der heutigen Forschung ist dies der Quellfluß des Nils, da er am Weitesten von seiner Mündung ins Mittelmeer entfernt ist. Da aber John Hanning Speke immer noch als der eigentliche Entdecker des Nilursprungs angesehen wird und dieser eben unsere „Soure of the Nile“ gefunden hat, wollen wir mal annehmen, dass wir nun an der offiziellen Quelle des Nils stehen. Und hier könnte man tatsächlich auch in einem vor Steinen abgegrenzten Naturpool ein erfrischendes Bad nehmen. Wir hatten leider keine Badesachen dabei. Das nächste mal aber bestimmt!!!

Ein Touriboot, das Wasser ist hier so unruhig, weil Quellwasser aus dem Untergrund nach oben aufsteigt, ansonsten war der See gl

Danach hatte ich genug. Wir hatten 3 Stunden Rückreise vor uns und wer jetzt denkt, warum haben die denn kein Auto genommen, dem sage ich, dann wären es mehr als 5 Stunden Fahrt gewesen. Für den, der es gemütlicher will, dem empfehle ich eines der schönen Resorts hier in dieser Gegend und dann eine Rückreise an einem späteren Tag. Diese Zeit hatten wir aber nicht und so hieß es mit dem Boda Boda zurück. Wer weiß übrigens woher der Name Boda Boda kommt? Nun zu Zeiten von Idi Amin Dada, dem zwischen 1971 bis 79 diktatorisch regierenden Staatsoberhaupt von Uganda ereignete sich so manche Grausamkeit. Nicht umsonst gilt diese Person als Inbegriff eines brutalen Gewaltherrschers. Etwas 400.000 Landsleute ließ er verschwinden und so nebenbei legte er sich mit Indien an und verscheuchte die zahllosen indischen Bürger, die aufgrund der kolonialen Vergangenheit (England und deren Kolonie Indien) in einer Nacht und Nebelaktion. Das heißt alle Inder mußten innerhalb kürzester Zeit das Land verlassen und ihr Hab und Gut vergessen. Die Inder suchten nun eine Transportmöglichkeit und fanden diese in Form der Motorradfahrer. Ihr Ruf, Border Border (zur Grenze, Grenze) ist der Ursprung des Wortes Boda Boda. Da die Inder größtenteils Moslems waren, hinterließen Sie Ihr Eigentum übrigens zum Großteil der moslemischen schwarzen Einwohnerschaft von Uganda. Das ist der Grund, warum „Dada“ bei dieser Volksgruppe auch heute noch sehr angesehen ist. Es kommt halt immer auf die Perspektive an. Moral ist käuflich!

Aber kommen wir zurück zu unserer Reise, wie gesagt, ich hatte genug Input und den weiten Rückweg vor Augen. Den geplanten Abstecher in den Mabira Forest (Mabira Central Forest Reserve) ließ ich verfallen, zumal wir ja auch schon ausgiebig gewandert hatten. Mit Blick auf die Uhr, wollten wir vor 18:00 wieder in Kampala sein. Das gelang so gerade und wir verabschiedeten uns von Walters Tour, klasse gemacht Jungs!

Richard, alias Walter von Walter Tours und @kspucky the Hell Drivers, kurz vor Kampala

15.11.
Was für ein Luxus. Wir blieben im Bett bis 8:00. Das waren mehr als 10 Stunden Schlaf. Willkommen bei den Mumins.
Ab jetzt gibt es kein festes Urlaubsprogramm mehr. Nur noch meine beiden Höflichkeitsbesuche und dann lassen wir die zwei letzten Tage so langsam ausklingen. Ganz am Schluß kommt dann noch die Zusammenfassung meiner persönlichen Empfehlungsliste und dann war es das.
Wir bummelten heute nach dem Frühstück bis 14:00 Uhr auf der Rooftop Bar. Es bot sich irgendwie auch keine Möglichkeit, einen Fuß vor die Türe zu setzen. Es regnete dauerhaft. Erst so gegen 13:00 klärte es langsam auf und als ich mich gegen 14:30 auf den Weg zur Centenary machte, fing es wieder an zu regnen. Zum Glück war die Boda Boda Fahrt recht kurz und gegen 15:00 wurde ich freudig, man kann auch sagen freundschaftlich, empfangen.
Danach gab es dann das gemeinsame Abendbierchen bei unserem Dealer auf der Straße und danach gingen wir in „The Acacia Mall“ lecker essen. Dort kann man auf der 1 Etage gut und preiswert essen. Diesmal gab es Ziege indisch und Masala Fritten. Lecker! Ein kleiner Tip, sollte es jemanden einmal nach hier verschlagen, eine Portion reicht locker für 2.

