Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 1, RUS (Norilsk nach Krasnojarsk, Postschiff)

„Reisen ist, wie beim Gärtnern auf die Harke zu treten – Man spürt, daß man lebt.“

Ich habe dieses Zitat vor Jahren irgendwo gelesen und ich muß sagen, nie war es so treffend wie zur jetzigen Zeit. Nach mehr als 1 Jahr Lockdown, müssen wir einfach raus. Bereits vor 6 Monaten hatte ich diese Reise 🧳 rudimentär geplant. Nun ist sie ganz anders geworden, aber ich hoffe, es „passt schon“.

Am 19.08.21 geht es los.

Zuerst mit der Bimmelbahn nach Düsseldorf. Dort übernachten wir, ca. 400 Meter vom HB in einem Leonardo Hotel 🏨. Am nächsten Morgen startet dann unser Lufthansa ICE, 1. Klasse Richtung Frankfurt Flughafen. Wir können dort direkt am Bahnhof 🚉 einchecken, das heißt wir müssen nicht erst die langen Korridore bis zum Flughafen Hauptgebäude mit unseren Rücksäcken zurücklegen, sondern werden sie bereits früher los. Hört sich in der Theorie recht praktisch an. Ich werde berichten!

20.08.

Lufthansa Flug nach Moskau (DME)

Der Wecker nervte heute um 4:45. Der Fußweg war nur kurz und so waren wir pünktlich um 6:19 am entsprechenden Bahngleis. Zum Glück gab es heute keine Warnstreiks und so düsten wir komfortabel Richtung Frankfurt Fernbahnhof.

In der Theorie sollten wir dann bereits dort einchecken können – aber merke: Reiserucksäcke sind für die DB Sportgeräte und können nicht komfortabel aufgegeben werden. So mußten wir halt noch etwas weiter laufen, ist halt gut gegen Flugtrombose. Nachdem wir dann problemlos unsere Tickets erhalten hatten ging es noch schnell in eine Lounge.

Wir nutzen die verbleibende Zeit bestmöglich (Prost) aus und waren dank fast Lane schnell in unserer kleinen A320 Neo. Beim Boarden wurden wir zum zweiten mal gründlich auf Einhaltung der russischen Einreiseregeln überprüft. Ist das Visum dabei, liegt der Covid PCR Test in russisch vor, ist die besondere russische Corona Erklärung auch richtig ausgefüllt? Ja, das war es und im Flugzeug wurden wir dann nochmals auf das korrekte Ausfüllen dieser Erklärung durch die netten Flugbegleiter hingewiesen. Nach diesen Formalien genossen wir den Flug bei reichlich Sekt und sehr gutem Essen. Pardon, ich vergaß vorher zu photographieren.

Die Kontrollen in Moskau waren etwas zeitaufwendig, d.h. Es dauerte etwas bis wir an der Reihe waren. Der eigentliche Prozeß war nach gefühlten 5 Minuten erledigt. Hinter den Einreisebeamten erfolgte dann die angekündigte Covid Kontrolle und wie sah die aus? Wir mußten nur das Formular einer gelangweilten Matroschka in die Hand drücken. Ob wir einen PCR Test haben, ob dieser positiv oder negativ ist, was interessiert das einen Russen? Selbstverständlich tragen max. 10% der Reisenden am Flughafen eine Maske und ich war ehrlich froh, sie endlich ablegen zu dürfen.

