Japan, aller guten Dinge sind drei (25.2. – 19.3.2025)

Was soll ich sagen, „Tschuldigung“ jetzt haben wir bereits den 1.3. und ich komme erst jetzt dazu, die ersten Tage und meine (unsere) Eindrücke hier zu veröffentlichen. Bevor es bei Krethi aber los geht, folgt noch die Auflösung meines Rätsels aus dem letzten Bericht. Dort hieß es sinngemäß, daß für mich Änderungen anstehen. Nun, die Katze ist aus dem Sack, irgendwann zwischen dem 30.6. und 30.12.2025 werde ich Privatier. Ich habe genug gearbeitet und werde zukünftig lieber meiner Frau, also dem Plethi von uns sagen, wie es sich zu arbeiten hat. Ein echt genialer Gedanke. Nein im Ernst, es erwarten mich private Herausforderungen und da sollte man auch mal etwas kürzer treten oder so.

Damit ich mich auf diese Zeit aber so richtig vorbereiten kann, lassen wir es dieses Jahr nochmal so richtig krachen. Den Anfang macht Japan. Genauer der Norden mit seiner Insel Hokkaido. Dort wollen wir diesmal gar nicht so viel mit dem Auto herumfahren sondern den Fokus mehr auf Onsen und Skifahren legen. Japan „freut“ sich in dieser Saison über die ergiebigsten Schneefälle seit Jahrzehnten und was das heißt, sehen wir hier vor Ort. Die Presse berichtete von 3 Metern Neuschnee innerhalb von 2 Tagen. Das ist selbst für eine Region mit mehr als 12 Metern pro Jahr, mehr als außergewöhnlich. So freuen wir uns schon riesig, Morgen auf die Piste zu können. Bevor ich aber hierüber berichten kann, fangen wir besser einmal gaaaaanz von vorne an.
Am 25.2. ging es nach der Arbeit per Regionalbahn zum DUS. Dort am Flughafen hatten wir uns das Maritim Hotel gebucht. Genau wie das Hilton, sind beide Hotels nur wenige Meter und somit fußläufig von der Abflughalle (Gate C) entfernt. Diesen Luxus gönnen wir uns mittlerweile regelmäßig. Es ist einfach mega entspannend, bereits am Vorabend anzureisen und ganz entspannt am Abend (Late Check Inn) oder am nächsten Tag, ausgeruht am Check Inn zu stehen. Mal ehrlich, die Verlässlichkeit der DB läßt schon fast keine andere Alternative zu. Habe ich recht oder habe ich recht?

Nachdem wir unsere Standardzimmer bezogen hatten, suchten wir unseren Geheimtipp in Düsseldorf auf. Der TuS-Treff (www.tus-nord-treff.de), eine Gaststätte in Düsseldorf Unterrath und somit in unmittelbarer Nähe zum Flughafen. Selbst Fußkranke brauchen nicht länger als 15 Minuten per pedes. Dort angekommen brauchten wir etwas für den kleinen Hunger. Man weiß ja nie, was es am nächsten Tag noch zu essen gibt.

Nach ein paar lecker Altbierchen ging es dann zurück und so gestärkt war der Check Inn am nächsten Tag überhaupt kein Problem. Am First Class Schalter der Lufthansa war man wieder ausgesprochen zuvorkommend und so waren wir den Großteil unseres Gepäcks bereits gegen 9:00 Uhr morgens los und sollten es auch erst wieder wohlbehalten in Tokyo vorfinden.
Aber wer redet denn von Tokyo, wenn es erst 9:00 Uhr war und wir noch nicht der Senator Lounge in Düsseldorf „Hallo“ gesagt haben? So ein kleines Frühstück geht immer, nur Plethi schwächelte etwas am Morgen. Erst nach einem leckeren Füchschen lief es auch bei Ihr wie gewohnt. Noch ein paar Worte zur Lounge. Wie haben sie selten so leer gesehen, am Morgen eine zusätzliche Wohltat.

Mit einer proppenvollen Bombardier CRJ900 ging es dann ab nach Frankfurt. Bereits vor dem Boarding wurde wir aufgefordert, dass Handgepäck abzugeben, damit dieses noch im Frachtbereich verstaut werden konnte. Wer gleich das Bild vom Flugzeug sieht, kann verstehen, dass in den normalen Staufächern nicht mehr als ein kleiner Rucksack hinein passt.
Hier wurde ich nun Zeuge eines Gesprächs. Wie würdet Ihr reagieren? Eine Dame am Boarding Schalter: „Hören Sie mal, ist das normal, dass ich als Business Passagier mein Handgepäck aufgeben muß?“
Ich hatte in diesem Augenblick den Impuls, mich einzumischen und folgendes zu sagen: „Nein, müssen Sie nicht, wenn ich als First Class Passagier, mein Gepäck noch unterbringen konnte.“ Ich habe aber besser geschwiegen und brav unser Gepäck abgegeben. Es bereitete mir dann aber ein stilles Vergnügen, als wir zum Check Inn aufgerufen wurden. Die gleiche Dame drängelte sich vor und wurde abgewiesen, erst als Gruppe 1 (Krethi mit seinem Plethi) durch waren, durfte die Business Dame in Gruppe 2 boarden. Was bin ich nur für ein gemeiner Giftzwerg! An Bord ging es dann weiter, die Dame war noch zu blöd oder war es Dreistigkeit, sich auf Ihren Platz zu setzen. Es gab nur keine Probleme, da wir gerne eng zusammensitzen und nicht 4 Plätze beanspruchten.
Ein kleines zweites Frühstückchen und ein lecker Bierchen beruhigten dann meinen Blutdruck.

Wir landeten in FRA auf einer Außenposition und da wußte ich, es gibt noch was zu schmunzeln. Da unser Hauptfug in der ersten Klasse gebucht ist, steht bei solchen Landungen der Shuttle Service zur Verfügung. Wir stiegen also aus und während die restlichen Passagiere Ihr abgegebenes Handgepäck direkt auf dem Rollfeld in Empfang nahmen, wartete daneben ein schwarzer Van auf uns. Einfach herrlich und unbezahlbar. Wir wurden dann zum Hauptgebäude gefahren und machten uns auf, den Flughafen kurz zu verlassen um ihn alsbald, über das First Class Terminal (FCT) wieder zu betreten.
Hier erwarte uns eine weitere Ente (20 Jahre FCT Edition), lecker Essen (traditionell das Kalbsschnitzel), lecker Champus und zwei reichhaltige Cocktails.

Einer der Vorteile dieses speziellen Terminals ist es, dass man den Zeitmesser nicht im Auge behalten muß. 15 Minuten vor Abflug steht ein netter Lufthansa Mitarbeiter neben einem und man wird via PKW, diesmal war es ein Audi Q8, direkt über das Landefeld zu seiner Maschine gebracht. Es versteht sich von allein, dass der Sicherheitscheck und die Passkontrolle exklusiv nur für uns waren 🙂 .

Bild

So kamen wir zeitig bei unserer Boing 747-800 an und es war noch genug Zeit für ein schönes Bild mit meiner Frau.

An Bord! Was soll ich sagen, wir können auch dieses mal nichts negatives berichten. Sicher ist, daß bei diesem Spitzenprodukt, alles vom Personal abhängig ist. Wir haben es wieder hervorragend angetroffen und durften uns über mehr als 12 Stunden exklusiven Service und ein sehr bequemes Bett freuen. Ich persönlich kann nun im direkten Vergleich nicht sagen, dass Air Singapur so viel besser sein soll. Naja ein klein bisschen schon, aber wirklich nur ein bisschen.

Am 27.2. erreichten wir Tokyo und der alte Mt. Fuji zeigte sich von seiner besten Seite.

Am Airport lief es dann reibungslos. Wir als erste aus dem Flieger, schnell zur Einreise, dort in eine lange Schlange eingefädelt und nach etwa 20 Minuten waren wir zumindest eingereist. Dann ab zum Kofferband und dann durch den Zoll. Sehr hilfreich ist hierbei folgende WEB Anwendung: „Visit Japan Web“ (www.vjw.digital.go.jp). Bereits zu Hause hatte ich unsere Pässe gescannt und alle nötigen Einreise- und Zollangaben getätigt. Danach erhält man einen QRcode und dieser wird dann einfach bei der Einreise vorgezeigt. Nix Karten ausfüllen und Krethi bei der Einreise aufhalten, Ihr Dödels aus den ehemaligen englischen Strafkolonien.
Aber Krethi war dann doch nicht ganz clever. Der QRcode muß vor dem Zoll nochmals an einen bereitstehenden Terminal gescannt und bestätigt werden, sonst passiert es, dass der nette Zöllner einen zurück auf Los schickt. So geschah es uns leider und es dauerte 5 Minuten länger, bis wir das Land Nippon betreten durften….Am Flughafen besorgten wir uns dann am bereits bekannten Shop unsere Telefonkarten und machten uns auf zum Terminalwechsel. Ein Shuttle Bus brachte uns zum Inlandsterminal der ANA (All Nippon Airways) und dort angekommen standen wir alsbald am Schalter für den Check Inn nach Sapporo (New Chitose Airport CTS). Ich hatte für insgesamt 150€ bereits in D zwei Tickets erworben und so fragte ich nett, ob nicht ein Upgrade auf Meilen oder Cash möglich sei. Was soll ich sagen, für ein paar Bugs mehr saßen wir später in einer schicken Boing 787 ganz weit vorne und wurden gut bewirtet.

Als wir dann endlich nach einer Flugzeit von weiteren 1 1/2 Stunden in CTS landeten war der Weg zu unserem Airporthotel nur ein Katzensprung und nach einer leckeren Ramensuppe innerhalb des Flughafens war dann endlich Matratzenhorchdienst angesagt.

Am nächsten Morgen ging es dann innerhalb des Flughafens zum NDS (Niseko Direkt Shuttle) und 30 Minuten später saßen wir bereits in einem Reisebus, der uns in 2,5 Stunden durch die Bergwelt Hokkaidos zum Skiort Niseko brachte. Am Niseko Wellcome Center mußten wir 10 Minuten warten bis unser Transfer zum Miru Niseko Hotel (https://mirucollection.com oder einfach bei booking.com) erfolgte. Auf unserem Zimmer erwarte uns als Stammgast noch eine nette Überraschung,

und nach dem Bezug, wanderten wir die 2 KM bis nach Niseko Down Town und genossen das frühlingshafte Wetter in einer tief verschneiten Umgebung, tranken das ein oder andere Bierchen und machten die üblichen Fotos bevor wir in einer kleinen Izakya Bar typisch japanisch speisten und im Hotel Onsen den Tag ausklingen ließen.

1.3.
Nach einem guten Frühstück ging es dann um 8:30 mit dem Hotel Skibus zur Talstation. Unsere Skipässe (vom letzten Jahr) konnten wir bereits von zuhause aufladen und so mußten wir nur noch die vorbestellte Skiausrüstung abholen. Ich denke, gegen 9:30 waren wir dann auf der Piste und Dani drehte so manche Runde am „Giggijoch“ von Niseko Tokyu Grand Hirafu (näheres hierzu bei Google).

2.-4.3.25

Am Abend des 4.3. fasse ich unsere 4 Skipass-Tage einmal wie folgt zusammen. Das Wetter meinte es gut mit uns. 2 Sonnentage, einmal mehrheitlich bedeckt und 1 Tag mit permanentem Powdersnow ließen keine Wünsche offen. Die Temperaturen schwankten tagsüber zwischen +2 und -7 Grad und der Wind blies größtenteils woanders. So möchte ich unsere Bedingungen als optimal klassifizieren, zumal recht wenig „Humankapital“ auf der Piste unterwegs war. Der beste Tag war sicherlich heute. Morgens noch leichter Schneefall (24 Stunden davor permanent) und ab 8:30, pünktlich zum Anlaufen der Lifts, nur noch Sonnenschein. Ich für meinen Teil hatte heute meinen Super-Tag mit „Aua“ Effekt. Morgens sofort ganz nach oben und dann auf einer schwarzen, nicht gepflegten Piste, bergab. Bei diesen Bedingungen ist selbst ein ewiger Anfänger ein Pistengott. Das war die beste Abfahrt meines Lebens!!!! So drehte ich so einige Runden, meistens auf schwarzen und recht schwierigen Pisten, immer unterbrochen bei einem Besuch bei meinem Novizen. Als ich dann abends nochmals ganz von oben den Pistengott spielen wollte, hat es mich arg niedergelegt. Ein kurzes Ziehen im Knie und die Angst im ADAC-Flieger Richtung Heimat zu dürfen. Selbstverständlich war das keine Option. Schließlich gibt es da eine bekannte Pistensau, die mit Kreuzbandriss noch zu Tale glitt. Zumindest was das erste Mal betraf, war dies eine rote Piste… Ich wollte dies nun, zu Ehren des männlichen Geschlechts, relativieren und fuhr auf einer gestrichelten Schwarzen bergab. Kann sein, dass Morgen sich alles (bestimmt!) als Fehlalarm herausstellt und Krethi den Beweis liefert, dass alle Männer nur Weicheier sind und bei jedem Zipperlein „Aua“ schreien, aber wir werden sehen….Zumindest ab da, fuhr ich nur noch auf einfachen Pisten und beobachtete das Treiben meiner Novizin auf dem Ideotenhügel „Giggijoch“.

Plethi, meine Novizin, verlangte mir als Lehrer alles ab. Es dauert halt etwas, bis man einen Esel mit einer Möhre zum laufen, ich meine Skifahren bewegen kann. Aber dann Leute, wenn der Esel, ich meine natürlich „Plethi“ einmal warm gelaufen ist, dann zieht er unermüdlich seine Bahnen. Das „Giggijoch“ war Ihr Reich und es bedarf nur noch eines kleinen Schritts, vom Anfänger zum vorgeschrittenen Anfänger :-). 

Anmerkung von Plethi oder der Esel schlägt zurück: Ja, ja – der Ehemann als Skilehrer. Da muss man Zen-Buddismus Frau sein 😉 Und ich möchte an der Stelle einmal betonen, dass ich die einzige Schülerin bin, die überhaupt noch fährt… Soviel zum Erfolg des Skilehrers, der auch gerne vorführt, wie man es nicht machen sollte 😉 Aber es stimmt, es macht schon einen Unterschied ob man Skifahren mit 5 oder 50 lernt. Und ich habe ja auch noch eine Tango Karriere vor mir 😉 

Skilaufen ist in Niseko bis 19:00 möglich. Einige Hauptstrecken sind vollständig mit Flutlicht ausgeleuchtet und so waren wir meistens bis 18:00 auf der Piste.

Danach braucht der Körper zuerst einmal etwas Festbrennstoff. Andere sagen hierzu Essen. Wir landeten beim Inder, besorgten uns Sushi aus dem Supermarkt für das Hotel und dinierten in einer kleinen Izakaya und heute in einer kleinen Sushi Bar. Der Sushi Meister war top und der Koch im Izakaya unbeschreiblich. Wir lieben japanisches Essen, nicht scharf aber aromatisch, absolute Spitzenklasse. 

Abends kurierte ich dann meine Bein im hoteleigenen Onsen aus und hoffe, morgen ist alles gut und Frauen sind doch die wahren Helden.

Am 5.3. geht es dann mit dem hoteleigenen Shuttlebus zur nächsten Bahnstation und von dort zurück nach Sapporo.

5.-6.3.25

Bei bewölktem Wetter verließen wir Niseko. Ich hatte uns den Rücktransport per Bahn organisiert. Unser Hotel brachte uns und einige andere Gäste zum 8km entfernten Kutchan. Das ist ein kleiner Bahnhof dachte ich noch und dann sah ich die große Menschenmenge im Bahnhofsgebäude. Mein erster Gedankengang, natürlich DB geprägt war, da kommen wir heute nie weg. Aber wir sind halt in Japan. Innerhalb einer halben Stunde leerte sich die Wartehalle und wir fanden alle in einem wartenden Zug Platz. Ich muß mich erwähnen, dass wir pünktlich losfuhren? In Otaru mußten wir nach einer mehr als einstündigen Fahr den Zug wechseln und auch das klappte innerhalb von Minuten und selbstverständlich erreichten wir Sapporo Station mit null Verspätung. Unser Hotel gehört der japanischen Bahn (JR) und ist nur 5 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Dank Google fanden wir auf Anhieb den Weg und so warteten wir gegen 14:30 vor dem Empfang zum einchecken. Da wir unser Zimmer erst ab 15:00 Uhr hatten, mußten wir auch bis dahin warten und konnten nicht früher unsere Räumlichkeiten begutachten. Auch das ist Japan!
Die preiswerten JR Hotels gibt es im ganzen Land und sie liegen günstig in der Nähe der Bahnhöfe. Wir hatten 2 Nächte für unter 90€ inkl. Frühstück über booking.com gebucht. Das Zimmer ist nicht riesig, aber für uns reicht es.

Abends besuchten wir noch den berühmten Fischmarkt, ließen es uns bei einigen Fischspezialitäten gut gehen und durchstreiften danach noch eine Einkaufspassage. Shopping war angesagt.

Am nächsten Morgen schliefen wir etwas länger und erst gegen 8:30 enterten wir den Frühstücksraum. Ich war echt überrascht. Für diesen Preis gab es mehr als man unter einem französischen Frühstück versteht. Wir wurden satt.
Danach besuchten wir etliche Malls und suchten die Factory Hall in der Nähe auf. Dort wurde früher unter anfänglicher Anleitung der Deutschen Bier gebraut und wer Sapporo Bier trinkt, der schmeckt das auch.

Mit ein paar Impressionen von Sapporo verabschieden wir uns nun von dieser schönen und gastfreundlichen Stadt und hoffen, wir melden uns Morgen aus Nagano.

Warum hoffen? Für Morgen sind starke Schneefälle vorhergesagt und die ANA teilte mir bereits mit, dass unser Flug ggf. wg. der Wetterlage gecancelt wird. Aber das wäre dann eine andere Geschichte und eigentlich will ich diese nicht schreiben. Hoffen wir einmal. Apropos hoffen, Männer – zumindest der Krethi ist offensichtlich ein Weichei. Meine Skiverletzung entpuppte sich als harmloser, leichtester Muskelriss.
Glück gehabt – gute Nacht.

7.-8.3.2025
Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes. Bereits am frühen Morgen schneite es kräftig in Sapporo. So galt mein erster Blick der ANA App und ich war zumindest temporär erleichtert, dass unser Flug immer noch auf „go“ stand. So packten wir und es ging ab zum nahen Bahnhof. Dort angekommen rechnet der Kummer gewöhnte Deutsche mit ausgefallenen Zügen oder zumindest Verspätungen, zumal ein richtig heftiger Schneefall einsetzte. Aber was soll ich sagen, die Physik in Japan scheint eine andere zu sein, als in Deutschland. Hier gab es keine Hinweise auf verspätete oder ausfallende Zugverbindungen. So bestiegen wir pünktlich unsere Rapid Zugverbindung zum nahen Flughafen und nahmen unsere fest reservierten Plätze in einem Regionalzug ein, eine aus unserer Sicht sehr lohnenswerte Investition, da dieser Züge morgens und abends recht voll werden. So düsten wir pünktlich in den aufziehenden Schneesturm und je weiter wir uns dem Chitose Airport näherten, je stärker schneite es und je schlechter wurde meine Laune. Wann kommt denn nun endlich die Stornierung zum Flug?
Sie kam erst einmal nicht und so suchten wir, den CheckInn Schalter der ANA für unseren Flug nach Tokyo auf. Mir war schon etwas mulmig, als dort nichts los war und wir nach kurzer Wartezeit vor einer netten Damen standen und unsere Pässe präsentierten und kund taten, dass wir uns in den ANA Flug 056 nach Tokyo einbuchen wollten. In meinem Rücken gab es eine große Fensterfläche mit Blick auf das Rollfeld oder besser gesagt, eine Schneewand, die dort gerade alles weiß färbte und vor mir, eine lächelnde Angestellte, die uns fröhlich einbuchte und meinem Wunsch nach einem Upgrade in die Business Klasse mit einem wohlwollenden Lächeln als machbar quittierte. Zücken – zahlen – freundlich sein, wir zahlten ein Aufgeld i.H. von 15.000 Jen (90€) pro Person und so langsam begann ich zu hoffen, dass der japanische Wettergott es doch mit uns gut meinen würde. Als wir dann die Lounge enterten klärte sich langsam das Wetter auf und wir schauten zu, wie unser Flugzeug eisfrei und flugtauglich gemacht wurde.

