Bemerkenswert

First zu den Gauchos nach Argentinien (19.10.-6.11.2025)

Irgendwann sagte die kleine Tango Queen zu Ihrem Holzbein, ich will nach Buenos Aires! Angeblich sollen da die Besten der Besten Tango tanzen und von denen will ich lernen. Ich schreibe jetzt nicht alles hier auf, was das Holzbein alias Krethi sich bei dieser Aussage gedacht hat. Ansatzweise könnte ich etwas von Musik wie Katzengejaule schreiben, ich könnte auch etwas von Psychiatrie und Selbstmordrate erwähnen, aber letztlich wird all dies die Tango Queen, ich meine natürlich meine Plethi, nicht davon abhalten, Ihr Können zu verfeinern.
Da mir der Wunsch meiner Frau so etwas wie ein Befehl ist und die Anakonda in mir etwas von Steaks und Fleischbergen soufflierte, machte ich mich letztes Jahr daran, nach schönen Flügen zu suchen und ich wurde auch belohnt. Es geht diesmal mit einer 747 der Lufthansa von Frankfurt im Direktflug nach Buenos Aires. Dies ist mit fast 14 Stunden dann auch der längste Direktflug, den der Kranich im Angebot hat. Wie es im Titel schon steht, fliegen wir in der ersten Klasse. Zurück ist mir dieses Kunststück leider nicht ganz gelungen. Es geht dann mit der aus unserer Sicht besseren SWISS, in der Business mit einem kurzen Zwischenstopp in Brasilien über Zürich und dann mit einem Anschlußflug weiter zurück nach Frankfurt.

19.10. Anreise, ICE von Aachen (13:39) nach Frankfurt (ICE 315)
19.10. Übernachten im Sheraton Airport Hotel
20.10. morgendlicher Gyrostest, Büdchen vor 1st. Class Terminal
20.10. 1st.Class Terminal, es ist Entenzeit, ein Wiener wartet
20.10. Flug, LH510, FRA-EZE, 21:40, Ankunft am 21., 6:25

5.11. Rückflug,LX93,EZE-ZRH,14:40-10:35+1,ZRH-FRA 6.11.LX1072

Am 20.10 haben wir einen ganzen Tag Zeit, dass 1st. Class Terminal nochmals ausgiebig zu testen und so nebenbei eine Ente für unsere Sammlung abzustauben.

In Buenos Aires werden Krethi und Plethi anfangs getrennte Wege gehen. Ganz ehrlich, welcher vernünftige Mann hält es mit 12 tangoverückten Frauen in einem kleinen Hotel aus? Während die Damen von morgens bis abends sich ihrem Lieblingsthema hingeben werden, war mein ursprünglicher Plan, ausgiebig (21.-31.10) die verschiedenen Steak-Restaurants dieser Stadt zu testen.
Wenn man so darüber nachdenkt, klingt das nicht gerade spannend. Stimmt, deshalb mache ich dann noch einen kleinen Abstecher nach Patagonien. Ich habe mir da in der letzten Woche noch einen 5 Tages Trip organisiert. Es geht zum Perito Moreno Gletscher und zum Torres del Paine Nationalpark.

23.10., AEP-FTE, 16:45-20:05, Aerolinas Argentinas AR 1854
27.10., FTE-AEP, 8:56-11.56, Jetsmart, JA 3212
Übernachten werde ich vor Ort in einer Jugendherberge im Einzelzimmer, die Tour habe ich bei tourradar gebucht und vor Ort werde ich durch hitravel bedient. Bisher macht die ganze Abwicklung einen soliden Eindruck und die Wetterprognosen sehen gar nicht so schlecht aus. Auf der Südhalbkugel unserer guten alten Erde geht der Winter gerade zu Ende und mit etwas Glück kann ich mit Temperaturen zwischen -2 und +20 Grad rechnen. Der Ort von wo meine Expedition startet, heißt El Calafate und meine beiden Tagestouren werden ca. 8 und 18!!! Stunden dauern.
Ganz so reibungslos verlief die Flugbuchung in diese Einöde leider nicht. Gerne wäre ich mit LATAM, einem Star Alliance Mitglied geflogen. Das hätte beim Thema Gepäck (meine Statusvorteile) mir einigen Ärger erspart. Leider habe ich hierzu aber kein Angebot gefunden. Über die bekannten Suchmaschinen habe ich dann bei kiss&fly das oben beschriebene Angebot gesehen und reibungslos gebucht. Da beide Flüge nur ohne Gepäck angeboten wurden, habe ich optional für 28€ ein Aufgabegepäck (15kg) dazu gebucht. Ganz ehrlich, das kam mir von Anfang an etwas zu günstig vor. Als ich dann vor 3 Tagen die Flugtickets bekam, stellte ich fest, dass nur für den Linienflug mit Aerolinas diese Option vermerkt war. Beim Ultra Billigflieger Jetsmart, durfte ich weiterhin nur 2kg!! Handgepäck mitnehmen. Meine Nachfrage/Reklamation bei kiss&fly war leider wenig erfolgreich. Zuerst versprach man mir, eine Nachbuchung zu versuchen, letztlich bekam ich aber den Rückruf mit der Info, es leider selber bei Jetsmart zu versuchen. Heute weiß ich, warum kiss&fly diese Aussage tätigte. Was jetzt kommt ist ungelogen Bruder ich schwör und beweist mir so ein wenig, warum es in Argentinien wirtschaftlich nicht so recht voran geht, obwohl dieses Land über so viele Rohstoffe und Ressourcen verfügt.
Ich meldete mich also auf der Homepage von Jetsmart an bzw. ich wollte es. In meinem Firefox Browser erschien nur die Rückmeldung „verboten“. Dies wiederholte sich mit jedem Versuch bis ich mein VPN einschaltete und dem System suggerierte, aus Chile (ungelogen) diese Abfrage zu tätigen. Nun klappte es reibungslos. Ich konnte die englisch sprachige Seite aufrufen, wohlgemerkt von Chile aus und es gelang mir, ein Konto zu eröffnen und meinen gebuchten Flug, mittels meines Namens und der Buchungsnummer, aufzurufen. Ich war dann hocherfreut für kleines Geld (unter 50€) folgende Zusatzdienste für meinen Rückflug buchen zu können:

  1. 23KG Gepäck;
  2. das Einchecken am Flughafenschalter und nicht am Automaten;
  3. nicht für den Bordpass zu zahlen wenn ich Ihn ausgedruckt haben will;
  4. Sitzplatz 1A – mit dem besten Platzangebot im Flugzeug;
  5. First Lane beim Check In.

Dann ging es zum Bezahlen! Ich wollte ja, aber egal welche Kreditkarte ich auch benutzte (Platin Mastercard, Gold Mastercard Miles&More und Visa) das Ergebnis war immer gleich.
Die Transaktion wurde mit dem Verweis eines Bankenproblems abgebrochen. War ich nicht mehr liquide? Sind Arbeitslose nun Parias der Gesellschaft oder haben die Linken (sind das nicht mittlerweile Rechte?) erfahren, dass ich Privatier bin? Fragen über Fragen und nach mehr als 4 Stunden und etlichen Versuchen, mit den verschiedensten Kombinationen, gab ich an diesem Tag auf. Vorgestern versuchte ich es dann erneut. Ich loggte mich aus Chile ein, versuchte es aus Argentinien, Deutschland, England und den USA. Entweder kam ich gar nicht rein oder aber die Kreditkartentransaktion wurde abgebrochen. Zwischenzeitlich sprach ich auch mit der Mastercard Hotline und da wurde mir bestätigt, das überhaupt keine Anfragen an den Mastercard Rechner gestellt wurden. A-ha, ein erster Hinweis. Es mußte somit am System der Argentinier liegen. Den entscheidenden Hinweis lieferte mir dann der Chat Bot von Jetsmart. Dort hieß es, wenn es Probleme mit ihrem Browser gibt, versuchen Sie es mit dem Chrome Browser. Hab ich dann auch versucht, leider ohne Erfolg. Daher versuchte ich es dann mit dem Edge Browser in der Kombination VPN Chile und Karte aus Alemannia und siehe da, er nahm meine VISA Karte im ersten Versuch – ganz easy. Ich war so happy, dass ich vergaß in der S-pushTAN App die Transaktion zu bestätigen. Als ich es merkte, erschien in der App der Hinweis „Transaktion abgebrochen“. Oh nein! Interessant war aber, dass in meinem Jetsmart Konto die Transaktion als bezahlt vermerkt war. So habe ich dann letztlich noch mit der Visa Card Hotline telefoniert und dort wurde mir dann bestätigt, dass die Transaktion autorisiert und gebucht wurde. Ich habe dann zur Sicherheit auch noch Jetsmart angeschrieben und auch dort wurde mir die Transaktion bestätigt. Zur Rettung meiner Ehre sei hier noch darauf hingewiesen, dass das Internet voll ist mit Hinweisen auf diese Schrottseite von Jetsmart. Hoffentlich machen die jetzt nich ausgerechnet in der Woche pleite, wo ich mit denen fliege. Hoffen wir das Beste!
Nach dieser langen Einleitung habe ich nun recht viel Bock auf diese Reise und ich hoffe Ihr seid zahlreich dabei. Los geht es!

19.10.

Zur Mittagszeit verließen wir unser lauschiges Haus und legten die ca. 2000 Meter zu unserem regionalen Bahnhof, CO2 freundlich zurück. Die Sonne schien und zumindest mein Rucksack hatte mit ca. 15KG Gesamtgewicht das erträgliche Etwas nicht überschritten. Meine Gattin schnaufte da schon etwas mehr, aber was soll ich sagen, so 3-4 Tangoschuhe und das nötige Equipment schlagen halt zu buche. So kam es, dass Krethi fröhlich am Bahnhof ankam, sein Plethi hingegen schnaufte und dampfte wie eine kleine Dampflock. Das war es dann aber auch mit der heutigen Anstrengung. Ab jetzt ging es mit der Regionalbahn nach Aachen und in einem zu 120% ausgelasteten ICE über Köln nach FFM Flughafen. Dort kamen wir etwa gegen 14:30 an und da der Weg vom Fernbahnhof bis zum Sheraton Airport Hotel nur einen Katzensprung ausmachte, waren wir dann bereits gegen 15:00 auf unserem Delux Doppelzimmer eingebucht. Ich meine, wenn man einen Deal bei booking.com für 118€ ohne Frühstück schießen kann, dann ist das eine sehr angenehme Art auf seinen Flug zu warten.
Gewartet haben wir aber erst einmal gar nicht. Wir wollten endlich einmal die Gyrosbude in der Nähe des 1st. Class Terminal testen. Somit verließen wir unser Zimmer und begaben uns in die Abflughalle des Terminal 1. Dort wo die Lufthansa Ihren Business und First Class Bereich betreibt, wechselten wir das Stockwerk und fuhren mit der Rolltreppe eine Etage tiefer in die Ankunftshalle. Wenn man sich nun rechts hält und die Ankunftshalle verläßt und dann links läuft, kommt man nach ungefähr 400 Metern zuerst an der Gyrosbude an und sieht von dort auch bereits, links liegend das unscheinbare 1st. Class Terminal. Wir hatten aber heute noch keinen Zutritt und unser Begier war auch mehr ein leckeres Gyros und eine Büchse Bier. Genuß kann so einfach sein!

Danach streiften wir noch etwas durch den öffentlichen Teil des Flughafens und gegen 18:00 war Prime Time auf dem Hotelzimmer angesagt.

20.10.

Der heutige Tag ist schnell erzählt. Wir schliefen bis 8:00 und gaaanz gemütlich verließen wir unser Hotel gegen 10:30 Richtung Terminal 1. Dort wollten wir im Business/1st. Class Bereich unser Gepäck los werden und dann ganz befreit die paar Meter zum 1st. Terminal hinüber schlendern. Am Schalter der „Lusthansa“ angekommen, mußte ich leider einen neuen Begriff für mich kreieren. Kennt Ihr schon die „passive Freundlichkeit“? So etwas checkte uns nämlich ein. Nicht direkt unfreundlich war die Dame aber Krethi und Plethi hatten das Gefühl, dass dieser Mensch heute besser zu Hause geblieben wäre und nicht im Dienstleistungssektor den Menschen bereits am frühen Morgen sauer aufstoßen bereitete, wie es zumindest bei mir nun passierte. Ich schwör, ich hatte den kleinen Teufel bereits auf der Zungenspitze und nur mit letzter Kraftanstrengung und der Gewissheit, daß es heute bestimmt ab jetzt besser wird, schaffte ich es, den Mund zu halten. Ich hatte es nicht erwähnt, aber gestern beim Einchecken im Sheraton hatten wir ein ähnliches Erlebnis. Naja, Schwamm drüber. Ab jetzt sollte es besser werden und das wurde es schlagartig beim Betreten der Lounge. Man sieht es schon an meiner Vorfreude.

Wir hatten nun in der Lounge mehr als 9 Stunden Zeit uns wie die Raupe Nimmersatt durch das gesamte Menü durchzutesten und so allerlei festes und flüssiges zu probieren und ich kann behaupten, dass haben wir auch gemacht. Hierbei wurden wir tatkräftig von einem sehr gut aufgelegten Mitarbeiter-Team unterstützt. Wie immer eine 1 für dieses Dienstleistung der Lufthansa und dem Caterer Käfer aus München.

Ob man nun unbedingt mehr 24 Stunden vor einem Flug bereits zum Flughafen anreisen sollte, bleibt natürlich jedem selber überlassen. Ich meine jedoch, ein solch tolles Angebot sollte man sich zumindest einmal gönnen. Ein paar Stunden sind letztlich zu wenig, aber das ist halt nur meine subjektive Meinung.
Nach diesem kleinen philosophischen Erguß bleibt mir nur noch der Hinweis, dass wir gegen 21:00 persönlich abgeholt werden und per Auto – vielleicht endlich der Porsche? – über das Rollfeld direkt zur 747 gebracht werden. Da gibt es dann noch den letzten Schampus des Tages und natürlich ein 4 Gang Abendmenue. Anakonda grüßt Euch – gute Nacht.

21.10.
Rückblickend war es ein toller Flug. Wie prophezeit wurden wir abgeholt, durchliefen die Ausreise in 2 Minuten und dann ging es ab in einem BMW M5 (nagelneu) quer über das Rollfeld. Versteht mich nicht falsch, das war ein würdiger Porsche Ersatz, aber es ist schon etwas lächerlich, mit einem ca. 400-500PS Boliden mit max. 50km/h über das Rollfeld kutschiert zu werden. Ich will nicht kleinlich sein – geil war es trotzdem.

Zu Füßen einer 747-800 mit dem schönen Eigennamen „Nordrhein-Westfalen“ war noch Zeit für ein Bildchen und dann ging es, über einen separaten Zugang, direkt in die Spitze der ehrwürdigen Dame. Der Thron, das sind die beiden mittigen Sitze, erwartete uns bereits und mit 7 Personen, war die 1st. fast ausgebucht. Nur fast, weil Sitz 1 vorne links wegen eines Defektes nicht vergeben werden durfte. Ab nun kümmerten sich 2 Flugbegleiter aufmerksam und mit einer unaufdringlichen Freundlichkeit, die ich mag, die nächsten fast 14 Stunden nur um uns. Wer hier nun Details erwartet, den muß ich enttäuschen. Schaut bitte in unserer vorherigen Flugberichte, es lief genauso ab. Schampus in Mengen, ich ein rosafarbiges Steak, Dani den Fisch und wir beide die Käseplatte bzw. den Nachtisch. Dann noch 2 Becks, 2 Filme und ca. 5 Stunden Schlaf. Nix gegen Business aber mit 2,10m Länge, 90cm Breite, einer Bettunterlage, Decke und 2 Kissen schläft es sich einfach himmlich!
So verpennten wir die Atlantiküberquerung und wachten erst auf, als wir bereits an der Küste von Brasilien vorbei flogen. Da waren es noch 2 1/2 Stunden bis zur Landung. Nach einer kleinen Wäsche, in den im Vergleich zu fast allen anderen Flugzeugmodellen sehr geräumigen Toilettenräumen, war unser Bett bereits abgeräumt und es gab Frühstück. Wir wählten Speck und Ei und ich finde es jedesmal erstaunlich zu sehen, wie die Flugbegleiter es schaffen, dies frisch zuzubereiten.
Nach der Landung wurden wir am Gate empfangen und durch den Einreiseprozeß navigiert. So waren wir nach nicht einmal 30 Minuten eingereist und standen in einem, wie soll ich es nun sagen….., es fehlen mir einfach die Worte. Jetzt weiß ich es, einem sehr „aufgeräumten“ Flughafen.