Jetzt schnell Geld tauschen, Telefonkarten besorgen (1 Std. Gesprächszeit nach D für Dani und 15 Tage unlimited Internet für mich) und schwups sind die ersten 3500 Rubelchen weg. (80RUB=1€)

Wir sind nun im Inland (13:00) und mußten für einen Inlandflug nach Norilsk einchecken. Das war nicht ganz einfach. Norilsk ist die nördlichste Großstadt dieser Erde, trägt dazu den Titel dreckigste Stadt von 🇷🇺 und ist normal für Ausländer nicht zugänglich. Wir hatten aber dank unseres hervorragenden Reisebüros ein Permit. Unser Problem war es, das dies Aufwendig war und niemand Lust am Flugschalter hatte, einige Telefonate zu führen, um die Rückbestätigung der Echtheit zu erhalten. Es war etwas „Überredungskunst“ am Serviceschalter von NordStar Airline nötig und dann klappte es. Nach dem Check-In suchten wir die Business Hall auf und lassen es uns gut gehen. Unser Weiterflug startet gegen 22:40 und am nächsten Tag, sollten wir dann gegen 7:00 in Norilsk ankommen. Hoffentlich wartet unser Fahrer auf uns!

21.08.

Der Flug verlief problemlos und startete mit einem grandiosen Blick auf das nächtliche Moskau. Nach einem kleinen Happen, etwas Tomatensaft und Wasser, versuchten wir beide zu schlafen und so verging die Zeit recht schnell. Überflüssig zu sagen, nur wir trugen eine Maske, die beiden Alien aus „Nimetzki“ 🇩🇪. Pünktlich gegen 7:00 landete unser Maschine und ich wurde so spät wach, dass ich nur noch ein paar Blicke aus dem Fenster der sich im Anflug befindenden Maschine werfen konnte. Tundra weit und breit. Keine Bäume nur Gras, Sträucher und viele Tümpel. Wir waren offensichtlich die einzigen Fremden im Flugzeug. An der Sicherheitskontrolle erwartete man uns bereits und hier trug nun jeder unserer Mitreisenden auf einmal eine Maske. Pass und Permit wurden gründlichst begutachtet und kopiert. Dann kam noch ein Sicherheitsbeamter und von der Kopie einer Kopie wurde nochmals eine Kopie erstellt. Es lebe die Bürokratie! In Preußen wurde sie erfunden, aber in Russland offensichtlich perfektioniert. Als wir dachten es ist geschafft, kam ein Dritter hinzu, kassierte unsere Pässe und wies uns den Weg ins Obergeschoss in eine Polizeistation. Das Gefühl hinter geschlossenen Polizeitüren, Blick auf einen Bildschirm mit Fingerabdrücken und Ermittlungsakten und einem mürrischem Beamten ist etwas besonderes…. normalerweise würde ich meckern, aber in Russland gibt es Situationen, wo das nichts bringt oder wie Dani sagte „Du wolltest ein Abenteuer, dann genieße es auch…;-)“

Was wir hier sollten, ich weiss es nicht, doch halt, vielleicht lag es daran, dass eine vierte Kopie erstellt werden sollte. Auf jeden Fall dauerte es danach nicht mehr lange und wir wurden entlassen. Es kann aber auch an meiner bewährten Strategie liegen, die Russen mit Englisch zu konfrontieren. Hier am Ende der Welt spricht kein Beamter Englisch und dann ist es dem Russen einfach peinlich, bzw. es findet sich keine Möglichkeit den Anderen zu schikanieren.

Also den Weg zurück in den Sicherheitsbereich, zum Packband und da lagen bereits unsere Rucksäcke. Nach einem kurzen Scheck der Tickets durften wir dann endlich den Sicherheitsbereich verlassen.

Leider hielten wir dann nach unserem Fahrer vergeblich Ausschau. Nach einem klärenden Telefonat wußten wir Bescheid. Er wartet draußen und so fügte sich alles zu unserem Wohlgefallen. Die Autofahrt von Norilsk nach Dudinka dauerte ca. 50 Minuten, die Straße war recht „wellig“ und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Am Fähranleger angekommen, konnten wir unser Gepäck sicher deponieren. Danach brachte der Fahrer uns noch in die nahe gelegene (3km) Innenstadt. Vor einem Kaffee setzte er uns ab und so hieß es nun für uns die nächsten 9 Stunden noch totzuschlagen.

Im Winter schauen die manchmal vorbei

Nach einem leckeren Frühstück in der Kaffeebar erkundeten wir den Stadtkern.