Nach dem Boarding; ein kurzer Gruß aus der ANA Premium Class mit viel Platz, lecker Essen und Trinken und auf einem Inlandsflug mit Filmen in deutscher Sprache.
Ich sage nur 5* Airline.

So landeten wir entspannt nach einem 1,5 stündigen Flug in Tokyo Haneda, Teminal 2 und nahmen von dort aus einen Regionalzug Richtung Tokyo Hauptbahnhof. Wir mußten hierzu zweimal kurz umsteigen und erreichten dann das Shinkansen Terminal in Tokyo. Der erfahrene Deutsche plant solche Zugverbindungen ja immer mit etwas Luft und so hatten wir nun über eine Stunde Zeit. An dieser Stelle möchte ich nochmals Werbung für drei Apps machen, die das Leben hier recht einfach machen. Zuerst einmal NAVITIME Japan, die ultimative Anwendung wenn es um Bus und Zugverbindungen geht. Dann Google Übersetzer oder Deepl (unbedingt vor der Reise den Sprachsatz für Offline Nutzung herunterladen) hier kann man dann mittels Fotofunktion alle Bilder/Schilder/Menuekarten direkt übersetzen und last but not least der Suica Card Reader, nachdem man sich die Suica Karte an jeder Bahnstation (siehe hierzu mein erster Japan Bericht) besorgt hat.
So waren wir allzeit gut vorbereitet und wenn man nun noch immer genug Bargeld (Yen) bei sich hat, dann kann es nur ein entspannter Urlaub in Japan werden. Beim Thema Bezahlen ist es etwa so wie bei uns in D. Sehr oft geht Cash und Karte, je regionaler desto mehr Cash und manchmal halt nur Karte. Die alte EC Karte (heute Bankkarte genannt) funktioniert gut an Geldautomaten (wenn MAESTRO oder Mastercard Zulassung) in Geschäften haben wir mit unserer Mastercard bezahlt. Bargeld besorgt man sich am besten bereits in D oder mittels Bankkarte an einem der vielen Geldautomaten am Flughafen in Tokyo.
Aber nun zurück zu unserer ersten Shinkansen Fahrt in diesem Urlaub. Wie immer (bisher) war der Zug absolut pünktlich. Wir warten einige Minuten vorher bereits am Bahnsteig an den dafür vorgesehenen Wartepunkten und der Zug hielt dann auch genau dort. So stiegen wir in unser Green Class Abteil (1.Klasse), okkupierten unsere Sitze, verstauten unser Gepäck und genossen ein leckeres Sapporo Bierchen als der Zug Richtung Nagano abbrauste. Japanische Alpen, wir kommen.
Die nicht einmal 2 Stunden im Shinkansen vergingen rasend schnell und nach einem kleinen Schläfchen waren wir bereits in Nagano. Hier hatten wir wieder für eine Nacht das Metropolitan Nagano gebucht. Ein schönes Hotel mit lecker Frühstück, Top-Lage direkt im Bahnhofsgebäude und nur einen Katzensprung von unserer Autovermietungsstation entfernt. Nach Bezug der Zimmer, ging es dann noch etwas zum Bummeln durch die Stadt und dann zurück ins Bahnhofsgebäude. Dort auf der ersten Etage gibt es eines meiner Lieblingsrestaurants in Japan. Ein Steakhause mit unvergesslich leckerem Rindfleisch (siehe Japan 1 oder 2 Bericht). Danach waren wir echt „malade“ und gegen 22:00 war Ende im Gelände.

9.3.2025
Nach einem top Frühstück (international und japanisch) suchten wir kurz den Bahnhof auf und buchten bereits die Tickets (Nagano-Tokyo) die wir in einigen Tagen erst brauchen und machten uns dann zur nahe gelegenen „Nissan Rent a Car“ Nagano Station auf. Dort wartete ein Nissan March auf uns. Für 6 Tage hatte ich bereits in D bei Check24 für 274€ zugeschlagen. Da ich alle nötigen Unterlagen aus unserer vorherigen Japan Trips schon hatte und ich dort registriert bin, ging alles recht schnell und bereits nach 30 Minuten brausten wir mit unserem rosa Mobil (Plethi meint, ich soll besser Farbe „Kirschblüte“ sagen) davon.

Unser Ziel, die Onsen Stadt Yamanouchi mit dem Hotel Minshuku Miyama. (Siehe Japan 1+2).
Dort ließen wir es uns im heißen Onsenwasser, lecker kleinen Restaurants und natürlich dem berühmten Affenpark, recht gut ergehen.


Wir dachten immer, die Stadt Yamanouchi ist nur interessant wegen des Affenparks und unseres schönen Ryokan Hotels. Nun sind wir gestern bereits eines besseren belehrt worden. Hinter der recht öden ersten Häuserzeile öffnen sich viele kleine Gassen, schöne Tempel, sauheiße Fuß-Außen-Onsen und gemütliche Izakaya Bars. Dazu ein traumhaftes Frühlingwetter, so läßt es sich auch in Japan gut leben. Auf das Leben oder wie der Japaner sagen würde: „Jinsei ni Tsuite“.

10.3.2025

Morgens hieß es dann Abschied nehmen. Bei strahlendem Sonnenschein und über 15 Grad ging es weiter in das Herz der japanischen „Zentralalpen“. Unser Ziel war nur etwa 2 Autostunden entfernt. Auf dem Weg dorthin deckten wir uns ein mit reichlich Apfelsaft, wir sind schließlich auch in dem Anbaugebiet Japans. Pünktlich zum Check-Inn oder besser gesagt 14:00 Uhr erreichten wir dann unser Vorjahreshotel, das Hatoguruma Kawabata und fanden in diesem Ryokan alles so vor, wie wir es in Erinnerung hatten.
Wer nun denkt, für die nächsten Tage steht ausschließlich der Onsen Marathon auf dem Tagesplan, den muß ich enttäuschen. Die Plethi will es nochmals wissen. Wir enterten die Talstation und buchten zumindest für Morgen Skipass, Skiausrüstung und für meine bessere Hälfte einen Privatlehrer.

Der Wetterbericht prognostiziert Sonne satt und so freuen wir uns auf einen hoffentlich stressfreien Tag. Gute Nacht Deutschland!

11.3.2025
Ich nehme das schon einmal vorweg. Wir hatten einen heiteren Wettertag mit ca. 10 Grad auf gut 600 Metern Höhe. Da könnte man meinen, dass Tauwasser nun auf den ganzen Pisten steht, aber weit gefehlt. Es liegt hier soviel Schnee, teilweise bis zu 3 Meter komprimiert auf der Piste, das nur eine leichte Sulzschicht entsteht und die Pisten selbst am Nachmittag noch recht plan und gut befahrbar sind.
So stiefelten wir nach einem gemütlichen Vormittag gegen 11:00 zum Einstiegspunkt Richtung Hikage Ground Station (auf 660m). Dorthin beförderte uns ein „endloses“, überdachtes Förderband. Endlich angekommen besorgten wir uns die reservierte Skiausrüstung und orderten die 4 Stunden Pässe für den Nachmittag.

Dani mußte nun auf Ihren Skilehrer warten und ich hatte 4 Stunden für mich. Nach einigen Runden auf dem Haushügel ging es dann in mehreren Etappen hinauf auf den Mt. Kenashi und dort auf 1650 Metern Höhe schneite es sogar etwas. Hier oben waren die Pisten fantastisch und ich konnte trotz meines Handicaps am rechten Bein, die ein oder andere Runde genußvoll drehen.

Gegen 15:00 verließen mich dann so langsam meine Kräfte und ich merkte immer stärker mein, noch von Hokkaido angeschlagenes Bein. Was lag also näher, als so langsam die Talfahrt zu beginnen. Hier machte ich dann auf dem letzten Abschnitt leider den Fehler, mich irrtümlich für eine schwarze, ungeräumte Piste zu entscheiden. Dachte ich bis dahin, ich bin der Gott der Piste, war ich nun der Depp vom Buckelhang. Schweißnaß erreichte ich Hikage Station und hatte nun genug für diesen Urlaub.

Gegen 16:00 Uhr traf dann auch die alte Pistensau, ich meine natürlich die Plethi ein und schwärmte mir etwas von einem schönen Tag vor. Nebenbei lobte ihre Skilehrerin auch meine gute Vorarbeit. Was für ein gelungener Tag.

Wenn meine Angstfott erst einmal den Kniff raus hat, ist Sie (Plethi) nicht mehr aufzuhalten. Ihr erster Satz war, „Morgen würde ich gerne nochmal auf die Piste.“ Ich mußte leider ablehnen. Mein rechtes Bein schmerzte und die Wettervorhersage für Morgen lautete Regen und 16 Grad. Das hielt ich dann doch für nicht so Ideal.
So gönnten wir uns ein Abschlußbier an der Talstation und suchten dann im Ort nach etwas Essbarem.

Wie es der Zufall so will, oder war es mein Hungerinstinkt, wurden wir recht schnell fündig und erblickten per Zufall den Eingang zu einer Foodhall.
Hier gab es konzentriert, in einer Halle, an verschiedenen Ständen, so manche Leckerei und natürlich den nötigen Treibstoff, um einen alten Krethi bei Laune zu halten.

Was soll ich sagen, so abgefüllt war der Weg nicht weit und gegen 20:30 ging bei uns im Zimmer das Licht aus. Morgen sollte der Onsen Marathon starten.

12.3.2025
Was so ein erfahrener Weltenbummler ist, der darf natürlich auch seine Freunde und das Business nicht vergessen. So organisierten wir bereits Japanstahl und heute holte ich dann auch noch ein Angebot für so gefärbte Fettstifte ein. Mein Abnehmer in D zögert zwar noch etwas, aber ich denke, die „Blonde“ wird sich auch noch entscheiden.
Aber was schreibe ich hier vom Handel, heute soll sich alles um die Wasserkultur der Japaner drehen. Wir sind schließlich in DEM Onsendorf Japans. Sicher es gibt viel mondänere Orte (siehe Bericht Japan 1), aber hier wimmelt es nicht vom Chinesen-Jet-Set und die Lokalitäten sind doch etwas rustikaler, halt einfacher. Man darf bei den folgenden Bildern nicht vergessen, dass dies Einrichtungen sind, die der Dorfgemeinschaft zum täglichen Gebrauch dienen und wir die „Fremden“, sie netterweise kostenlos (mit)-nutzen dürfen. Krethi liebt das Wort kostenlos.
So bewaffneten wir uns mit einem Lageplan und zogen heute ab 10:00 Uhr los, möglichst alle 13 Onsen zu finden und für jeweils 15 Minuten zu onsen. Dazwischen und danach mußte natürlich reichlich Flüssigkeit in fester oder flüssiger Form, den Probanden eingefüllt werden, wir wollten ja nicht schwächeln.
Bevor es zu den Bildern geht noch ein paar Worte zu den Baderegeln. Die Tätigkeit des Badens wird hier onsen genannt. Der Ort dieser Tätigkeit ist der Onsen. Hierbei handelt es sich um ein strikt nach 2 Geschlechtern (es gibt in Japan nicht mehr!) getrenntes öffentliches Badehaus. Hier in Nazawa Osen (der Ort) brodelt die Erde und es gibt 13 kostenlose öffentliche Onsen, 3 öffentliche Bezahlonsen und zig, den jeweiligen Hotelgästen vorbehaltene Privatonsen.
Reden wir nun über die 13 Onsen. Über einen kleinen Vorraum betritt man das Badehaus, entledigt sie der Schuhe und im eigentlichen Onsen legt man sämtliche Kleidung ab. Kein Schmuck, Uhren oder Smartphone sind erlaubt. So im Adamskostüm nimmt man sich eine kleine Plastikschüssel, schöpft etwas Wasser aus dem Bad und setzt sich auf dem Boden neben der Wasserfläche. So hocken da auch über 80 jährige japanische Opas und Omas. Nun reinigt man sich gründlich und begießt sich mit dem Thermalwasser. Hierbei ist Vorsicht angeraten, das Wasser ist mitunter 75 (kein Scherz) Grad warm. Wer nun will und kann darf es dann einmal mit dem kleinen Zeh versuchen oder todesmutig ins Wasser steigen. Ich schaffte heute 10 von 10 Onsen und sah zeitweise wie ein Hummer nach seinem Rendezvous mit dem Kochtopf aus. (Nachrichtlich, das soll gesund sein und zumindest meine Haut fühlt sich heute Abend unwahrscheinlich samtig an).
Auf den Bildern sieht man manchmal zwei Becken. Hierbei handelt es sich immer um besonders heiße Quellen. Das kleinere Becken ist dann noch eine Spur wärmer, ich könnte auch sagen unerträglich und mehr etwas für die Einheimischen. Bisher habe ich dort maximal für 3 Sekunden meinen Fuß geopfert, ich meine natürlich, hineingestellt.
Die Badeprozedur dauert letztlich 15-20 Minuten inkl. dem Kleiderwechsel und so suchten wir heute 10 von 13 möglichen Quellen auf und lernen so nebenbei den Ort kennen. Abends wollten wir dann wieder zur Foodhall. Leider war diese geschlossen und so wurde es ein preiswerter Abend beim Chinesen.
Im Folgenden kommen nun zwei Bildergalerien. Die Onsen und separat ein paar Eindrücke vom Tag. Morgen versuchen wir recht früh aufzustehen um noch die restlichen Onsen zu besuchen und spätestens ab 12:00 geht es mit der Kirschblüte zurück nach Nagano.

13.3.2025
Heute ging es dann zurück nach Nagano. Meine einzige Aufgabe bestand darin, die Kirschblüte heil zu überführen. Somit schliefen wir bis 8:00, packten unsere Rucksäcke und gegen 10:00 Uhr verließen wir unsere gemütliche Unterkunft. Wir kommen gerne zurück.

Das schöne an Asien ist es, dass in vielen großen Kaufhäusern auch ein eigener Food Bereich existiert. Hier kann man dann gut und günstig speisen. Wir mussten ca. 60km zurücklegen und dafür hatte ich 3 Stunden eingeplant (kein Scherz, die waren auch nötig). Da wir den Wagen erst gegen 18:00 Uhr abgeben mußten und unser Hotel in Nagano erst gegen 15:00 den Check Inn zulässt, bestand also recht viel Freizeit und die haben wir auch voll genossen. Da ich nicht immer Bier und Speisebilder posten will und ich noch keinen Durchfall (Insiderwitz) hatte, sollte es diesmal auch eine leckere Eisportion sein.

So gegen 15:30 erreichten wir dann wohlbehalten Nagano, lieferten unsere Kirschblüte ab und hatten es dann nicht weit in unser bekanntes Metropolitan Hotel.
Nach dem Einchecken, machten wir uns dann noch auf zu einem in der Nähe gelegenen Einkaufszentrum und besorgten uns etwas für den Abend und natürlich auch eine Kleinigkeit für die morgige Zugfahrt. Heute Abend wollten wir auf dem Zimmer dinieren und der dicke Krethi den hoteleigenen Hausanzug ausprobieren. Naja!

Morgen schlafen wir lange aus, frühstücken ausgiebig und verlassen dann so gegen 12:00 das Hotel. Unser Shinkansen Richtung Tokyo wird pünktlich gegen 12:29 Nagano Station verlassen und Tokio Hauptbahnhof genau um 14:12 erreichen. Wer will, kann ja mal goggeln. Unser Zug heißt Asama 616 und natürlich sitzen wir in der Green Class. So ausgeruht werden wir dann per pedes vom Hauptbahnhof bis zu unserem Hotel im Distrikt Nihombashi laufen und gegen 15:00 Uhr im Sotetsu Fresa Inn Nihombashi Kayabacho einchecken. So ist der Plan und ich bin schon gespannt ob alles so klappt und ich freue mich auf dieses, für uns unbekannte Hotel. Unser alter Favorit liegt nur einen Steinwurf entfernt, war aber bereits vor Monaten bei booking.com ausgebucht. Lassen wir uns überraschen.

14.3.2025
Es sollte natürlich keine Überraschung geben! Um 14:58 checkten wir in unserem Hotel ein. Als wir diesmal in Tokyo Station ankamen, nahmen wir irrtümlich einen anderen Ausgang. Tokyo Station ist riesig und so kann das halt mal passieren. Wir mußten somit einen kleinen Umweg nehmen. Vorbei an einer unterbauten Eisenbahnzuführung. Das heißt oben „ratterte“ eine Bahn und darunter sind wunderschöne Tunnelgewölbe, in denen sich Restaurants befinden. Ich beschreibe dies hier so explizit, da ich ein Pendant in Berlin kenne. Am Bahnhof Friedrichsstraße gibt es etwas ähnliches. Der Unterschied ist nur, dort liegen die Penner an den Unterführungen, es stinkt nach Fäkalien und nach 22:00 Uhr sollte man hier nicht mehr ohne Personenschutz laufen. In Tokyo ist es sauber und bis ca. 24:00 Uhr gibt es hier lecker Essen ohne Einschränkungen. Aber lassen wir das!
Nach etwa 20 Minuten, Dani dampfe schon etwas unter Ihrer Last, erreichten wir unser Hotel und fanden ein recht kleines, aber schnuckeliges und gut aufgeteiltes Zimmer vor.

Danach nutzen wir die frühlingshafte Wetterlage und erkundeten etwas die Stadt.

Am Abend suchten wir „unsere“ kleine Izakaya auf. Diese liegt direkt neben dem Almont Inn (siehe Japan 1+2) und nur wenig weiter entfernt von unserem neuen Hotel. Hier speisen überwiegend nur Japaner und es gibt keine englische Speisekarte und der Wirt versteht recht wenig englisch. Somit ist eine Übersetzungs-App (siehe Empfehlung) dringend angeraten. An diesem Tag war das Lokal recht leer und so fanden wir einen gemütlichen Platz. Ich hatte mir vorgenommen, folgenden Satz bei der Bestellung anzubringen: „wir haben Hunger, überraschen Sie uns“. Ich kann sagen, nach jeweils drei Bierchen und vielen Überraschungen, waren wir für insgesamt ca. 7000 Yen positiv überrascht und völlig abgefüllt.

15.3.2025
An diesem Tag haben wir den Fischmarkt in Tsukiji besucht. Wir finden, dies ist ein Highlight in Tokyo. Wer lecker Fisch und sonstiges Meeresgetier vertilgen will, für den ist dieser Fleck Erde ein wahres Mekka. Der Fischmarkt besteht hierbei aus zumindest zwei verschiedenen Abteilungen. Da sind zuerst einmal dutzende von Geschäfte, Lokale und Markstände, die sich in verschieden Gassen vor den eigentlichen Markthallen angesiedelt haben. Hier bekommt man bereits von Fleisch bis Fisch so manche Leckerei. Hinzu kommen dann noch die diversen Messer- und Souvenirshops. Unser Tipp hierzu lautet, zuerst einmal links liegen lassen und erstmal die Markthallen aufsuchen. Dort bekommt man an den verschiedenen Ständen fangfrischen Thunfisch, Austern oder sonstiges Getier. Am Beispiel vom Thun ein kleiner Leitfaden. Ganz am Ende, sind mehrere Händler, dort werden Thunstücke (ca. 200-300 Gramm) in verschiedenen Qualitäten (siehe Preise) angeboten. Hier ein Stück auswählen und dem Händler anzeigen, dass dies geschnitten (Cutt) werden soll. Alles weitere geschieht dann automatisch. Nun mit der Beute auf die 3.Etage dieses Gebäudes, sich dort einen Platz suchen und genießen. Einen besseren Thunfisch (wenn er etwas teurer war) bekommt man nirgendwo auf der Welt.