Wenn man bedenkt, dass Buenos Aires eine zig Millionenstadt ist und dies der Internationale Flughafen dieses Landes sein soll, dann finde ich „aufgeräumt“ eine sehr zurückhaltende Bemerkung. Zum Glück fanden wir eine Wechselstube und ich versorge uns erstmal mit den nötigen Pesos. Auch die SUBE Karte zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs konnte ich in einem „24“ Stunden Kiosk erwerben und gegen Cash aufladen. Leider klappte das dann nicht mit der SIM Karte. Weder Claro noch Movistar (führende Unternehmen) waren am Flughafen präsent. Ich könnte auch sagen, auch die beiden anderen kleineren Gesellschaften waren nicht vertreten. So mußten wir dies auf später verschieben und ich neige dazu, hier einen Tip auszusprechen. Es scheint besser zu sein, sich für Argentinien eine e-Sim bereits zuhause zu besorgen. Zumindest ist das mit weniger Stress verbunden, dazu später mehr.
Was ohne Probleme ablief war die Abholung und Fahrt zu unseren getrennten Unterkünften. Dani hatte über ihre Tangoreise auch den Flughafentransport klar gemacht. So wartete Roberto absolut pünktlich bereits auf uns. Auf dem Weg nach Buenos Aires Innenstadt wollten wir uns dann noch mit den nötigen Telefonkarten versorgen. Dies scheiterte kläglich. Es gibt zwar viele „Agenten“ Läden wo Einheimische und theoretisch auch Ausländer eine SIM für 2000 Peseten (3,20€) erwerben können, aber das ist halt mehr Theorie. Neben massiven Sprachproblemen- so ein Wunder die sprechen nur Spanisch – gibt es bei der Registrierung auch ein paar Kniffe, die die meisten Straßenverkäufer nicht kennen oder kennen wollen. Kurzum, unser erster Versuch scheiterte und wir mußten zu allem Überfluß auch noch schnell, schnell ins Auto zurück, da Roberto in der zweiten Reihe parkte. So war ich ziemlich gestreßt und mein Brillenetui war plötzlich weg. Dunkle Wolke zogen sich über meinen Kopf zusammen, es gibt nichts was eine „Jungfrau“ mehr nervt als eigenes Versagen und ein unplanmäßiger Ablauf eines genialen Plans. So saß ich nun brummend im Auto und konnte noch nicht einmal der Plethi neben mir Vorwürfe machen. Zum Glück schmiß mich dann Roberto nach weiteren 10 Minuten aus dem Wagen. Wir oder besser ich, waren angekommen. Für die nächsten 10 Tage habe ich mir ein Apartment in der Avenida Independencia 1375 gemietet. Leider ist dies erst ab 15:00 bezugsfertig und als ich mich nun von Dani verabschiedet hatte, waren es erst 10:00 morgens.
Hier meine Unterkunft: Sol a Sol Excelente ubicacion, Vista Panoramica im Stadtteil Monserrat. (Booking.com)
Wie sollte es nun weitergehen? Wir erinnern uns, ich hatte noch keine SIM Karte und so mußte ich das Roaming meines Handys ausschalten. Zuvor – ganz wichtig- gibt es bei Android (Verbindungen, Datennutzung) die Einstellung Datensparen. Diese ist wahrscheinlich bei den meisten von uns aktiv. Das heißt, sobald ein Handy mit einem Netz verbunden ist (Roaming = zugelassen) saugen alle möglichen Apps automatisch Daten. Das kann dann richtig teuer werden. Um dies zu verhindern, habe ich zuerst „Datensparen“ aktiviert und dann erst Roaming eingeschaltet. So konnte ich dann per WhatsApp App meiner Unterkunft mitteilen, dass ich bereits vor dem Apartmenthaus stehe. Genutzt hat es mir insofern, dass ich mein großes Gepäck abgeben konnte und man mir versprach, die Reinigung bis 14:00 abzuschließen. Was macht man nun in einer solchen Situation? Ganz recht, eine SIM Karte kaufen gehen. So bin ich dann die nächsten 4 Stunden auf Erkundung gegangen und habe nebenbei auch noch den Regierungspalast gefunden.

Nach 4 negativen Anläufen wurde ich letztlich belohnt. Somit kann ich hier 3 Tipps geben. Eine SIM (Daten und/oder Sprache) bekommt man auf der Av. Santa Fe da dort viele Touris unterwegs sind, in großen Kaufhäusern wo diese Gesellschaften Agenturen betreiben oder rund um touristische Hotspots. In meinem Fall nahe des Regierungspalastes. Ich habe nun 20GB, 1 Monat Laufzeit, 5G und eine eigene Nummer unter der ich erreichbar bin und selber telefonieren kann. Über meinem Haupt hängt keine Gewitterwolke mehr! Das war mir dann 25.000 ARP (15€) wert.


TIPP: In Argentinien wird die Passnummer für die Registrierung einer SIM gebraucht. Und die argentinische Passnummer besteht nur aus Nummern – unsere deutsche hat jedoch auch Bustaben. Das war das Problem! Die Lösung für das „Buchstabenproblem“ besteht darin, die Buchstaben jeweils durch eine 9 zu ersetzen. Wenn man das weiss, gibt es kein Problem 😉
Nach dem Sightseeing konnte ich dann um 14:00 ins Apartment und danach erkundete ich noch bis 20:30 die nähere Umgebung. Dabei fand ich auch in der Independencia so um Hausnummer 2800-3000 eine recht große, wie soll ich es nennen, Grillbude. Dort wurde anscheinend nur für Lieferung oder take it away, Fleisch auf einem riesigen Grill zubereitet.

Es war bereits 18:45, der Laden hatte noch geschlossen und ich war leider zu müde um hier abzuwarten. So vertagte ich dies auf später. Was nun folgte ich schnell erzählt, um 21:00 lag ich bereits im Bett. Gute Nacht Buenos Aires – diesmal ohne mich.

22.10.
Ich schlief bis 9:00 Uhr. Schrieb danach ein wenig und werde nun die Stadt gemütlich erkunden. Heute steht nichts außergewöhnliches auf dem Plan. Ein Bierchen hier, die ein oder andere Empanada (gefüllte Teigtaschen) da, vielleicht ein kleines Steak und heute Abend schau ich mir den Holzkohlegrill nochmals an.

23.10.
Heute ist Transfertag. Es geht nach Patagonien. So habe ich lang geschlafen und um 12:30 holte mich mein UBER Taxi (funktioniert mit der App prima in Buenos Aires) pünktlich ab und kutschierte mich zum relativ nahen Stadtflughafen Buenos Aires (AEP). Für die ca. 15 km brauchten wir dann 1 Stunde aber was soll’s, mein Flug AR1854 sollte planmäßig erst gegen 17:10 starten und wegen Verspätung war es dann 17:45 als wir endlich abhoben.
Aber fangen wir der Reihe nach an. Das Uber fahrt war pünktlich, komfortabel und preiswert (15€). Die lange Fahrtzeit erklärt sich dadurch, dass der Fahrer Mautkosten sparen wollte und nicht die Stadtautobahn benutze. Auf der Rückreise ging dies aus diesem Grund viel schneller. Am Stadtflughafen war dann der Bär los und in diesem geordneten Chaos mußte ich mich erstmal orientieren, bis ich endlich wußte, wo der Abflugbereich eigentlich war. Danach hieß es sich in eine kurze Schlange einreihe, die, nachdem ich dort stand, hinter mir förmlich explodierte. Was bin ich froh, so früh da gewesen zu sein. Der eigentliche Check In verlief dann professionell und reibungslos. Meine Befürchtungen, dass mein Handgepäck zu groß sei, erfüllten sich zum Glück nicht. Mein Alukoffer wog zum Glück 11,5kg und mußte deshalb aufgegeben werden. Zum Hintergrund komme ich gleich.

Dann hieß es warten. Als das Boarding los ging, war ich dann einer der Ersten, die das Flugzeug betreten durften. Auf meinem Ticket stand Zone 1 und das obwohl ich ein ganz normales Ticket hatte und ich zudem mit Sitz 24A recht weit hinten saß. Während des weiteren Einsteigens erschloß sich mir dann dieses System. Die Airline läßt jeweils einige Personen von vorne – mitte – und hinten einsteigen. Theoretisch sollte es dann schneller gehen, aber das war nur die Theorie. Da viele ein wesentlich größeres Handgepäck als ich hatten, landete alles nicht unter den Sitzen sondern in den Fächern über den Sitzen. Es war das reinste südamerikanische Chaos und hier greife ich vor, beim Aussteigen war es genauso chaotisch da die Gepäckstücke kreuz und quer im Flugzeug verteilt waren und jeder zu seinem Gepäck wollte. Wo war nur mein Baldrian? Als ich dann endlich raus war, zeigte die Uhr in El Calafate bereits 20:50 und es war erfreulich immer noch hell. Da das Aussteigen so „genial“ funktioniert hatte, war aber wenigstens mein Koffer bereits auf dem Gepäckband und einige Minuten später hatte ich auch schon meinen Fahrer gefunden, der mich und 4 weitere Passagiere in einem schönen Büschen zu unseren Unterkünften in El Calafate Stadt brachte.
Gegen 21:30 war ich dann auf meinem sehr schönen Hostelzimmer und freute mich über den Luxus eines Einzelzimmers mit separatem Bad und Fußbodenheizung.

Dem aufmerksamen Leser sollte nun auffallen, dass mein Bericht für diesen Tag noch nicht enden kann. Da fehlt doch was? Richtig, in direkter Nachbarschaft, gab es noch ein kleines Restaurant und dort wartete bereits ein „Promo“ Burger auf mich.

24.10.
Mein erster Tagesausflug! Nach dem Frühstück wurde ich um 7:15 direkt am Hostel abgeholt. Die nächsten 2 Tage stehen nun unter dem Motto: El Calafate & Torres del Paine. Gletscher in Patagonien.
Gestartet bin ich dann mit dem Tagesausflug zum Perito Moreno Gletscher. Bei -1 Grad und Sonnenschein (7:30) ging es los. Zuerst endlose Steppe links und den Lake Argentino rechts. Nach 2 Stunden Fahrt waren wir dann am Ziel angekommen und es hieß, mit einem Schiff ganz nah an die Gletscherzunge dieses riesigen Gletschers. Wir haben es hier mit einem Monster zu tun. Das Teil ist ab der Wasserkante 60 Meter hoch und mehrere KM breit. Dieser Gletscher ist die Nummer 3 beim Argentinisch-Chilenischen Eisschild. Dieses Eisschild wird nur noch getoppt durch das Grönlandeis und die Antarktis (Südpool). Bis vor einigen Jahren gehörte der „Perito“ zu den Gletscher, die wuchsen. Derzeit hält er nur seine schiere Größe.

Das Wetter schlug um, es fing an zu schneien und so nah am Gletscher fühlt man sich wie vor einer offenen Kühltruhe. Echt frostig. Ich war dann froh, als es nach einer Stunde zurück an Land ging und wir dann vom gegenüber liegenden Ufer den Gletscher von verschiedenen Plattformen aus betrachten konnten. Hierbei sind besonders die Geräusche eines Gletscher faszinierend. Regelmäßig knackt und knallt es. Das Monster schiebt sich mit 1 cm pro Stunde vorwärts und die entstehenden Spannungen im Eis entladen sich dann geräuschvoll. Wenn man dann Glück hat löst sich eine Eisnadel aus der Masse und rauscht spektakulär in den See. Ein Schauspiel was ich nun mehrmals genießen durfte.

Die komplette Gletscherzunge

Irgendwann hieß es dann Abschied nehmen. Mein Fazit, unbedingt nachmachen. Lohnt sich.
Zurück in El Calafate gönnte ich mir dann eine warme Dusche und danach ein leckeres Lammsteak. Wer sagt denn, dass es in Argentinien nur Rind gibt?

25.10.
Nationalpark Torres del Paine, von Argentinien nach Chile und wieder zurück.
In den letzten Tagen mußte ich mir das chilenische Ticket und das Visum selber beantragen bzw. bezahlen und entgegen meiner Befürchtungen haben die Chilenen es drauf. Seite auf englisch und für den Krethi auch noch idiotensicher. Einzig die Preise. Gestern 25€ am Gletscher und heute 35$ für den Park, ich empfinde das schon als recht heftig. Aber das ist halt UNESCO Weltkulturerbe. Wir sollten das auch für unseren Aachener Dom so praktizieren, besonders bei Ausländern, konfessionslosen und Protestanten 🙂 -Achtung Insiderwitz-
Aber zurück zum Thema. Das wird heute ein richtig hartes Brett. Gegen 7:00 werde ich abgeholt und um 22:30 sollte das Ganze ein Ende finden. Ich bin gespannt – los gehts.
Der Bus holte mich tatsächlich bereits um 6:45 ab und es ging mit einem Minibus zur Sammelstelle. Dort warte ein Busungetüm auf mich und die anderen Fahrtgäste.

Vom Busmobil kann man dann schon ein wenig auf einen Teil der Straßen schließen, die uns auf insgesamt 750km erwarten sollten. Eigentlich sind es nur 50km Luftlinie die mich vom Nationalpark trennen. Da aber der größte See Argentiniens (Lake Argentina) und so ein paar kleine Berge dazwischen liegen, ist ein riesiger Umweg und das auch noch über die Landesgrenze nötig, um ans Ziel zu kommen.
Wir brausten also los, wurden vom Reisebegleiter hervorragend unterhalten und überquerten die Landesgrenze nach Chile um dann nach weiteren Stunden, den Nationalpark zu betreten. Dort erwarte uns Sonnenschein, Regen, Schnee und meistens ein starker Wind, den ich so aus Deutschland noch nicht erlebt habe. Belohnt wurden wir mit überwältigender Natur z.B. mehr als 10 Kondorsichtungen, wilden Lamas und straußenähnlichen Vögeln. Ich hoffe, das ein oder andere Bild vermittelt dieses überwältigende Gefühl, dass ich hier draußen hatte.

Gegen 21:45 endete dieses Abenteuer und ich habe keine Sekunde bereut. Ich freue mich schon auf Morgen. Da gehts zum Fritz Roy Massiv. Vorher war aber jetzt das erste richtige Steak an der Reihe. Das hatte ich mir verdient.

Zum Schluß dann noch ein Patagonia. Gute Nacht Deutschland.

26.10.
Zuerst lief alles nach Plan. Mein Wecker ging um 5:50. Pünktlich um 6:30 gönnte ich mir ein Frühstück mit 2 Eier und ab 7:00 stand ich abholbereit in der Lobby meines Hostels. Um 7:40 fragte ich dann an der Rezeption, ob man mich ggf. vergessen hätte und bekam postwendend die Auskunft, dass der Start meines Ausflugs von 7 auf 8:30 verlegt worden ist. Die nette Dame an der Rezeption fragte mich dann noch, ob ich keine Info erhalten hätte. Nein, hatte ich nicht und ich fand das auch wenig lustig. Bei insgesamt 6 Stunden Fahrtzeit reduziert sich dann der Aufenthalt in El Chalten (Ort beim Fritz Roy Massiv) um mindestens 1,5 Stunden oder ich komme später als 22:00 Uhr vom geplanten Ausflug zurück. Beides wollte ich nicht! So hatte ich eine kleine Diskussion und am Ende eine Rückerstattung auf meinem Kreditkartenkonto. Danach hab ich mich vor Enttäuschung erstmal ins Bett gelegt und bis 9:30 geschlafen.
Danach ging es dann halt auf zur Stadtbesichtigung, ein Lamm Tasting (nicht streicheln, sondern essen) und die Erkundung der weitläufigen Uferpromende am Lake Argentino. Hier hatte ich dann noch das Glück eine Gruppe chilenischer Flamingos zu beobachten und bei hervorragender Fernsicht den Fritz Roy aus weiter Ferne bestaunen zu können. Ende gut – alles gut. Nein nicht ganz, die Sonne schien und ich verbrannte mir gehörig die Bolle. Hierzu gibt es naturgemäß keine Fotos. Aber stellt euch einfach eine vollreife Tomate vor.

Nach mehr als 10KM Wanderung kehrte ich dann zum Calafate Hostel (booking.com) zurück. Nun heißt es Bilder sichten, Koffer packen und früh zu Bett gehen. Diesmal leider ohne das obligatorische Schlummer-Bier. Heute ist Wahltag in Argentinien. Da ist der Alkoholverkauf strikt verboten und jeder hält sich dran. Mal sehen ob es Milei hilft. Man kann ja geteilter Meinung über diesen Politiker sein, Fakt ist jedoch, die Hyperinflation ist verschwunden, die Argentinier sind nicht mehr wie der Teufel hinter US$ her und für seine Pesos bekommt man überall eine Gegenleistung. Aber kommen wir zurück auf meine Tagesplanung. Morgen um 6:30 werde ich mit einem Flughafenshuttle abgeholt und wenn alles planmäßig verläuft hebt mein Flug um 8:56 Richtung Buenos Aires (AEP) ab, wo ich dann gegen 11:56 eintreffen sollte. Schauen wir mal.