Hier gibt es nicht viel nennenswertes. Eine trostlose Arbeiterstadt. Leider spielte das Wetter auch nicht mit (regnerisch bei 14 Grad). Einzig der Besuch eines stylischen Restaurants zur Mittagszeit

Unser kleine Pizza und Sushi Bude

und der Besuch des Naturkundemuseums lockerten unser Wanderung durch diese Stadt auf. Wir waren hundemüde und gegen 17:00, es regnete zwischenzeitlich durchgehend, zog uns ein Bushäuschen magisch an. Die Sitzbank war lang und so schliefen wir für eine Stunde ein. So ein Stündchen kann recht belebend wirken! Danach suchten wir unser bekanntes Kaffee auf, genossen ein typisches russisches Menue bestehend aus Bortsch, Soljanka, gefüllten Paprika und Hühnchen mit Kartoffeln. Wir waren gestärkt und ausgeruht für den Weg zum Bootsanleger. Gegen 21:00 (da sollt das Schiff ankommen) waren wir auch dort, vom Schiff fehlte zu diesem Zeitpunkt aber jede Spur. Es sollte sich zeigen, dass es mit 1 1/2 Std Verspätung gegen 22:30 ankommen sollte. Der Zugang zum überdachten Anlagedock war mit einem roten „Zutritt verboten“ Schild abgesichert. Und niemand wagte sich an dem Schild vorbei – auch wir nicht. Dies wurde von einer Katze und einer älteren Dame hinter einem Vorhang eines Büros überwacht. Aber dann – ein anderer Mitarbeiter zeigte Erbarmen und machte – nur für uns – den Weg frei. Wir warteten alsdann warm und trocken in der Ankunftshalle, der Rest durfte draußen bleiben.

Als das Schiff denn endlich festgemachte hatte, die Passagiere und die Fracht abgeladen waren, wurden wir zu unserer Kabine gebracht. Die altbekannte, urgemütliche 1. Klasse (Stand Russland der 60er) Unterkunft erwarte uns und es dauerte nicht lange, da ertönten sehr gleichmäßige Atemgeräusche aus dieser Kabine. Wir sind angekommen.

22.09. Beginn der Bordzeit

Auf dem Postschiff! Wie Tote schiefen wir, als um 6:00 der Wecker ging wurde dies ignoriert und die ersten Lebenszeichen zeigten sich erst gegen 8:00 🕗.

Unser Kabine erinnert an ein Zugabteil des Orientexpress aus den 60er. Zwei Sofas, die als Bett genutzt werden, ein Tisch quer zum Fenster, ein Kleiderschrank und ein Waschbecken. Toilette und Duschen befinden sich auf dem Gang. Alles ist gepflegt und blitzsauber. (Da ich diese Zeilen mit Verspätung schreibe, sei noch erwähnt, das rund um die Uhr gesaugt und geputzt wird. Selbst um 2 Uhr Nachts werden die Toiletten gesäubert).

Wir genießen nun die Fahrt. Die nächsten Tage dienen der Erholung. Lecker Frühstück, Mittagessen und Abends auch noch ein Happen. Alles Hausmannskost (landestypisch) und angenehm preiswert. Beispiele gefällig? Flasche Bier 1€, das Frühstück mit Pfannkuchen, Speck und Ei, 2 belegte Sandwich mit Schinken und Ei, dazu Tee für zusammen 7€ (für zwei!!). Mittags und abends zahlen wir durchschnittlich 14€. Wir sitzen viel im Zimmer und schauen 👀 raus, laufen über Deck oder sitzen an Deck und versuchen diese Weite der Taiga zu erfassen. Das Ufer ist stellenweise fast aus der Sichtweite, so mächtig ist der Jenneseij. Jenseits des Ufers plattes Land und endlose Wälder. Man schläft ein und nach dem Aufwachen gibt es keine Veränderung. Wasser und Wald. Nach dem ersten Tag wird das Wetter merklich milder und es hört auf zu regnen. Am zweiten Tag hält man es an Deck bereits länger aus, Wind und Temperaturen werden angenehmer. In den nächsten Tagen sollte die Temperatur bis auf 28 Grad ansteigen. Wir können für den Rest unserer Reise die warmen Sachen im Rucksack verstauen. Es folgen nun Bilder