Danach ging es zum Shibuja Crossing. Es ist empfehlenswert, sich hier nun etwas Zeit zu nehmen und das Treiben an dieser, meistfotografierten Kreuzung dieser Welt, zu beobachten. In einer Grünphase wechseln hier zwischen 3.000 bis 15.000 Menschen die Straßenseite. Unglaublich, wenn man es nicht selber gesehen hat.

16.03.2025
Unsere letzten Tagen in Japan nutzen wir auch dazu, uns richtig auszuruhen. Wir liegen meist vor 22:00 im Bett und der Wecker geht nicht vor 7:00 in der früh. Heute war der erste so richtige 100% Regentag während unseres Urlaubs. So ausgeruht ging es deshalb auf die Kaufhaustour. Wir bewegten uns größtenteils mittels U-Bahn von einem Kaufhaus zum nächsten. Highlight war hierbei die erste Adresse in Tokyo, sozusagen das Herolds von Asien. Dieser Konsumtempel ist das Mitsukoshi. Hier findet man jegliche Nobelmarke und im Kellergeschoß eine Foodabteilung, deren Besuch sich in jedem Fall lohnt. Wer hier am späten Nachmittag vorbeischaut, kann so manches kulinarische Schnäppchen machen. Wir waren vormittags dort und nach einem Beutezug fanden wir ein ruhiges Plätzchen auf der Dachterrasse.

Morgen werden die Temperaturen fallen, aber es sind 10 Sonnenstunden vorhergesagt. Unser letzter Tag in Tokyo steht bevor.

17.3.2025
Ich hielt es nicht für erwähnenswert, aber da nun Montezumas Rache auch bei Dani zugeschlagen hat, ist es mir eine Randnotiz wert. Selbstverständlich habe ich da Eis von vor ein paar Tagen nicht vertragen und leide nun etwas. Was es bei Dani war, wer weiss das schon. Ihre Nacht war auf jeden Fall etwas unangenehm und heute Morgen hatte ich zwei Frühstücksgutscheine nur für mich. Als Gegenleistung habe ich meiner Frau mehrere Imodium spendiert. Danach ging es dann auf eine gemütlich Erkundungstour durch den Stadtteil Nihombashi. Ich wollte mir noch ein paar Klamotten erwerben. Mein absoluter Favorit sind hierbei die UNIQLO Läden. Die T-Shirts z.B. sind preiswert (1990 Yen) und von herausragender Qualität. Leider sind dort nur Damen und Herrengrößen zwischen S bis XL vorrätig. Wer in kleineren oder größeren Dimensionen unterwegs ist, der kann seine Wunschklamotten dort mit einer Vorlaufzeit von 2-4 Tagen vorbestellen und anprobieren. Leider entfällt damit der 10% Tax Free Faktor und wir hatten hierzu auch keine Zeit. So mußte diesmal eine Alternative her.
Im selben Stadtteil gibt es auch den SAKAZEN Big Size Store oder in der Nähe (Stadtteil Shinjuku) das riesige Isetan Kaufhaus mit einer eigenen Big Size Etage (6 Stock). Wir entschieden uns für das SAKAZEN und ich wurde werde mehr als fündig. In Japan bekommt man als Ausländer fast überall Tax-free (- 10%) angeboten. Voraussetzung ist meistens, daß man seinen Reisepass dabei hat und mehr als 5.500 Yen Umsatz generiert. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, mittels der Visit Japan WEB Anwendung einen QR Code zu beantragen (bei der Einreise) aber erfahrungsgemäß akzeptieren 50% aller Läden diese Möglichkeit nicht und so bleibt als Alternative nur der Reisepass.
Nach unserer kleinen Shoppingeinlage entschieden wir uns, die ca. 2km bis zu unserem Hotel zu Fuß zurückzulegen. Hierbei wählten wir bewußt die kleinen Nebenstraßen und hier erschloß sich uns ein ganz anderes Tokyo. Etwas abseits der Hauptverkehrsadern hat man zeitweise das Gefühl in einer kleinen Gemeinde unterwegs zu sein.

Heute Abend werden wir sicherlich nochmals unsere kleine Izakaja Bar aufsuchen und dann zeitig schlafen gehen. Morgen geht es dann so gegen 9:00 zum Flughafen. Wir werden entweder den Bus vom Tokyo City Air Terminal (1000 Yen, 35 Min.) oder aber von der S-Bahn Station in Nihombashi die A-Linie via Sengakuji (Keikyu Express, ca. 550 Yen und 20 Min.) nehmen. Alternativ geht auch ein Fußmarsch von 20 Minuten bis Tokyo Station und von dort mit der Keikyu Linie zum Flughafen Haneda. Wer will kann natürlich auch ein Taxi mit z.B. der „Taxi Go App“ buchen und ist in 27 Minuten für 10.000 Yen dann ohne großen körperlichen Aufwand am Flughafen. (Wie habe ich das gerade in 1 Minute recherchiert? Klar mit meiner NAVITIME Japan App).

18.3.2025
Ich werfe nun einen Blick in die Glaskugel und schließe diesen Bericht somit vor unserer tatsächlichen Rückreise ab.
Wir werden Morgen so gegen 10:00 Uhr in der ANA Suite Lounge im Terminal 3 letztmalig lecker Sushi essen und dazu Sake oder ein Asahi Bier trinken.
Um 12:35 startet dann unsere 747 mit der Flugnummer LH717 Richtung Frankfurt und wir werden wie immer, bei der Lufthansa „firstlich“ bedient. Gegen 19:00 (dt. Ortszeit) werden wir dann in Frankfurt landen, nochmals im Firstclass Terminal vorbeischauen und eine Ente abgreifen nebst Kalbsschnitzel. Von dort wird man uns dann um 21:20 mit LH88 nach Ddorf transportieren, wo wir um 22:05 eintreffen werden. Wenn dann alles mit dem Gepäck geklappt hat nehmen wir einen Regionalzug zum Hauptbahnhof in Ddorf und übernachten im nahe gelegenen Motel One Düsseldorf Hauptbahnhof. Der Rest ist dann hoffentlich Routine und wir freuen uns dann auf unsere nächste Reise. Im September geht es nach Südkorea. Ob Business oder First ist noch in der Mache. Lassen wir uns überraschen.

Und ja,Kirschblüten haben wir auch in Tokio gesehen 😉

Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 11.1 Hokkaido, Japan, wo alles seinen Anfang nahm

07.04.23 Eigentlich wollten wir diese Reise bereits vor Ausbruch der Pandemie antreten. Da Nippon aber recht früh für Touristen gesperrt wurde, blieb uns nichts anderes übrig als unsere Reise-Sehnsucht in anderen Ländern zu stillen und uns ganz vom Virus des süßen Lebens befallen zu lassen. Sei’s drum, nun sind wir verdorben! Ich möchte nun von dieser Luxusreise berichten, denn -wenn alles klappt- der reine Luxus wird es werden. Los ging es bereits am 6.4. direkt von Aachen aus mit dem ICE zum Flughafen nach Frankfurt und wie es sich gehört, ein kleines Bierchen zur Entspannung muß halt sein.

Gegen ca. 21:30 erreichten wir den Flughafen und von dort waren es dann nur 20 Minuten Fußmarsch bis zu unserem Hotel, dem Park Inn Radisson Blue. Mein kleiner Sancho Panza maulte zwar die ganze Zeit, aber ihr Rucksack ist mit 14kg recht schwer 😰 und es nieselte stetig vor sich hin. Nach 20 Minuten erreichten wir dann glücklich unser Hotel und buchten den Flughafentransfer für den nächsten Morgen um 6:00. Mann 👨 hat ja viel vor! Die Anakonda hat 3 Monate gefastet. Man bin ich hungrig 😋

7.4.
Pünktlich um 5:00 ging der Wecker. Echt jetzt? Nicht doch noch etwas schlafen? Keine Chance, die Arbeit wartet. Der Shuttlebus war pünktlich und um 6:15 stehen wir vor dem First Class Terminal der Lufthansa in Frankfurt. Wenn man vor dem Flughafengebäude steht (Arrival) dann geht es rechts, ca.500 Meter, nicht beschildert zu diesem separaten Terminal.

Ein kleiner Tipp für alle Flugreisenden, Wenn man diesem Weg folgt, dann findet man nach ca. 400 Metern, bei den Taxifahrern die türkische Dönerbude. Leckeres Esser zu zivilen Konditionen, ich merke es mir in jedem Fall.

Das 1st. bereits im Hintergrund erkennbar

Dann stehen wir vor dem Gebäude, recht unspektakulär, aber heiß ersehnt. Der Eingang ist recht unscheinbar, aber auf der ersten Etage beginnt dann der Luxus für Kreti & Pleti. Ich könnte jetzt viele Worte machen – aber viel lieber verweise ich auf folgenden Link, ein Youtuber hat hier sehr passend und ich finde sehr unterhaltsam, unser Erleben in einen kurzen Film gepackt. Ich wünsche viel Vergnügen, es war genauso oder halt ähnlich.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=PsQa_sd0M0w

Unser persönlicher Lufthansa Assistance nahm unser Gepäck entgegen, die Reisepässe wurden zum Zoll gebracht und die Sicherheitskontrolle dauerte 30 Sekunden. Danach wurde uns die Lounge erklärt und nachdem ich die obligatorische Ente entgegengenommen habe, saßen wir beim Frühstück. Selbstredend habe ich für 11:00 das Badezimmer für mich und San….. ihr wißt schon wer, gebucht. Die Ente muß doch schwimmen 🙂 und eine Anakonda braucht halt Wasser.

Unser privates Badezimmer in der Lounge, 1 Std. musste die Ente ausgeführt werden
50% der Reisegruppe
Nur die wichtigen Sachen, nicht Veggieburger oder so 🙂

So haben wir sie Zeit mit süßem Nichtstun verbracht…lecker Frühstück, ein kleines Whisky Testing, 3 verschiedene Schampus und was der Dinge mehr sind. Chef – ich brauche eine Gehaltserhöhung!

Und danach geht es dann irgendwann mit einer Limousine direkt zu unserem 747-8 Jumbo. Die 1st. Class wartet auf uns. Hier eine kleine Menueliste, das erwartet uns an Bord, warum habe ich kein Tupperware bei mir? Selbstredend gibt es hier noch eine Spur mehr und was es hier nicht gibt, ein Wechsel zur First Class Lounge im Hauptgebäude ist jederzeit möglich aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wir sehen es ja bei der Rückreise 🙂

Irgendwann ist dann auch die letzte Minute im Paradies aufgebraucht und es geht zum nächsten Paradies. Einziges Manko, wir waren bei der Abholung in der Lounge zu 4 Personen und so war es nur ein T6 und kein Porsche, der uns zum Flugzeug brachte. An Bord teilten wir uns dann mit 8 Personen und 2 Flugbegleitern die First Class in der 747-8. Ein tolles Produkt, mir gefällt die offene Bauweise besser als das Konzept der kleinen Räume bei anderen Airlines. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich es gar nicht vergleichen kann. Sei’s drum, die Arbeit wartet, die ganzen Leckereien müssen vernichtet werden. Das war so eine Arbeit, man glaubt es kaum 😥

Kurz vor dem Einstieg
die kleine Überraschung
bei einem kleinen Gläschen Champus läßt es sich so schön blöd grinsen 😄
Gute Nacht, flach liegen, auf einer Matratze mit Decke und Federkissen, herrlich

8.4.
So kamen wir gut ausgeschlafen in Tokyo Haneda an. Der Service an Bord, bei der Lufthansa war ausgesprochen gut und fast familiär zu nennen. Ein toller Auftakt. Direkt beim Aussteigen wartete dann eine nette Japanerin auf uns. Der 1st Class Assistance der uns geschwind durch die Einreise leitete, nebenbei unser Gepäck abholte, zum Einchecken an den Inlandsflugschalter der ANA Air brachte, den Kauf einer Telefonkarte regelte und uns zum Schluß noch vor der Warteschlange am Ticketschalter für unsere Japan Train Karten ablud. Hätte ich nicht vorher bereits die Einreiseapp Japan benutzt und ausgefüllt und hätten wir nicht diese nette Unterstützung gehabt, wir wären wohl nicht pünktlich am weiteren Check Inn erschienen. So aber passte alles und der Flug mit der ANA verlief reibungslos. Am Flughafen in Sapporo Chitose angekommen, mussten wir nur unser Gepäck aufnehmen und das Air Terminal Hotel im gleichen Gebäude aufsuchen. Ein Klacks! Glücklich angekommen enterten wir unser Zimmer, bestaunten die tolle Aussicht auf das Flugfeld und bestaunten die japanische Toilette. So eine Popodusche ist nicht jedermanns Sache. Ich muß mich in den nächsten Wochen daran gewöhnen, hier ist das Standard.
Da wir nun soviel Zeit noch hatten, startete unser Alternativplan. Kurz frisch machen und dann mit dem Zug vom Flughafen nach Sapporo Innenstadt (30 Minuten Fahrtzeit), wir wollten noch zum Nijo Fischmarkt. Leider waren wir schon etwas spät, wir konnten noch den Händlern beim Einpacken zusehen, aber für einen ersten Eindruck und ein Glas Lachsroggen reichte es und wir wollen ja am nächsten Tag mit dem Mietwagen nochmals hin. So blieb dann aber genug Zeit, eines der vielen Fischrestaurant hier am Markt direkt aufzusuchen. Leute ich sag euch, ich hatte keine Ahnung, wie gut richtig frischer und hervorragend zubereiteter Fisch schmecken kann. Die Japaner haben es einfach drauf!

auf dem Nijo Fischmarkt Saporro
auch Saporro hat seinen Eifel
Blick von oben, auf Teile der Stadt
ein Blick aus unserem Hotelfenster, das Gate lag uns zu Füßen, zum Glück war hier gegen 23:00 Schluß mit Flugbetrieb

Nach dem Essen ging es zurück und gegen 21:00 waren wir glücklich und müde wieder im Hotel. Morgen geht es dann zum ersten Hotelfrühstück in japanischem Style, danach zur Mietwagenstation (der Linksverkehr ruft) und dann nach Sapporo und weiter in unser Skiressort. Lassen wir uns überraschen.

9.4.
Der Wecker ging wie so oft in solchen Situationen viel zu früh los. Wir hatten gut geschlafen und es hätten ruhig noch 1-2 Stunden mehr sein können. Aber das Frühstück ruft und an der Mietwagenstation sollten wir auch pünktlich erscheinen. So ist das hier in Japan, wer nicht zur rechten Zeit am rechten Ort ist, der hat Pech gehabt, bedeutet die Reservierung ist futsch oder der Mietwagen anderweitig vergeben. Irgendwie sympathisch diese Japaner. Die Jungfrau in mir kommt damit prima aus. Aber zurück zu den wesentlichen Dingen des Lebens. Dem Essen, genauer dem heutigen Frühstück. Wir aßen in einer geräumigen Halle, 95% der Anwesenden offensichtlich Japaner und davon 90% mit Maske bewaffnet. Ich glaube, die haben auch Sex mit Maske! Das Buffet hingegen war herrlich. Wir hatten uns für die Japanische Art entschieden und so schlemmmten wir in den Morgen hinein. Danach hieß es packen und gegen 10:15 checkten wir aus. Die Mietwagenstation war, wie unser Hotel, im Terminal angesiedelt. Keine 5 Minuten nach verlassen der Hotellobby standen wir am Stand unseres Anbieters. Ein kurzer Check ob ich alle benötigten Dokumente besitze und dann hieß es ab, mit dem Shuttlebus zur Hauptstation nach Chitose, das liegt etwa 10 Minuten Fahrtzeit vom Terminal entfernt. Auch dort japanische Professionalität, ich hatte unseren Wagen bei CHECK24 gebucht und die nötigen Unterlagen (deutscher Führerschein und ADAC Übersetzung) parat. Nach einer kurzen Einweisung hatten wir dann einen neuen guten Freund (Honda FIT) für die nächste Woche. Als ich dann losfuhr, machte ich den typischen Fehler. Blinken aber den Scheibenwischer bedienen. Klar – Linksverkehr! Das war es dann aber auch, wir kamen gut in Sapporo an und besuchten den Fischmarkt erneut und auch das kleine Restaurant beehrten wir wieder.

Teile vom Fischmarkt, so geht es einen Häuserblock weiter

Danach machten wir uns auf in die Berge – nach Niseko.
Niseko ist das St. Moritz von Japan. Zum Glück ist hier nun Nebensaison! Ein paar Highlights zu diesem Ort: Er liegt nur auf 1000 Metern, verzeichnet aber ca. 15!!!!Meter Neuschnee jedes Jahr und gilt als der schneereichste Wintersportort der Welt. Der Pulverschnee gilt als der Beste und ist weltberühmt – auch wenn der ein oder andere (mich eingeschlossen) dies bisher nicht wußte. Nach einer problemlosen Fahrt erreichten wir gegen 16:00 Uhr unser Hotel (Chalet Ivy Niseko), erkundeten die Örtlichkeiten, saßen ab 20:00 beim Dinner und danach in unserem privaten Onsen im Hotel. Herrlich

Noch ein Wort zu den Örtlichkeiten. Die Japaner sind da recht exklusiv unterwegs. Bereits im öffentlichen Bereich kann es bisher jede Toilette mit dem Aufnehmen, was in einem drei Sterne Hotel bei uns so Standard ist. Von unseren öffentlichen Klos will ich gar nicht reden. Die stillen Örtchen im Hotel sind aber der Hammer. Hier einmal die Bedienung zu dem Luxusobjekt in unserem Chalet. Selbstredend ist die Klobrille beheizt und es gibt einen Fön, der Wasserstrahl für vorne und hinten ist nach Menge, Stärke und Temperatur zu regulieren und mach ich die Klotüre auf, geht sofort der Deckel hoch. Das das Teil sich selber reinigt versteht sich von selbst. So etwas hätte ich gerne auch für zu Hause.

10.4.
Und täglich grüßt das Murmeltier. 6:00 Wecker, 7:30 Frühstück (hervorragend) und ab 8:30 machten wir uns auf zur nahen Talstation. Wir mußten die gebuchten Skipässe und Ausrüstung abholen. Dies klappte hervorragend und so wartete Dani dann bereits um 9:15 auf Ihren Skilehrer. Ab 10 hatte Sie ihre 3 Stunden Privatunterricht und ich hatte 3 Stunden die Pisten mehr oder weniger für mich allein. Wir sind hier in der letzten Woche der Saison und da ist recht wenig los. Schnee gibt es noch reichlich, weiter unten ist es sulzig, aber bereits wenige Meter oberhalb der ersten Gondelstation lässt es sich recht gut fahren. Leider ist zu dieser Jahreszeit und an diesem Fleckchen von Pulverschnee keine Rede mehr. Aber das wäre sowieso reine Verschwendung bei meinen Fahrkünsten. Trotzdem klappte es prima bei mir und auch Dani erschien um 13:00 Uhr mit einem Lächeln auf den Lippen. Das Verstärkte sich noch beim Essen.

Wir machten dann noch gemeinsam eine Abfahrt und dabei schlug das Wetter um. Es kam Sturm auf und wir schauten, daß wir vom Berg kamen.

Gegen 17:00 war dann alles vorbei! Wir machten uns auf den Weg ins Chalet und gleich gibt es lecker Essen und es heißt frühzeitig Matratzen-Horchdienst. Morgen geht es weiter, Richtung Küste im Norden.
Folgend noch ein paar Impressionen von unserem heutigen Abendessen. Lecker!