27.10.
Rückblickend bin ich sehr zufrieden. Ich wurde pünktlich abgeholt, das einchecken am Flughafen war reibungslos, wir flogen pünktlich ab und mein Platzangebot im Flieger war hervorragend. Den Flug habe ich zu 80% verschlafen.
Deshalb an dieser Stelle ein tolles Lob an die örtliche Reiseagentur ( http://www.hitravel.com.ar ) und den absoluten Billigfrieger JetSMART auch wenn ich an diesem fast verzweifelte als ich bezahlen wollte.

In Buenos Aires angekommen lotst die Uber App direkt zum Warteplatz für die Uber-Taxis. Dort angekommen habe ich dann eine Fahrt zum Apartment bestellt und saß 3 Minuten später bereits in einem Auto. Danach habe ich den restlichen Tag zum Bummeln in der Stadt genutzt und mir abends in meinem Gillrestaurant 2 Chorizzo Würste besorgt. Es muß ja nicht immer Steak sein.

28.10.
Chillen und Ortserkundung standen auf dem Plan.
Da Milei gewonnen hat, hat der Peso ordentlich aufgewertet. Das habe ich heute beim Umtauschen erleben müssen. An dieser Stelle ein dringender Tip. Es ist sehr empfehlenswert bei der Ankunft am intl. Flughafen von Buenos Aires direkt Cash umzutauschen. Nicht bei der Wechselstube mittig in der Ankunftshalle sondern in den Seitengängen, sofort hinter der Passkontrolle bei der Autovermietung. Wer in der Stadt tauschen will, macht das am besten in der Nähe vom Obelisken in der Fußgängerzone. Sehr oft kann man in Argentinien auch mit Karte bezahlen (ist dann 10% teurer als effectivo) aber halt nicht immer. Die Geldautomaten sind selten für Ausländer oder schweineteuer bei den Gebühren. Somit 100€ Scheine oder 100 USD Noten mitnehmen und darauf achten, daß diese optisch einwandfrei sind. Dann bekommt man den besten Kurs. Je kleiner die Stückelung desto uninteressanter wird es. Etwas ähnliches gilt für die Telefonkarte. Bei unserer Ankunft gab es keine Möglichkeit diese am Flughafen zu erwerben. Ich weiß nicht ob dies immer so ist. Somit zuschlagen, sobald sich eine Möglichkeit ergibt. In der Stadt selber muß man dann verschiedene Shops abklappern (Claro oder Movitel Emblem suchen) und hoffen, dass jemand englisch spricht und willens ist, an einen „Gringo“ zu verkaufen. Ich brauchte 5 Versuche – wer jedoch das Buchstabenproblem im Pass mit der 9 löst, spart sich viel Stress. Die SUBE Karte, für die Öffis bekommt man hingegen am Kiosk im Flughafen oder allerorts in der Stadt, das war problemlos. Problematisch ist jedoch die Aversion oder war es Unvermögen der meisten Argentinier nur etwas englisch zu verstehen, geschweige denn zu sprechen. Somit ist die Google Übersetzungsapp (alternativ Deepl App) mit vorinstalliertem Sprachpaket überlebenswichtig für jeden, der individuell in dieses Land kommt.
Mein Highlight des heutigen Tages war dann dass Steakessen in einem Tango Restaurant. Zum Glück gab es hier keine Milch, die wäre sauer geworden – kleiner Scherz!

29.10.
An der Straße Santa Fe liegt der Botanische Garten von Buenos Aires. Eine Oase der Ruhe im Trubel dieser Stadt.

Wobei, wer nun an afrikanische Verhältnisse denkt, der liegt total falsch. Der Straßenverkehr läuft sehr gesittet ab. Verkehrszeichen werden beachtet und die Hupe des Autos wird nur als letztes Mittel der Wahl eingesetzt. Ich meine, an der Kreuzung Bushof Aachen ist geräuschmäßig mehr los. Trotzdem ist es laut. Das spanische Temperament ist allerorts zu hören, zudem wird täglich irgendwo demonstriert. Wofür oder wogegen erschloss sich mir nicht, aus Sicherheitsgründen habe ich auch immer einen gebührenden Abstand eingehalten. Was zudem auffiel, war ein massives Polizeiaufgebot und die Jungs und Mädels waren immer stark gepanzert und mit Schlagstöcken oder PumpGuns ausgerüstet. Ich denke, die werden hier auch benutzt. Vielleicht war es deshalb immer friedlich. Mal eine Überlegung für Deutschland!

Nachdem ich heute so 10KM bereits zu Fuß unterwegs war, mußte es heute ein T-Bone Steak sein. Hierzu fand ich an der Av. Santa Fe 1876 ein lauschiges Plätzchen und was soll ich sagen, 1,6KG warteten auf mich. Danach schleppte Anakonda sich nach Hause.

Zum Glück gibt es Rennie und nun noch ein Blick in mein Apartment.

30.10.
Heute habe ich mit 2 Espresso den Tag auf einer Parkbank verbracht und das frühlingshafte Wetter genutzt.

31.10. – 4.11.
Krethi & Plethi sind wieder vereint! Nachdem meine Plethi nun exzessiv ihr Tango Fieber bekämpft hat, hatten wir nun 5 Tage Zeit, gemeinsam Buenos Aires noch etwas zu erkunden oder sollte ich besser sagen, es kulinarisch zu genießen. So haben wir in den letzten Tagen hauptsächlich zu Fuß zwischen Rio Plata Hafenallee – Obelisca – Av. Santa Fe und Av. Indentepencia die Gegend erkundet und es uns richtig gut gehen lassen. Hierbei lag unser Fokus immer auf Lokalitäten, die von Einheimischen frequentiert werden. Eine englische Speisekarte war immer ein Ausschlußkriterium und ich muß rückblickend sagen, dass war keine schlechte Entscheidung. Am zweiten Abend hat mich Dani dann noch in das Theater Colon geschleppt. Sie hatte Stehplatzkarten für (Mendelson, Satz 1+3) ergattert und so schleppten wir uns dann zur gegebenen Zeit mehr als 6 Stockwerke hoch, um in luftiger Höhe eine sehr gelungene musikalische Vorstellung zu genießen. Versteht mich bitte hier keiner falsch. Ich bin auf gar keinen Fall ein Kunstbanause und klassische Musik von einem Großorchester vorgetragen, ist etwas, dass ich gerne höre. Aber ich wurde in diese Vorstellung mit ganz arglistigen Argumenten gelockt. Dani meinte, „ich will nur die Architektur genießen und nach 5!!! Minuten können wir gehen.“ Ich dachte als wir ganz oben ankamen und ich schon fast in ein Sauerstoffzelt mußte, „mehr als 10 Minuten halte ich das hier auf den Holzbänken auch nicht aus“. Nun es wurde ein Kompromiss. Nach 45 Minuten, das war am Ende des ersten Satzes, war dann Schluß und ich mußte an die frische Luft. Meine Plethi hat da zwar etwas gemault aber ein leckeres Bierchen besänftigt meine Frau recht schnell. Den Rest der Tage haben wir dann wirklich mit viel Beinarbeit verbracht und jeden Tag so zwischen 10-15KM zurückgelegt. Klar hat man dann Hunger und Durst!

6.11.
Heute geht es Richtung Heimat. Es war ein toller Urlaub. Dani war begeistert vom Tango und mir hat die überwältigende Natur Patagoniens ausgesprochen gut gefallen. Buenos Aires ist eine schöne und übersichtliche Großstadt und ja, die Argentinier können Fleisch zubereiten. Ein Steak schmeckt hier anders und auf jeden Fall besser. Ich muß deshalb nicht in die Glaskugel schauen, um jetzt schon zu wissen, wir kommen bestimmt nochmal zurück.
Aber jetzt sind erstmal die Rucksäcke zu packen, ein letztes Frühstück wartet im Libertador Hotel (booking.com) auf uns und gegen 10:30 werden wir mit cabify oder Uber ein Taxi zum Flughafen bestellen. Wenn dann alles planmäßig verläuft, startet unser SWISS Flug um 14:40 mit einer kurzen Zwischenlandung in Sao Paulo (Brasilien) bevor es dann über Zürich nach Frankfurt geht (Flugdaten, siehe Anfang). Insgesamt dauert der Rückflug dann mehr als 18 Stunden. Recht viel Zeit, die Business Klasse der SWISS zu genießen.
In diesem Sinne endet dieser Reisebericht mit einem letzten kulinarischen Bild aus unserem kleinen Restaurant (Kreuzung Av. Independencia (ca. Hausnummer 1484) / Pres. Luis Saenz Pena) und darunter dem Ausblick auf unsere nächste Reise.

Vielen Dank fürs Mitreisen und hoffentlich auf ein „Wiedersehen“ im Februar 2026. Es geht nach Japan und diesmal auch in den tropischen Süden, mit Zwischenstopp in Okinawa und dann weiter auf die Insel Ishigaki.

25.11. Nachbetrachtung
Ich wollte noch kurz etwas zur Lounge am Flughafen in Buenos Aires (EZE), zum Flug, der SWISS Lounge in Zürich und unserer abschließenden Heimreise per DB schreiben.
Unsere Anreise zum Flughafen klappte perfekt. Das Uber Taxi war pünktlich und da wir diesmal nicht über Schleichwege (um Kosten zu sparen und den Gewinn zu maximieren) zum Flughafen fuhren, sondern über die mautpflichtige Schnellstraße, waren wir innerhalb von 30 Minuten für insgesamt unter 24.000ARS (15€) am Ziel. Nur zur Erinnerung, bei unserer Anreise haben Sie Dani mit 35US$ abgezockt. Ich meine, dass ist doch ein starkes Argument, Dienste wie UBER oder cabify zu nutzen. Am Flughafen konnten wir dann, dank unseres Senator Status, am First Class Schalter der SWISS einchecken und waren dort die einzigen Gäste. Danach ging es fix durch die Sicherheits- und Passkontrolle. Nun war Warten angesagt und diese Zeit haben wir hervorragend in der echt guten Star Alliance Vertragslounge verbracht. Kein Vergleich zu dem Star Alliance Witz in Amsterdam. Hier gab es eine Auswahl an Getränken, leckeres Essen und vor allen Dingen recht viel Platz in einer gemütlichen und aufgeräumten Atmosphäre.

So verging die Zeit recht schnell und wir durften an Bord der Boing 777. Hier machten wir es uns in der Business für den kurzen Flug (2 Std) nach Sao Paulo bequem. Die SWISS betrachtet dieses Teilstück unserer Reise als „europäischen“ Business Flug. Somit war die Getränke- und Speisenauswahl sehr eingeschränkt. Zudem gab es keine Kissen, Decken oder ein Amenity Kit, aber Schampus und einen kleinen Salat. In Sao Paulo gelandet, mußten wir dann für ca. 2 Stunden die Kabine verlassen, durch die Sicherheitskontrollen, dann in die dortige Star Alliance Lounge (gut, aber leider wenig Zeit) und dann zurück an Bord unserer Triple Seven.

Jetzt gab es auch das volle Business Programm und nach einem leckeren Essen und zwei Spielfilmen mußte ich mir diesmal mein Bettchen (Matratze, Decke, Kissen) selber machen. Dafür belohnte ich mich dann mit dem besten Schlaf, den ich jemals an Bord eines Flugzeugs hatte. Das lag natürlich an der Sitzausstattung in der SWISS 777 und ich muß sagen, der Unterschied zwischen First und Business war nicht so gravierend, wie wir es bisher bei der Lufthansa wahrgenommen haben. Tipp: Die Business Klasse ist bei Großflugzeugen meistens in zwei Abschnitten unterteilt. Sehr oft findet man das sogenannte „Stübli“, ein abgetrennter Bereich, der sich direkt hinter der First und vor der Küche und den Sanitäranlagen befindet. Hier gibt es meistens nur 2-3 Sitzreihen und das bedeutet i.d.R. mehr Ruhe in der Nacht. Was war aber nun der Grund meines 6 stündigen, unterbrechungsfreien Schlafes? Wie schon bei meinem Rückflug aus Patagonien, nutze ich diesmal eine Schlafmaske inkl. Ohrstöpsel und ich denke, ich habe damit meine Methode gefunden, endlich störungsfrei im Flugzeug schlummern zu können.
In Zürich angekommen, nutzen wir die dortige Senatorlounge um zu duschen und uns frisch zu machen. Danach wechselten wir in die SWISS Alpine Lounge und genossen dort die Ruhe bis zu unserem Anschlußflug nach Frankfurt. Klar gab des dann an Bord noch einen abschließenden Schampus und die obligatorische Schoki! Wir mußten uns doch auf das kommende Chaos vorbereiten.

Thema Heimreise mit der DB. Was soll ich sagen, wir hatten bereits vor Monaten unsere ICE Tickets Frankfurt – Köln – Aachen gebucht und natürlich auch Plätze reserviert. Leider oder soll ich sagen, es war zu erwarten, fielen beide ICEs aus und wir durften in einem anfangs überfüllten ICE und später in einer Bimmelbahn den Rückweg genießen. Von Aachen aus nahmen wir dann die „Dreiländer Bahn“ (Achtung Deutschlandticket am Bahnsteig registrieren) und von Herzogenrath aus den Bus. Danach waren wir wieder geerdet und in der deutschen Realität angekommen.

Korea – K-Pop und was noch? (2.-17.8.2025)

Noch vor einigen Jahren war die Republik Korea ein wahrer Geheimtipp. Die Touristenströme aus Europa hatten die koreanische Halbinsel noch nicht entdeckt. Vielleicht lag es ja am „bösen“ Brüder im Norden? Jedenfalls musste aus Sicht der koreanischen Tourismusbehörde etwas geschehen. Eigentlich war das aber gar nicht nötig. Es gab da bereits eine Nation, die sehr gerne dort Urlaub machte. Warum schreibe ich das? Nun ich finde es sehr erstaunlich, gewisse Parallelen zwischen uns und denen dort in Asien zu erkennen. Nach dem zweiten Weltkrieg (2WK) hasste uns so manche Nation, zu schlimm waren unsere Taten in diesen Ländern. Gleichwohl entstand schon früh ein reger Reiseverkehr in und aus diesen Ländern. Etwas ähnliches können wir auch in Asien beobachten. Hier, wo der 2WK bereits 1931 begann und ganze 15 Jahre dauerte, haben die Japaner eine große Schuld auf sich geladen. Ich will hier nichts relativieren, beschönigen oder vergleichen. Lassen wir allein die Zahlen sprechen und der geneigte Leser wird erkennen und begreifen, wieviel Leid und Hass nach dem Krieg bestand. In China töteten die Japaner mindestens 1,2 Millionen Soldaten und nochmals mehr als 10 Millionen Zivilisten. Korea war ein weiteres Zentrum dieser Gräueltaten. Unter dem Begriff Zwangsprostitution, die Japaner nannten Sie Trostfrauen, wurden wahrscheinlich 200.000 Koreanerinnen der sexuellen Sklaverei zugeführt.
Es ist daher nicht erstaunlich, dass bis heute Spannungen zwischen diesen beiden Ländern und Japan bestehen. Das liegt hauptsächlich daran, dass anders als wir in Deutschland, sich Japan nicht mit seiner verbrecherischen Vergangenheit auseinandersetzt. In Japan sieht man sich als das „letzte Opfer“ im 2WK. Umso erstaunlicher finde ich es, dass für Koreaner das liebste Reiseland Japan ist und auch die Chinesen gerne und in hoher Zahl in Japan Urlaub machen. Andersherum ist auch Korea das erste Ziel für Japaner. Alleine 2024 waren es ca. 8,8 Mio japanische Touristen, die Korea besuchten.
Kommen wir aber zum Anfang zurück. Wie gelang es Korea, dass nun auch Europäer in großer Zahl dieses Land besuchen? Die Zauberworte heißen K-Pop, Kimchi und K-Beauty und die Werbemasche funktioniert. Wir wollen darüber in den nächsten 13 Tagen berichten.

Wie immer ist unsere Anreise etwas komplizierter. Wer gut fliegen will, muß nach Angeboten Ausschau halten.
Am 1.September geht es los. Zuerst mit dem Bus 🚌 nach Aachen und dann mit der Regionalbahn (Deutschlandticket) von dort zum Flughafen Düsseldorf DUS.
Hier testen wir zuerst die Senator Lounge der Lufthansa und nehmen dann die Dienste ihrer Tochtergesellschaft an. Mit Eurowings EW9214 geht es um 15:15 von DUS nach ARN Stockholm, wo wir dann gegen 17:10 ankommen sollten. Im Comfort Hotel Arlanda Airport (booking.com) übernachten wir gleich im Terminal und dann geht es am 2.9. richtig los. Die weiteren Flüge bestreiten wir mit der Swiss. Von ARN um 6:05 in 2 1/2 Std. Business bis Zürich ZRH (LX1255). Dann entern wir die fantastische 1st. class Lounge der Swiss und lassen es uns gut ergehen. Um 13:15 sollte es planmäßig mit einer A340-300 unter Flug LX122 nach Seoul ICN gehen. Für diesen Flug in der 1st. Class habe ich mir bereits einen Bürger als Menü bestellt. Ich bin mir sicher, da gibt es noch mehr :-). Wenn wir dann in Seoul ankommen, geht es nach der Einreise direkt weiter nach Busan. Wie, ich weiß es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Aber das wird sich schon finden und Teil unseres nächsten Berichts sein. Wir melden uns dann von Busan aus mit einem Rückblick und den ersten Bildern aus Korea. Wir freuen uns, ihr auch?