Kleiner Happen aus dem Bordkiosk. Teigtasche (warm oder kalt) mit Kartoffelfüllung
2. Deck, vor unserer Kajüte, das Schiff ist recht leer
Hop on Hop off, wenn das Ufer zu Flach ist, erfolgt der Zustieg per Boot
Täglich werden wir mit lokalen Nahrungsmittel versorgt
Eine kleine Ortschaft

26.08.

Vorweg, danke für die Geburtstagsgrüße!

Die Tage plätschern so dahin. Entspannung pur. Es wird von Tag zu Tag wärmer, wir hatten bisher keinen Regentag und so genießen wir tagsüber die frische „Seeluft“. Stellenweise kommt es uns wie auf einem großen See vor. Das Ufer rückt in weite Ferne. Dann plötzlich rücken die Ufer recht nah beisammen und steile Klippen säumen unseren Weg. Hier und da sehen wir einsame Siedlungen und manchmal, machen wir dort einen kleinen Stop. Während Passagiere zusteigen oder Waren verladen werden, bleiben meistens 10 Minuten für einen Beutezug bei den Einheimischen. In windeseile werden bei unserer Ankunft Tische aufgestellt und es gibt einiges zu kaufen. Hauptsächlich das, was die Natur an dieser Stelle bereit hält: Erd-, Him- oder Blaubeeren und natürlich auch andere Leckereien. Wir kaufen, was unsere Mitreisenden erwerben. Die können sich doch nicht irren!

Lecker 😋

Geräucherter Fisch mit Himbeeren, unser erster Landgang
Wir wurden mutiger, warme Frikadellen und zum Nachtisch Blau- Himbeeren
Landungssteg und dahinter die Verkaufstische, man erwartet uns bereits

So langsam näheren wir uns der ersten größeren Ansiedlung. Jenneseij, der aufmerksame Leser eines alten Blogs wird sich vielleicht erinnern. Das ist die Ortschaft, von wo wir bereits einmal einen Kurztrip mit dieser Schiffslinie gemacht haben. Bis Krasnoyarsk sind es noch 1 1/2 Tage. Kurz etwas zu Covid-19. Hier auf dem Schiff kümmert das Thema offensichtlich niemanden. Ich bin gespannt, wie unser PCR Test in Moskau ausfallen wird.

Aber soweit ist es noch lange nicht und so genießen wir unsere Bordzeit.

24.8 Rückblickend wollte ich noch meine Geburtstagsfeier – wohl mehr ein Menü mit etwas flüssiger Unterstützung – posten. Es fing morgens deftig an und endete abends. Leider feierte an diesem Tag auch ein russischer Großkopf (er mit 2 Bodyguards) und ab 22:30 wurde es uns zu ungemütlich und so kam ich nicht mehr zum Wodka, es wurde dann halt ein Schlummertrunk aus meinem Whiskyflachmann. Allerdings weiss ich jetzt, dass es auf dem Schiff auch eine Präsidentenkabine mit Doppelbett und eigener Dusche gibt, vielleicht machen wir die Reise ja nochmal 😉

warmer Toast mit Schinken, Käse und Majo
lecker Schnitzel, Kräuter, Pilze und Käse
Salätche mit Huhn und ein bisschen Grünzeug
eingelegte Rohkost

27.08.

