Iranrundreise; Teil 1

4.9.17

Nach einem guten Frühstück ging es pünktlich um 9:00 auf die letzte Etappe innerhalb der Türkei.

Es lagen noch 100 km vor mir. Hier ein Blick auf den Ararat. Man kann ihn in der Ferne erahnen. Es ist der mit der großen Wolke darüber, rechts daneben der kleine Ararat. Noah läßt grüßen!

Schon zu diesem Zeitpunkt machte ich mir etwas Sorgen und meine Befürchtungen sollten sich erfüllen.

Aber schön der Reihe nach! Meine Fahrt durch die Türkei verlief problemlos, bis zur Grenze. Es erwartete mich eine endlose Schlange von LkW, doch diesmal war ich schlauer. Blinker auf links und schwups vorbei. Dann der erste Grenzposten vor einem verschlossenen Gitter. Mann, dass sah genauso aus wie die alte Zonengrenze – und genauso war dieser Grenzübertritt auch. Also brav abgestiegen, alle Papiere gepackt und lächelnd zum Kontrollhäuschen. Nach 20 Sekunden war ich durch – geht doch dachte ich euphorisch.

Ich schnell mit der Maschine rein und schwups war ich auf der falschen Bahn. Ich wurde zurückgepfiffen, drehte einen kleinen Kreis und dann war ich richtig. Am nächsten Kontrollposten wieder alle Papiere schön vorzeigen und sich das OK abholen. Aber wo war der Stempel im Pass?

Naja, da der „Kollege“ ja wild am PC Daten eingegeben hatte, sollte es das wohl sein! War es aber nicht, als ich schon am letzten Tor stand und durch die Gitterstäbe das “ Wellcome To Iran“ sah, war meine Glückssträhne vorläufig vorbei. Der nette Zöllner fragte mich nach dem Ausreisestempel, ich verneinte und er machte mir klar, dass ich meine BMW hier abstellen sollte und 50 Meter zurück müsste in eine Halle, wo angeblich der richtige Beamte mit dem einzigen Stempel thronen sollte….. Ich also brav zurück in die Halle und musste erstmal mal einen kurzen Schock verkraften: Vor mir standen mindestens 100 Türken und Iraner mit ihrem Handgepäck und manchmal etwas mehr.

Ganz vorne wider ein Gitter mit Gittergang und am Ende ein besetzter Platz mit einem Beamten. Die Menge wogte hin und her, Gepäckstücke wurden nach vorne geworfen zu Leuten, die schon wenigstens im Gittergang angelangt waren. Das bei diesen Aktionen das ein oder andere Stück danebenging ist wohl klar. Das die Stimmung sehr gereizt war, sicherlich auch. Ich sah verschiedene Streithähne, die bereit waren aufeinander loszugehen und da sollte ich durch? Ja sagte ich mir, denn sonst würde ich morgen noch immer dort stehen. Also ganz nach außen ausweichen, an der Mauer vorbeidrücken, den gesperrten zweiten Käufiggang einfach übersteigen und sich schwups von hinten an den Beamten anschleichen. Klingt einfach, ich hatte jedoch ziemliche Bedenken.

Der türkische Beamte fand das auch gar nicht nett, sein Blick sagte mir, dass in dieser Sekunde entschieden wurde, ob ich zurück auf Los sollte oder noch schlimmeres mir blühen würde. Bevor er loslegen konnte sprudelte ich schon heraus, dass sein Kollege mich geschickt hätte wegen dem Stempel und ich bereits fertig mit der Abwicklung sei. Die Antwort machte mich dann doch etwas wütend, hier gäbe es keinen Stempel für mich und ich solle mal schnell verschwinden. Nach einigem hin und her bin ich dann unverrichteter Dinge abgezogen zurück zum Gatter und dem netten Grenzer. Dessen Frage nach dem Stempel, verneinte ich mit dem Hinweis, dass das Ars….och in der Halle mir keinen Stempel geben würde.