1.9.25
Rückblickend war das ein ganz normaler Anreisetag. Gegen 7:45 schulterten wir unsere Rucksäcke und verließen unser Heim. In 20 Minuten erreichten wir ganz gemütlich den kleinen Bahnhof in unserem Heimort und von dort ging es mit der Bimmelbahn nach Aachen.

Weiter dann mit dem RegionalExpress zum DUS. Die 1 1/2 Stunden fahrt verbrachte ich dann mit regelmäßigen Schlafeinlagen. Das Prozedere am Flughafen ging dann auch recht fix. Dank Status mußten wir bei Eurowings nicht anstehen und bereits nach kurzer Zeit waren wir eingecheckt. Die Sicherheitskontrolle war dank First Lane schnell erledigt und der Passautomat ließ mich dann auch ausreisen. Da dies alles so schnell und reibungslos ablief haben wir nicht danach geschaut, wo die Senator Lounge in DUS zu finden ist. Als alte Hasen hätten wir doch wissen müssen, daß diese bei A50 liegt! Nun ja, wir waren bei B, suchten verzweifelt nach einem Wegweiser, irrten im Gate herum, entschlossen uns dann auch noch nach C zu wechseln und nach ca. 20 Minuten fanden wir doch, es sei eine gute Idee, in die App von Miles and More zu schauen. Der Rest ist schnell erzählt. Nach weiteren 10 Minuten waren wir am Ziel und genossen unsere erste und einzige Mahlzeit am heutigen Tag.

Der Economy Flug mit Eurowings verlief, wie so ein Flug nun mal ist. Es gab nichts zu trinken und zu essen und das Bordprogramm war auch irgendwo anders, aber leider nicht bei uns. Dafür war die Flugbegleitung charmant und die gebuchten Sitze am Notausgang überaus bequem. So gesehen, war auch diese Reise damit recht kurzweilig, zumal ich ja meinen Plethi bei mir hatte.

Von ARN (Arlanda Stockholm) haben wir recht wenig gesehen. Nach der Landung ging es zur Gepäckausgabe und dann Richtung Gate 6, der Ausschilderung zum Clariton Hotel folgend. Unser Ziel war das Comfort Hotel Arlanda Airport (booking.com) und dem eifrigen Leser bestimmt nicht unbekannt. Das Hotel liegt nur 5-10 Minuten vom Gate der Lufthansa/Swiss entfernt, offeriert Frühstück ab 4 Uhr morgens und ist preislich akzeptabel. Halt unser Favorit für ARN. Nach dem Check in im Hotel hieß es dann kurz unter die Dusche und ab ins Bett. Gegen 3 am Folgetag sollte bereits der Wecker klingeln. Als kleine Einschlafhilfe hatte Dani uns noch 2 Fläschen Rotwein aus der Heimat mitgebracht.

2.9.
Jetzt fällt mir wieder ein, was ich nicht so an skandinavischen Hotelzimmern mag. Sie sind meistens recht warm und am Flughafen empfiehlt es sich nicht, die Fenster zu öffnen, so wegen der Lautstärke und so, ihr versteht? Krethi, also ich, war mal wieder schweißnaß, als der Wecker uns gegen 3 rief. Gut geschlafen, aber gefühlte 3 Liter Wasser ins Bett abgegeben. Nach dem Duschen hatten wir noch Zeit für ein kleines Frühstück und um 4:30 standen wir pünktlich am Check In Schalter der SWISS. Neben uns bereits lange Schlangen für die Economy, ein paar Business Typen nebenan und in der First nur der Krethi mit seinem Plethi. „Herrlich“ wie ein Freund immer zu sagen pflegt.

Wie in DUS so auch in ARN sind unsere Rucksäcke immer Sondergepäck. Nachdem wir unsere Tickets erhalten hatten, mußten wir noch zum Sondergepäckschalter und den Rest los werden. Die Lounge in ARN haben wir uns dann gespart, der nordische Einheitsbrei muß nicht sein. Es reicht mir schon, die strafenden Blicke der „Nordmenschen“ zu sehen, wenn diese dann ins Flugzeug kommen und an uns in den ersten Reihen vorbei müssen. Diese Anklage, „warum habt ihr 3 Sitze für 2 Personen“ sehe ich in so manchem Gesicht. Dabei ist die Antwort doch so einfach, wer nur 75€ für das Ticket bezahlt, muß halt hinten sitzen. Wir saßen vorne und gönnten uns zusammen nur ein Frühstück nebst Tee. Für den Rest, war es gegen 6:30 noch zu früh. Was schreib ich da? Ist doch gelogen, es war nicht zu früh, wir wußten, in spätestens 3 Stunden sitzen wir in der uns bekannten, besten Lounge wo „ever gibt“.

In Zürich auf einer Außenposition angekommen, wartete bereits ein kleiner Bus direkt am Flugzeug auf uns. Ab ging es dann zum Terminal und nach einem kleinen Blick auf die – Achtung Empfehlung – Alpine Lounge der Swiss für Business und Gold Status Kunden, weiter zum rechts daneben liegenden Aufzug mit verstecktem Einlaß zur kleineren 1st. Class Lounge der SWISS im A Bereich des Terminals.

Diese Lounge ist uns von früheren Reisen wohl bekannt und wir wollten nur kurz „hallo“ zu uns selber sagen und danach ein kleines Schlückchen, nach so einem trockenen Anflug, zu uns nehmen.

Zwischen den beiden 1st. Class Lounge betreibt die Swiss einen exklusiven Shuttle Service. Diesen nahmen wir natürlich in Anspruch und bereits 45 Minuten später, waren wir erstmals in der großen SWISS First Lounge im E Bereich des Flughafens Zürich.
Rückblickend kann ich sagen, wir waren und sind beeindruckt. Schweizerische Freundlichkeit, eine fantastische Außenterrasse mit Blick auf das Flugfeld und dazu erlesene Speisen a la Card, besser geht es nicht.

Wir hatten dann noch einen Wunsch an das Personal. Wo ist denn die Whisky Lounge der Swiss? So was gibt es hier? Klar doch, nicht weit entfernt liegt die Senator Lounge und dort angeschlossen, gibt es den besagten Whisky Club. Danke für den Tip lieber Jürgen. Über den Personalzugang brachte man uns hin und dann hatten wir ein nettes Stündchen Whisky Tasting vor uns.

Zurück kommt man über die Außenterrasse (nach links wenden) durch zwei nur angelehnte Türen mit dem Hinweis kein Durchgang, (für First Class Passagiere erlaubt) direkt zurück auf die Außenterrasse der First Class Lounge. Hier gönnten wir uns dann noch ein kleinen Happen

Viel zu schnell waren dann mehr als 4 Stunden vorbei und wir machten uns auf, zu unserem Abfluggate. Ich weiß es langweilt bald und so schreibe ich nicht, wie lang die Schlange dort war und wie schnell wir an Bord waren. Die First war mit 8 Personen ausgebucht. Wir hatten einen Fensterplatz und einen Mittelplatz. Den Fensterplatz tauschte ich dann und so saßen wir gemeinsam in der Mitte. Was soll ich sagen, eine gut aufgelegtes Team aus 3 Flugbegleitern kümmerte sich nun um uns, es gab leckeren Champus und fantastische Fleischgerichte, die Swiss zelebrierte Ihre sogenannte Steakhouse weeks. Neben den normalen Gerichten gab es „Beef Rib-Eye Steak, Luma Kalbskotelett und Bison Entrecote). Zurückblickend einer der besten Flüge überhaupt.

3.9.
Es geht doch nichts über wirklich flaches Liegen im Flugzeug, mit Matratze, Decke und Kissen. Sicher es ist nicht so gut wie im eigenen Bett, aber tausend mal besser als mehr als 10 Stunden in einem Sitz zu verbringen. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt schlief, ich hatte nur kurz die Augen geschlossen und schon waren wir im Anflug auf Seoul. Muß wohl doch geschlafen haben. Der Rest ist nun schnell erzählt. Über einen separaten Ausgang verließen wir als erste den Flieger. Es erwartete uns bereits eine persönliche Begleitung, die uns durch den Flughafen begleitete. Zuerst zur Einreise. Hier waren wir die ersten und 400 Personen folgten. Ein echter Vorteil und so waren wir fix durch. Was ebenfalls half, ich hatte bereits 3 Tage vor unserer Ankunft die elektronische Einreise (e-Arrival Card) online ausgefüllt und so lagen unsere Daten bereits vor. Wie gesagt, nach gefühlten 2 Minuten war alles erledigt. Dann ab zum Gepäckband, unser persönlicher Begleiter warte bereits und als unsere Rucksäcke dann als erste erschienen, war alles paletti und wir verließen den Flughafen über den grünen Bereich des Zollausgangs. Wir hatten schließlich nichts zu deklarieren. Tipp, in so einem Fall muß auch keine Zollerklärung ausgefüllt werden, auch wenn sie im Flieger ausgehändigt wird. Ist nicht nötig, glaubt mir. Plethi glaubte mir übrigens erst nachher.
Was macht man nun wenn man in den öffentlichen Teil des Flughafens kommt und keinen Transferservice (unnötig) bestellt hat. Nun zuerst holt man die vorab bestellten e-Simkarten (es sind nur QR-code) ab. Ich empfehle die Marke LG U+. Läßt sich prima von Deutschland aus buchen. Unsere Servicestand befindet sich in der Arrival Hall, Level 1, nahe des Gate F(12) oder A (1). Das sieht dann so aus.

Hier gibt es die eSim

Nach 5 Minuten war alles erledigt, bitte darauf achten, dass das eigene Handy überhaupt e-Sim fähig ist. Das sollte man zuhause vorher prüfen oder es bereits wissen. Als Zugabe gab es dann noch zwei „Geldkarte“ dazu, diese kann man mit Cash oder Kreditkarte beladen (z.B. an Bahnstationen) und damit in Geschäften oder in Bus & Bahn bezahlen. Praktisch

In der Ankunftshalle gibt es auch regelmäßig Orte wo ihr Wechelstuben findet. Daneben stehen auch Geldautomaten (ATM). Wer vor Ort bar tauscht, was immer besser ist, als sich die WON (KRW) bereits in Deutschland zu besorgen, verliehrt ca. 25€ bei 400€ Umtauschbetrag, zwischen Cash und ATM. Die ATM vor Ort akzeptieren Kreditkarten und viele Bankkarten (alt EC-Karten). Einfach mal probieren. Karte rein, Englisch auswählen und dann den Punkt „withdraw cash“ suchen. Vorher sollte dann natürlich wissen, wieviel man maximal abheben darf. Meistens sind das so um die 400-600 Euro. Der kluge Reisende hat auf seinem Handy eine App zur Währungsumrechnung (z.B. Währungsrechner oder Currency), dann kennt man auch den Eingabebetrag. Zum Schluß teilt der Automat einem noch mit, dass zusätzliche Gebühren anfallen und man auch eine Abrechnung in Euro auswählen kann. Bei den Gebühren sind 0-5€ OK, in Deutschland fallen bei der Bank zusätzlich auch so 5€ an, somit kostet der ganze Spass im Schnitt 10€. Deshalb immer recht viel abheben. Wer nur wenig tauscht, ist mit Cash-Umtausch besser bedient. Soweit so gut. Ach ja, niemals einer Euroabrechnung mit festem Kurs zustimmen, ist immer extrem teuer – glaub mir Bruder!

Direkt gegenüber der Verkaufsstände geht es dann per Treppe oder Rolltreppe eine Etage tiefer Richtung Bahnhof. Von dort gibt es zwei Verbindungen Richtung Seoul Station (Hauptbahnhof). Zuerst haben wir mit unserem soeben erhaltenen WON unsere Geldkarten, wir benutzen die Tmoney Karten, gefüttert. 20 bis 30 Tausend WON sollten erst mal reichen.
Dann mußten wir uns entscheiden. Die Zugfahrt dauert zwischen 40-75 Minuten und ist abhängig davon, ob man einen normalen AREX Train oder den AREX Express wählt. Der eine fährt durch, der andere hält an jeder Milchkanne. Entscheidend war für uns, dass der Express gerade weg war und der normale gleich los fuhr. Wir hatten somit keinen Geschwindigkeitsvorteil. So wurde es der normale AREX und wir reisten entspannt in einem anfangs leeren und sich langsam füllenden, klimatisierten Zug Richtung Hauptbahnhof. Erste Etappe reibungslos und ohne Vorbereitung erledigt!
Während der Zugfahrt nutze ich dann meine KTX Train Korea App. Es ist sehr empfehlenswert, den Schnellzug, so man ihn den braucht, vorab zu buchen. Die Teile sind recht ausgebucht. So gelang es mir dann, noch 2 Plätze zu ergattern.
Wir kamen in Seoul Station an, warteten 1 Stunde und dann ging es ab Richtung Busan. Vom Norden in den Süden des Landes. Einmal quer durch.

Busan Station

In Busan angekommen mußten wir dann noch den Bus, Linie 26 nehmen. Dank Google hatten wir die Routenplanung bereits zuhause ausgekundschaftet. Hier noch ein Tip und die Ausräumung eines Märchens. Angeblich soll Google Maps in Korea nicht funktionieren. Das stimmt nur zum Teil. Google Maps funktioniert aber es gibt keine aktive Navigation Funktion. Hierzu brauch man NAVER Map, eine koreanische App und mit etwas Übung, klappt das in Kombination auch recht gut. So fanden wir unseren Bus ohne Probleme, nutzten die Geldkarte beim Ein- und Aussteigen und erreichten unser Hotel gegen 16:00. Ein langer Tag neigte sich erfolgreich dem Ende zu.

Was bleibt war natürlich ein erstes koreanische Essen. So machten wir uns ab 17:00 auf, die Umgebung zu erkunden, den Jetlag zu besiegen und etwas essbares zu finden. Unser Hotel liegt direkt am Hafen und so gibt es hier etliche Fischrestaurants – wohl mehr Fischbuden – aber das ist genau das Richtige für uns. Heute sollte es aber Schweinebauch mit Kimchi sein. Herrlich!

4.9.
Wie vermeidet man einen Jetlag? Es soll Reisende geben, die haben per se wenig Probleme mit großen Zeitunterschieden. Der Krethi und sein Plethi gehören offensichtlich zu dieser Gruppe. Aber mit zunehmendem Alter, was soll ich sagen, spürt man doch die eine oder andere Belastung. Unsere Strategie ist es, am Anreisetag möglichst bis abends aktiv zu bleiben und dann, gemessen an der örtlichen Zeit, so gegen 22:00 Uhr zu Bett zu gehen. So waren wir heute recht fit, als um 7:00 der Wecker ging. Leider sind wir dann, nach dem Frühstück, den Tag etwas langsamer angegangen. Was soll ich sagen, es ist hier Sommer oder so etwas ähnliches. Die Temperaturen fallen in den Nächten nicht unter 24 Grad und tagsüber erreichen wir Werte von 30. Hört sich wenig an, bedeutet aber in der Praxis, dass aufgrund der hohen Luftfeuchte sich alles um 10 Grad!! höher anfühlt. Recht schnuckelig warm hier in Busan! Aber wo war ich? Richtig, langsamer Start in den Tag – gaaaanz wichtig. Also nach dem Frühstück habe ich erst einmal die letzten Reisetage schriftlich zusammengefaßt und dann waren es plötzlich schon 11:00 Uhr. Da hieß es dann spätestens, ab nach draußen. Wenn man nun sein klimatisiertes Zimmer verläßt – wie konnte ich früher nur ohne Klima Asien oder Afrika überstehen? – bekommt mein bereits im Hotelflur (2* Touristenhotel) einen leichten Wäremeschock versetzt. Wenn man dann ins Freie tritt, versetzt es einem einen regelrechten Schlag. Ungläubig fällt der Blick auf die Wetterapp mit der Temperaturanzeige. Das sollen nur 30 Grad sein? Das Rätsel klärt sich, wenn man dann etwas tiefer sieht. Da wo gefühlt 40 Grad stehen. Zu diesem Zeitpunkt hat mein Handy auch bereits zweimal die staatliche Warnung vor der Wetterlage ausgegeben. Es soll warm sein und noch wärmer werden. Prost – Mahlzeit, wir brauchen ein kühles Bier. Da wo unser Hotel liegt, ist das auch kein Problem. Busan Beach Hotel (booking.com) liegt nicht an einem exotischen Sandstrand sondern mitten im Fischereihafen-Gebiet. Schön ist anders aber ungemein praktisch ist es doch und unser Geheimtip für jeden Busan Besucher. Direkt ums Eck gibt es unzählige Fischrestaurants, teilweise mit Außengastronomie (Geheimtipp u.a. für Meeraal Gerichte) und teils nur in Form von „Fischbuden“. Abends (hier greife ich vor) ist hier immer ordentlich was los. Es gibt auch eine kleine Uferpromenade mit schönem Ausblick auf die Bucht und rund um die Uhr (kein Scherz) kann man den Koreanern im Sportpark bei selbigem zusehen. Zur Hauptstraße sind es nur 200 Meter und auf der anderen Straßenseite, in einer kleinen Nebenstraße ist so manche charmante, preiswerte und gute Garküche (32MF+VWQ Busan, Südkorea) angesiedelt. Hier, findet sich auch unser Shop fürs kühle Bier und so (Plus Code Google: 32MG+W23 Busan) nebst kleiner Außenterrasse. Von hier geht es zu Fuß oder per Bus 26 Richtung Innenstadt bis zur Haltestelle der U-Bahn Busan Linie 1 (rot) Jagalchi Station genannt. Von dort ist es nicht weit bis zum Busan Jagalchi und Sindonga Fish Market. Jagalchi ist der größten Fischmarkt Koreas und der weltweit größten „Innenfischbude“ wo man auf 2 Etagen entweder seine lebende Beute direkt auswählen und eine Etage darüber zubereiten oder a la Card bestellen kann. Was ich nun sagen kann, das Meer um Busan ist recht artenreich und ich bringe es nicht übers Herz mein Opfer auch noch vorher auszuwählen. So speisten wir a la Card und bereuten es nicht.
Danach noch etwas zur Abkühlung durch ein großes Kaufhaus, mit dem größten Wasserspiel weltweit, lecker Kuchen zum Nachtisch, dann die Nachtmärkte auf dem Heimweg erkunden und ein Bierchen zum Abschluß. Das leben kann so schön sein.