Der letzte Tag unserer Schiffsreise brach mit Liegezeit an. In der Nacht zog Nebel auf und das Schiff 🚢 machte mitten im Fluß fest. Es dauerte bis 10:30 bis der Kapitän sich zur Weiterfahrt entschloss. Dadurch wird sich unsere heutige geplante Ankunft (20:00) in Krasnoyarsk entsprechend verzögern. Gut, daß wir ein Hotel gebucht haben und unser Weiterflug nach Moskau erst am Abend des Folgetags beginnt. So sind wir recht entspannt und genießen die morgendliche Stimmung.

Gegen 11:00 passieren wir die berühmten Stromschnellen, hier ist der Jenneseij extrem schmal und die Fahrrinne nur wenige Meter breit. Links und rechts des Schiffs kräuselt sich das Wasser. Wahrscheinlich ist das auch der Grund unseres Stops in der Nacht, man wollte diesen Teil der Passage nicht im Blindflug überwinden. Unser Schiffchen ist ja bereits mehr als 65 Jahre alt und bei so einer alten Dame sollte man recht vorsichtig sein 😆.

die Besatzung prūft die Wassertiefe und schaut nach Felsen

Seit einigen Tagen genießen wir den sibirischen Spätsommer. Der Himmel ist nur schwach bewölkt, die Sonne scheint fast durchgängig und die Temperaturen erreichen angenehme 25 Grad. Nachts fallen die Temperaturen Richtung 10 Grad und unsere Außenkajüte wird gut durchgelüftet.

Nach einem kleinen Mittagsschläfchen müssen wir langsam Packen. Irgendwie freue ich mich auf unser Hotel. Meine Koje, (das Sofabett) war leider 10 cm zu kurz, was mich nicht am Einschlafen hinderte – aber für etwas Rückenschmerzen am Morgen sorgte. Das nächste Mal melden wir uns wahrscheinlich vom Flughafen in Moskau. Dann haben wir bereits die eigenen Antigentests hinter uns und warten auf ein hoffentlich negatives Ergebnis des offiziellen PCR Tests. Hier sind wir guter Dinge, schließlich haben wir gut gegessen, viel frische Luft genossen, reichlich geschlafen und gründlichst mit Alkohol desinfiziert.

Läuft alles wie geplant, geht es dann weiter nach Usbekistan 🇺🇿. Abschließend noch ein Bild vom Bild, unser Schiff und die Route.

oben links ist Dudinka (Schiffchen) und der rote Name unten links steht für Krasnoyarsk. Der rote Querstrich ( mit dem langen roten Namen) kennzeichnet den Polarkreis. Der gestrichelte gelbe darüber den Beginn der Arktis. Das erklärt die Eisbären in Dudinka, zum Glück hatten wir Sommer.

28.08. unser letzter Tag in Russland bricht an

Erinnert sich noch jemand an den Nebel? Unsere Liegezeit vor den Stromschnellen war im Nachhinein betrachtet doch wesentlich länger, als ich es empfunden hatte. Eigentlich sollten wir am 27. um 20:00 anlegen und dann ganz gemütlich zum naheliegenden Hotel schlendern. Etwas Krasnojarsk genießen, um dann frühzeitig in ein richtiges Bett zu kriechen. Daraus wurde leider nichts. Unser Schiff kam erst gegen 5:30 morgens an. Mehr als 9 Stunden Verspätung! Dann war der Liegeplatz noch etwas anders und wir hatten Hektik beim Auffinden unseres Hotels. Gegen 6:00 lagen wir dann aber glücklich in einem schön klimatisierten Zimmer und ratzten bis 11:00 Uhr.

Ab 12:00 erkundeten wir die nähere Umgebung und machten uns langsam auf zum Airport.

Dort gab es dann beim Check-In noch etwas Diskussionen betr. des PCR Tests. Zuerst hieß es, wir bräuchten einen Test, aber wir einigten uns dann darauf, dass dies ein Inlandsflug sei und wir erst in Moskau den Test machen müssten. Als wir endlich den Schalter verlassen, ist die Schlange hinter uns gewaltig. Zum Glück waren wir die Ersten!