11.4.
Ich sag nur Murmeltier!
Verabschieden möchten wir uns mit einer kurzen Impression aus der Lobby des Chalets. Lustig nicht?

Dann ging es Richtung Norden an die Küste bei Otaru. Auf dem Weg dorthin machten wir noch bei einer der Whisky Destillen von Japan einen kurzen Halt. Wir folgten einem Bericht der „Welt“ und haben uns reichlich eingedeckt. Wer will kann ja mal googeln unter „NIKKA WHISKY Japan“. Nachdem die Kreditkarte glühte verließen wir das Anwesen und erreichten recht schnell den Küstenort Otaru. Hier am bekannten Stadtkanal, es landen hier große Kreuzfahrer an, gibt es u.a. eine deutsche Bierbrauerei nebst original Schankraum. Da stehen die Japaner mächtig drauf.

Wir hingegen wollten hier am Meer Sushi essen und suchten nach der „kleinen“ Sushi Bar. Was soll ich sagen, unsere Kleine haben wir gefunden.

Gut gesättigt ging es dann auf den langen Trip Richtung Norden. Immer an der Küstenstraße entlang. Die Bilder von diesem Trip gehen mir nicht aus dem Kopf, grandiose Landschaften, wildes Meer. Wir hätten hier Stunden verbringen können. Leider war der Zeitplan gnadenlos. Ich wollte unser Hotel vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Unser Ziel heißt „The New White House“, ein einfaches Business Hotel in Rumoi

12.4.
Heute haben wir viel erlebt…..
Wir hatten ein leckeres traditionelles japanisches Frühstück mit viel Fisch und Meeresgetier, dann fuhren wir 180km nur Küstenstraße. Neben uns die aufgepeitschte japanische See, endlose Strände, schwarzer Basalt-Sand und Küstenformationen zum Träumen, auf der abgewandten Seite grüne Hügel wie im Auenland und in den Senken noch der Schnee vom letzten Winter.
Zwischendurch kleine verschlafenen Ortschaften im Stiel des wilden Westerns. Dort fanden wir dann kleine kulinarische Süßigkeiten. Wir waren an der nördlichsten Stelle Japans dem Cape Noshappu, Auf der anderen Seite die Insel Sachalin (wo wir schon waren), vorbei an riesigen Gestellen mit getrocknetem Fisch, eine Herde Japanhirsche vis a vis. Unser Hotel, das erste im japanischen Stiel, kein Bett sondern eine Futonmatte. Danach eine weiterer Sushi Bar, nicht so intim, dafür aber noch eine Klasse leckerer. Wir suchten einen Onsen und landeten im örtlichen Schwimmbad, zum Glück hatten die auch einen Whirlpool nebst Sauna. Ein gelungener Tag, der nun mit einem Bier oder zwei langsam ausklingt. Wir waren in Wakanai und schliefen im Hotel Saharin.

13-14.4.
Ein weiteres Murmeltier. Wir hatten ca. 350km vor uns. Das hört sich nicht viel an. Bei einer erlaubten max. Höchstgeschwindigkeit von 70 und durchschnittlich 60 km/h kann das dann etwas dauern, zumal meine Frau regelmäßig irgendwelche Fotos schießen wollte 🙂
Die letzte Nacht im Hotel Saharin, war die erste in einem traditionellen japanischen Hotel. Keine Betten, sondern Futon. Ein sehr kleines Zimmer aber inkl. Bad und mit allem was man so braucht. Geschlafen haben wir dort sehr gut und morgens speisten wir allein in einem großen Saal. Es wurde vieles aufgetischt, ein gelungenes japanisches Frühstück, wie gesagt, man muß Fisch am Morgen lieben.

Danach ging es auf die große Reise. 200KM Küstenstraße, der unendliche Pazifik lag immer in Sichtweite und so manches unvergeßliche Bild nehmen wir für immer mit.

Nach einer 5 stündigen Fahrt braucht man dann aber auch etwas feste Nahrung. Achtung ein Geheimtipp! In Mombetsu GPS 45.462582,141.992105, fanden wir ein unglaubliches Lokal einer Fischereigenossenschaft. Nach dem Essen haben wir ernsthaft überlegt, unser Hotel umzubuchen und hier noch einen Tag vor dem Restaurant zu kampieren. Ich sag nur lecker und preiswert, eine teuflisch gute Mischung! In Japan heißt die Königskrabbe übrigens Schneekrabbe, denn hier kommt sie ursprünglich her und hier in Mombetsu wird sie im Winter gefischt und wir waren da – dieses Ungeziefer muß man halt vernichten 🙂

Danach ging es dann ab in einen weiteren Nationalpark und zu unserem Onsen Hotel. Auf dem Weg haben wir noch ein paar schöne Impressionen genossen und dann waren wir endlich angekommen. Unser Zimmer und das Hotel, traditionell japanisch, die Schuhe blieben in der Empfangshalle. Der Onsen drinnen wie bisher immer recht unspektakulär, hier zählen die inneren Werte wie Wasserqualität und Wassertemperatur. Dafür war der Onsen im Außenbereich recht schön.

An dieser Stelle eine Portion Wissen! Wie in den USA gibt es in Japan die Todesstrafe, die auch angewendet wird. Eine der größte inaktivem Kaldera (einfach ausgedrückt Vulkanschlot) gibt es in Japan und das Wasser dieses Kratersees ist das reinste auf der Welt. Für das Blau dieses Sees gibt es eine eigene Farbdefinition. Die Japaner sind Künstler bei der Zubereitung und Präsentation von Speisen, selbst einfachste Menüs (ihr habt Bilder gesehen) bringen so manchen Koch in D zum Schwitzen.
Apropos Schwitzen, kein Autofahrer in Japan hält sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen, außer das 1% das es überall gibt und hinter denen staut es sich, da die Japaner nicht gerne überholen. Wenn wir gerade bei Verboten sind. Das Tattoo hat in Japan eine lange Tradition – aber trägt man eins, gibt es in vielen Fällen keinen Eintritt zu einem Bad, Sauna oder viel schlimmer einem Onsen. Aus diesem Grund sieht mein Rücken derzeit wie folgt aus. Gute Qualität von Amazon Japan, der Dreck der in D dazu verkauft wird, ist absoluter Mist.

Am Abend genossen wir ein leckeres Dinner und gingen recht früh schlafen. Am nächsten Morgen genossen wir gegen 6:00 in der Früh das einsame Bad im Onsen.

Danach ging es auf Erkundungen. Wir buchten im nahen JR Bahnhof unsere ersten Reservierungen für den Shinkansen, machten eine kleine Wanderung zur besagten Kaldera, nutzen einen Außenonsen an einem See und besuchten den Geist im Berg. Heute Abend werden wir dann nochmals den Onsen im Hotel aufsuchen und Morgen steht die nächste und längste Etappe an. Wir waren im Hotel Parkway in Kawayu / Teshikaga, ein Geheimtipp, ruhiges Hotel, ruhige Umgebung, ein Außenonsen den Weiblein & Männlein gemeinsam nutzen können und vor allen Dingen wenig Chinesen!!

15.4.
Wir standen bereits um 5:00 Uhr auf, um den phantastischen Außenonsen nochmals alleine zu genießen. Wir wollen halt mit unserer Leibesfülle keine zarten Japaner verschrecken, apropos verschrecken, grundsätzlich ist der Onsenbesuch völlig textilfrei, selbst eine Armbanduhr wird nicht gerne gesehen. Also im See mit Badehose, wg. der Fische und so 🙂 und dann im Warmwasserbecken ohne Badehose. Da kann man schon mal ganz schön durcheinander kommen. Aber ich schweife vom Thema ab, wo war ich, ach ja Außenonsen 5:00. Danach waren wir fit und genossen unser fischreiches Frühstück. Gegen 8:00 brachen wir unsere Zelte ab und es ging auf die längste Etappe dieser Reise. 480km lagen vor uns, es sollten eine Fahrtzeit von 8 Stunden werden. Anfangs und zum Schluß begleitete uns wieder der Pazifik, es gab viele schöne Aussichten aufs Meer und die Küstenlandschaft. Dazwischen dann endlich grünes Farmland, im Inneren von Hokkaido kündigt sich der Frühling an, das Vieh steht bereits auf den grünen Weiden und ein Bauernhof, hier heißen sie „Farm“, reiht sich an den Anderen. Auch weiterhin ist das Fahren recht unproblematisch, zeitweise begegnen uns andere Verkehrsteilnehmer im 15 Minuten Takt, es ist wenig los auf Hokkaidos Straßen. Das ändert sich erst, als wir etwa 30 KM vor unserem Etappenziel ankommen. Plötzlich sind die Straßen voll, wir verlassen die Küstenstraße und biegen ab Richtung Berge. Wer schon mal im Höllental an der Mosel war, kann sich nur recht gut den nächsten Abschnitt unserer Fahrt vorstellen. Ein enges Tal erwartet uns, hier ist Onsen Gebiet. Eine heiße Therme reiht sich an die nächste und jede ist Heimat eines großen Hotels in einer engen Schlucht. Unser Kasten liegt ganz am Ende. Ein 4 Sterne Bunker. Recht schnell wird mir klar, hier werden die Chinesen untergebracht und erstmals empfinden wir so etwas wie Enge. Wir haben Glück, in einer Anreisepause betreten wir das Hotel und werden schnell und höflich abgefertigt. Unser Zimmer ist geräumig und wieder im japanischen Stiel. Später wird noch die Schlafstatt von einem unsichtbaren Hotelangestellten hergerichtet. Unser Abendessen ist bereits um 17:45 und der Essensaal war schon recht imposant. Horden von Chinesen, ein riesiges Buffet, Geschlürfe, Geschnatter und Gewusel waren angesagt. Ich glaube, bis auf die Angestellten war kein Japanischer Tourist hier anwesend. Wie sehr wünschte ich mir mein Parkway Hotel zurück! Nach dem Essen gingen wir bereits um 20:00 schlafen und stellten uns den Wecker auf 23:30. Den Onsenbesuch wollten wir möglichst in Ruhe genießen. Das klappte dann auch. In getrennten Bereichen konnten Dani und ich eine wirklich sehr großzügige und schöne Therme ausgiebig und jeweils fast alleine genießen. Ich denke, unser Wecker wird Morgen bereits um 5:00 gehen und wir werden dies nochmals wiederholen.
Unser Hotel:Noboribetsu Manseikaku in Noboribetsu.

Unser Hotelzimmer, später liegen auf dem Boden dann zwei Matratzen mit Federbett

16.-17.4.
Der Winter ist zurück! In Wanakai schneit es und hier vor Ort fällt die Temperatur Richtung null Grad bei Dauerregen. In Noboribetsu betreiben wir Hotelhopping! Für die nächsten zwei Tage habe ich uns einen weiteren Touristenbunker reserviert. Gegen 10:00 checken wir aus und fahren genau 800 Meter zurück in die Stadtmitte. Unser Ziel ist das Hotel Mahoroba. Von außen ein Kasten, im Inneren mehr der Stiel der späten 70er. Das Zimmer aber sehr geräumig und mit allem ausgestattete was man so braucht. Aber die wahren Qualitäten offenbaren sich bekanntlich erst bei genauerem Hinsehen oder sollte ich besser sagen, zur Essenszeit bzw. im Onsen. Das Buffet ist riesig und von hervorragender Qualität, die Anakonda kommt hier richtig in eine Reizüberflutung und der Onsen ist gigantisch groß und alle Wasserqualitäten (Badebecken) werden hier angeboten. So verbringen wir hier zwei geruhsame Tage mit Shopping, Sightseeing und Thermenbesuch. Noch ein Wort zu diesem Ort, Noboribetsu hat etwas 55K Einwohner und ist DER! Onsen-Ort in ganz Japan. Das Mekka der Thermalbader und Nudisten. Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten gibt es hier unzählige qualmende Schlote, sprudelnde Quellen und – soweit ich es richtig behalten habe – 7 verschiedene Wasserqualitäten, die aus dem Boden kommen. Von Salzwasser bis Sulfid ist alles dabei. Die Landschaft erinnert mehr an eine Erde von vor tausenden von Jahren. Zum Glück ist noch recht wenig los, der Tourismus beginnt gerade erst sich wieder zu erholen, so ist es für uns sehr angenehm und die nur 4 Busladungen mit den Menschen aus dem Reich der Mitte, umgehen wir großzügig. Es ist recht entspannt und wir nähern uns dem Ende des ersten Teilabschnittes unserer Reise. Morgen geht es zurück nach Chitose Airport und nach etwa 1700km kann ich hoffentlich den Mietwagen ohne Probleme zurückgeben. Danach geht es erstmal mit dem Zug weiter. Ganz ökologisch oder so. Vielleicht sollte Anna-Lena oder wie heißt unser feministische Außenbeauftragte, diesen Bericht einmal lesen. In Japan konnten wir wenig von Öko erleben. Die Häuser waren wenig gedämmt, die Räume einzeln mit kleinen Ölöfen beheizt, E.Autos verkaufen die Japaner lieber an uns Deutsche, selber wird der Verbrenner bevorzugt. Plastik wird gerne und ausgiebig genutzt, ach ja an einer Stelle sieht man den Wandel aber doch noch. Die wenigen freien Flächen werden großräumig mit Solarflächen zugebaut, in einem Land wo er recht wenig Platz gibt, schon sehr merkwürdig. Etwas anderes fiel uns ebenfalls auf, fast kein Unrat am Straßenrand, dafür werden verlassene Gebäude einfach sich selbst überlassen und verrotten. Aber genug davon, was bleibt sind unsere sehr schönen Erinnerungen an diese faszinierende Insel. Demnächst geht es mit Teil 10.2 weiter.
Hier noch die 10 Regeln, die im japanischen Onsen zu beachten sind:
Beginnen wir aber zuerst mit der Definition eines Onsens. Ein japanischer „Onsen“ im traditionellen Sinne ist ein Bad, das aus einer (oder mehreren) heißen Quellen (hot spring) gespeist wird und unterscheidet sich vom „Sento“ – dem normalen Bad, vergleichbar mit unseren Thermen – dadurch, daß das sehr mineralhaltige Wasser nicht nur zur Entspannung dient, sondern auch die Gesundheit fördert.
Regel Nr.1: Onsen sind keine Spaßbäder, die Geschlechter baden getrennt, Tätowierungen sind mindestens verpönt, keine Badebekleidung
Regel Nr.2: Die Schuhe bleiben am Eingang zurück
Regel Nr.3: Im Onsen sind alle gleich, im öffentlichen Bereich tragen alle einen Baumwollkimono (Yukata) und ein Jäckchen (Haroi)
Regel Nr.4: Vorher gründlich waschen, dies geschieht auf einem 30!!cm niedrigen Sitzhocker. Ich liebe es mittlerweile.
Regel Nr.5: Nichts verschmutzen. Keine Uhren oder Schmuck ins Bad. Kein Badetuch ins Wasser tauchen.
Regel Nr.6: Im Badebereich nur barfuß, keine Latschen
Regel Nr.7: Ohne Tenugui geht es nicht! Das ist ein kleines Badetuch was die „Scham“ bedecken kann oder zum Abtrocknen dient. Während des Bades, trägt man es auf dem Kopf.
Regel Nr.8: Im Onsen ist für alles gesorgt. Gute Pflegeprodukte, Einweg-Bürsten und Wattestäbchen gehören zum Inventar jedes Onsen.
Regel Nr.9: Nach dem Bad folgt die Ruhe! Ein Ruhebereich ist immer angeschlossen.
Regel Nr.10: Meine Regel, entschlacken macht sehr hungrig.

Autor mit typischer Onsenkleidung, der wahre Japaner geht so auch zum Essen oder kurz mal über die Straße in den Supermarkt! Kein Scherz!
Ehefrau & Schwiegermutter

Hier endet Teil 10.1, weiter geht es demnächst unter 10.2

Japan – Powder Snow & Sushi 17.2 – 10.3.2024

Jede gute Geschichte beginnt mit einer Vorgeschichte. Bei uns war es der sehr gelungene Japan Trip des letzten Jahres. Es hatte uns so gut gefallen, daß eigentlich nicht das „ob“ sondern nur das „wann“ im Raum stand. Das es so schnell gehen würde, damit hatten wir jedoch nicht gerechnet. Da aber Lufthansa vor 9 Monaten ein Flight Special Amsterdam-Frankfurt-Haneda herausgehauen hatte und die Business Class Flüge recht günstig waren, schlugen wir zu. Von Anfang an war uns klar, daß dann im Anschluß der Buchung auch noch mehr geht! Für den Hinflug hatten wir noch insgesamt 4 Voucher und so hatten wir recht schnell den Hinflug in der 747 wieder ganz vorne, in der First Class, gefixt. Was mit dem Rückflug wird, da bleibt es spannend. Kann sein, dass wir Business zurückfliegen, da unser Meilen-Upgrade noch in der Warteschlange hängt und ich nicht glaube, dass wir zweimal bei einer Reise das Glück des Upgrade-Gottes haben werden. Aber wie heißt es so schön, lassen wir uns überraschen.

Gestern machten wir uns gegen 17:00 auf den Weg nach Amsterdam. Ich würde ja gerne per Zug fahren, so aus Bequemlichkeit, aber leider sind die aufgerufenen Preise der Bahn recht ambitioniert. So fahren wir lieber in unserem geliebten A4 mit reichlich billigem belgischen LPG (KLIMANEUTRAL gem. WERBUNG), spottgünstig und ohne irgendwelche Komplikationen zum Airport.
Bei Eazzy Park (www.eazzypark.nl) haben wir einen Platz gebucht und gegen 19:00 fragten die Jungs bereits nach, wo wir denn blieben. Da waren wir noch 100KM vor A-dam. Ein alter Mann und sein Eisenroß sind halt nicht die schnellsten, der ein oder andere Leser könnte dies bestimmt bestätigen. So wurde es tatsächlich 20:00 Uhr und gegen 20:30 waren wir dann bereits in unserem Hotel (Ramada by Wyndham Amsterdam Airport Schiphol) eingecheckt. Wir finden eine gute Alternative zu den bisher getesteten Herbergen und mit 96€ recht günstig für die Verhältnisse hier vor Ort am Airport.

Ein kleiner Snack am Abend von unserem Dorfmetzger

Kurz gesagt, wir schliefen sehr gut nur leider ging bereits um 4:00 der Wecker und der Shuttle Bus brachte uns pünktlich um 5:00 zum Flughafen.

Der Check-Inn war wieder ein Träumchen. Rechts und links lange Schlangen. Für die Statuskunden aber ein extra Schalter und nach 5 Minuten Wartezeit waren wir auch schon dran und recht schnell fertig. Danach über Prio Lane durch die Sicherheit und so standen wir dann vor der Staralliance Gold Lounge in Amsterdam. Hier haben wir dann etwas getrunken und eine kleinste Kleinigkeit gegessen, denn mal ganz ehrlich, die Erwartungen an diese Lounge wurden leider bisher nie erfüllt.

Pünktlich um 6:55 war dann Boarding Time und mit Flug LH1003 ging es in 40 Minuten nach Ffurt. An Bord gab es dann ein leichtes Frühstück und reichlich Flüssigkeit. Wir waren da aber recht zurückhaltend, das First Class Terminal wartete ja schon auf uns :-). Nach der Landung in Frankfurt gingen wir deshalb nicht im Terminal zu den Lounges, sondern verließen den Flughafen (Abflug) und hielten uns rechts Richtung Taxen und vorbei an der Gyrosbude. Kurz danach sahen wir es dann, den Eingang zu kleinem Luxus, das First Class Terminal.