Nun stieg der nette Grenzer doch von seinem Thron und bedeutete mir huldvoll in das Hauptgebäude zu gehen, dort sollte es somit auch einen Stempel geben. Ich zog also wie Lanzelot aus, den verschwundenen Gral, nein Stempel zu suchen. Gefunden hab ich tatsächlich jemanden der mir das verdammte Ding in den Pass gedrückt hat. Danach ließ man mich ziehen. Ich durfte vor ein Doppelgatter vorziehen, die türkische Seite öffnete, aber die Iraner hatten jedoch gerade was auch immer zu tun….

Ich durfte somit 30 Minuten in der prallen Sonne stehen bis man endlich das Tor öffnete und mir ein „Wellcome“ entgegen schmetterte. Schnell die Maschine an und 15 Meter vor. Was jetzt folgte war etwas undurchsichtig. Keine Personen in Uniform, aber zig Leute die um einen rummachen und nach den Papieren fragen. Ich also brav meinen Pass und das Carnet abgegeben und schwups war einer mit den Unterlagen im Zollgebäude. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass dies ein Vermittler war und ich die dicke Rechnung später noch präsentiert bekommen würde. Eine zweite Person frage nach, ob ich denn eine Versicherung für den Iran hätte. Klar hatte ich die grüne Versicherungskarte – auch gültig für den Iran dabei. Als man mir dann aber eröffnete, dass diese nicht gültig sei, wusste ich, dass ich bei diesen Herrschaften Vorsicht walten lassen sollte. Wir einigten uns darauf, dass meine Karte gültig sei, ihren Einwurf, dass ich Schwierigkeiten bekommen würde ignorierte ich einfach, denn dazu stand ich ja schon schließlich lange genug in der prallen Sonne 😜. Einen weiteren Versuch zum Geldwechsel wehrte ich mit dem Verweis ab, dass ich zuerst die Papiere zurück erhalten wollte und max. TRL verhandelbar wären. Diese könnte ich sowieso nur bei meinem netten Betreuer tauschen, da im Iran angeblich keine TRL getauscht würden – klar doch,  die haben mich für ziemlich doof eingestuft.

Nach weiteren 20 Minuten bekam der Vermittler mit den Papieren und man erlaubte mir, den ersten Grenzabschnitt zu verlassen. In Begleitung meiner Schlepper ging es 50 Meter ins Niemandsland und dort sagte man mir, ich müsste 80 Euro Gebühren, Benzinabgabe und Steuern zahlen. Habe ich aber nicht, wir einigten uns auf 20 Euro und gezahlt habe ich dann 20 USD. Getauscht habe ich dann letztlich doch die TRL, aber zu einem Kurs den meine Kursapp mir anzeigte. Das waren dann 1 Mio. Rial mehr als im ersten Angebot.

Ich bin jetzt Millionär, der kleinste Schein 50.000 Rial entspricht 0,15 Cent. Ich musste dann noch 1 Km durch Niemandsland fahren, vorbei an hunderten wartender LKW, um dann letztlich am letzten Grenzposten zu stoppen, kurzer Passcheck und hier dann endlich die Frage nach der Versicherung und klar war die grüne Versicherungskarte genau die Richtige. 👍

Blick zurück auf den letzten Grenzposten. Rechts sieht man einen Geldwechsel bei der Anbahnung eines Geschäfts. 

Eine Drehung um 180 Grad, was für ein Kontrast. Der Iran grüßt.


Meine erster Weg führte mich dann an die Tankstelle und für 0,25 Cent je Liter macht das tanken richtig Spaß 😁😁😁. In einer Geschäftsstrasse habe ich dann nach einer Irancell SIM Karte gefragt und was daraufhin passierte geschieht so in D bestimmt nicht. Ich wurde mit PKW Geleit zum nächsten Shop eskortiert und bekam meine neue SIM. Anmerkung, es stellte sich später heraus, dass die Karte weder mit dem iPad noch meinem Blackberry kompatibel ist, aber das wundert mich bei meinen bisherigen technischen Problemen kein bisschen. (Diesen Text habe ich offline und sehr ausführlich geschreiben, da ich noch nicht weiss, wann ich wieder online bin). Das liegt zudem an der iranischen Zensur des Internets. Zwischenzeitlich habe ich eine VPN Verbindung. Funktioniert aber leider nur im WLAN, meine Veröffentlichungen sind deshalb etwas zeitversetzt.