16.11.
Heute hatte ich mein Meeting von 9-12:00 bei der Postbank. Wir sprachen über Compliance und den Problemen bei sogenannten Nested Accounts mit einigen Ländern. Auch waren einige kleine Problemchen zu klären. Nach einem so anstrengenden Gespräch habe ich dann glatt vergessen, nach meiner Geschenkübergabe noch um ein gemeinsames Guppenfoto zu bitten. Als es mir dann auffiel, war es leider zu spät und mußte dann, etwas unvollständig (ohne mich und die Hauptabteilungsleiterin) nachgeholt werden. Schade – ich Depp!
Danach war 100% Freizeit angesagt. Ich bummelte mit meiner Frau noch etwas durch Kampala und abends saßen wir auf der 5. Etage (Rooftop Bar) und genoßen bei mehreren Cocktails die schöne Aussicht auf Kampala bei Night.

17.11.
Unser letzter Tag! Da ich die kommende Übernachtung noch bezahlt hatte, können wir heute so lange im Zimmer bleiben, wie wir wollen bzw. es möglich ist. Am 18. um 0:30 geht unser Flieger Richtung Heimat. So frühstückten wir etwas später, klärten im Hotel den Taxitransfer (35$) und gingen dann ein letztes Mal Richtung „Down Town“. Hier am Rande der Slums of Kampala ist heute Markttag. Wir „wagten“ uns ca. 500 Meter hinein in die beginnenden Slums und dort fand Dani dann tatsächlich 2 Röcke die ihr gefielen. Diese wurden nach den Preisverhandlungen (5€) noch auf Maß umgenäht und danach ging es zurück zu unserem kleinen Krämerladen am Rand der Slums, wo wir in den letzten Tagen immer abends auf einer kleinen Holzbank, bei einem leckeren und kalten Nile das quirliges Treiben beobachten konnten.

Bevor wir zum Packen ins Hotel gingen, gab es dann noch einen letzten Abstecher in die Mall, noch ein kleiner Snack, erstes Weihnachtsfeeling schnuppern und auf dem Weg zurück, noch ein Käffchen in einer lauschigen Kaffeebar am Straßenrad.

Mit zwei Impressionen schließe ich dann diesen Tag. Die folgenden Bilder passen nicht chronologisch, uns gefallen sie aber besonders gut, da sie einerseits vermitteln, wie relaxed wir das Ganze empfunden haben und zweitens wie sehr Afrika improvisiert.

18.11.
Rückreise!
Am 17.11. um 20:00 verließen wir Kampala, nachdem unser Taxi sich ca. 1 1/2 Stunden durch die Rushhour gekämpft hatte, errichten wir den Flughafen und nach ca. 40 Minuten saßen wir bereits in der Karibulounge (Bilder hierzu findet der Interessierte in meinem ersten Bericht). Gegen 0:00 war Boarding und pünktlich hoben wir ab. Nach dem üblichen gefuttere, machte ich mich lang und schlief gut und fest, bis kurz vor der Landung in Brüssel. Nach einem kleinen Frühstück erfolgte die Landung, der Zollprozeß und Sicherheitscheck waren schnell erledigt und so hatten wir noch genug Zeit, die zweite Star Alliance Lounge in Brüssel zu testen. „The Loft“, recht groß, viele Sitzmöglichkeiten, ein guter Blick auf das Rollfeld und ein leckeres Frühstücksbuffet. Erwähnenswert wären dann noch vollautomatische Toiletten im japanischen Stiel, eine üppige Anzahl von abschließbaren Ruhezimmern samt Bett, Duschräume und prima Shiatsu-Massagesessel. Ich mußte Dani loseisen, wir schafften es so gerade mit dem letzten Call, als letzte Passagiere ins Flugzeug der SWISS. Der SWISS Flug war wie immer top. Mehr steht hierzu in vielen anderen Berichten. Wir lieben die SWISS! Pünktlich erreichten wir dann Zürich und hatten hier nun ausgiebig Gelegenheit besonders die Alpine Lounge der SWISS zu genießen. Wir sicherten uns ein lauschiges Plätzchen und genossen den letzten Tag.

Um 17:30 geht es dann nach Amsterdam. Wir übernachten im Radisson in der Nähe des Airports (Flughafen Shuttle) und Morgen lassen wir uns dann von den Jungs von Eazy Park abholen. Die letzen Kilometerchen schaffen wir dann mit unserem alten A4 ganz allein. ENDE