Nach dem Eintritt, nahmen wir den Aufzug zur Lobby und ab da wurde uns der ganze Sicherheitsprozeß so einfach wie nur möglich gemacht. Kurzum, nach 5 Minuten waren wir ausgereist und enterten die Lounge. Hier gibt es tatsächlich alles, was Krethi und Plethi sich haben nie vorstellen können. Leckere Getränke vom Schampus bis zum teuren Whisky und Speisen nicht nur vom Buffet sondern auch a la Card. Nach einem herzhaften Frühstück mit Ei Benedikt (ich kannte das vorher nicht) ging es um 11:00 für mich zum Hauptgericht einem leckeren Lammrücken mit cremiger Polenta. Für die Insider unter Euch, endlich mal eine Polenta die mir geschmeckt hat 😉 Danach folgte dann natürlich ein gemütliches Bad zu Zweit. Man kann doch nicht dreckig in den Flieger gehen. 🙂

Benedigt, zu Polenta fehlte mir das Bild

Gegen 13:00 wurden wir dann von der für uns zuständigen Betreuerin abgeholt und es ging mit einem Shuttle Service direkt zur Boing 747, Flug LH0716.

Wir betraten das Flugzeug über den vordersten Zugang. Was für eine Verschwendung für nur 8 Gäste, aber irgendwie fühlt man sich doch schon sehr wichtig. Bereits beim Zubringerflug wurden wir mit Namen angesprochen und auch hier stellte sich die Chef Purserin vor und begrüßte uns persönlich. Wichtig war aber das Gläschen Schampus. Die Kabine kannten wir aus früheren Flügen und so richteten wir uns sofort gemütlich ein und verstauten unser Handgepäck in den reichlich vorhandenen Abstellflächen. Erwähnenswert und wichtig, hier hat jeder Gast bzw. Sitzplatz seine eigene Garderobe. Ich verwechselte meinen und verursachte sofort etwa Aufregung, wie konnte ich nur mein Handgepäck in den Schrank des Nachbarn stellen. Unmöglich!

Die weiteren 12 Stunden Flugzeit vergingen beim Trinken, Essen und Schlafen wie im Flug. Besonders dass Bett mit Matratze und Decke sind ein Genuß.

In Tokyo angekommen hatten wir dann eine kleine Aufregung. Am Gateausgang erwartete uns diesmal keine persönliche Betreuung. Wir warteten etwas, ich reklamierte, aber letztlich gingen wir dann auf uns alleine gestellt zur Emigration.
Hier ein kleiner Tip, man kann bereits zuhause alle wichtigen Einreiseformalitäten erledigen. Unter Visit Japan Web ein Konto anlegen und dort alle nötigen Angaben erledigen. Dann bekommt man einen QR-Code und dieser erspart das Ausfüllen einer Einreisekarte und die weiteren Zollangelegenheiten. Ich habe dort bereits ein Konto und so waren diese Formalitäten sehr schnell erledigt.
Nach der Einreise erwartete uns dann doch noch die persönlich Begleitung am Gepäckband. Dort bewachte man brav unser Gepäck und danach bekamen wir noch Support beim Erwerb der Daten SIM Karten (ein Muss für Japan und bei 2 Karten für 3 Wochen mit 117€ nicht ganz preiswert) und ein Geleit zum Shuttlezug, da wir das Terminal in Haneda wechseln mußten. Aber mit Hilfe der beiden netten Helferinnen war alles kein Problem und so wechselten wir zum Terminal für die Inlandsflüge.
Als Anmerkung: es waren 20 Grad in Tokio! Da wurde uns doch ganz schön warm.
Auch hier kam kein Streß auf. Wir waren dort gegen 12:00 und unser Flug sollte erst gegen 15:00 starten. So reiten wir uns in die kurze Schlange bei ANA Airways (Star Alliance) ein und auch hier genossen wir gewisse Vorzüge bei der Anzahl der freien Gepäckstücke und der vorzüglichen Behandlung der Koffer.
Auch beim Besteigen der Maschine waren wir in der 2 Gruppe und so saßen wir stressfrei gegen 14:45 auf Platz 5A/5B in einer 777 -200 (ANA069), mit 3-4-3 Bestuhlung, ein riesen Ding für einen Inlandsflug und das mit richtiger Business Klasse. Den 90 Minütigen Flug habe ich fast vollständig verschlafen. Mal ganz ehrlich, wir waren zu diesem Zeitpunkt schon recht groggy, ich will mir gar nicht vorstellen, wie ich ausgesehen hätte, wären wir in einer anderen Klasse gereist. Oder ist das nur Einbildung?
Gegen 15:30 kamen wir dann endlich in Sapporo Chitose Airport an, hatten recht schnell unser Gepäck und machten uns zum fußläufig gut erreichbaren Air Terminal Hotel (42.785750, 141.680450) auf. Ich hatte dies für 180€ bei booking.com (wie alle weiteren Hotel) gebucht und wir kannten es vom ersten Japan Trip. Eine echte Empfehlung.

Der Fuji, wir sind kurz vor der Landung

Beim Einchecken hatten wir dann auch noch Glück, unser gebuchtes Zimmer war weg, es gab aber zwei gleichwertige Alternativen und dafür (als Entschuldigung) bekamen wir 50% Rabat. Die Japaner sind unglaublich!

Eingang zum Hotel, direkt am Gate


Nachdem wir unser Sachen verstaut hatten, machten wir uns noch auf, die Zugtickets für unsere Inlandsweiterfahrt bereits jetzt zu buchen. Merke, in Japan braucht es für eine Zugfahrt meistens eine Platzreservierung und da sollte man zeitig sein, zumal wenn man mit viel Gepäck unterwegs ist. Da sind die Plätze mit Stauraum in der Nähe recht schnell weg. So gingen wir zurück ins Flughafenterminal und im Untergeschoß gab es eine JR Bahnstation nebst Ticketschalter. Ein weiterer Tip, besorgt Euch die App NAVITIME, dort kann man recht gut die Zugverbindungen finden. Mein Suchergebnis habe ich dann dem netten Zugmenschen gezeigt und als dann auch noch klar war, dass wir mit heavy Gepäck reisen, war die Buchung kein Problem. Danach suchten wir uns etwas essbares. Hierbei sind wir davon ausgegangen, dass der Flughafen Chitose recht klein ist. Wir hatten bis dahin nur den nationalen Bereich gesehen. Als wir dann zwei Etagen höher ankamen, stellten wir fest, dass dies sehr wohl ein recht großer Flughafen mit einem riesigen Fresstempel Bereich ist. Sapporo ist die 5. größte Stadt Japans mit 2 Mio. Einwohnern und somit größer als Köln und Ddorf zusammen.
Wir suchten den Rahmen Bereich auf und merket auf lieber Leser, eine Rahmen in Japan kostet so um die 1000 Yen. Mehr als 2000 sind Touri Nepp.

Danach schliefen wir tief und fest.

19.02.
Nach einem guten Frühstück ging es dann um 10:30 zur Autovermietung und gegen 11:45 saßen wir bereits in unserem neuen Freund, einem Suzuki N

Nachdem mein eigenes Navi installiert war und die Route auch gefunden wurde, ging es los. Nicht so holprig wie beim letzten Mal sondern recht fix. Ich muß aufpassen, daß ich das nicht so easy nehme, mit dem links fahren. Über unsere erste Strecke nach Niseko läßt sich nicht viel berichten, links und rechts der Fahrbahn türmten sich wahre Schneemassen, jedoch die Straßen sind zum Glück frei und auch die anstehende Passüberquerung merkten wir gar nicht.

Hatte ich erwähnt, dass wir an diesem Tag über +10 Grad und recht viel Sonne hatten? Kaum zu glauben, dass bei solchen Temperaturen der Schnee nicht viel schneller verschwindet. Es muß wohl an der schieren Masse liegen. Aber zurück zu unserer Fahrt. Nach 3 Stunden war diese geschafft und wir erreichten unser Skihotel Miru Niseko (42.837350, 140.706883). Was soll ich sagen, schönes Hotel, modern eingerichtete Zimmer, genügend Platz und nette Leute. Was will man mehr. Ach ja, einen Onsen gibt es hier auch und nach dem Auspacken nutzen wir den Shuttle Bus um ins 3 KM entfernte Niseko zu kommen. Ein Skiort wie in den Alpen, in der Stadtmitte überall teure Appartements und völlig in der Hand von Chinesen, Koreanern, Australiern und Amis. Dazwischen dann zwei Milchbrötchen aus good old Germany. Meine Skijacke wurde sofort als cool bezeichnet, freut mich, daß Retro hier so gut ankommt. Dass Teil war älter als die Person, die es unbedingt haben wollte. Nach einem kurzen Bummel durch die Stadt, wir kennen uns schließlich aus hier, suchten wir uns eine gemütlich Rahmenbar und saßen friedlich bei einer Nudelsuppe. Danach hatten wir für den ersten Tag erstmal genug, es wartete schließlich noch der Onsen auf uns und ein unwahrscheinlich gemütliches Bett. Gute Nacht Deutschland.

20.02.

Nach dem reichhaltigen Frühstück, von Fisch, Fleisch über Reis bis Suppe war alles dabei, machten wir uns gegen 10:00 auf um unsere Skisachen abzuholen und das Organisatorische für die nächsten Tage zu regeln. Dani hat für die nächsten Tage nachmittags jeweils Trainingsstunden gebucht und wir müssen noch schauen, wo der Treffpunkt ist. Übrigens hatten wir einen Wetterumschwung diese Nacht. Morgens waren es nur noch 0 Grad und im Verlauf des Tages wird es schneien. Gegen 17:00 sind wir dann bereits bei -6 Grad und dass soll so die nächsten 4 Tage so bleiben. Ski heil!! Auto bleibt stehen!!
Rückblickend (ich schreibe am 21.2) ein toller Tag. Wir starteten gegen 11:00 und ich ließ Dani in der Basisstation und machte erst mal ein paar Runden für mich allein. Anfangs war es noch etwas holprig da die Pisten sehr hart waren (Vortag Plusgrade nun deutlich unter 0). Gegen 12:00 setze dann der stetige Schneefall ein und das Fahren wurde besser. Gegen 13:30 traf ich Dani dann kurz zu Beginn Ihrer Stunde.

Ich fuhr dann noch bis 15:00. Danach hatte ich für den ersten Tag genug. Meine Frau genoß anscheinend die Stunden, denn vor 16:00 sah ich Sie nicht am vereinbarten Treffpunkt. Kurzum, für beide ein gelungener Auftakt, da es auch bei unserem Skinovize sehr gut klappte. Danach bunkerten wir im nahen Supermarkt noch etwas Fertigessen und somit gab es auf unserem Zimmer ein leckeres Dinner. Merket auf (ich liebe diese Formulierung) Fertigprodukte in Japan, sind nicht vergleichbar mit dem, was man bei Edeka oder sonst wo bekommt. Die Qualität ist um ein vielfaches besser, dafür aber auch teurer. Nach dem Besuch im Onsen lagen wir dann frühzeitig im Bett und schauten uns den immer stärker werdenden Schneefall ab. Morgen gibt es Powder Schnee!
Hier noch ein paar Infos zu diesem Skigebiet. Es ist in keinster Weise vergleichbar mit den Alpen, außer daß der Schnee besser ist!

„Niseko ist ein besonderes Fleckchen Erde. Nur ca. 35 km vom Meer entfernt, fasziniert der kleine Ort (ca. 5.000 Einwohner) mit zwei Vulkanen und mehreren schneesicheren Skigebieten. Vom eurasischen Festland kommende Winde nehmen die Feuchte über dem Japanischen Meer auf und laden über Hokkaido riesige Mengen an Schnee ab, der zu den trockensten und leichtesten auf der Welt gehört. Durch den ständigen Schneefall ist Niseko im Hochwinter nicht für viele Sonnenstunden bekannt.
Niseko entwickelte sich in den letzten Jahren zum Mekka der Freerider, die Liftanlagen erinnern noch an den Charme von früheren Zeiten und so wird das Liftfahren auch zu einem Erlebnis.
Der Skiverbund Niseko United ist der Zusammenschluss von vier Skigebieten: Hanazono, Grand Hirafu, Niseko Village und Annupuri. Zum Skifahren und Snowboarden stehen 50,8 km Pisten zur Verfügung. Hiervon sind jeweils 1/3 leicht bis schwarz. Wobei bei den schwarzen dann auch die Passagen durch Wälder dazu gehören. 31 Lifte befördern die Gäste. Das Wintersportgebiet liegt auf einer Höhe von 255 bis 1.188m. Da gibt es in den Alpen meistens nur braune Wiesen zu dieser Jahreszeit.“
Obwohl Hochsaison herrscht, ist recht wenig los und die Standzeiten an den Stationen ist nie länger als 5 Minuten.

Was ich vermisse ist das Nebenher. Anders als in Österreich gibt es recht wenige Möglichkeiten sich irgendwo mal in die Sonne zu setzen oder auf den Hütten auszuruhen. Die Hütten haben den Charme einer deutschen Autobahnraststätte und Bänke vor den wenigen Stationen sind hier unbekannt. Mit anderen Worten, Skifahren steht hier absolut im Zentrum und etwas anderes gibt es nicht oder sagen wir besser, ich habe es nicht gefunden.

21.2.
Die Nacht hat es gut geschneit und auch jetzt fallen noch vereinzelte Flocken. Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf.

Für Dani steht Privatunterricht auf dem Tagesplan und ich erkunde das Skigebiet.

Am späten Nachmittag treffen wir uns dann an der Basisstation und erkunden noch etwas die Freerider Szene bzw. das wo die Jungs uns Mädels dann abends so abhängen. Kommt mir sehr vom Rucksackreisen in Asien bekannt vor. Aber eh, wir sind ja in Asien!

22.2
Sonne! Nach weiteren Schneefällen in der Nacht scheint heute Morgen die Sonne und wir haben von unserem Fenster einen wundervollen Blick auf einen der Vulkane. Die Vorzeichen für einen gelungenen Abschluß unserer Skisafari sind gegeben. Ab 10:50 geht es auf die Piste und rückblickend wurde es ein gelungener Tag. Zuerst sonnig, dann stetiger Schneefall, Powder Schnee ohne Ende und eine Frau die rund um mit sich und der Welt zufrieden war. Am Ende unseres Skiabenteuers kann ich wohl schon behaupten, daß wir es demnächst wie die Australier machen und zum Skifahren halt nicht in die Alpen reisen werden.

23.2.
Am 22. drehe ich mit Dani etliche Runden auf ihrer blauen Hauspiste. Wenn Sie einmal etwas gut findet und es dann auch Fortschritte gibt, dann ist sie nicht aufzuhalten. Gegen 12:30 trennten wir uns, sie erholte sich und wartete auf Ihren Kursbeginn und ich wollte etwas mehr vom Skigebiet sehen. Für uns beide wurde es ein schöner Nachmittag – und bei herrlichen Bedingungen ist selbst ein ungeübter der wahre Pistengott. Dieser Schnee ist ein Muss, zumindest ist das meine Meinung. Gegen 16:00 machten wir dann noch eine gemeinsame Abfahrt, gaben unser Leihgerät ab und versorgten uns im Ort noch mit einigen Leckereien für unser Abendessen.
Nach einer geruhsamen Nacht und dem letzten herrlichen Frühstück in unserem Hotel machten wir uns gegen 9:00 auf, Richtung Osten. Es lagen ca. 490 km vor uns und Niseko verabschiedete sich mit einem herrlichen Wetter.

Die ersten 50 Kilometer ging es auf schneebedeckten Straßen recht langsam voran. Gut ist, das der Suzuki Winterreifen mit Spikes hat. Danach waren die Straßen schneefrei und je weiter wir in den wilden Osten, es ist mehr die Mitte der Insel, kommen, desto seltener begegnen uns weitere Fahrzeuge. Bei gutem Wetter ging es durch sehr viele menschenleere Orte und ich dachte so gegen 16:30, daß wir bald am Ziel seien. Nur noch ein Pass! Plötzlich vielen die Temperaturen. Kein Scheiß! Eben noch plus 1-2 Grad und blauer Himmel und dann plötzlich -8 Grad, starker Schneefall und schneebedeckte Straßen. So wurden die letzen 80 km doch etwas beschwerlich und auf der Passspitze erreichten wir -12 Grad. Ich war froh als wir gegen 18:15 endlich bei unserem Hotel ankamen. Wir sind wieder im Parkway Hotel (43.616717, 144.454217) eingebucht und diesmal für 4 Tage. Ein paar Worte zu diesem Hotel und dem Örtchen. Das Hotel ist ein typisches Ryokan, d.h. ein traditionelle japanische Herberge. Es gibt keine Betten, geschlafen wird auf einem Futon. Das Gästezimmer ist recht einfach eingerichtet und es gibt nur eine kleine Toilette auf dem Zimmer. Gewaschen wird sich im Waschsaal oder im Onsen, schön nach 2 Geschlechtern getrennt. Der Onsen hier im Örtchen Kawayuonsen gehört zu den bekannten heißen Quellen auf Hokkaido und liegt Gott Lob soweit vom Schuß, dass sich hierher keine Chinesen verlaufen. Endlich Ruhe im Onsen und die Fachleute unter sich 🙂
Nach einem leckeren Kaiseki Menü (wer neidisch werden möchte, googelt mal) – aber keine Sorge, Morgen mache ich davon ein Foto, ging es in den Onsen und um 23:00 lagen wir fix und foxi auf unseren Futon-Matten.

24-26.2.
Die nächsten Tage war Ruhe und Erholung angesagt. Täglich in den hauseigenen Onsen, Erkundung der wunderschönen Gegend inkl. der immer noch rauchenden Vulkanfelder und ein Ausflug ins nahe gelegene Küstenstädtchen Kushiro-shi.
Immer mit Blick auf die aktuelle Schneelage, machten wir uns am 24. auf den 80km weiten Weg durch die verschneite Bergwelt hin zur östlichen Küste. Hier liegt Kushiro, die östlichste Großstadt Japans und das Mekka für japanische Fischliebhaber. Ich meine natürlich tote Fische, schön filetiert. Aber bevor wir uns die ersten Fischstücke einverleiben konnten, suchten wir zuerst einen passenden Parkplatz in der City (42.98192, 144.38226) und wer hat das wieder geplant? Sofort daneben liegt zur Einstimmung „Fisherman‘s Wharf MOO (42.98189, 144.38334). Ein Touristenmagnet, heute aber nur mir 2 Touristen (uns) und den Einheimischen. In diesen Markthallen kann man sich warm laufen und erste kleine oder große Snacks genießen. Wir entschieden uns erstmal für eine Tasse Kaffee und für mich gab es herrlich leckeres Gebäck.

So etwas fluffiges habe ich noch nie gegessen. Danach machten wir uns zum nicht weit entfernten Kushiro Washo Market (42.98936, 144.38042) auf. Hier gibt es vor allen Dingen Fisch und sonstige Meeresfrüchte. Es ist eine riesige Markhalle und genau in der Mitte haben findige Händler es den Touristen und Einheimischen besonders einfach gemacht. Das Zauberwort heißt „Katte Don“. An verschiedenen Ständen bekommt man eine Schüssel mit Reis. Danach kann man dann zu den einzelnen Ständen gehen und sich kleine Häppchen der verschiedensten Sashimi Fischsorten, Krabben und anderes Meeresgetier auswählen. So kostet z.B. ein Stück Wahlfleisch 100 Yen oder ein besonders fettes (sehr gut) Stück Thunfisch 300 Yen.
Das ganze sieht dann vielleicht so aus:

Wir hätten hier ewig bleiben können. Aber irgendwann ist auch ein Ralf satt. Für den Abend haben wir uns dann noch 2 sehr schöne Thunfischfilets direkt von der Quelle (Händler am Rand) geholt. Preiswerter und besser geht es nicht.
Danach ging es zurück und wir machten noch kurz halt bei den Schwefelfeldern ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Hier kann man ahnen, wie aktiv es auf Hokkaido zugeht.

Abends dann wie immer im Parkway, lecker japanisches Essen.