5.9.
Heute hieß es früh aufstehen. Wir hatten etwas vor!
Gegen 9:00 gingen wir bis zur bekannten Jagalchi Station und nahmen die Linie 1 Richtung Seomyeon. Dort wechselten wir in die grüne Linie 2 mit Endziel Jangsan. Wir stiegen aber bereits bei Dongbaek (4. HalteStelle vor Endpunkt) aus und machten uns zu Fuß auf, den Haeundae Green Rail Wanderweg zu Erkunden. Unser Endziel war der Haeundae Blueline Park (bei Mipo Station). Hier gibt es einen in Korea berühmten Sand-Strand mit Surfern und so. Vor Ort kann mann dann auch noch eine klimatisierte Bimmelbahn nehmen und sich oneway oder return, an einer sehr malerischen Küste vorbeischaukeln lassen. Klimatisiert wohlgemerkt! Wir wählten oneway und liefen dann bei voller Sonne den Weg zurück. 10KM!! So haben wir auf dem Rückweg dann noch den Haeunde und Gwangalli Beach gesehen und sind über den Haewol und Daritdol Skywalker gelaufen und haben herrliche Aussichten genossen. Ich bin ein Held und die 50er Sonnenkreme hielt ihr Versprechen. Eigentlich wollten wir dann abends noch auf den Foodmarket, die Fischbuden vorm Hotel unsicher machen und bei den kleinen Garküchen in der Nähe des Hotels (ich berichte bereits den Standort) vorbeischauen. Letztlich endeten wir dann bereits in einer Garküche. Unser zweites Experiment in dieser Seitenstraße. Was soll ich sagen, dank Google Translator, (offline Sprache vorher laden) und Bildübersetzung war der Bestellprozeß kein Problem und wir speisten fürstlich für 32.000 WON (20€) inkl. Getränken. Und auf Einladung des Inhabers gab es noch ein kleines Fläschen Soju. Danach war ich fix und foxy (kennt noch jemand dieses deutsche Comic?). Koreanische Speisen sind meist mit vielen roten und grünen Peperoni gespickt. Ich hatte mir bereits gestern den Munden ordentlich verbrannt. Heute habe ich nachgelegt. Beim morgendlichen WC Besuch wird es brennen.

6.9.
Und es hat gebrannt! Wollen sehen ob sich mein Körper an die Gewürze dieses Landes gewöhnen wird oder ich endlich lerne, auf koreanisch zu sagen, „machen sie es etwas weniger scharf.“ Ich kenne da Leute, die würden es lieben, hier zu speisen. Für meinen Teil bin ich noch unentschlossen.
Es sind nun 12:00 Uhr. WeatherPro sagt mir, es sind nun gefühlte 41 Grad, ich sitze hier an unserer Getränkebude in der Nähe des Hotels und habe es nun geschafft, diesen Reisebericht wieder ajour zu bekommen. Dani ist zurück ins Hotel wegen Toilette und Badetuch und so und ich warte nun auf ihre Rückkehr. Unsere Erwartungen an den heutigen Tag sind etwas diametral zueinander. Eben sprach Sie darüber einen weiteren Strand zu besuchen und mich über eine weiterer Glasbrücke zu treiben. Mir verlangt es mehr nach einem schattigen Plätzchen mit Bier, Fischspieß und so. Mal sehen, wer sich durchsetzen wird.
Ich nehme es nun vorweg. Dani!
Diesmal nahmen wir den Bus 26 in die andere Richtung. Ganze 5 Stationen brauchte es und wir waren am „Busan Songdo Beach“ angekommen. Ein nettes Plätzchen um am Wasser den ganzen Tag zu verbringen. Es gibt hier öffentliche Umkleiden, Duschen und alles, was so zu einem Tag am Strand gehört. Ein bisschen nördlich vom Beach gibt es dann das Geobukseom Island mit einer sehr schönen Seebrücke und gleich daneben im Songnim Park eine „Cable Bahn“ welche die gesamte Bucht überquert und als Ziel eine bewaldete, bergige Halbinsel hat. Wir also Flix Returntickets für je 22.000 WON gekauft (1000 WON = 0,60€) und dann konnte es los gehen. Auf der anderen Seite empfing uns das typische Touristen Umfeld mit Souvenir- und Essbuden aber auch dem Beginn eines Wanderwegs der in verschiedenen Schwierigkeitsstufen mit bis zu 8km kreuz und quer über die recht bergige Insel führt. Wir entschieden und für die mittlere Variante und landeten letztlich bei der längsten mit Plusfaktor. Hiermit deute ich an, wir verliefen uns und landeten gegen 16:00 Uhr dann am gegenüberliegenden Ende der Insel in einer Talmulde auf dem Gelände einer Fischfabrik oder etwas ähnlichem. Erst jetzt entschloß ich mich, die Nave App zu nutzen und dann wurde uns klar, es lag noch ein steiler und sehr langer Aufstieg und Rückweg vor uns. Wohlgemerkt bei gefühlten mehr als 40 Grad. Wie ich immer zu sagen pflege, es ist schön wenn man beim Aufstieg merkt, dass man noch lebt.
Gegen 18:00 erreichten wir die Gondelstation und ich war bis auf die Unterhose klitschnaß durchgeschwitzt aber glücklich. Wir haben dann noch etwas eine Stunde in einem klimatisierten Wartesaal verbracht, bis wir die Rückfahrt mit der Gondel antraten. Danach haben wir uns 5 Bierdosen (0,5l) im nächsten 7 Eleven für 12000 WON gegönnt und während Dani nochmals am Stand auf und ab lief wie die Koreaner und dabei Fotos machte, habe ich mir 3 Dosen auf die schnelle einverleibt. Danach war ich satt und hatte Bauchweh. Der abendliche Ausflug zum Aalrestaurant viel flach und ich lag „KO“ gegen 9:30 im Bett.

7.9.
Heute werden wir unser Hotel wechseln. Nach dem Frühstück, so gegen 10:30 machen wir uns auf und verlassen unser gemütliches, sauberes, freundliches, top gelegenes Beach Hotel und wechseln zum Lotte Busan Hotel (booking.com). Hier haben wir für die restlichen Tage in Busan ein Club Zimmer gebucht. Mal sehen, wie groß die Unterschiede tatsächlich sind.
Die Anreise machen wir wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zuerst zur Hauptstraße, dann an unserem kleinen Kiosk eine Erfrischung tanken, mit dem Bus 26 bis Jagalchi Station und dann die rote Linie Richtung Nopo nehmen. Unser Ziel heißt Seomyeon Station.

Gegen 11:00 haben wir dann unser Hotel verlassen. Wir wurden vom CEO des Hotels freundlich verabschiedet und könnten uns recht gut vorstellen, diese Gegend erneut zu besuchen. Nunja es war nicht pittoresk in der näheren Umgebung aber ungemein zentral und praktisch gelegen.

Nun sitzt der Krethi mit seinem Plethi wieder an unserer Bierbude, ich schreibe diese Zeilen und wir überlegen uns, wann der beste Zeitpunkt ist, die nahe Haltestelle aufzusuchen und mit der 26 in Richtung U-Bahn Station zu fahren. Hatte ich eigentlich schon einwenig über die Infrastruktur Koreas berichtet? Wir sitzen hier an der Straße und natürlich habe ich blitzschnelles, kostenloses WLan. Das mein Handy bisher durchgehendes 5G hatte spare ich mir als selbstverständlich zu erwähnen. Auch im Hotel hatte wir eine WLAN Geschwindigkeit, die ich nicht einmal zu Hause habe. Das die U-Bahn klimatisiert ist – geschenkt-, selbstverständlich gibt es Klima in jedem Bus (arme ASEAG) und anders als bei uns, sind die Busfahrer nicht so blöd im Hochsommer die Heizung im Bus anzustellen. Züge, Bahnhöfe und Stationen sind überall sauber und kostenfreie und saubere WC sind wie überall funktioniere Aufzüge und Rolltreppen eine Selbstverständlichkeit. Auch interessant: selbst am Strand sind rollstuhlgerechte Umkleiden und geeignete Wege Richtung Strand vorhanden. Und gibt es an einer Station keinen Aufzug wird das in der Bahn angezeigt. Da staunt der ÖPNV Nutzer aus D.

In Korea wird noch viel gebaut. Allerorts sieht man den stetigen Wandel. Den Wandel eines 2. Welt Landes an der Schwelle zur 1. Welt. Sauber ist es allemal. Kein Unrat oder sonstigen BIO-Müll auf den Gehwegen. Einfach sauber, geht doch. Eigentlich ein kleines Japan und hier hoffe ich, diese Zeilen ließt kein Koreaner. Aber zu Japan gibt es doch entscheidende Unterschiede. Glaubt man schon oder nimmt es wenigstens an, dass Japaner wenig Englisch sprechen, so toppt das Korea um ein vielfaches. Zudem kommt, dass sehr viel ausschließlich in Koreanisch geschrieben steht. Hier empfehle ich nochmals dringend eine e-SIM und den Google Übersetzer. Ein wahrer Segen und unser Lebensretter. An dieser Stelle, aus leidiger Empfehlung, ein weiterer Tip. Möglichst am Flughafen bereits den Geldautomaten ausgiebig quälen. Sehr viele GAA in der Stadt sind nur für Inlandskarten geeignet oder funktionieren nicht mit der alten EC-Karte. Aber auch mit unseren Kreditkarten (2 verschiedene Mastercard) konnten wir bisher keinen Geldautomaten erweichen.
Zum Schluß noch die nötige Prise Politik für diese Reise. Wir konnten schon in Japan beobachten, was zumindest Teile von Asien von Sanktionen gegen Russland und seine Bürger halten. Auch hier in Korea sehen wir, wo Russland Urlaub macht. Aber es ist gut zu Wissen, dass wir auf der richtigen Seite stehen. Den Guten halt, den CO2-Vermeidern und Gender-Spezialisten. Es sollte jeden erschecken zu sehen, wie sehr die Uhren in Asien anders ticken und in welcher Geschwindigkeit hier so manches passiert. Innerhalb von 3 Tagen (Freitag – Sonntag) wurde hier vor meinen Augen eine sechs-spurige Straße neu asphaltiert. Aber lassen wir das, Krethi neben mir will lesen was ich geschrieben habe und danach gibt es erst mal ein Bier. Das Leben ist schön und das Glas meistens halb voll.

Nach dem Bier machten wir uns wie beschrieben auf den Weg und gegen 13:30 erreichten wir schon unser neues Hotel. Da haben wir uns was feines ausgesucht. Das Lotte Hotel Busan (booking.com) ist ein offensichtliches 4 Sterne Hotel, liegt mitten in der City und dort haben wir im 32 Stock ein wirklich schönes Zimmer. Vor Monaten habe ich einen Schnapp gemacht und eine Club Lounge gebucht. Das bedeutet, wir haben Frühstück, Afternoon Tea und Cocktails inkl. leckerem Essen von 6 bis 20:00 Uhr und das fast durchgehend. Wem das noch nicht reicht, auch der Spa Bereich inkl. Sauna, Gym, In- und Outdoorpool ist inkludiert. Sollten wir da in den nächsten Tagen überhaupt vor die Tür gehen? Ich weiß es noch nicht.
Aber bleiben wir erst einmal beim Anfang dieser Kurzgeschichte. Als wir gegen 13:30 ankamen, wurde unser Gepäck in Verwahrung genommen und uns erklärt, das der Checkin erst ab 15:00 möglich sei. Na prima, dann konnten wir noch etwas die Umgebung erkunden, endlich einen ATM melken und danach in einer Foodstreet einen kleinen Happen zu uns nehmen. Das folgende Restaurant richtet sich an Einheimische. Es gibt 2 Gerichte für jeweils 10.000 Won (6,00€) und es schmeckte verdammt gut. Die können was.
Google Position: 5355+RV8 Busan, Südkorea

Danach war es Zeit, beim Hotel vorbeizuschauen und da wir einen Club Room hatten, erfolgte der CheckIn separat und von den anderen Krethis und Plethis dieser Welt getrennt. Unser Zimmer ist nicht riesig aber inkl. Bad doch recht akzeptabel für Krethi und so mußte auch sofort der Pyjama getestet werden. Vorsicht – wenn ich Luft einlasse – fliegen die Knöpfe.
Danach ging es zum Afternoon Tea mit Tee, Schnittchen und allerlei Süßigkeiten und dann mehr oder weniger nahtlos zum Cocktail schlürfen was aber mehr eine Sekt, Wein, Bier und deftiges Abendessen Verköstigung wurde.

Ab 20:00 wollte Plethi dann noch in den Pool und ganz ehrlich, das war dann wohl eine Enttäuschung für mich. Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber ganz sicher keine Asiatinnen mit Schwimmflügeln, Rettungswesten und Badesachen, die mehr nach Straßenkleidung als nach Schwimmkleidung aussahen. Hiervon gibt es natürlich keine Fotos, aber ich schwör – echt krass.
Wir blieben dann bis kurz vor Schluß und Dani sind da noch ein paar schöne, stimmungsvolle Fotos gelungen.

Ich versuchte (Betonung liegt auf versuchte) ein wenig Kalorien abzubauen. Was folgt ist dass Walross in Aktion.

8.9.
Heute bin ich recht schnell fertig. Nach einem sehr geruhsamen Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück in der Club Lounge machten wir uns auf. Ihr werdet es nicht glauben. Wir besuchten unser altes Hotel, besser gesagt die Fischbuden. Es stand noch ein Fischessen, genauer besagt ein Meeraal essen auf dem Programm. Nichts mit Schnick Schnack sondern Genuß pur.
Zuerst aber gab es einen kleinen Schock. Gegen 15:00 Uhr hatten noch alle Buden geschlossen und was macht da ein erfahrener Krethi? Ich sage nur Bierbude. Jawoll und dazu noch zwei Energiedrinks. Danach, wir hatten bereites nach 16:00, erfolgte ein zweiter Anlauf und dieser wurde belohnt. Neben Aal, gab es etwas Tintenfisch, rohe(!!!!) Meeresschnecken und irgendwelches Insektenzeug. Alles unter Anleitung vom Chef selber zubereitet. Hier gibt es ein Daumen hoch und eine fette Empfehlung.
(Google Maps Suche: 32PG+5H6 Busan, Südkorea)

Danach waren wir zufrieden. Ein Ausflug der sich gelohnt hat. Warum haben wir das nicht bereits in den Tagen zuvor ausprobiert? Sehr schade. Nach der Ankunft im Lotte Hotel war dann noch Cocktail Zeit angesagt und gegen 21:30 ging es zurück auf Zimmer. Morgen ist lazy Krethi angesagt. Guten Nacht.

9.9.
Lazy Krethi Time! Wir waren, bis auf eine kleine Ausnahme den ganzen Tag im Hotel und haben dort den Service dieses Hauses genossen (ausgedehntes Frühstück, hoteleigene Shopping-Mall besichtigt – hier gab es auch unseren Lieblingschampagner Pierre Gimmonnet & Fils – Afternoon Tea, Pool, Cocktails und Dinner, dazwischen ein Nickerchen). Dani brauchte Augentropfen und so machten wir uns zwischendurch auf in eine Shopping Mall. Nicht wundern, der Trevi Brunnen ist nicht echt!