Mein Weg führte mich dann ins Gebirge zu den christlichen Kirchen.

Und die Strecke war nebenbei sowohl landschaftlich als auch fahrtechnisch ein Genuss.

Auf der gesamten Strecke wurde ich von fast jedem zehnten Autofahrer gegrüßt, sind halt alles nette Iraner – bis auf die Schlepper.

Gegen 19:30 kam ich dann an meinem Etappenziel in Täbris an. Nach kurzer Sucherei fand ich den besagten Stadtpark und schlug dort mein ⛺️ auf. Im Park gibt es Trinkwasser und Sanitäranlagen, und in meiner Nachbarschaft campen 40-50 iranische Familien. Klar hatte ich recht schnell Anschluss und dazu gab es noch ein leckeres Essen. 👍

5.9.17

Nach dem Frühstück ging es heute recht früh los. Meine Etappe sollte mich in die Berge führen. Ich hoffte auf Kurven, tolle Landschaften und erträgliche Temperaturen. Bis auf die 39 Grad wurde auch alles erfüllt. Es ging zum Feuertempel Takht-e Soleyman


und dann weiter Richtung der Stadt Zanjan. Dort wollte ich wieder im Stadtpark Zelten.

Da ich mittags bereits ein gutes Stück geschafft hatte, bin ich auf das Angebot eines netten Persers eingegangen. Meine Iran Cell Simkarte funktionierte nicht und der nette Iraner hat mich dann kreuz und quer durch Maragheb zu verschiedenen IranCell Läden gefahren. Nach mehr als 2 Std. war es geschafft, die hatten mich im ersten Laden falsch angemeldet. Ab jetzt bin ich wider online.

Das Angebot zum Lunch habe ich dann aber dankend abgelehnt. Meine prognostizierte Ankunftszeit verschob sich bereits auf 19:30. Da beginnt es hier langsam zu dämmern und bis dahin will ich normalerweise meinen Schlafplatz klar gemacht haben. Es sollte aber noch später werden….

An einer Autobahnabfahrt, stellt euch das mehr wie eine Baustelle vor, kam mir ein LKW als Geisterfahrer entgegen. Ich musste ins Kiesbett ausweichen und verlor die Kontrolle über meine Maschine. Es wurde aber mehr ein Umfaller! Bis auf Dreck, ein paar Schrammen und ein gebrochener Handprotektor ist nichts passiert und da ich Klebeband dabei habe war dann auch alles recht schnell repariert. Gegen 20:30 erreichte ich den Stadtpark und baute in Dunkelheit mein Zelt auf, es dauerte aber nicht lange bis man mir half, der ganze Park ist voll von Einheimischen und ich bin der Exot.

6.9.17

Es ist zum Verzweifeln. Jetzt habe ich eine funktionierende SIM Karte und 3GB zur Verfügung und die meisten Internetseiten funktionieren nicht. Selbst bei WordPress ist Schluss. So bin ich gezwungen zuerst einmal alles offline zu schreiben…

Meine letzte Nacht verlief ohne Komplikationen, obwohl es außerhalb meines Zeltes mächtig laut zugeht, schlafe ich recht schnell ein und wache gut erholt auf. Meine Bekanntschaft von gestern Abend hat mich noch zum Frühstück eingeladen und so sitzen wir vor dem Zelt und quatschen mit Händen und Füßen über „Gott und die Welt“. So kommt es, dass ich zwar pünktlich um 6:00 aufgestanden bin aber erst um 10:00 den Stadtpark verlassen habe. Es erwartet mich heute eine kurze aber anspruchsvolle Motorradfahrt. Es geht weiter in die Berge auf ca. 1.800 Meter. Ich komme gut voran und besichtige einen Höhepunkt auf meiner Reise die uralte Festung Alamut.

Nach kurzer Etappe das zweite Monument, Soltaniyeh

Dann geht es weiter auf eine Hochebene es es folgen 40 Km Schotterpiste. Jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, kommt mir schon der Gedanke, was ich bei einem Platten gemacht hätte…. In dieser Stunde kam mir kein Auto entgegen, es war menschenleer und nur die Sandteufel drehten sich über dem trockenen Land.