Abendessen für eine Person

Am 25. hatten wir Glück. Strahlend blauer Himmel bei knackigen -8 Grad. So erkundeten wir die nahe Umgebung. Zur Orientierung füge ich zwei Bilder mit einer Karte bei. Hier kann man recht gut sehen wo wir waren und wie wir uns zwischen den beiden Seen bewegt haben.

Abends ging es dann in den Hausonsen. Dani hat mal die Frauenseite (innen und außen) abgebildet.

Am nächsten Tag schneit es und wir machen uns nur langsam auf den Weg. Diesmal wollen wir am Lake Kussharo einen Außenonsen testen.

Unterwegs treffen wir dann noch einen sehr zutraulichen Mr. Reineke. Damit endet auch unser Aufenthalt ganz im Osten von Hokkaido. Morgen geht es zurück nach Sapporo. Gute Nacht Deutschland.

Keinen Meter entfernt

27.2.
Schon beim Aufstehen sehen wir beim ersten Blick aus dem Fenster die weiße Bescherung. Es hat ordentlich in der letzten Nacht geschneit und es schneit weiter bei lauschigen -6 Grad Außentemperatur. So schauen wir, dass wir schnell unsere restlichen Sachen zusammenpacken, Frühstücken gehen und uns dann auf den Weg machen. Gegen 8:15 verlassen wir das Parkway und die nächsten 2 Stunden Fahrtzeit führen uns über tief verschneite Pässe und es gab da die ein oder andere Situation da war ich dankbar, dass die Straße so breit und der Verkehr faktisch nicht vorhanden war. Auf der Passhöhe hatten wir dann riesige Schneeverwehungen und ich war froh, als wir dann deutlich unter 1000 Meter kamen und der Schneefall merklich weniger wurde.

Auch die nächsten Stunden waren die Straßen verschneit, erlaubten mir aber Fahrgeschwindigkeiten von 60-70 km/h. So kamen wir langsam voran und endlich, so 1 Stunde vor Sapporo waren die Straßen wieder frei vom Schnee. Gegen 18:00 erreichten wir dann unsere neue Unterkunft. Ca. 380 KM lagen hinter uns. Mein Verbrauch: etliche Stücke Schoki und 3 Flaschen Energydrink. Ich schwöre auf Monster ohne Zucker.
In Sapporo haben wir uns was feines gegönnt. Ich empfehle das Monterey Edelhof Sapporo (43.064367, 141.355850). Ein sehr schönes Hotel mit einem sehr guten Frühstück, top Lage aber einem nur mittelmäßigen Onsen.

Am Abend streiften wir dann bei -10 Grad, die App sagt gefühlte -15, noch etwas durch das verschneite Sapporo und suchten uns ein leckeres kleines Ramen Restaurant. Zur Orientierung nenne ich hier das bekannte Sapporo Ramen Haruka. Dies wurde es nicht, die Warteschlange vor dem Laden war zu lang, aber direkt daneben gibt es eine Fressgasse und hier wurden wir schnell fündig.

28.2.
Nach dem schon gelobten Frühstück brachten wir zuerst einmal den Mietwagen zurück ins ca. 60 km entfernte Chitose (Airport). Gegen 10:15 waren wir dort und die Rückgabe ging fix und ohne Probleme über die Bühne. Auch wartete dort meine Jacke auf mich, die ich dort vor einer Woche haben liegen lassen. NIPPON-RENT a Car kann ich nur empfehlen.

Nach der Rückgabe brachte uns der Shuttle Bus direkt zum Flughafen und von dort nahmen wir den Zug zurück nach Sapporo. Danach erkundeten wir bei Sonnenschein und knackigen Minusgraden die Stadt. Unser Weg führte uns zum Nijo Markt (43.05870, 141.35862). Hier gibt es fangfrischen Fisch zu bestaunen und diesen dann auch genußvoll zu genießen. Das taten wir dann auch!

Wir bummelten noch durch eine Einkaufsstraße und ich besorgte mir 2 Liter japanisches Haarwaschmittel. So eine cremige Konsistenz bekomme ich in D halt nicht. Als Langnasen gut erkennbar, waren wir, besser Dani dann noch Opfer eines Reporterteams von Radio Sapporo.

Danach hatten wir genug und schauten, dass wir wieder ins Hotel kamen. Es war einfach zu ungemütlich vor der Türe bei diesen Schneemassen,

Man beachte die Schneehöhe am Straßenrand, fast so hoch wie das Auto. Dahinter eine süße katholische Kirche

hatte ich genug. Der Onsen rief und auch wenn die Einrichtung lieblos und für ein 4 Sterne Haus recht klein war, so war es doch schön warm dort. Morgen verlassen wir Hokkaido und es geht in die japanischen „Zentral Alpen“. Uns steht eine recht lange Bahnfahrt bevor.

29.2.
Gegen 11:45 startete unsere erste Zugetappe. Hierbei handelte es sich um einen „RegionalExpress“ der Sapporo mit dem Shinkansen Terminal in Shin-Hakodate-Hokuto verbindet. Wir haben reservierte Plätze in der 2. Klasse und haben darauf geachtet, möglichst nah an den Staufächern für das Übergepäck zu sitzen. Das sind meistens die Plätze ganz vorne und ganz hinten im Zug. Kleiner Tipp, bei der Reservierung dem Bahnbeamten klar machen, dass man mit „Heavy Luggage“ unterwegs ist und dann klappt das ohne Stress. Ansonsten sieht man sein Gepäck halt während der Fahrt nicht, was in Japan auch kein Problem darstellen sollte. Aber sicher ist sicher, sagte die Jungfrau in mir. So reisten wir bequem und gemütlich bis ans untere Ende von Hokkaido und kamen, wie sollte es anders sein, nach einer vierstündigen Fahrt pünktlich am ersten Umsteigebahnhof an. Hier wartete (da Startpunkt) bereits der erste Shinkansen auf uns. Mit dem Hayabusa rasten wir dann ebenfalls in der 2. Klasse sitzend Richtung Tokyo und nach weiteren 4 Stunden waren wir bereits kurz vor Tokyo. In Omiya hatten wir genau 15 Minuten Zeit unseren Zug zu verlassen und in den Hakutaka Shinkansen nach Nagano umzusteigen. Danach dauerte es noch einmal 1 Stunde bis wir in Nagano ankamen. Nach Luftlinie hatten wir ca. 850 km zurückgelegt. Keiner der Züge hatte auch nur eine Minute Verspätung, das Umsteigen war easy, eine genaue Beschilderung erleichtert jedem Depp dieses Manöver. Über den Zustand der Toiletten während unserer Reise muß ich hier nichts mehr sagen – außer TOP! Da fragt man sich schon, was bei uns so alles falsch läuft!

In Nagano hatte ich uns wieder das Metropolitan (36.643083, 138.186850) direkt am Bahnhof gebucht. Ein schönes Hotel mit einem guten Frühstück und ganz in der Nähe zu unserer nächsten Mietstation.
Dani war nach dieser Bahnreise recht groggy und wollte nach dem einchecken nur noch ins Bett. Ich nutze die Gelegenheit, meine fleischlichen Gelüste etwas zu befriedigen.

Danach war Nachruhe angesagt.

1.3.
Am nächsten Morgen ging es dann zur nahen „Nissan Rent a Car“ Station und ich übernahm unseren Micra.

Bye bye Nagano Hotel

Wir verließen Nagano Richtung Süden, streiften ein wenig die Ausläufer der Japanischen Alpen, gönnten uns zwischendurch einen leckeren Kuchen mit Kaffee an einem wunderschön verschneiten Bergort und fanden den Weg zu unserer Wasabi Farm. Auf unserem Weg kauften wir zudem das Produkt, wofür diese Region in ganz Japan bekannt ist: Äpfel und Apfelsaft. Wahrscheinlich die besten auf dieser Erde. Selbst die alte Ernte schmeckt unvergleichlich gut. So etwas, zumindest diesen speziellen Apfelgeschmack habe ich noch nie außerhalb von Japan genossen.

Danach ging es zurück nach Nagano und darüber hinaus. Unser Ziel lag in der Nähe der Kleinstadt Nakano. Etwas außerhalb fanden wir recht schnell das Minshuku Miyama (36.730083, 138.437517), unsere Herberge für die nächsten 3 Tage. Beim Miyama handelt es sich um eine typische japanische Unterkunft inkl. angeschlossenem Außenonsen. Alleine der Onsen ist es wert, hier einmal zu übernachten. Daneben sind die Gastgeber, herzlich und verstehen kein Wort englisch. Eine kleine Herausforderung, die aber täglich gemeistert wird.
Unsere Zimmer sind landestypische und die Haustracht ungemein bequem. So badeten und speisten wir vorzüglich in dieser 2* Unterkunft.

Am nächsten Tag ging es dann zu einem der Highlights dieser Region. Der Affenpark Jigokudani rief (36.73272, 138.46214).
Bilder sagen wohl mehr als viele Worte!!

Auf dem Rückweg passten Krethi & Plethi dann einmal nicht auf. Wahrscheinlich haben wir zu sehr über so manchen Mitbürger gelästert, der mit Krokoslipper oder nur mit kurzem Röckchen und ohne Strumpfhose hier bei unter Null und schneeglatten Wegen unterwegs war. Auf jeden Fall schlug dann die Rache des Affengottes zu. Plötzlich und kurz hintereinander lagen die beiden Trottel mit ihren Hintern auf dem Boden. Ich zuerst und dann Dani. Der Anblick meiner Frau auf dem Boden veranlasste mich dann zu einem wahren Lachmaraton….
Danach bedurfte es einer kleinen Stärkung im „The Farmhouse“ ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Sehr empfehlenswert, es gibt mehr als 10 IPA Biere vom Faß und so ein zartes Schweinesteak habe ich selten genossen.

3.3.
Heute wollten wir uns den Skirummel ganz in der Nähe ansehen. Wir machten uns auf zur Wolkenterrasse (36.778067, 138.478474) auch SORA Terrace genannt. Unter http://www.ryuoo.com findet sich hier eine Livecam. Für Nichtskifahrer gibt es eine eigene Anfahrt mit einem Schneemobil-Auto, oder wie würdet ihr das nennen?

Danach ging es zusammen mit den Skifahrern in einer Großgondel hoch auf ca. 1700 Meter. Von hier aus genossen wir die schöne Aussicht. Dieses Skigebiet ist asiatisch dominiert. Wir waren die einzigen Langnasen weit und breit. Morgen geht es weiter zum Onsen Dorf Nozawa und ins gleich lautende Skigebiet. Hier rechne ich mit mehr Australiern.

Am späten Nachmittag schlürften wir dann noch zwei IPA‘s im Farmhouse, genossen unser hervorragendes Essen in unserer Unterkunft und badeten vielleicht zum letzten Mal gegen 21:00 im Hotelonsen unter einem sternklaren Nachthimmel und absoluter Stille.

4.-5.3.
Ok, am 4. waren wir dann noch mal in der Früh im Onsen, es ist halt die bequemste Möglichkeit sich zu duschen. Die restlichen Waschgelegenheiten muten mehr an wie aus der Zeit von Jugendherbergen. Aber schön war es trotzdem!
Am 4. sollte es uns dann ins Onsendorf Nozawa treiben. Nozawa, Nozawa, da war doch was? Richtig, hier wurden schon einmal Olympische Spiele ausgetragen und etliche Bewohner dieses beschaulichen Ortes waren bereits Teilnehmer für Japan bei den Olympics. Nozawa ist in Japan aber aus einem weiteren Grund bekannt. Diese kleine Ortschaft wird auch das Onsen Dorf genannt. Auf sehr kleiner Fläche gibt es hier 13 öffentlich zugängliche Onsen. Alle klein, aber fein und völlig für umme, wobei Spenden gern gesehen sind. Wir haben uns vorgenommen möglichst viele davon an zwei Tagen zu besuchen und zu testen.
Gegen 13:00 erreichten wir Nozawa und nach einigem Suchen fanden wir auch unsere Unterkunft, das Hataguruma Kawabata (36.924533, 138.445783). Wie sich herausstellt, eine nette Unterkunft in japanischen Stil, geführt von ein paar älteren Herrschaften.
Bis jetzt habe ich bei der Hotelauswahl nicht daneben gelegen, diesmal jedoch hätte ich nicht HP buchen sollen.

Alles Tofu oder was?

Wie sich herausstellte, ist die Verpflegung ausschließlich Vegetarisch!
Auf diesen Schreck mußten wir dann erstmal nach dem Einschecken einen leckeren Burger vernichten gehen.

Abends machten wir dann noch eine Gin Probe und danach ergab ich mich in mein Schicksal, dem Abendessen. Leute was soll ich sagen, das „Porcellino de la Casa“ hat auch diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Anders als mein halber Vegetarier habe ich alles vernichtet, es zahlt sich halt aus wenn man von der eigenen Ehefrau als Hausschwein missbraucht wird und auch zuhause die Reste essen darf.
Am nächsten Morgen, nach einem „leckeren“ Frühstück ging es dann auf Bädertour.

Zwischendurch oder sollte ich besser sagen, so nebenbei erkundeten wir dann noch den Ort

und fuhren auf ein leckeres Bier zur Talstation des Skigebietes. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass wir hier auf 550 Meter bereits Schnee im Überfluß haben. Als wir im Skigebiet bei 700 Meter ankommen bin ich recht erstaunt, es ist fast nichts los hier. Leere Pisten weit und breit und bereits hier ein fantastischer Schnee. Nix Sulz oder so!! Das Skigebiet geht auf bis zu 1700 Meter und gilt von Dezember bis Ende März als schneesicher. Ich denke, hier werden wir nochmals vorbeischauen und es selber testen. Eine Fortsetzung ist garantiert.

Am Nachmittag hatte dann mein kleiner Vegetarier hunger und so fanden wir uns wieder im Burgerladen. Abends geht es dann nochmals auf Onsentour und dann heißt es schon packen, früh ins Bett und gedanklich die Rückfahrt nach Nagano einplanen.
Derzeit plagt uns dann noch ein kleines Problem. Bisher beschäftigten wir uns nicht mehr damit ob wir ein Upgrade von den Business in die First Class erhalten werden. Seit heute Morgen haben wir ein handfestes Problem. Die Lufthansa hat uns den gesamten Rückflug gecancelt. Mal sehen wie es hier weiter geht.

Mit so einer schlechten Nachricht möchte ich aber nicht den Tag beenden. Ich wollte es erst Morgen berichten aber nun müssen gute Nachrichten her. Bereits vor einigen Tagen haben wir eine kleine Änderung bei unserem letzten Zugticket vornehmen lassen. Bei unserer ersten Japan Reise hatten wir die Green Class. Das waren Züge vergleichbar oder besser gesagt oberhalb der 1. Klasse in Deutschland. Aktuell haben wir alles in der 2. Klasse gebucht und abgefahren und waren auch hiermit mehr als zufrieden, zumal dies mehr einer 1. Klasse in D entspricht. Nun habe ich unsere letzte Zugfahrt von Nagano nach Tokyo storniert und in der „Grand Class“ eines Shinkansen neu gebucht. Wer schon mal neugierig ist, einfach mal googeln oder unseren Bericht abwarten.

Nachtrag: Folgend noch drei Bilder. Erstens, damit man mal sieht unter welchen Bedingungen ich hier schreiben muss 🙂 und zweitens noch Bilder aus dem Schnee. Abends schneite es mal wieder und wie immer auf dieser Reise, beschäftigte mich das schon! Nach dem Motto, klappt die Heimreise, brauche ich Schneeketten?

6.-8.3.
Der Flugstatus unserer Reise ist immer noch ungeklärt. Auf die Stornierung unseres Fluges in der Busines Klasse erfolgte nun ein Hinweis, dass dieser Flug nicht betroffen ist und kurz darauf das Upgrade in die Erste Klasse. Auf den Fuß (nach Stunden) folgt dann ein Storno dieses Fluges und am 7.3 die Belastung der Meilen für das Upgrade. Ich verstehe gar nichts mehr. Eine Kommunikation mit der Lufthansa gestaltet sich etwas schwierig, da auch hier der Chat entweder nicht zustande kommt oder aber, mit dem Ergebnis abbricht, daß es halt kein Ergebnis gibt. Es bleibt spannend.
Was dafür wie am Schnürchen ablief war unsere Rückreise. Pünktlich zum Morgen hörte der Schneefall auf und wir konnten ohne große Probleme das Onsendorf verlassen. Für die ca. 45km bis nach Nagano brauchten wir 2,5 Stunden und lieferten pünktlich um 10:30 unseren Nissan bei der Mietwagenstation ab. An dieser Stelle eine klare Empfehlung auch für diese Station. Die Rückgabe verlief ohne Probleme und war „raz faz“ erledigt. Im nahen Bahnhof gönnten die beiden Zwangsvegetarier sich dann eine Fleischfusion bevor wir zum nahen Bahnsteig schlenderten und den bereits wartenden „Bullet Train“ zu entern. Man sieht richtig, wir waren allein.

Die Fahrt nach Tokyo dauerte leider nur eine Stunde und 40 Minuten und ich muß gestehen, aufgrund dieser bequemen Sessel habe ich davon auch noch den Großteil verschlafen. So ausgeruht kamen wir dann im Zentralbahnhof von Tokio an und verließen über den Ausgang Nihonbashi das Gebäude. In der Empfangshalle fiel mir dann aber eine „super“ Sache auf. Das wäre doch was für meinen Arbeitgeber der derzeit über variable Arbeitsplätze nachdenkt bzw. damit experimentiert. Im Bild sieht man den „buchbaren“ Arbeitsplatz. Das heißt, der Mitarbeiter hat gar keinen Arbeitsplatz mehr, er bucht ihn sich und bezahlt dafür.

Unser Hotel Almont In Tokyo Nihonbashi (35.681933, 139.782167) erreichten wir nach einem 20 minütigen Fußmarsch und beim Betreten der Zimmer fiel mir wieder ein, dass Wohnraum in dieser Stadt entweder recht teuer bzw. knapp bemessen ist. Unser Zimmer isr echt mini, dafür ist die Lage aber einfach super.
In den nächsten 2 Tagen stand für uns Essen an erster Stelle. Wer Fisch oder andere Leckereien mag, für den sollte diese Stadt einen Besuch wert sein. Tagsüber besuchten wir den Tsukiji Fischmarkt und genossen Austern, Thunfisch und Rogen direkt vom Händler. Ein kleiner Tip, nicht direkt am Anfang bei den Straßenhändlern zuschlagen, sondern ganz am Ende in die Fischhallen gehen. Dort ist es leerer, die Ware ist wesentlich billiger, frischer und man kann in den Hallen (3 Stock) auch gemütlich alles bei einem Bier verzehren.

Wir haben es besseren Wissens nicht so gemacht, da wir unbedingt vorher einmal Thunfischbäckchen probieren wollten. Die gibt es nur bei einem Straßenhändler und davon nur 20 Portionen pro Tag.

Auf dem Weg zurück sahen wir dann die ersten Frühlingsboten.

Nicht das jetzt der Eindruck entsteht, wir hätten nur gegessen. Ich fasse hier nicht ganz chronologisch 2 1/2 Tage zusammen da ich heute (8.3) etwas in Zeitnot gerate.
Was ist auch ein Muss bei einem Tokyobesuch? Was der Times Square für New York ist, ist Shibuya Crossing für Tokyo. Pro Ampelphase wechsel hier zu Stoßzeiten mehr als 1000 Leute die Straßenseite. Dies alles flankiert mit riesigen Werbebildschirmen (3D) bis weit in den 50. Stock der flankierenden Hochhäuser.

Nach diesen Menschenmassen „mußte“ ich mal und wo kann man am stilvollsten „müssen“? Genau im Mandarin Orientel. Auf der 38. Etage gibt es eine Bar und ganz wichtig, frei zugängliche Kundentoiletten. Da steht Mann dann und beim Pieseln und es wird einem so ein Ausblick gegönnt.