Zurück zum Thema, wer in Busan die erste Adresse unten den Luxushotels genießen will, ist hier sehr gut aufgehoben. Das nächste mal, werden wir wieder in unser gemütliches Busan Beach Hotel ziehen. Mehr braucht kein Mensch und in den Flieger muss ja auch noch passen.
Noch ein kleiner Tip. Grundlage fünf diesen Urlaub war u.a. folgender Bericht auf Welt.de. Sehr empfehlenswert:
https://www.welt.de/reise/staedtereisen/article252859454/Suedkorea-Aufregende-Viertel-bestes-Seafood-und-maritimes-Flair-deshalb-lohnt-sich-Busan.html

10.9.
Für weniger als 110.000 Won (67€) sind wir heute im Schnellzug von Busan bis ins ca. 400km entfernte Seoul gefahren. Wie immer war der Zug proppenvoll und es empfiehlt sich sehr, bereits Tage vorher zu buchen. Gegen 12:00 ging es pünktlich los und um 16:00 waren wir dann bereits in unserem neuen Hotel in Seoul eingebucht. Folgend noch ein Beweisfoto. Nicht nur in Japan fahren die Züge pünktlich ab.

Unsere restlichen Tage verbringen wir hier in Korea im Fraser Place Central Hotel (booking.com) und sind angetan von der nahen Lage zum Bahnhof und dem komplett ausgestatteten Studio inkl. Küche und Waschmaschine. Mal sehen ob da was geht!
Danach haben wir mit dem Test der Reise-Krankenversicherung begonnen. Dani hat eine Augenentzündung und die rezeptfreien Augentropfen, scheinen ihr nicht zu helfen. Meine Sparkassen Platin Mastercard hat neben vielen weiteren Leistungen auch eine Reisekrankenversicherung für mich und meinen Partner inkludiert. Diese wollen wir nun testen. Was und wie wir vorgegangen sind, fasse ich demnächst zusammen. Klar kann man einfach zum Arzt gehen und die Rechnung später einreichen. Es geht aber auch anders. Lassen wir uns überraschen.
Am Abend sind wir dann noch fett essen gegangen. Diesmal war es ein Menü für 2 in einer Essens-Mall.

11.-13.9.
Uns ist Busan mit seinen ca. 3,6 Mio Einwohnern recht gemütlich vorgekommen. In den Bereichen wo wir unterwegs waren, waren Menschenmassen doch recht selten. Das liegt sicher auch daran, dass diese 3,6 Mio Menschen sich auf einer wesentlich größeren Fläche verteilen als in der Hauptstadt. Da haben wir Seoul bereits anders erlebt. In der Stadt leben etwas 9,6 Mio Menschen. In der Region um die Stadt herum sind es 26 Mio.
Nur so zum Vergleich, Aachen hat ca. 250.000 Einwohner und im Kreis sind es weitere 250.000. Das sind schon ganz andere Dimensionen. Ein Vergleich zwischen Aachen und Seoul verbietet sich aber auch aus mehreren anderen Gründen. Ihr ahnt es bestimmt schon, die Toiletten. Für mich mitlerweile das Indiz für Kultur und Zivilisation. Egal ob Tokyo, Singapur oder nun Seoul. Es gibt hinreichend kostenlose öffentliche Toiletten und diese sind zudem auch noch sauber. Kein Vergleich zu dem was Aachen so bietet. Dann die Sicherheitslage. Es gibt da so Regionen um den Bus- oder Bahnhof in Aachen, da würde ich mich nachts nicht mehr hin trauen. Hier haben wir da keine Probleme. Der Koreaner und was anderes gibt es hier nur in Form von zahlenden Touristen, ist per se recht zurückhaltend, man könnte ihn schon fast als scheu bezeichnen. Uns fallen aber spontan zwei Sachen ein, wo der Koreaner zur „Wildsau“ (oder was ähnliches) wird. Koreaner lieben Ihre Demokratie. Nirgends in Asien wird so gerne friedlich demonstriert wie hier in Seoul. Wir erleben dies täglich vor dem Bahnhof. Hier steht dann der einzelne Demonstrant und gibt seine Weisheiten kund, keine 50 Meter entfernt demonstriert eine Kleinstgruppe für was auch immer und noch etwas weiter startet dann eine Großdemo. Die anwesenden Polizisten sind ohne Waffen und Schutzkleidungen dazwischen unterwegs und sorgen für etwas Kanalisation. Am Rande dieses Platzes wird zudem eifrig missioniert. Die Christlichen Kirchen und hier vor allen Dingen die ganzen „Ableger“ aus den USA sind hier täglich aktiv und halten Messen unter freiem Himmel ab, oder stehen an Ständen und beschallen die Umgebung mit ihren Weisheiten und verteilen Lebensmittel. Dazwischen stehen dann einzelne „Andersgläubige“, die dagegenhalten und ihre geistliche Weltsicht hinausposaunen. Ich hoffe, der geneigte Leser kann sich nun vorstellen, was hier auf diesem riesigen Bahnhofsvorplatz so täglich und absolut friedlich abgeht. Am Rande des Platzes sieht man dann aber auch noch die Verlierer dieses Systems. Hauptsächlich alte Menschen, denen nicht mehr als ein Karton geblieben ist um darauf oder darin zu schlafen. Wir haben bisher keine „Bettler“ gesehen, anscheinend konzentriert sich zumindest für Seoul alles auf diesen Platz.

Aber schauen wir uns lieber noch ein paar schöne Bilder an. Klar gibt es in Seoul auch alte Mauern, einen Palast und Schausteller die uns ihre Geschichte etwas plastisch näher bringen wollen. Eine Auswahl seht ihr nun.

Für Korea haben wir aber einen anderen Schwerpunkt gesetzt und der lautet Essen & Trinken. Beim Trinken sind wir recht schnell durch, der allerorts angebotenen leichte Schnaps mundet uns nicht und das örtliche Reisbier ist halt süffig und kalt. Mehr Optionen hält da aber das Essen bereit. Kimchi gibt es bei jedem Gericht dazu und die Variationen (auch an Kimichi!) sind aus unserer Sicht unendlich. Dieses unendlich gilt im übrigen auch für die Möglichkeit etwas Nahrhaftes zu finden, es ist schier unmöglich, nichts zu finden. An jeder Ecke gibt es Restaurants, Garküchen oder einfach nur Stände wo etwas angeboten wird. In jeder Unterführung gibt es verschiedene Möglichkeiten, seinen Kalorienspeicher gegen kleines Geld aufzuladen.
Beispiel gefällig?

Was hat mir in Seoul bisher am besten gefallen? Ganz klar das hervorragende, meistens etwas schärfere Essen. War es das? Nein, auf unseren Streifzügen durch den Einkaufstempel der Stadt, standen wir plötzlich mitten in einer riesigen öffentlichen Bibliothek, wohlgemerkt integriert in eine Shopping Mall. Das folgende Bild bildet etwa 1/5 der gesamten Fläche ab, ich fand es faszinierend.

Diese Türme sind voll von Büchern: die Starfield Library in der COEX Mall

(So für zwischendurch)

Eine dicke Empfehlung sprechen wir für das „Fraser Place Central Seoul“ aus. Bitte nicht verwechseln mit dem Fraser Place! Neben der sehr guten Lage, damit meine ich nicht, daß für den Notfall ein Burger Laden direkt daneben liegt und fast 24 Stunden geöffnet hat, nein mit der Lage meine ich, das Hotel ist max. 10 Minuten fußläufig von Central Station Seoul entfernt. In einer Minute ist die Bushaltestelle für den Airportexpress erreichbar und nebenbei, ist die Umgebung leicht zu erkunden, was wir bereits abgelichtet haben. Zudem sind die Zimmer so gut ausgestattet, dass man sich theoretisch selber versorgen kann. Es fehlt an nichts, selbst eine Waschmaschine mit integriertem Trockner ist enthalten. Wer will, kann natürlich auch den Hausservice nebst Vollverpflegung nutzen. Zu guter Letzt können wir auch den Spa-Bereich kostenfrei und uneingeschränkt benutzen und hier zeigen sich starke Parallelen zu Japan. Es gibt neben Fitness- und Saunaraum auch ein Schwimmbad mit angeschlossenem Onsen. Sauna- und Onsenbereich sind getrennt nach Geschlechtern und völlig „nacky“ zu betreten. Für den, der weder sich noch seine Umwelt belästigen will, ist das somit nichts. Ich habe da weniger Probleme, bin zum Glück von Hause aus kurzsichtig. 🙂

An dieser Stelle ist es nun an der Zeit, ein wenig meinen Arbeitgeber die Sparkasse Aachen zu loben. Keine Angst, ich beziehe das jetzt nicht auf meine Person (obwohl ich das könnte), es geht hier vielmehr um eine Produktfamilie, die die Sparkasse verkauft und eine paar wichtige Tips, wie man sie richtig anwendet. Dani hatte ja bekanntlich ein Problem mit dem Auge und da wollten wir den Service einer Reisekrankenversicherung in Anspruch nehmen. Nun kann man dieses Produkt selbstverständlich an jeder Ecke in Deutschland abschließen. Sehr oft ist es aber auch Teil eines Kreditkartenvertrages und das ist nun mein Thema. Wer eine Gold oder gar Platin Kreditkarte sein eigen nennt oder darüber nachdenkt, sich so etwas anzuschaffen, dem empfehle ich die Google Suche nach den Stichworten (Name Kreditinstitut und Kreditkarten) in meinem Fall Sparkasse Aachen und Kreditkarte. Es sollte mich wundern, wenn dann nicht eine Übersicht von möglichen Produkten erscheint. Hat man sich informiert und ggf. für ein Produkt entschieden, ist es ganz entscheidend die Produktinformationen nicht zu vergessen. Deshalb empfiehlt es sich entsprechende Seiten im Browser als Link zu hinterlegen.
Z.B.: https://s-reiseschutz.de
Es gibt auch die Möglichkeit diese Seite als Mobile Service App direkt als „App“ auf dem Handy zu hinterlegen. Eine tolle Sache.
Ich wußte z.B. nicht, dass ich darüber auch „kostenfreie“ e-sims bestellen kann.
Besagte App Verlinkung (ukv.de/reiseservice) hatte ich somit vor unserem Urlaub bereits installiert und z.B. schriftliche Versicherungsbestätigungen in englischer Sprache angefordert und innerhalb eines Tages per PDF erhalten. Innerhalb der App gibt es dann auch Links zur digitalen Sprechstunde und zum ambulanten bzw. stationären Service. Es ruft dann z.B. ein Arzt zurück wenn man wissen will, ob das rote Auge von Dani ein Grund zur Besorgnis sein sollte, oder es wird einem ein deutschsprachiger Arzt in der Nähe genannt, oder dieser Arzt wird sogar ins Hotelzimmer geschickt. Theoretisch eine tolle Sache und wir haben Sie in Teilen auch genutzt und mit einer kleinen Einschränkung als gut empfunden. Denn hier hilft nur die gute Vorbereitung vor Antritt eines Urlaubs. Es ist noch eine zweite App dringend nötig. Die UKV Reiseversicherung arbeitet mit der App „Medgate“ und diese sollte vorher installiert und die Benutzerdaten sollten eingerichtet sein. Sonst kann es passieren, dass es gerade in dem Moment nicht funktioniert, wo es am dringendsten gebraucht wird.

Bei uns war zuerst eine Anmeldung möglich, dann waren plötzlich alle Daten weg und erst am Folgetag funktionierte es dann reibungslos. Wir vereinbarten eine Sprechstunde mit Rückruf (unsere koreanische Mobilnummer) und pünktlich klingelte das Handy und uns wurde geholfen bzw. Dani war beruhigt, dass es doch nicht so schlimm mit ihrem Auge ist.
Natürlich kann man auch eine x-beliebige Versicherung abschließen und im Schadensfall in Vorleistung gehen. Im Anschluß daran zeigt sich dann zuhause ob die abgerufenen Leistungen überhaupt versichert waren und die Rechnungen den Anforderungen der Versicherung entsprechen. Siehe hierzu das Kleingedruckte, was man im Zweifelsfall weder gelesen noch im Kopf hat. Zudem muß man sich selber um einen Arzt kümmern. Das alles übernimmt Medgate bzw. die UKV Reiseservice App für einen. Ich finde eine tolle Sache, die jedoch etwas Vorbereitung vom Reisenden verlangt.

14.9.
Was macht der Koreaner an seinem freien Tag? Richtig, schön essen gehen und dabei das Shoppen nicht vergessen. So machten sich dann Krethi und Plethi ebenfalls auf den Weg, die Jagdgründe der Einheimischen zu erforschen.
Zuerst ging es zum Noryangjin Fischmarkt, dabei hatten wir Glück, direkt vor unserem Haus ist die Haltestelle der Buslinie 150, die uns nonstop direkt ans Ziel brachte. Ich sage nur NAVER App, echt genial und tausend mal besser als Google.maps.
Der Weg von der Haltestelle zu der riesigen Fischhalle ist prima ausgeschildert und so liefen wir dann durch (fast) endlose Hallen gefüllt mit jeglichem Meeresgetier. Ich habe mir die Frage bereits ins Busan gestellt, nun spreche ich Sie aus. Wer soll all das nur essen? Das Meer um Korea muß sehr artenreich sein oder Korea hat eine sehr erfolgreiche, weltweite Fischereiflotte.

Klar haben wir auch dort eine Kleinigkeit zu uns genommen. Für mehr war kein Platz. Mit Besorgnis erkenne ich, dass allmählich eine gewisse Sättigung eintritt, es geht nichts mehr rein.

Aber vielleicht Morgen – so wollen wir ggf. Morgen zum Abschluß nochmals zum Fischmarkt und ggf. eine Königskrabbe erlegen. Wir werden sehen.
Nach dem ganzen Fisch suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen für das obligatorische Bierchen.

Die blaue Dose ist auch ein Bier

Danach fuhren wir einige Haltestellen zurück und erlebten den reinsten Einkaufsterror. Die Ipark Mall übertrifft alles, was wir hier in Seoul bisher sehen durften. Ein riesiges Gebäude und Menschenmassen, die nur eins wollen: Einkaufen. Wir hatten diesmal recht schnell genug davon und verabschieden uns nicht mit einem politischen Statement von dieser Mall.

Die Rückfahrt verlief unspektakulär, am Bahnhof aßen wir dann doch eine Kleinigkeit und verabschieden uns von diesem Tag mit ein paar Bildern von der Rückfahrt. Gute Nacht Deutschland!

15.9.
Als ich dies schrieb, war es bereits 21:00 Ortszeit und unser letzter Tag in Seoul/Korea neigt sich dem Ende entgegen. Die Rucksäcke und das Handgepäck sind bereits gepackt und nur noch ein paar Kleinigkeiten müssen wir morgen früh verstauen. Aber lasst mich lieber noch etwas von diesem Tag schreiben. Zuerst haben wir heute Morgen überlegt, wie wir am besten zum Flughafen kommen. Per Airportbus, der direkt vor unserem Hotel hält und wir somit fast nichts zu schleppen hätten oder doch lieber mit der Bahn (A_Rex) AirPort Express. Da die Abfahrtzeiten des Busses uns zu ungünstig erschienen, haben wir uns letztlich für die Bahn entschieden. Für den A Rex gibt es eine eigene App (Airport Railroad A-Rex) und damit hätte ich leicht die Buchung direkt durchführen können. Ich wollte aber wissen, wo genau in diesem riesigen Bahnhofsgebäude unser Gate liegt. Nichts ist schlimmer als mit 22KG auf dem Rücken und bei 25 Grad herumzuirren. Somit sind wir nach dem Nichtfrühstück direkt zum Hauptbahnhof und haben dann dort die Tickets erworben.

Hier geht es zum Gate

Am 16.9. um 8:10 gehts mit dem Expresszug zum Incheon Int‘l Airport Terminal 1 und dort werden wir dann gegen 8:54 eintreffen. Wenn wir den Bus um 8:00 vor dem Hotel genommen hätten, wären wir wahrscheinlich erst gegen 10:00 am Airport eingetroffen und da unser Flug um 11:40 geht und wir noch mindestens eine Lounge besuchen wollen, liegt unsere Entscheidung auf der Hand.

Nach dem Ticketkauf nahmen wir den bekannten Bus 150 Richtung Fischmarkt und gönnten uns zum Abschluß der Reise eine fette Königskrabbe. Diese Tiere sind ja in manchen Meeren Schädlinge und so taten wir bestimmt ein gutes Werk.

In den Fischhallen gibt es ein besonderes Lokal, dass die Meerestiere der Marktstände für kleines Geld nur zubereitet und ausschließlich die Beilagen stellt. Wir also zuerst zu diesem Lokal und den Wunsch geäußert, dass wir eine Kingcrab essen wollen. Daraufhin ging ein Angestellter des Restaurants mit uns zu einem Fischhändler und nach kurzem zögern habe ich mich dann für dieses schöne und ca. 3,5 kg schwere Exemplar entschieden.