Gegen 17:00 erreiche ich ich mein Tagesziel. Endlich einmal ohne Stress das Zelt aufbauen!

Leider ist an der ermittelten GPS Koordinate keine Campingmöglichkeit weit und breit. Wenn mir das gestern passiert wäre, na dann gute Nacht. So aber bin ich einfach etwas rumgefahren und habe bei einem Lokal angehalten. Als die erste Frage nach Haschich gestellt wurde war mir klar, dass ich hier nicht bleiben wollte. Beim Herausgehen ist mir dann aber ein junger Mann gefolgt und was soll ich sagen, er bot sich an mir den Weg zu zeigen. Ich habe ihn auf den Soziussitz gelassen und dann zeigte er mir den Weg zum Stadtpark in Hamedan, GPS N34*47.273′ E048*29.348.

Dort angekommen habe ich erst einmal gefragt, ob ich auf dem Rasen mein Zelt aufstellen darf. War kein Problem, wurde aber später eins. Nachdem ich es aufgestellt hatte, standen zwei Polizisten neben mir und es hieß abbauen und woanders aufbauen. Die Arbeit von 30 Minuten für die Katz und das bei lauschigen 28 Grad. Ich habe es dann aber mit „Bitte Bitte“ versucht und – siehe da, ich durfte bleiben. Eine in der Nähe sitzende Familie bekam so einiges mit und hat mich im Anschluss zu einem Tee eingeladen.


Alles war somit easy bis der Platzwart aufgetaucht ist und meinte ich müsse abbauen. Mit Händen und Füßen ging es hin und her, zum Schluss hat er dann die Polizei gerufen und Gott sei Dank kam der bereits bekannte, nette Polizist von eben vorbei. Es entstand eine hitzige Diskussion und am Ende durfte ich bleiben. Echt und nun endgültig. Es wurde mir sogar erlaubt, meine BMW mitten auf den Rasen neben mein Zelt zu stellen. Alles gut für heute und ich habe super geschlafen.
Anmerkung zum männlichen Iraner – besonders hinter dem Steuer: Der Perser ist ein äußerst hilfsbereiter, höflicher und kontaktfreudiger Geselle. Besonders meine BMW ist Ziel seines Strebens. Gefühle 150 Fotos zeugen davon, neben der Maschine, darauf, mit mir oder ohne mich. Es kam vor, dass auf der Schnellstraße ein Auto sich neben mich setzt und man mir bedeutet doch einmal anzuhalten. Der Grund war ein Foto mit der Gummikuh. Take it easy.

Gar nicht easy ist es aber, wenn grundsätzlich in 2. oder 3. Reihe auf innerstädtischen Schnellstraßen geparkt wird. Auf Ausfallstrassen werden dann in 2. und 3. Reihe mobile Marktstände aufgebaut. Das tägliche Verkehrschaos nimmt seinen Lauf. Denn nun steigt unser lammfrommer Perser hinters Steuer und reist sich seinen Reißverschluss auf und hinter dem Steuer sitzt plötzlich ein Wolf.

Da ist es dann am Besten, man geht im soweit wie möglich aus dem Weg. Unfälle werden zuerst einmal persönlich geklärt, ob überhaupt die Polizei erscheint konnte ich nicht beobachten. Ich beobachtete einen Auffahrunfall, sofort halten alle unbeteiligten Autofahrer, denn es gibt etwas zu sehen. Die Unfallbeteiligten fackeln nicht lange und es geht mit Fäusten aufeinander los und das Verkehrschaos ist perfekt. Ebenfalls irritierend ist für mich, das männliche Iraner beim Autokauf ganz selbstverständlich die Blinkeranlage ausbauen lassen (wenigstens gedanklich) anders kann ich mir die plötzlichen Fahrbahnwechsel oder Stops nicht erklären.

7.9.17

Hamadan nach Isfahan

Heute war ein öder Fahrtag, 500 km waren zu überwinden, die Strecke war größtenteils eintönig und die Sonne bescherte mir Temperaturen jenseits der 35 Grad. Es war so heiss, dass mein Navi zwischendurch eine Zwangsabschaltung vornahm. Ich war gezwungen einen Stop einzulegen und hierbei wurde ich mal wieder freudig überrascht. Ich stoppte an einem Getränkeladen und verursachte sofort ein Verkehrschaos. Leute stoppten und es kam zum Fototermin.