Auf dem Weg zurück suchten wir dann noch unsere kleine „Spießchenbar“ auf. Im letzten Jahr hatte der Laden immer geschlossen wenn wir zurück ins Hotel kamen. Diesmal aber hatten wir Glück und ließen einen der Tage bei so manchem Bierchen gut ausklingen. Es waren zum Glück nur 50 Meter bis zu unserem Hotel.

Was habe ich noch vergessen zu berichten? Wer schon mal in dieser Stadt ist und unbedingt ein gutes Messer braucht, der sollte hier zuschlagen. Hierzu gibt es verschiedene Location. Am Fischmarkt gibt es zwei und in Nihombashi im Coredo Muromachi findet sich der Eisenwarenhändler Kiya, mein derzeit persönlicher Favorit, wenn es nicht ganz so teuer werden soll.
Die Bilder sind vom Fischmarkt und die Austern gehen auf Dich, D!

Am 8.3. gegen 14:00 Uhr hat nun endlich die Lufthansa für uns auch eine Lösung gefunden. Wir wurden komplett umgebucht. Leider geht es zurück nicht in der First Class der Lufthansa und auch nicht in der Business mit der ANA über London. Wir fliegen mit einem Airbus 350-900 der SAS von Haneda über Copenhagen (CPH) nach Amsterdam (AMS). Ich bin mal gespannt, wie diese Business Klasse so ist und werde berichten. (Flug SK984 ab HND um 9:55, und SK1549 von CPH 16:35 nach AMS)

Das letzte Highlight steht uns am 8.3. noch bevor. Dani hat uns noch eine Dinnerfahrt auf den Kanälen von Tokyo gebucht. Um 18:45 startet das Vergnügen bei lecker Essen und freien Getränken. Ich denke nicht, dass es davon Bilder geben wird 🙂
Ich habe mich geirrt! Nach dem großen Besäufnis (all you can eat and drink) ist das nun der Abschluß von Tokyo. Morgen klingelt der Wecker um 5:30 und ab 7:00 geht es auf Richtung Flughafen Haneda via Metro. Was ich schon jetzt versprechen kann, in 2025 gibt es hierzu eine Fortsetzung. Es war einfach zu schön.

Nachtrag:
Unser Flug verlief gut und reibungslos. Der 350 ist ein wunderschönes Flugzeug und die SAS ist nicht umsonst eine 5* Fluggesellschaft, was die Lufthansa z.B. nicht ist. Wir hatten reichlich Platz und für unser leibliches Wohl wurde hervorragend gesorgt.

So erreichten wir früher als ursprünglich geplant Amsterdam und übernachteten von Samstag auf Sonntag im Radisson Blue Airporthotel. Der Shuttle Service (alle 30 Minuten) zum Hotel ist klasse und innerhalb von 10 Minuten waren wir vor Ort. Klar gab es auch hier noch ein nettes Upgrade, zwischenzeitlich haben wir auch bei Radisson den Silberstatus.

Zum Schluß noch ein paar nachdenklich Worte zu Japan. Vieles dort funktioniert augenscheinlich besser als bei uns in D. Es gibt aber auch Dinge, die fanden wir weniger gut. Alles und jedes wird dort separat eingepackt und verschweißt. So gibt es z.B. kein Schokoladenstück aus einer Verpackung, das nicht noch einmal separat verpackt ist. Die Folge daraus sind wahre Müllmengen. Auch die Angewohnheit in Tokyo auf der Linksabbiegerspur einfach zu parken und bei laufendem Motor eine Siesta zu halten fanden wir recht skurril. Lustig war auch immer die Situationscomic wenn ein Japaner zu uns in den Aufzug stieg. Die Person stellte sich mit dem Rücken zu uns, direkt vor die Aufzugtür, so dass deren Nase die Türe fast berührte, nach dem Motto, möglichst den größtmöglichen Abstand zu uns zu erhalten. Sicher gibt es für all diese Kleinigkeiten auch simple Erklärungen, nur leider waren sie für uns nicht offensichtlich.
Mit diesen wenigen kritischen Worten zu einem aus meiner Sicht fast perfekten Land endet dieser Urlaubsbericht. Wer bereits neugierig ist, wohin es demnächst gehen mag dem verrate ich bereits jetzt, dass es uns im November 24 erneut nach Singapur verschlagen wird. Wenn alles klappt wie bereits gebucht, so fliegen wir dann mit einem A380 und der vielleicht besten Fluggesellschaft in deren „Suite“. Wer bereits vorher etwas in diese verrückte Stadt eintauchen will, dem empfehle ich den Film „Crazy Rich Asians“ aus dem Jahre 2018.

Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 11.3 Tokyo & Kyoto, Japan, wo alles seinen Anfang nahm

Fortsetzung Teil 10.3

27.4.
Nach einer planmäßigen Shinkansenfahrt erreichten wir heute gegen 10:00 Tokyo Station und machen uns direkt zu unserem Hotel auf. Wir hatten die Zimmer leider erst ab 15:00 aber wir konnten unser Gepäck dort deponieren – und nach unserer Rückkehr, hatte man bereits alles auf unser Zimmer gebracht. Aber davor gibt es noch einiges zu berichten.
Tokyo HbF heißt nicht umsonst „Station“. Das Areal ist riesig, erstreckt sich auf verschiedene Ebenen, 10 Stockwerke oberirdische und 3 in der Tiefe. Im Untergrund gibt es z.B. eine ganze „Freßebene“, z.B. die berühmte Ramenstraße, wo ein Suppenladen dem Nächsten folgt und jedes Restaurant ein eigenes „Hausrezept“ hat. Es ist selbstverständlich, dass wir dort zu einem späteren Zeitpunkt waren! Zuerst hieß es aber ca. 1,7 km quer durch die City, bei strahlendem Sonnenschein, zu unserem Hotel. Mein kleiner Muli hat hier klaglos ihren Job gemacht. Im Hotel angekommen, dann eine kleine Überraschung! Obwohl nicht gebucht, war das zwar spartanische Frühstück und die Softgetränkebar im Preis (35€ pro Zimmer/Tag) enthalten. Wir deponierten unsere Rucksäcke und stürzten uns ins pralle Leben. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis, auf den ich ganz am Ende genauer eingehen werde. Ohne Daten-SIM ist man hier als Neuankömmling aufgeschmissen. So – Du oh Reisender bedenke dies, es ist easy wenn du online bist, ohne dieses Hilfsmittel reist du besser nur organisiert!
Im Hotel ermittelten wir unseren Weg zum Tokyo Sky Tower und dann ging es via U-Bahn, es gibt vier verschiedene Gesellschaften und dazu noch die JR mit Ihrem S-Bahnnetz, zu unserem ersten Ziel. Wir hatten ein sportliches Programm zu absolvieren. Zwischen unserer Ankunft an der Station, unserem Zwischenstopp im Hotel (Almont Inn Tokyo Nihonbashi)

und dem reservierten Zugang zum Sky Tower, hatten wir nur 2 Stunden. Wir schaffen es in 100 Minuten und wurden dann mit grandiosen Eindrücken belohnt. Es ging zuerst in 45 Sekunden auf 350 Meter und danach in den VIP Bereich auf 450 Meter. Leider war es etwas diesig und so konnten wir von hier den Fuji nicht sehen, dafür aber hatten wir einen grandiosen Blick über die Stadt und auf die Bucht von Tokyo.

Für den Abend hatten wir dann ein zweites Highlight. Eine Dinner Bootsfahrt auf den Kanälen und im Hafen von Tokyo. Auch hier hatte ich mir die Koordinaten bereits in Deutschland ermittelt und dank Google Maps und unserer Zauberapp waren wir pünktlich am Treffpunkt. Ab 19:00 schipperten wir dann los und es wurde ein feuchtfröhlicher und kulinarisch recht leckerer Abend. Das Essen war a la Carte aber die Getränkekarte war differenziert und ohne Limit. Es muß wohl gut gewesen sein, die Einheimischen waren recht schnell abgefüllt und ich hatte am nächsten Morgen so meine Startschwierigkeiten.

28.9.
Unsere ursprünglich bei „get your Guide“ gebuchte Tour zum Tokio Fischmarkt wurde leider durch den Veranstalter abgesagt. So war Eigeninitiative angesagt. Wir kamen dann leider nicht in den Händlerbereich, aber der alter Fischmarkt mit seinen Verkaufsständen für das normale Volk und die Touristen hat, wie man gleich sehen kann, auch seine Reize. Ich fasse es an dieser Stelle einmal kurz zusammen: Dani will 2 Wochen nur Tokyo und meint damit diesen Markt. Das Fleisch, was wir aßen kostete im Kilo 800€ und war ein geschmackliches Feuerwerk, das kleine Thunfisch Filet der Kategorie 2 von 3 zerfloß mir auf der Zunge, so zart war es und bei 60€ pro 100 Gramm schmolzen auch recht schnell unsere Barschaften dahin.

So war zwischendurch der Besuch eines Tempels recht nützlich um die Genußsucht, etwas in den Griff zu bekommen.

Danach ging es weiter über den Markt, ein kleiner Snack nach all der Aufregung mußte dann noch sein.

Auf dem Markt gibt es neben Eßständen, dem Großhandel für die örtliche Gastronomie, natürlich auch weitere diverse Stände rund um das Thema Essen. Mir hatte es bereits am Anfang ein Messerladen angetan und so kam ich auch zu zwei sehr schönen scharfen Teilen.

Am Abend dann machten wir uns auf zu unserem Treffpunkt, zu einer geführten Tour durch das Nachtleben von Shinjuku. Leider fanden wir unseren Guide nicht und so ging es dann auf eigene Faust durch das Nachtleben und bevor ich zu meiner Ramensuppe kam, gingen wir dorthin, wo der genußsüchtige Japaner zünftig ein leckeres Bier nebst Bratwurst verschmaust.

Auf dem Rückweg zum Hotel.

Tokyo wimmelt nur so von Selbstdarstellern, ein Landei wie wir kommt aus dem Staunen gar nicht heraus

29.4.
Heute geht es per Shinkansen Super Express ab 10:00 nach Kyoto.
Kleiner Tipp, während der Fahrt kann man prima den Fuji sehen, dazu sollte bei der Reservierung der Zugtickets die rechte Seite (C & D Plätze) ausgewählt werden. Reist man nicht in den Green Cars sondern normal, ist die Bestuhlung 3 á 3, somit auf den rechten Fensterplatz achten!
Für diese 450km brauchen wir etwas weniger als 3 Stunden. Bei unserer Ankunft haben wir dann etwas Freizeit und um 14:00 treffen wir dann hoffentlich Giuseppe, unseren Guide für eine private Führung durch Kyoto. Gegen 20:00 geht es dann zurück nach Tokyo.
So wir sitzen bereits im Zug zurück nach Tokyo. Unser Tagesausflug nach Kyoto hat prima geklappt. Unser Führer, „Giuseppe“ ein Student aus Bella Italia erwartete uns am verabredeten Treffpunkt und erkundete zusammen 4 Stunden mit uns die alte Kaiserstadt Japans. Wir erfuhren recht viele interessante Dinge zur Kultur der alten Japaner. Weiter darauf einzugehen würde nun einen 4 stündigen Monolog heraufbeschwören aber das will ich an dieser Stelle nicht. Wer Interesse hat und nach Japan will, ganz zum Ende empfehle ich das Reisebüro über dass wir diesen Ausflug gebucht haben, nebst WhatsApp Nummer von Giuseppe. Einziger Wermutstropfen war, das wir etwas Pech mit dem Wetter hatten. Gegen 17:00 fing es heftig an zu regnen und so machten Dani und ich mich direkt nach der Führung auf den Weg zurück zum riesigen Bahnhof von Kyoto. Eigentlich wollten wir uns noch ein wenig das Gesha Viertel anschauen aber das fiel dann buchstäblich ins Wasser.

30.4.
Unser letzter Tag ist nun bereits vergangen. Wir hatten noch zwei Highlights auf dem Programm.
Morgens ging es zu TeamLab Planets Tokyo (einfach mal gogglen) und die Bilder ansehen.

Am späten Nachmittag, es hatte zum Glück aufgehört zu regnen, machten wir uns dann noch auf zum Heli Airport von Tokyo. Es erwartete uns noch ein kleiner Rundflug. Für uns Beide das erste Mal in einem Heli, was für ein Gefühl, unbeschreiblich.

1.5.2023 Rückflug
Um 7:00 (natürlich auf die Minute) fuhr unser Airportbus vom nahen Tokyo City Air Terminal los. Nach 30 Minuten erreichten wir Terminal 3 und 15 Minuten später waren Check Inn, Sicherheitscheck und Ausreiseprozedur erledigt. Ich liebe die 1st. Class. Nun sitzen wir in der ANA Suite Lounge und genießen noch ein paar kulinarische Leckereien.

Boarding ist dann um 11:15 und wenn alles weiterhin so planmäßig verläuft, startet unsere 747-800 der Lufthansa unter Flugnummer LH717 gegen 11:45 Richtung Frankfurt. Mit etwas Glück können wir in Ffurt dann noch der Lufthansa ersten Klasse Lounge im Terminal einen kurzen Besuch abstatten. Der Anschlußflug nach Düsseldorf LH088 sollte uns dann gegen 22:05 ans vorläufige Ziel bringen. Wir werden in Ddorf dann übernachten und ich fahre dann am nächsten Morgen von dort direkt zur Arbeit nach Aachen. Mein Arbeitgeber verzeiht mir dann hoffentlich die nicht ganz korrekte Bekleidung!

WIR DURFTEN EINEN WUNDERVOLLEN URLAUB ERLEBEN UND VERSPRECHEN, JAPAN WIR KOMMEN ZURÜCK!

Was uns besonders aufgefallen ist:
-Stichwort Toiletten im privaten u. öffentlichen Raum, SAUBER
-Autofahren ist recht unaufgeregt, trotz Linksverkehr, geringe Geschwindigkeiten, die zu 90% um 10-20 km/h überschritten werden, jedoch überholt wird fast nie, sehr passive Fahrweise. Aber Achtung, fast überall gilt im öffentlichen Raum ein Parkverbot, Missachtung ist sehr teuer.
-Der Service und Freundlichkeit wird hier groß geschrieben, jedoch sind Regeln und Gebote strikt einzuhalten, da versteht der Japaner keinen Spaß
Im Onsen gilt komplettes Nacktbaden, Geschlechter bleiben getrennt, das Wasser ist oftmals sehr heiß, meine anfangs getätigte Aussage zum Tattooverbot im Onsen kann ich nicht bestätigen. Es war überall auch mit Tattoo möglich. Wer jedoch sicher gehen will, über Amazon.jp direkt Tattoo Pflaster (Foundation Tape) bestellen und ins erste Hotel liefern lassen. Diese „cover“ sind wesentlich besser als die unter Amazon.de angebotenen.
-sehr viele ältere Menschen arbeiten noch, hierbei handelt es sich i.d.R. um leichte Tätigkeiten, die sehr oft aus Langeweile oder Pflichtgefühl geleistet werden. Die Bezahlung steht hier nicht im Vordergrund
-Es gibt kein Trinkgeld, der Japaner erwartet es nicht und es verletzt ihn in seiner Ehre, kleine Geschenke sind aber gerne gesehen

Nützliche Tipps / Hilfsmittel:

-Daten-SIM fürs Handy besorgen. Geht bei der Ankunft in Japan, noch einfacher bereits in D. An genügend Datenvolumen denken, lieber 1GB mehr als zu wenig.
-EU-Bürger benötigen kein Visum – aber bei der Einreise ist vor Ort ein Einreiseformular auszufüllen. Es geht aber viel schneller und bereits von zu Hause aus. Unter „Visit Japan Web“ findet man hierzu die nötigen Seite: http://www.vjw-Ip.digital.go.jp/en/
Dort werden alle nötigen Daten recht einfach und schnell erfaßt und man hat 3!! Sachen im Voraus erledigt: Immigration, Custom und mögliche Einfuhrzölle. Wer die „Fast Lane“ bei der Einreise nutzen will, dem lege ich dies ans Herz
-nützliche Internetseiten:
https://hokkaido-safe-travel.brdg.site/images/pdf/drive_book_deutsch.pdf (Wer selber Autofahren will)

https://wwwtb.mlit.go.jp/hokkaido/bunyabetsu/kankou/gaikokuzin/sushiguide/index_sushiguide_eigo.html (1.PDF ein Sushi Handbuch)

https://www.japanrailpass-reservation.net/.(Infos zum Rail Pass)

https://www.japan-experience.com/de. (kann man alles bereits in D bestellen, auch Ausflüge in Tokyo/Kyoto, Daten SIM und Suica Card)
WhatsApp von Giuseppe, Kyoto Führer +81 80-4970-2751

-nützliche Apps:
NAVITIME Japan, für alle Öffis, besonders JR und Metro
JapanOfficialTravelApp, der Name spricht für sich
TokyoOsakaKyoto Subway Map, alle Routen auf einen Blick
Suica Card Reader, die Karte ist ein muß, die App dazu praktisch
Google Übersetzer, Online lässt sich z.B. jedes Bild übersetzen
Währungsrechner Finanzen100, der Name spricht für sich

Rent a Car:
Von Deutschland aus praktisch über CHECK24, wir waren zufrieden
Wichtige Regeln und Tipps hierzu:
Im Mietvertrag bedeutet CDW = Collision Demage Waver = Selbstbeteiligung, NOC = Non Operation Charge = Ausgleich Schaden Vermieterausfall bei einem Unfall
-Linksverkehr!!
-Vorsicht beim Rechtsabbieger, Gegenverkehr und Rechtsabbieger haben Vorfahrt
-Stoppschild sieht aus wie unser „Vorfahrtachten Zeichen“ und ist strikt zu befolgen, so wie wir es in der Fahrschule gelernt haben
-40/60km/h Ortschaften/Außerhalb, der Japaner fährt i.d.R 10km/h schneller
-Tanken, besser keine Selbstbedienung, sondern Bedienung, man sagt „Ma-n-Ta-n“ und „Credit Card“ und überreicht diese, der Wagen wird dann voll getankt. Benzin=regulär=rote Zapfpistole
-Navigation, besser ein eigenes Navi (Garmin) nebst Halterung und Ladekabel (Zigarettenanzünder) mitbringen und natürlich die Tour vorher am PC planen. Jedoch die Navigationsapp in jap.Autos ist recht interessant. Eingabemöglichkeit z.B. Telefonnummer oder spezieller MAP Code den viele interessante Orte haben. Mehr hierzu siehe meinen Hinweis bei den Internet Links
-Japaner überholen recht ungern, es bilden sich dann lange Schlangen hinter „Kriechern“.
-Absolutes 0,00%!!!!! Alkoholverbot am Steuer
-vor jedem unbeschränkten Bahnübergang ist zwingend ein Stop!!
Schild zu befolgen, schauen und dann erst weiterfahren

Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 11.2 Honshu, Japan, wo alles seinen Anfang nahm

Fortsetzung Teil 10.2
18.-19.4.

Am 17. waren wir letztmalig bis Mitternacht noch im Onsen. Zu diesen Zeiten ist hier recht wenig oder sollte ich besser sagen, gar nichts los. Im Männerbereich zählte ich 6 Personen. Bei einer Kapazität von 500 Körbchen – darin werden die persönlichen Sachen abgelegt – kann man erahnen, wie groß dieser Onsen ist und wie leer es sich nun „anfühlt“. Folgend noch ein paar Eindrücke.