Wen es interessiert, Kostenpunkt 266.000 Won (162€). Das die Verkäuferin sich dann bei der Eingabe der Kreditkartenbuchung vertan hat und 166.000 eintippe, habe ich leider erst später gemerkt. Sonst hätte ich selbstverständlich etwas gesagt.
Danach ging es mit dem Tier zurück in unser Speiselokal mit Bahnhofscharakter und das Krustentier wurde fachmännisch zubereitet. Das Ergebnis sieht man auf den folgenden Bildern. Nie hat ein Schädling so lecker geschmeckt. Sehr empfehlenswert!

Danach machten wir uns auf den Rückweg ins Zentrum und haben den Tag langsam bei dem ein oder anderen Bierchen ausklingen lassen.
Hierbei konnte ich einer Versuchung nicht widerstehen, am Bahnhof gibt es eine „Burgerbude“ die täglich gut besucht war. „The Five Guys“, laut Werbung gibt es hier den besten Burger Koreas und das mußte ich schließlich testen. Unter Qualen – ich schwör – unterzog ich mich dieser „Challenge“ und ich kann bestätigen, es stimmt.

Wer nur folgendes Bild im Kopf hat, dem kann ich das nicht verübeln.

Mit einer Impression vom Central Station Platz verabschieden wir uns nun aus Korea.

16.9.
Wie wird unser heutiger Tag aussehen?
Der Wecker geht so gegen 5:30 Uhr morgens und gegen 7:00 werden wir unser Hotel verlassen. Für den Fußweg bis zum Bahnhof brauchen wir gemütliche 30 Minuten und um 8:10 sitzen wir dann auf reservierten Plätzen im Zug.

Am ICN müssen wir noch einige Taxfree Belege einreichen und nach der Ausreise werden wir entweder die Asiana Business Suite Lounge und/oder die SilverKris Lounge von Singapur Airways besuchen.

Dann geht es irgendwann zum Gate und wir fliegen diesmal Business mit der Lufthansa wie folgt:
ICN ==> MUC ==> ARN
Um 11:40 geht es los mit einem A350-900 Flug LH719 von Seoul nach München. Wir werden etwa 13 Stunden unterwegs sein und gegen 17:30 in Deutschland landen und die Senator Lounge in München stürmen. Ob es dann noch Weisswürste gibt? Wahrscheinlich sind wir viel zu spät dafür.


Gegen 21:30 fliegen wir dann weiter nach Stockholm mit Flug LH2420 und landen dort um 23:40.

Im Stübli, die Business in einem A350

Damit ist es zu spät für einen Rückflug und wir übernachten diesmal im Clarion Hotel Arlanda Airport Terminal (booking.com) und wie der Name es schon vermuten läßt, diesmal direkt im Terminal.

17.9.2025
Den letzten Hopser machen wir dann mit der Eurowings EW9213 um 7:00 Uhr von ARN nach DUS, wo wir dann so um 9:00 landen werden. Der Rest ist dann DB mit dem Deutschlandticket und irgendwann zwischen 12-15:00 werden wir wieder daheim sein. Ich habe dann noch 2 Wochen Arbeitsleben vor mir und bin gespannt, was mich danach erwartet.

Apropos Erwarten. Ab dem 20. Oktober geht es dann First zu den Gauchos nach Argentinien. Meine Frau will Tango tanzen und ich Steaks testen 🙂 Seit ihr dabei?

Japan, aller guten Dinge sind drei (25.2. – 19.3.2025)

Was soll ich sagen, „Tschuldigung“ jetzt haben wir bereits den 1.3. und ich komme erst jetzt dazu, die ersten Tage und meine (unsere) Eindrücke hier zu veröffentlichen. Bevor es bei Krethi aber los geht, folgt noch die Auflösung meines Rätsels aus dem letzten Bericht. Dort hieß es sinngemäß, daß für mich Änderungen anstehen. Nun, die Katze ist aus dem Sack, irgendwann zwischen dem 30.6. und 30.12.2025 werde ich Privatier. Ich habe genug gearbeitet und werde zukünftig lieber meiner Frau, also dem Plethi von uns sagen, wie es sich zu arbeiten hat. Ein echt genialer Gedanke. Nein im Ernst, es erwarten mich private Herausforderungen und da sollte man auch mal etwas kürzer treten oder so.

Damit ich mich auf diese Zeit aber so richtig vorbereiten kann, lassen wir es dieses Jahr nochmal so richtig krachen. Den Anfang macht Japan. Genauer der Norden mit seiner Insel Hokkaido. Dort wollen wir diesmal gar nicht so viel mit dem Auto herumfahren sondern den Fokus mehr auf Onsen und Skifahren legen. Japan „freut“ sich in dieser Saison über die ergiebigsten Schneefälle seit Jahrzehnten und was das heißt, sehen wir hier vor Ort. Die Presse berichtete von 3 Metern Neuschnee innerhalb von 2 Tagen. Das ist selbst für eine Region mit mehr als 12 Metern pro Jahr, mehr als außergewöhnlich. So freuen wir uns schon riesig, Morgen auf die Piste zu können. Bevor ich aber hierüber berichten kann, fangen wir besser einmal gaaaaanz von vorne an.
Am 25.2. ging es nach der Arbeit per Regionalbahn zum DUS. Dort am Flughafen hatten wir uns das Maritim Hotel gebucht. Genau wie das Hilton, sind beide Hotels nur wenige Meter und somit fußläufig von der Abflughalle (Gate C) entfernt. Diesen Luxus gönnen wir uns mittlerweile regelmäßig. Es ist einfach mega entspannend, bereits am Vorabend anzureisen und ganz entspannt am Abend (Late Check Inn) oder am nächsten Tag, ausgeruht am Check Inn zu stehen. Mal ehrlich, die Verlässlichkeit der DB läßt schon fast keine andere Alternative zu. Habe ich recht oder habe ich recht?

Nachdem wir unsere Standardzimmer bezogen hatten, suchten wir unseren Geheimtipp in Düsseldorf auf. Der TuS-Treff (www.tus-nord-treff.de), eine Gaststätte in Düsseldorf Unterrath und somit in unmittelbarer Nähe zum Flughafen. Selbst Fußkranke brauchen nicht länger als 15 Minuten per pedes. Dort angekommen brauchten wir etwas für den kleinen Hunger. Man weiß ja nie, was es am nächsten Tag noch zu essen gibt.

Nach ein paar lecker Altbierchen ging es dann zurück und so gestärkt war der Check Inn am nächsten Tag überhaupt kein Problem. Am First Class Schalter der Lufthansa war man wieder ausgesprochen zuvorkommend und so waren wir den Großteil unseres Gepäcks bereits gegen 9:00 Uhr morgens los und sollten es auch erst wieder wohlbehalten in Tokyo vorfinden.
Aber wer redet denn von Tokyo, wenn es erst 9:00 Uhr war und wir noch nicht der Senator Lounge in Düsseldorf „Hallo“ gesagt haben? So ein kleines Frühstück geht immer, nur Plethi schwächelte etwas am Morgen. Erst nach einem leckeren Füchschen lief es auch bei Ihr wie gewohnt. Noch ein paar Worte zur Lounge. Wie haben sie selten so leer gesehen, am Morgen eine zusätzliche Wohltat.

Mit einer proppenvollen Bombardier CRJ900 ging es dann ab nach Frankfurt. Bereits vor dem Boarding wurde wir aufgefordert, dass Handgepäck abzugeben, damit dieses noch im Frachtbereich verstaut werden konnte. Wer gleich das Bild vom Flugzeug sieht, kann verstehen, dass in den normalen Staufächern nicht mehr als ein kleiner Rucksack hinein passt.
Hier wurde ich nun Zeuge eines Gesprächs. Wie würdet Ihr reagieren? Eine Dame am Boarding Schalter: „Hören Sie mal, ist das normal, dass ich als Business Passagier mein Handgepäck aufgeben muß?“
Ich hatte in diesem Augenblick den Impuls, mich einzumischen und folgendes zu sagen: „Nein, müssen Sie nicht, wenn ich als First Class Passagier, mein Gepäck noch unterbringen konnte.“ Ich habe aber besser geschwiegen und brav unser Gepäck abgegeben. Es bereitete mir dann aber ein stilles Vergnügen, als wir zum Check Inn aufgerufen wurden. Die gleiche Dame drängelte sich vor und wurde abgewiesen, erst als Gruppe 1 (Krethi mit seinem Plethi) durch waren, durfte die Business Dame in Gruppe 2 boarden. Was bin ich nur für ein gemeiner Giftzwerg! An Bord ging es dann weiter, die Dame war noch zu blöd oder war es Dreistigkeit, sich auf Ihren Platz zu setzen. Es gab nur keine Probleme, da wir gerne eng zusammensitzen und nicht 4 Plätze beanspruchten.
Ein kleines zweites Frühstückchen und ein lecker Bierchen beruhigten dann meinen Blutdruck.

Wir landeten in FRA auf einer Außenposition und da wußte ich, es gibt noch was zu schmunzeln. Da unser Hauptfug in der ersten Klasse gebucht ist, steht bei solchen Landungen der Shuttle Service zur Verfügung. Wir stiegen also aus und während die restlichen Passagiere Ihr abgegebenes Handgepäck direkt auf dem Rollfeld in Empfang nahmen, wartete daneben ein schwarzer Van auf uns. Einfach herrlich und unbezahlbar. Wir wurden dann zum Hauptgebäude gefahren und machten uns auf, den Flughafen kurz zu verlassen um ihn alsbald, über das First Class Terminal (FCT) wieder zu betreten.
Hier erwarte uns eine weitere Ente (20 Jahre FCT Edition), lecker Essen (traditionell das Kalbsschnitzel), lecker Champus und zwei reichhaltige Cocktails.

Einer der Vorteile dieses speziellen Terminals ist es, dass man den Zeitmesser nicht im Auge behalten muß. 15 Minuten vor Abflug steht ein netter Lufthansa Mitarbeiter neben einem und man wird via PKW, diesmal war es ein Audi Q8, direkt über das Landefeld zu seiner Maschine gebracht. Es versteht sich von allein, dass der Sicherheitscheck und die Passkontrolle exklusiv nur für uns waren 🙂 .

Bild

So kamen wir zeitig bei unserer Boing 747-800 an und es war noch genug Zeit für ein schönes Bild mit meiner Frau.

An Bord! Was soll ich sagen, wir können auch dieses mal nichts negatives berichten. Sicher ist, daß bei diesem Spitzenprodukt, alles vom Personal abhängig ist. Wir haben es wieder hervorragend angetroffen und durften uns über mehr als 12 Stunden exklusiven Service und ein sehr bequemes Bett freuen. Ich persönlich kann nun im direkten Vergleich nicht sagen, dass Air Singapur so viel besser sein soll. Naja ein klein bisschen schon, aber wirklich nur ein bisschen.

Am 27.2. erreichten wir Tokyo und der alte Mt. Fuji zeigte sich von seiner besten Seite.

Am Airport lief es dann reibungslos. Wir als erste aus dem Flieger, schnell zur Einreise, dort in eine lange Schlange eingefädelt und nach etwa 20 Minuten waren wir zumindest eingereist. Dann ab zum Kofferband und dann durch den Zoll. Sehr hilfreich ist hierbei folgende WEB Anwendung: „Visit Japan Web“ (www.vjw.digital.go.jp). Bereits zu Hause hatte ich unsere Pässe gescannt und alle nötigen Einreise- und Zollangaben getätigt. Danach erhält man einen QRcode und dieser wird dann einfach bei der Einreise vorgezeigt. Nix Karten ausfüllen und Krethi bei der Einreise aufhalten, Ihr Dödels aus den ehemaligen englischen Strafkolonien.
Aber Krethi war dann doch nicht ganz clever. Der QRcode muß vor dem Zoll nochmals an einen bereitstehenden Terminal gescannt und bestätigt werden, sonst passiert es, dass der nette Zöllner einen zurück auf Los schickt. So geschah es uns leider und es dauerte 5 Minuten länger, bis wir das Land Nippon betreten durften….Am Flughafen besorgten wir uns dann am bereits bekannten Shop unsere Telefonkarten und machten uns auf zum Terminalwechsel. Ein Shuttle Bus brachte uns zum Inlandsterminal der ANA (All Nippon Airways) und dort angekommen standen wir alsbald am Schalter für den Check Inn nach Sapporo (New Chitose Airport CTS). Ich hatte für insgesamt 150€ bereits in D zwei Tickets erworben und so fragte ich nett, ob nicht ein Upgrade auf Meilen oder Cash möglich sei. Was soll ich sagen, für ein paar Bugs mehr saßen wir später in einer schicken Boing 787 ganz weit vorne und wurden gut bewirtet.

Als wir dann endlich nach einer Flugzeit von weiteren 1 1/2 Stunden in CTS landeten war der Weg zu unserem Airporthotel nur ein Katzensprung und nach einer leckeren Ramensuppe innerhalb des Flughafens war dann endlich Matratzenhorchdienst angesagt.

Am nächsten Morgen ging es dann innerhalb des Flughafens zum NDS (Niseko Direkt Shuttle) und 30 Minuten später saßen wir bereits in einem Reisebus, der uns in 2,5 Stunden durch die Bergwelt Hokkaidos zum Skiort Niseko brachte. Am Niseko Wellcome Center mußten wir 10 Minuten warten bis unser Transfer zum Miru Niseko Hotel (https://mirucollection.com oder einfach bei booking.com) erfolgte. Auf unserem Zimmer erwarte uns als Stammgast noch eine nette Überraschung,

und nach dem Bezug, wanderten wir die 2 KM bis nach Niseko Down Town und genossen das frühlingshafte Wetter in einer tief verschneiten Umgebung, tranken das ein oder andere Bierchen und machten die üblichen Fotos bevor wir in einer kleinen Izakya Bar typisch japanisch speisten und im Hotel Onsen den Tag ausklingen ließen.

1.3.
Nach einem guten Frühstück ging es dann um 8:30 mit dem Hotel Skibus zur Talstation. Unsere Skipässe (vom letzten Jahr) konnten wir bereits von zuhause aufladen und so mußten wir nur noch die vorbestellte Skiausrüstung abholen. Ich denke, gegen 9:30 waren wir dann auf der Piste und Dani drehte so manche Runde am „Giggijoch“ von Niseko Tokyu Grand Hirafu (näheres hierzu bei Google).

2.-4.3.25

Am Abend des 4.3. fasse ich unsere 4 Skipass-Tage einmal wie folgt zusammen. Das Wetter meinte es gut mit uns. 2 Sonnentage, einmal mehrheitlich bedeckt und 1 Tag mit permanentem Powdersnow ließen keine Wünsche offen. Die Temperaturen schwankten tagsüber zwischen +2 und -7 Grad und der Wind blies größtenteils woanders. So möchte ich unsere Bedingungen als optimal klassifizieren, zumal recht wenig „Humankapital“ auf der Piste unterwegs war. Der beste Tag war sicherlich heute. Morgens noch leichter Schneefall (24 Stunden davor permanent) und ab 8:30, pünktlich zum Anlaufen der Lifts, nur noch Sonnenschein. Ich für meinen Teil hatte heute meinen Super-Tag mit „Aua“ Effekt. Morgens sofort ganz nach oben und dann auf einer schwarzen, nicht gepflegten Piste, bergab. Bei diesen Bedingungen ist selbst ein ewiger Anfänger ein Pistengott. Das war die beste Abfahrt meines Lebens!!!! So drehte ich so einige Runden, meistens auf schwarzen und recht schwierigen Pisten, immer unterbrochen bei einem Besuch bei meinem Novizen. Als ich dann abends nochmals ganz von oben den Pistengott spielen wollte, hat es mich arg niedergelegt. Ein kurzes Ziehen im Knie und die Angst im ADAC-Flieger Richtung Heimat zu dürfen. Selbstverständlich war das keine Option. Schließlich gibt es da eine bekannte Pistensau, die mit Kreuzbandriss noch zu Tale glitt. Zumindest was das erste Mal betraf, war dies eine rote Piste… Ich wollte dies nun, zu Ehren des männlichen Geschlechts, relativieren und fuhr auf einer gestrichelten Schwarzen bergab. Kann sein, dass Morgen sich alles (bestimmt!) als Fehlalarm herausstellt und Krethi den Beweis liefert, dass alle Männer nur Weicheier sind und bei jedem Zipperlein „Aua“ schreien, aber wir werden sehen….Zumindest ab da, fuhr ich nur noch auf einfachen Pisten und beobachtete das Treiben meiner Novizin auf dem Ideotenhügel „Giggijoch“.