An sich nichts Neues. Neu war hingegen, dass plötzlich jemand anhielt, sich neben mich stellte – ich trank gerade eine große Flasche Wasser leer – und mir sein Mobiltelefon in die Hand drückte. Am anderen Ende war anscheinend sein Freund, der englisch sprach und zu meiner großen Überraschung, erhielt ich eine Einladung zum Essen und das Angebot, einen Tag bei der Familie zu übernachten. An jedem anderen Tag hätte ich wahrscheinlich zugesagt. Leider hatte ich bereits fest ein Hotel in Isfahan gebucht und mein Ankommen telefonisch angekündigt. Schade, wäre bestimmt nett geworden! Gegen 18:00 erreichte ich mein Ziel, bezog das Hotel, nahm eine Dusche – oh, die hatte ich sehr nötig – und machte einen kurzen Rundgang in der City. Gute Nacht 🌝🌜

8.9.17

Isfahan

„Und dann, wie im Theater, wenn der Vorhang aufgeht, treten zwei öde Hügel auseinander; und dahinter enthüllt sich langsam der Garten Eden.“ (Pierre Loti, nach Isfahan).

Gestern aus der Wüste gekommen, enthüllt sich heute morgen wahrlich ein Paradies in einem bisher sehr trockenen Land. Aufgrund der Höhe von 1.800 Metern und der Nähe zu den Bergen, verfügt Isfahan auch im Spätsommer noch über genügend Wasserreserven in unterirdischen Kavernen. Zwar sind alle Flüsse ausgetrocknet, aber die Parks und Gärten sind satt grün. Das Paradies hat sich an dieser Stelle, aber auch in Form von monumentalen Bauten, manifestiert.

Die Bewohner sind typisch iranisch nett, aber etwas reservierter. Man merkt die touristische Großstadt. Auch im Bezug auf Fremdsprachenkenntnisse. Zusammenfassend: Super geschlafen, dem Hintern eine Ruhepause gegönnt und die Beinmuskulatur ordentlich beansprucht, da ich den ganzen Tag kreuz und quer durch die inneren Bezirke einer 5 Millionen Stadt geschlendert bin. Die Stadt ist berühmt wegen ihrer Brücken, leider derzeit ohne Wasser. Si-o Se Pol, gebaut 1602, 290 Meter lang, 14 breit und mit 33 Bögen.


Weiter geht es zu einer Religionsschule. Die Medrese-ye Chahar Bagh ist der letzte bedeutende Bau aus der Safaviden-Zeit. Eingeweiht 1714.


Im Zentrum des Nachtigallen-Gartens liegt der „Pavillon“ Hasht Behesht. Errichtet 1670, die Innenkuppel ist mit Spiegeln ausgekleidet, darum ist es auf dem Foto soll hell!


Danach war mir nach shoppen und es ging zum Basar. Gefunden habe ich aber nichts. Der fliegende Teppich war schon ausverkauft 😎. Ggf. veröffentliche ich später noch ein Video vom Rundgang.

Für mich das Highlight war der „Platz“. Der Meydan-e Imam, 524 x 160 Meter im Ausmaß. Sicherlich einer der schönsten Plätze auf dieser Welt, zumindest wenn man einen Isfahanie fragt. Heute ist Freitag = Sonntag für die Iraner. Der Platz ist bis 14:30 gesperrt, da sich bis zu diesem Zeitpunkt tausende Gläubige einfinden zum Freitagsgebet.