Da wir unsere Rucksäcke bereits gepackt hatten, war dann recht schnell Zapfenstreich und nach diesem erholsamen Bad, schliefen wir tief und fest.
Der nächste Morgen war dann bereits eingeübte Routine, Wecker gegen 6:00, Frühstück ab 7:00 und gegen 8:15 brausten wir vom Parkplatz zurück Richtung Sapporo Chitose. Wir wollten zeitig den Mietwagen abgeben, um einen Puffer für die anstehende erste Bahnreise zu erhalten. Eigentlich mußten wir erst gegen 11:00 den Wagen abgeben, wir schafften die 75km aufgrund der Verkehrslage aber besser und so standen wir bereits gegen 10:00 auf dem Parkplatz des Vermieters und nach weiteren 20 Minuten saßen wir bereits im Shuttlebus Richtung Flughafen und der dort angesiedelten Bahnstation. Dani machte noch schnell ein
Foto in unserem ersten Hotel (Airporthotel) und dann nahmen wir den Regionalexpress Richtung Minami-Chitose (Anschlußbahnhof).

auf Wunsch einer lieber Leserin, wir haben die Insel einmal umrundet. Ausgenommen der Zipfel im Osten mit den Bären 🐻.

Der Zug war überfüllt, da wir aber nur eine Teilstrecke (3 Minuten) stehend bewältigen mußten, war das kein Ding. Für die weiteren und alle darauf folgenden Zugfahrten hatten oder werden wir uns Reservierungen besorgen. Dies ist ein muß für alle Shinkansen Züge. Ohne diese Reservierungen kommt der Fahrgast nicht auf den Bahnsteig. Da ich diese Zeile bereits rückblickend schreibe, erfolgt nun das hohe Lied auf die JR (Japan Rail, Japanische Bahn). Egal ab Regional- oder Überregionalverkehr, egal ob letztes Bahnhofsklo, Zugklo oder Toilette in einer Millionenstadt, alles pünktlich – alles Tipp-top sauber. Ich empfehle dem ein oder anderen Zeitgeist aus Deutschland einmal eine Schocktherapie hier in diesem Land. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass in Japan zu 99,9% nur Japaner leben, ich weiß nicht ob es daran liegt dass die Erziehungsmethoden und der Respekt untereinander ein anderer ist als in meiner Heimat, was ich aber gesehen habe, sind eklatante Unterschiede. Kein Müll am Straßenrad, ein Bahnverkehr mit null Verspätungen, kein Vandalismus, keine Verkehrskontrollen (nach über 1600 gefahrenen Kilometern), ein überaus rücksichtsvolles Miteinander, all das macht mich schon etwas neidisch und ich muß sagen, dass ist das erste Mal auf all meinen Reisen.
Aber kommen wir zurück zum Reisebericht. Um unseren ersten Shinkansen-Zug zu erreichen, nahmen wir ab Minami-Chitose eine Art IC und fuhren recht entspannt in der ersten Klasse (heißt hier grüner Wagon) bis Shin-Hakodate-Hokuto. Die Stadt Hakodate erreichten wir nach entspannten 3 Stunden und das war dann auch schon fast der südlichste Zipfel von Hokkaido.

Im hiesigen Bahnhof wechselten wir dann in das separate Shinkansen Terminal und bestiegen fahrplanmäßig den Shinkansen Hayabusa nach Tokyo über Shin-Aomori.
Auch diese, wie alle weiteren Fahrten absolvierten wir in der ersten Klasse. Zu diesem Zweck, hatten wir uns bereits in Deutschland ein entsprechendes „Touristenticket“ mit 14-tägiger Gültigkeit besorgt. Dieser Japan Rail Pass ist echt klasse, er berechtigt zur Benutzung von allen Zügen, Bussen, Fähren und S-Bahnen (ausgenommen U-Bahn) die von JR betrieben werden. Wer so ökologisch auf der mittleren Hauptinsel unterwegs sein will wie wir, der sollte diesen Pass ins Auge fassen. Leider habe ich eine schlechte Nachricht! Demnächst verteuert sich dieses Ticket drastisch. Wir bezahlten p.P. 64.000 Yen, aufgerufen sind 110.000. Ob sich dann dieses Ticket noch lohnt, mag jeder zukünftig für sich entscheiden und vielleicht mehr die regionalen Angebote berücksichtigen. Wir hatten jedenfalls noch Glück und reisten bisher sehr entspannt.
Um von Hokkaido nach Honshu zu gelangen muß der Shinkansen den Seikan Tunnel (seit 2016) benutzen. Wir rasen mit Höchstgeschwindigkeit (320 km/h) durch die ewige Nacht des Tunnels und nach ca. 54km ist es geschafft, wir sind auf Honshu angekommen. Zum Vergleich, der bislang längste Bahntunnel, der Eurotunnel zwischen Dover und Calais, mißt 51km.

Es dauerte dann nicht mehr lang und gegen 17:20 erreichten wir den Shinkansen Bahnhof Shin-Aomori und von dort nahmen wir dann wieder den bekannten Rapid Train nach Aomori wo ich uns ein preiswertes Hotel gebucht hatte. Die Zimmer sind nun etwas übersichtlicher, enthalten aber alles was man so braucht und das Frühstück ist weiterhin sehr gut.
Ich kann das Hotel MYSTAYS Aomori nur empfehlen, wir schliefen hervorragend und das Bad erinnerte uns etwas an den Onsen. Wir lieben zwischenzeitlich den kleinen „Schemel“.

Abends folgte dann der Besuch in einer kleinen Rahmen-Bar. Lecker!

größer war der Laden nicht

Die weitere Reise ist nun sehr viel besser planbar, da ich auf die Verläßlichkeit der JR vertrauen kann. Aus diesem Grund geht es nun morgens etwas später los. Nach einem gemütlichen Frühstück nahmen wir den Expresszug zurück nach Shin-Aomori, buchten die noch fehlenden Platzreservierungen und bestiegen auf die Minute genau, einen weiteren Shinkansen der uns mit einmal Umsteigen (natürlich keine Verspätung) an unseren Zielort nach Sendai brachte. Sendai ist mit 1 Mio. Einwohnern ein erster Vorgeschmack auf das, was uns nun in den nächsten 2 Wochen erwarten wird. Vom ländlichen (wilden) kalten Norden in den städtischen, frühlingshaft-sommerlich, milden Mittelteil von Japan. Die Hotels in diesem zweiten Abschnitt unserer Reise liegen alle fußläufig gut erreichbar, nicht weit vom Bahnhof entfernt. So erreichten wir gegen 14:00 Uhr und bei ca. 18 Grad Außentemperatur, unsere nächste Unterkunft, das Hotel Sotetsu Fresa Sendai (zu empfehlen).

Auf dem nahen Markt erstand Dani eine kleine Schachtel Erdbeeren. Wußtet ihr, dass es in Japan eigens eine Wissenschaft gibt, die sich mit der Zucht und Verfeinerung dieser Frucht beschäftigt? Die paar Früchte waren schweineteuer, aber ich habe selten so etwas leckeres gegessen.

Abends waren wir dann im „Vergnügungsviertel“ von Sendai unterwegs. Vergnügung in Japan heißt dann Essen oder Shopping. Selbst Dani hatte dann nach 2 Stunden permanenter Reizüberflutung genug und wir gingen zurück in unser Hotel. Morgen ist ja auch noch ein Tag in Sendai!

20.4.
Heute hatten wir den ersten Sommertag in diesem Jahr. Die Sonne knallt bei strahlend blauem Himmel herab und gegen Mittag erreicht das Thermometer in Sendai die 22 Grad. Das es nachts dann Richtung 5 Grad gehen soll, davon wollen wir morgens noch nichts hören. So starten wir nach einem gewohnt guten Frühstück zu unserer kleinen Stadtbesichtigung. Wir erfahren endlich wo der Weihnachtsmann Urlaub macht, treffen den kleinen Budda und endlich kommt Dani auch zu Ihren Kirschblütenfotos.

Dazwischen machen wir mit einem Sightseeing Bus zweimal eine Runde durch die Stadt – wobei ich von den 1,5 Stunden sicher 50% im Bus verschlafe – aber meine Frau sagte mir, es lohnte sich!
Da ist mir die Erkundung zu Fuß doch viel lieber. Im vollen Bus und bei voller Fahrt entstehen keine schönen Schnappschüsse.
Aus der Rubrik „kurios“ veröffentliche ich nun dieses Bild. Eine Tankstelle ohne Zapfsäulen. Aufgrund des Platzmangels hat man hier, einfach alles auf den Kopf gestellt.

Noch ist nicht viel los in Japan. Ein Blick in die Einkaufsstraßen offenbart teilweise noch gähnende Leere. Dort wo Japaner für das tägliche Leben einkaufen, ist natürlich immer was los. Selbst an den Bushaltestellen, ist der Andrang noch überschaubar. Aber bitte immer in Reih und Glied und schön im abgegrenzten Bereich. Ich bin selten so entspannt in einen Bus eingestiegen 🙂

Sendai macht sich übrigens gerade hübsch. Vom 12. -14.5. treffen sich hier die G7 Staatschefs. Ja genau in Sendai in einer Stadt, die nur 50km vom Reaktor in Fukushima entfernt ist. Na wenn diese wichtigen „Tiere“ nach hier kommen, dann brauche auch ich mir wegen der angeblichen radioaktiven Verseuchung keine Sorgen zu machen.

Denken wir lieber an die angenehmen Dinge des Lebens. Nach der „kleinen Sushibar“ folgt dann heute „meine kleine Bierbar“. Es geht doch nichts über ein gepflegtes Sapporo und einen kleinen Happen zum Bierchen. Na dann prost.

Abends dann ein letztes Foto vor dem Bahnhofsgebäude mit seinen zig Kaufhäusern. Morgen geht es weiter Richtung Niigata. Gute Nacht aus Sendai der Stadt der vielen Bäume.

20.-21.4.
Schon einmal von der Stadt Niigata gehört? Ganz ehrlich, ich vor dieser Reise bewußt noch nie. Dabei ist das die Stadt / Region in Japan wenn es um den besten Reis und einen guten Sake geht.
In dieser Stadt gibt es zudem einige Mikrobrauereien und so sollte es hier auch ein frisches Bier geben.
Nebenbei liegt diese 800K Einwohner große Stadt am Meer, genauer gesagt an der Westküste, also dem Japanischen Meer zugewandt. Es liegt also nahe, dass es hier auch gute Meeresfrüchte geben sollte. Das war an sich die Intension, warum ich mir dieses Ziel auf unser Reise ausgesucht habe. Den Rest lernten wir erst in den letzten zwei Tagen schätzen oder sollte ich besser sagen gaumenmäßig genießen.
Aber fangen wir der Reihe nach an. Die Anreise erfolgte auch dieses Mal mit der JR. Unsere Shinkansen waren, wie kann es anders sein, pünktlich und saubequem.

Das Hotel (Toyoko Inn Niigata Ekimae) haben wir schnell gefunden und erfreulicherweise, war unser Zimmer diesmal etwas größer. Leider war dafür das Frühstück mehr japanisch schlecht als gut.

ein Teil des G7 Treffens findet in Niigata statt, hoffentlich sieht der Kinderbuch Robert nicht das viele Plastik. Den 140 Mio. Japanern ist das offensichtlich egal!

Die nächsten zwei Tage ließen wir es uns, wie kann es anders sein, gut gehen. Wir genossen die gute Aussicht, testeten ca. 12 Sake von über 100 Möglichkeiten, besuchten ein altes japanisches Anwesen und waren überrascht von soviel Schlichtheit. Wir schlenderten durch eine Fischhalle und vernichteten so manche Auster und Dani mußte natürlich zum Meer. Das auf dem Weg dorthin auch noch eine kleine Brauerei nebst Verkostung anstand, versteht sich von selber. So vergingen diese zwei Tage recht unspektakulär und die Krönung, das meine ich jetzt nicht ernst aber es passt so schön dramatisch, war der Besuch in einer deutschen Lokalität. Nach zwei Wochen mußte es – man kennt mich – endlich noch mal eine Wurst sein.

23.-27.4.

Nagano, da war doch was? Richtig ein zweites Mal die Olympischen Winterspiele. Nach Sapporo (1972) fanden die Spiele erneut in Japan statt. Nagano war 1998 Ausrichter und genau dorthin hat es uns für die nächsten 5 Tage hin verschlagen.

Verschlagen ist zwar nicht ganz korrekt, es sollte besser ver-shinkansen heißen. Ach was sag ich, mir graust es schon, wenn ich an die deutsche Bahn denke. Auf dem Weg von Niigata nach Nagano (Luftlinie ca. 160km) mußten wir zweimal umsteigen, saßen bequem in zwei Shinkansen der letzten Baureihe, legten ca. 320km zurück, hatten null Verspätungen und waren nach genau 1 Stunde und 40 Minuten am Ziel. So macht Bahnfahren Spass und dass, obwohl ich wie ein Muli bepackt bin.

Unser Hotel, das Metropolitan Nagano liegt nur 300 Meter vom Bahnhof entfernt und so sind wir schnell dort und bereits gegen 13:30 eingecheckt. Unser Zimmer ist klein aber fein, das Bad wie immer mit hightech Toilette und ich nehme es bereits vorweg, das Frühstück läst uns nicht klagen, es gibt bereits Sake zum Frühstück. Obwohl, wir haben schon besser gegessen, man sind wir dekadent.

Die Region um Nagano, die Präfektur um es genauer zu sagen, ist das Dach Japans. Hier, in den japanischen Alpen kommt vieles zusammen und wir hoffen, in den nächsten Tagen einiges davon zu erleben. Ich sage nur Berge, Kulturgeschichte, bildschöne Bauwerke und eine hervorragende Küche. Beim Letzteren kann ich mir eigentlich schon fast keine Steigerung mehr vorstellen.
Zu den Delikatessen zählen, Ringo (angeblich die besten Äpfel der Welt), Teuchi soba (handgemachte Buchweizennudeln), Wasabi (japanischer Meerrettich aus den Sümpfen), Hachinoko (Bienenlarven) und Inago (Grillen). Bei letztgenannten werde ich wahrscheinlich passen müssen.
Kommen wir zurück zur Kultur. Gleich nach dem einchecken, machten wir uns auf, den Zenkö-ji Tempel oder besser die gesamte Anlage zu besuchen. Hierbei handelt es sich u.a. um den größten Holzbau Japans, mehrfach abgebrannt und ursprünglich aus dem 7. Jh.

Nach soviel Kultur wird man hungrig. Wir sind dann in ein Kaufhaus und haben uns eine Sushi Variation zusammengestellt. Das Thunfischfilet war hierbei göttlich. Ein kleiner Tipp, wie überall auf der Welt, kann man einen großen Teil seiner Barschaft in einem Restaurant lassen. Dies ist auch hier problemlos möglich, aber – in jedem größeren Supermarkt gibt es auch eine hervorragende Take away Theke, dort bekommt man alles bereits fertig zubereitet. Besteck und wenn nötig eine Mikrowelle findet sich dann am Ausgang. Selbst Gewürze gibt es dann gratis an der Kasse. So oder ähnlich haben wir es diesmal gehandhabt, den Thunfisch habe ich nur mit einem Taschenmesser zerteilen müssen, kein Kunststück, er war butterzahrt. Dann gab es noch die obligatorischen Erdbeeren und bei einem Tee bzw. Kaffee (das ist einer zum selber Brühen) klang der Tag so langsam aus.

Montags ließen wir es gemütlich angehen, wir erkundeten die Innenstadt, es gab Süßigkeiten für mich, ein paar schöne Impressionen am Wegesrand und natürlich ein leckeres Ramensüppchen in einem typischen Schnellrestaurant. Man beachte zuerst den Bestellautomat und dann das Ergebnis. Mission completed!

Ausblick, am Dienstag und Mittwoch haben wir nochmals einen Mietwagen zur Verfügung. Es geht dann raus ins Umland. Mal sehen was wir berichten werden. Den Abend genießen wir dann noch bei einem oder zwei Cocktails. Gute Nacht!

Dienstag, die Wetterprognosen deuten auf eine Schlechtwetterfront hin. Spätestens am Nachmittag ist massiver Regen vorhergesagt. Aus diesem Grund und weil Dani etwas von einer Tateyama Kurobe Alpine Route gelesen hat, machten wir uns auf, die japanischen Alpen etwas genauer zu erkunden. Wir fuhren nach Ogizawa (1433m) und buchten eine kombinierte Fahrt nach Murodo (2450m). Hierbei kamen dann verschiedene Transportmittel zum Einsatz. Wir fuhren mit einem E-Bus durch endlose Tunnel, erreichten Japans höchsten Stausee, benutzten eine Zahnradbahn, nahmen die weltweit längste trägerlose (freitragende) Seilbahn und nach einer weiteren Fahrt durch endlose Tunnelsysteme, über uns der Mt. Tateyama (3015m), erreichten wir Murodo mit seiner berühmten Schneewand. Diese Straße, wird jedes Jahr in den neuen Schnee gefräst und ist and der höchsten Stelle satte 15!! Meter hoch. Normalsterbliche kommen nur zwischen dem 15.4 und Ende September hier herauf. Danach beginnt der endlose Schneefall und alles, was restlose weggetaut ist, baut sich dann wieder auf. Jedes Jahr 15 Meter Neuschnee.
Aber lassen wir Bilder sprechen, wir waren ziemlich beeindruckt.

Als dann die erwartete Schlechtwetterfront herankam und es anfing zu schneien, machten wir und schleunigst auf dem umgekehrten Weg zurück ins Tal wo es dann in Strömen regnete.
Auf dem Nachhauseweg begegneten uns uns dann noch die ersten freilaufenden japanischen Affen, es sollte ein Vorgeschmack auf den nächsten Tag sein. Kurz machten wir auch noch einen Abstecher zur Daio Wasabi Farm und deckten uns reichlich mit dem grünen Zeug ein. Abends gab es für den „Driver“ dann zur Belohnung noch eine Ramen Suppe.

bei Dauerregen hat auch ein Affe ein Recht auf einen Schirm

Am nächsten Morgen (Mittwoch), brachen wir dann auf nach Jigokudani Yaen Koen, dem Affenpark und hofften darauf, diese Tiere in Ihrem eigenen Onsen baden zu sehen. Leider war es nicht kalt genug und so hatten die Affen zu einem warmen Bad keine Lust. Im strömenden Regen gelangen uns trotzdem einige unvergessliche Momentaufnahmen.

Nach zwei Stunden hieß es Abschied nehmen und wir fuhren weiter in ein beschauliches „Alpental“. Hier steppt im Winter der Bär. Skigaudi an allen Ecken. Jetzt jedoch ist Ruhe eingekehrt und dieser Ort steht für ein einmaliges Badevergnügen in Japan. Ca. 15 verschiedene Onsen gibt es hier, alle „Public“ d.h. frei und kostenlos zugänglich. Ich spreche vom Dorf Nozawa Onsen. Wir badeten reichlich, in so manchem Badebecken verbrühten wir uns regelrecht und nach dem 4 Onsen war dann Schluß. Wir mußten zurück und den Mietwagen abliefern.

Den Tag abgeschlossen habe ich dann mit einem der berühmten und tatsächlich sehr leckeren japanischen Äpfel aus Nagano. Keine Frage, lecker war er, ob es nun der Beste war, wer weiß das schon.

Vorankündigung.
Morgen brechen wir dann zur letzten Etappe unser Reise auf. Es geht nach Tokyo. Die Stadt der Superlative! Nehmen wir New York zum Vergleich. N.Y. hat ca. 8,5 Mio Einwohner. Nicht schlecht, aber kein Vergleich zu Tokyo. In der Innenstadt leben 9,6 Mio Einwohner und in der sogenannten Metropolregion Tokio sind es gar 42 Mio Einwohner. Ganz besonders freue ich mich auf den Tokyo Sky Tree. Mit 634 Metern ist er das derzeit zweithöchste Gebäude dieser Welt und wir haben einen Besichtigungstermin.

Hier endet der 2te Teil. Für Tokyo und Kyoto gibt es dann Teil 3 oder genauer 11.3