Der Flug von Krasnojarsk nach Moskau verlief ereignislos. Wir saßen super an den Notausgängen und hatten reichlich Platz. Angekommen in Moskau buchten wir dann unsere PCR Tests. Das geht am Flughafen an vielen Stellen und der Ablauf ist recht fix. Wir bezahlten insgesamt 80€ und hatten die Ergebnisse in 1 Stunde. NEGATIV – Impfen hilft halt!

In 🇩🇪 hätten wir für diesen Service bis zu 500€ gezahlt. Danach erfolgte der Check in für den Flug nach Usbekistan 🇺🇿, Tashkent. Ich muß nicht erwähnen, dass es niemanden interessiert, ob wir einen gültigen PCR Test haben!

Nun sitzen gemütlich in der Malevitz Lounge am Flughafen und genießen ein leckeres Buffet inkl. Getränken. Während ich dies schreibe, schläft meine Frau bequem auf einer Couch.

Unser erster Abschnitt neigt sich somit dem Ende entgegen und ich möchte noch einige „Thanks“ und Gedanken loswerden:

Wer solche eine Reise plant, dem empfehle ich die Dienstleistungen des Bremer Reisebüros von Fr. Knop. Die Dame ist nicht nur Autorin des Know How Reiseführers Transsibirische Eisenbahn, Sie versteht auch Ihren Job und hat einen tollen Servicepartner, Sputnik Reisen Krasnojarsk, der uns in Gestalt von Nadja (spricht deutsch) prima begleitete. Grundsätzlich empfiehlt sich immer eine russische SIM-Karte fürs Handy oder den iPad. Wir hatten beides, und zahlten „unlimited“ für 20 Tage, 3500 Rubel = 40€. Beim Thema Covid-19 machten wir in 🇷🇺 sehr eindeutige Erfahrungen. Dies mag einseitig in der Wahrnehmung sein, aber so haben wir es erlebt. Beim Thema Maskenpflicht und Tragen gibt es eine klare Tendenz. Die meisten tragen keine Maske, wenn eine getragen wird, bevorzugt der Russe die Mund oder Kinnversion. Die Nase 👃 muß frei im Wind stehen. Nur wenn ein Offizieller derart penetrant einem auf den Geist geht, wird überhaupt eine Maske getragen. Hierbei gibt es alle Versionen, von Strick bis Hightech ist alles dabei. Das Thema Covid scheint hier wenig zu interessieren. Wenn ich dies zu den hyperventilierenden Deutschen ins Verhältnis setze, ist der Unterschied gravierend. Wie sagte hierzu ein Russe zu mir: „ihr Deutschen habt Angst vor dem Leben“, eine interessante Ansicht! Zum Schluß noch etwas zum Thema leibliches Wohl und Erholung: Der „Priority Pass“ ist eine feine Sache.

14 Gedanken zu “Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 1, RUS (Norilsk nach Krasnojarsk, Postschiff)

  1. Dagmar Taeter

    Alles Gute zum Geburtstag nachträglich!! Ich hoffe Sie hatten einen spannenden Tag!
    безопасные путешествия, eine tolle Reise weiterhin!!, Dagmar Taeter

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  2. Birgit Zitz

    Auch von mir alles Gute nachträglich zum Geburtstag.
    Ich denke, Ihr konntet ein wenig „feuchtfröhlich“ feiern.
    Weiterhin einen schönen Urlaub und viel Spaß bei Eurer Reise.

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  3. Marlou Nix

    Habe erst heute den Link bekommen. Daher auch von mir ein nachträgliches herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und Ihnen beiden weiterhin eine schöne Reise.

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      1. Nicole

        Hallo Ralf,
        herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag! Wie immer ist Dein Blog sehr interessant und extrem unterhaltsam. 😊 Ich wünsche Dir und Deiner Frau noch viel Spaß und vor allem eine tolle Zeit in wunderschöner Landschaft geprägt von besonderen Begegnungen mit Menschen anderer Kulturen. Bis bald! Liebe Grüße & Prost 😉

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