Auf dem Weg zurück zu meinem Hotel ( Hotel Iran, http://www.iranhotel.biz ) war mir noch nach einem guten Segafredo. Sehr zu empfehlen, lecker – freundlich – nett – und urgemütlich. Instragram: liyana_cafee GPS: 50,494445. 6,6327777 oder N50*29’40 E6*37’58


Was soll ich sagen, der Eigentümer (Bild) hat mir dann auch noch auf meinem Blackberry die fehlende VPN Verbindung eingerichtet. Es war mein Glück, dass er ebenfalls eine „Beere“ sein Eigen nennt. Da soll mal keiner sagen, dass ich kein Glück habe 😎👍. Es wurde ein langer Abend in diesem Lokal. Morgen geht es in die Provinz Fars, zuerst zu den archäologischen Stätten um Persepolis ( da ist Alexander der Große vorbei gekommen und danach war alles zerstört) und am 2. Tag nach Shiraz. Ich nähere mich dem südlichsten Punkt meiner Reise. Bisher zeigt mein Tacho 4.120 Km und außer, dass eine Schraube gebrochen ist und das hintere Schutzblech deshalb weggerissen wurde (war eh nur Plastik und mehr Optik), zeigt sich auch die Gummikuh von ihrer besten Seite.

Gute Nacht und Grüße aus Isfahan.

9.9.2017

Persepolis

Von Isfahan nach Persepolis.

Nach zwei erholsamen Tagen in Isfahan hieß es Abschied nehmen von dieser sehr offenen und schönen Millionenstadt. Um vor dem Hauptverkehr noch aus der Innenstadt herauszukommen, bin ich früh aufgestanden und habe meine Gummikuh gepackt. Gegen 9:00 war ich bereits auf den Aussenringen und dann führte mich die Straße immer gerade aus. Insgesamt lagen 500 km vor mir. Größtenteils Autobahn, aber ich hatte auch eine 50 km Abkürzung durch die Wüste eingeplant. Mitten im Nirgendwo  – ein schattiges Plätzchen zur Rast.


Aufgrund der Abkürzung erreichte ich Persepolis noch vor 15:00, suchte mir ein Hotel, duschte und ab ging es zum Kulturprogramm.

Die folgenden Bilder geben einen Einblick in diese wahrscheinlich grandiose Palastanlage aus dem Zeitraum 515 -332 v.Ch.. Das Gelände umfasst mehr als 125.000 qm und man braucht mindestens 3 Std. zur Besichtigung.

Mit dieser Anlage sind die Namen Darius der Große und Xerxes auf immer verbunden und wer in Geschichte aufgepasst hat, wird auch die Verbindung zur dritten Person erahnen. 333 Issos Keilerei. Da haben sich die Griechen für die Zerstörung der Akropolis gerächt. Alexander der Große war da anscheinend sehr nachtragen, obwohl die Akropolis da bereits seit 150 Jahren so aussah,wie wir sie auch heute noch kennen. Als der gute Alex dann auf seinem Siegeszug nach Indien hier vorbeikam, das war dann 332, hat er die Perser vernichtend geschlagen und das Herrschergeschlecht gleichzeitig ausgelöscht. Bei der Siegesfeier ist dann wie zufällig ein Brand ausgebrochen und seit dieser Zeit sieht es so aus.

Ach ja, Thema Reparation. Hier stand ebenfalls die wahrscheinlich erste und älteste Tresoranlage der Welt. Ein riesiges Haus mit doppelten Wänden und nur einem Eingang. Der gute Alex hat den gesamten Inhalt mitgehen lassen. Die Chronisten berichten von 3.000 Kamelen die Gold, Silber und Geschmeide abtransportiert haben.







3 Gedanken zu “Iranrundreise; Teil 1

  1. Ralf

    Das hört sich ja alles sehr abenteuerlich an. Muss man ja wirklich mit allem rechnen und ziemlich abgebrüht sein. Ich wünsche Dir, dass es demnächst besser läuft.
    Viel Erfolg
    Ralf K

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  2. Thomas

    Hi Ralf, bist ja wirklich schon weit gekommen. Hast somit schon eine Woche hinter dir. Ich hoffe es wird auch weiter alles so gut laufen wie bisher. Ich wünsch Dir eine problemlose Weiterfahrt und dass Du noch viele nette Menschen kennen lernst.
    Gruß Thomas

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  3. Ralf Küpper

    Ist ja praktisch, vor der Dusche direkt die Toilette🤓.
    Sehr schöner Bericht, Ralf, und tolle Bilder im Blog vom 11.09.. Scheint mir, dass Du dir jetzt ab und an auch mal Ruhe gönnst – richtig so!!
    Weiterhin gutes Gelingen…..
    Ralf K

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