Plethi, meine Novizin, verlangte mir als Lehrer alles ab. Es dauert halt etwas, bis man einen Esel mit einer Möhre zum laufen, ich meine Skifahren bewegen kann. Aber dann Leute, wenn der Esel, ich meine natürlich „Plethi“ einmal warm gelaufen ist, dann zieht er unermüdlich seine Bahnen. Das „Giggijoch“ war Ihr Reich und es bedarf nur noch eines kleinen Schritts, vom Anfänger zum vorgeschrittenen Anfänger :-). 

Anmerkung von Plethi oder der Esel schlägt zurück: Ja, ja – der Ehemann als Skilehrer. Da muss man Zen-Buddismus Frau sein 😉 Und ich möchte an der Stelle einmal betonen, dass ich die einzige Schülerin bin, die überhaupt noch fährt… Soviel zum Erfolg des Skilehrers, der auch gerne vorführt, wie man es nicht machen sollte 😉 Aber es stimmt, es macht schon einen Unterschied ob man Skifahren mit 5 oder 50 lernt. Und ich habe ja auch noch eine Tango Karriere vor mir 😉 

Skilaufen ist in Niseko bis 19:00 möglich. Einige Hauptstrecken sind vollständig mit Flutlicht ausgeleuchtet und so waren wir meistens bis 18:00 auf der Piste.

Danach braucht der Körper zuerst einmal etwas Festbrennstoff. Andere sagen hierzu Essen. Wir landeten beim Inder, besorgten uns Sushi aus dem Supermarkt für das Hotel und dinierten in einer kleinen Izakaya und heute in einer kleinen Sushi Bar. Der Sushi Meister war top und der Koch im Izakaya unbeschreiblich. Wir lieben japanisches Essen, nicht scharf aber aromatisch, absolute Spitzenklasse. 

Abends kurierte ich dann meine Bein im hoteleigenen Onsen aus und hoffe, morgen ist alles gut und Frauen sind doch die wahren Helden.

Am 5.3. geht es dann mit dem hoteleigenen Shuttlebus zur nächsten Bahnstation und von dort zurück nach Sapporo.

5.-6.3.25

Bei bewölktem Wetter verließen wir Niseko. Ich hatte uns den Rücktransport per Bahn organisiert. Unser Hotel brachte uns und einige andere Gäste zum 8km entfernten Kutchan. Das ist ein kleiner Bahnhof dachte ich noch und dann sah ich die große Menschenmenge im Bahnhofsgebäude. Mein erster Gedankengang, natürlich DB geprägt war, da kommen wir heute nie weg. Aber wir sind halt in Japan. Innerhalb einer halben Stunde leerte sich die Wartehalle und wir fanden alle in einem wartenden Zug Platz. Ich muß mich erwähnen, dass wir pünktlich losfuhren? In Otaru mußten wir nach einer mehr als einstündigen Fahr den Zug wechseln und auch das klappte innerhalb von Minuten und selbstverständlich erreichten wir Sapporo Station mit null Verspätung. Unser Hotel gehört der japanischen Bahn (JR) und ist nur 5 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Dank Google fanden wir auf Anhieb den Weg und so warteten wir gegen 14:30 vor dem Empfang zum einchecken. Da wir unser Zimmer erst ab 15:00 Uhr hatten, mußten wir auch bis dahin warten und konnten nicht früher unsere Räumlichkeiten begutachten. Auch das ist Japan!
Die preiswerten JR Hotels gibt es im ganzen Land und sie liegen günstig in der Nähe der Bahnhöfe. Wir hatten 2 Nächte für unter 90€ inkl. Frühstück über booking.com gebucht. Das Zimmer ist nicht riesig, aber für uns reicht es.

Abends besuchten wir noch den berühmten Fischmarkt, ließen es uns bei einigen Fischspezialitäten gut gehen und durchstreiften danach noch eine Einkaufspassage. Shopping war angesagt.

Am nächsten Morgen schliefen wir etwas länger und erst gegen 8:30 enterten wir den Frühstücksraum. Ich war echt überrascht. Für diesen Preis gab es mehr als man unter einem französischen Frühstück versteht. Wir wurden satt.
Danach besuchten wir etliche Malls und suchten die Factory Hall in der Nähe auf. Dort wurde früher unter anfänglicher Anleitung der Deutschen Bier gebraut und wer Sapporo Bier trinkt, der schmeckt das auch.

Mit ein paar Impressionen von Sapporo verabschieden wir uns nun von dieser schönen und gastfreundlichen Stadt und hoffen, wir melden uns Morgen aus Nagano.

Warum hoffen? Für Morgen sind starke Schneefälle vorhergesagt und die ANA teilte mir bereits mit, dass unser Flug ggf. wg. der Wetterlage gecancelt wird. Aber das wäre dann eine andere Geschichte und eigentlich will ich diese nicht schreiben. Hoffen wir einmal. Apropos hoffen, Männer – zumindest der Krethi ist offensichtlich ein Weichei. Meine Skiverletzung entpuppte sich als harmloser, leichtester Muskelriss.
Glück gehabt – gute Nacht.

7.-8.3.2025
Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes. Bereits am frühen Morgen schneite es kräftig in Sapporo. So galt mein erster Blick der ANA App und ich war zumindest temporär erleichtert, dass unser Flug immer noch auf „go“ stand. So packten wir und es ging ab zum nahen Bahnhof. Dort angekommen rechnet der Kummer gewöhnte Deutsche mit ausgefallenen Zügen oder zumindest Verspätungen, zumal ein richtig heftiger Schneefall einsetzte. Aber was soll ich sagen, die Physik in Japan scheint eine andere zu sein, als in Deutschland. Hier gab es keine Hinweise auf verspätete oder ausfallende Zugverbindungen. So bestiegen wir pünktlich unsere Rapid Zugverbindung zum nahen Flughafen und nahmen unsere fest reservierten Plätze in einem Regionalzug ein, eine aus unserer Sicht sehr lohnenswerte Investition, da dieser Züge morgens und abends recht voll werden. So düsten wir pünktlich in den aufziehenden Schneesturm und je weiter wir uns dem Chitose Airport näherten, je stärker schneite es und je schlechter wurde meine Laune. Wann kommt denn nun endlich die Stornierung zum Flug?
Sie kam erst einmal nicht und so suchten wir, den CheckInn Schalter der ANA für unseren Flug nach Tokyo auf. Mir war schon etwas mulmig, als dort nichts los war und wir nach kurzer Wartezeit vor einer netten Damen standen und unsere Pässe präsentierten und kund taten, dass wir uns in den ANA Flug 056 nach Tokyo einbuchen wollten. In meinem Rücken gab es eine große Fensterfläche mit Blick auf das Rollfeld oder besser gesagt, eine Schneewand, die dort gerade alles weiß färbte und vor mir, eine lächelnde Angestellte, die uns fröhlich einbuchte und meinem Wunsch nach einem Upgrade in die Business Klasse mit einem wohlwollenden Lächeln als machbar quittierte. Zücken – zahlen – freundlich sein, wir zahlten ein Aufgeld i.H. von 15.000 Jen (90€) pro Person und so langsam begann ich zu hoffen, dass der japanische Wettergott es doch mit uns gut meinen würde. Als wir dann die Lounge enterten klärte sich langsam das Wetter auf und wir schauten zu, wie unser Flugzeug eisfrei und flugtauglich gemacht wurde.

Nach dem Boarding; ein kurzer Gruß aus der ANA Premium Class mit viel Platz, lecker Essen und Trinken und auf einem Inlandsflug mit Filmen in deutscher Sprache.
Ich sage nur 5* Airline.

So landeten wir entspannt nach einem 1,5 stündigen Flug in Tokyo Haneda, Teminal 2 und nahmen von dort aus einen Regionalzug Richtung Tokyo Hauptbahnhof. Wir mußten hierzu zweimal kurz umsteigen und erreichten dann das Shinkansen Terminal in Tokyo. Der erfahrene Deutsche plant solche Zugverbindungen ja immer mit etwas Luft und so hatten wir nun über eine Stunde Zeit. An dieser Stelle möchte ich nochmals Werbung für drei Apps machen, die das Leben hier recht einfach machen. Zuerst einmal NAVITIME Japan, die ultimative Anwendung wenn es um Bus und Zugverbindungen geht. Dann Google Übersetzer oder Deepl (unbedingt vor der Reise den Sprachsatz für Offline Nutzung herunterladen) hier kann man dann mittels Fotofunktion alle Bilder/Schilder/Menuekarten direkt übersetzen und last but not least der Suica Card Reader, nachdem man sich die Suica Karte an jeder Bahnstation (siehe hierzu mein erster Japan Bericht) besorgt hat.
So waren wir allzeit gut vorbereitet und wenn man nun noch immer genug Bargeld (Yen) bei sich hat, dann kann es nur ein entspannter Urlaub in Japan werden. Beim Thema Bezahlen ist es etwa so wie bei uns in D. Sehr oft geht Cash und Karte, je regionaler desto mehr Cash und manchmal halt nur Karte. Die alte EC Karte (heute Bankkarte genannt) funktioniert gut an Geldautomaten (wenn MAESTRO oder Mastercard Zulassung) in Geschäften haben wir mit unserer Mastercard bezahlt. Bargeld besorgt man sich am besten bereits in D oder mittels Bankkarte an einem der vielen Geldautomaten am Flughafen in Tokyo.
Aber nun zurück zu unserer ersten Shinkansen Fahrt in diesem Urlaub. Wie immer (bisher) war der Zug absolut pünktlich. Wir warten einige Minuten vorher bereits am Bahnsteig an den dafür vorgesehenen Wartepunkten und der Zug hielt dann auch genau dort. So stiegen wir in unser Green Class Abteil (1.Klasse), okkupierten unsere Sitze, verstauten unser Gepäck und genossen ein leckeres Sapporo Bierchen als der Zug Richtung Nagano abbrauste. Japanische Alpen, wir kommen.
Die nicht einmal 2 Stunden im Shinkansen vergingen rasend schnell und nach einem kleinen Schläfchen waren wir bereits in Nagano. Hier hatten wir wieder für eine Nacht das Metropolitan Nagano gebucht. Ein schönes Hotel mit lecker Frühstück, Top-Lage direkt im Bahnhofsgebäude und nur einen Katzensprung von unserer Autovermietungsstation entfernt. Nach Bezug der Zimmer, ging es dann noch etwas zum Bummeln durch die Stadt und dann zurück ins Bahnhofsgebäude. Dort auf der ersten Etage gibt es eines meiner Lieblingsrestaurants in Japan. Ein Steakhause mit unvergesslich leckerem Rindfleisch (siehe Japan 1 oder 2 Bericht). Danach waren wir echt „malade“ und gegen 22:00 war Ende im Gelände.

9.3.2025
Nach einem top Frühstück (international und japanisch) suchten wir kurz den Bahnhof auf und buchten bereits die Tickets (Nagano-Tokyo) die wir in einigen Tagen erst brauchen und machten uns dann zur nahe gelegenen „Nissan Rent a Car“ Nagano Station auf. Dort wartete ein Nissan March auf uns. Für 6 Tage hatte ich bereits in D bei Check24 für 274€ zugeschlagen. Da ich alle nötigen Unterlagen aus unserer vorherigen Japan Trips schon hatte und ich dort registriert bin, ging alles recht schnell und bereits nach 30 Minuten brausten wir mit unserem rosa Mobil (Plethi meint, ich soll besser Farbe „Kirschblüte“ sagen) davon.

Unser Ziel, die Onsen Stadt Yamanouchi mit dem Hotel Minshuku Miyama. (Siehe Japan 1+2).
Dort ließen wir es uns im heißen Onsenwasser, lecker kleinen Restaurants und natürlich dem berühmten Affenpark, recht gut ergehen.


Wir dachten immer, die Stadt Yamanouchi ist nur interessant wegen des Affenparks und unseres schönen Ryokan Hotels. Nun sind wir gestern bereits eines besseren belehrt worden. Hinter der recht öden ersten Häuserzeile öffnen sich viele kleine Gassen, schöne Tempel, sauheiße Fuß-Außen-Onsen und gemütliche Izakaya Bars. Dazu ein traumhaftes Frühlingwetter, so läßt es sich auch in Japan gut leben. Auf das Leben oder wie der Japaner sagen würde: „Jinsei ni Tsuite“.

10.3.2025

Morgens hieß es dann Abschied nehmen. Bei strahlendem Sonnenschein und über 15 Grad ging es weiter in das Herz der japanischen „Zentralalpen“. Unser Ziel war nur etwa 2 Autostunden entfernt. Auf dem Weg dorthin deckten wir uns ein mit reichlich Apfelsaft, wir sind schließlich auch in dem Anbaugebiet Japans. Pünktlich zum Check-Inn oder besser gesagt 14:00 Uhr erreichten wir dann unser Vorjahreshotel, das Hatoguruma Kawabata und fanden in diesem Ryokan alles so vor, wie wir es in Erinnerung hatten.
Wer nun denkt, für die nächsten Tage steht ausschließlich der Onsen Marathon auf dem Tagesplan, den muß ich enttäuschen. Die Plethi will es nochmals wissen. Wir enterten die Talstation und buchten zumindest für Morgen Skipass, Skiausrüstung und für meine bessere Hälfte einen Privatlehrer.

Der Wetterbericht prognostiziert Sonne satt und so freuen wir uns auf einen hoffentlich stressfreien Tag. Gute Nacht Deutschland!

11.3.2025
Ich nehme das schon einmal vorweg. Wir hatten einen heiteren Wettertag mit ca. 10 Grad auf gut 600 Metern Höhe. Da könnte man meinen, dass Tauwasser nun auf den ganzen Pisten steht, aber weit gefehlt. Es liegt hier soviel Schnee, teilweise bis zu 3 Meter komprimiert auf der Piste, das nur eine leichte Sulzschicht entsteht und die Pisten selbst am Nachmittag noch recht plan und gut befahrbar sind.
So stiefelten wir nach einem gemütlichen Vormittag gegen 11:00 zum Einstiegspunkt Richtung Hikage Ground Station (auf 660m). Dorthin beförderte uns ein „endloses“, überdachtes Förderband. Endlich angekommen besorgten wir uns die reservierte Skiausrüstung und orderten die 4 Stunden Pässe für den Nachmittag.

Dani mußte nun auf Ihren Skilehrer warten und ich hatte 4 Stunden für mich. Nach einigen Runden auf dem Haushügel ging es dann in mehreren Etappen hinauf auf den Mt. Kenashi und dort auf 1650 Metern Höhe schneite es sogar etwas. Hier oben waren die Pisten fantastisch und ich konnte trotz meines Handicaps am rechten Bein, die ein oder andere Runde genußvoll drehen.

Gegen 15:00 verließen mich dann so langsam meine Kräfte und ich merkte immer stärker mein, noch von Hokkaido angeschlagenes Bein. Was lag also näher, als so langsam die Talfahrt zu beginnen. Hier machte ich dann auf dem letzten Abschnitt leider den Fehler, mich irrtümlich für eine schwarze, ungeräumte Piste zu entscheiden. Dachte ich bis dahin, ich bin der Gott der Piste, war ich nun der Depp vom Buckelhang. Schweißnaß erreichte ich Hikage Station und hatte nun genug für diesen Urlaub.

Gegen 16:00 Uhr traf dann auch die alte Pistensau, ich meine natürlich die Plethi ein und schwärmte mir etwas von einem schönen Tag vor. Nebenbei lobte ihre Skilehrerin auch meine gute Vorarbeit. Was für ein gelungener Tag.

Wenn meine Angstfott erst einmal den Kniff raus hat, ist Sie (Plethi) nicht mehr aufzuhalten. Ihr erster Satz war, „Morgen würde ich gerne nochmal auf die Piste.“ Ich mußte leider ablehnen. Mein rechtes Bein schmerzte und die Wettervorhersage für Morgen lautete Regen und 16 Grad. Das hielt ich dann doch für nicht so Ideal.
So gönnten wir uns ein Abschlußbier an der Talstation und suchten dann im Ort nach etwas Essbarem.

Wie es der Zufall so will, oder war es mein Hungerinstinkt, wurden wir recht schnell fündig und erblickten per Zufall den Eingang zu einer Foodhall.
Hier gab es konzentriert, in einer Halle, an verschiedenen Ständen, so manche Leckerei und natürlich den nötigen Treibstoff, um einen alten Krethi bei Laune zu halten.

Was soll ich sagen, so abgefüllt war der Weg nicht weit und gegen 20:30 ging bei uns im Zimmer das Licht aus. Morgen sollte der Onsen Marathon starten.

12.3.2025
Was so ein erfahrener Weltenbummler ist, der darf natürlich auch seine Freunde und das Business nicht vergessen. So organisierten wir bereits Japanstahl und heute holte ich dann auch noch ein Angebot für so gefärbte Fettstifte ein. Mein Abnehmer in D zögert zwar noch etwas, aber ich denke, die „Blonde“ wird sich auch noch entscheiden.
Aber was schreibe ich hier vom Handel, heute soll sich alles um die Wasserkultur der Japaner drehen. Wir sind schließlich in DEM Onsendorf Japans. Sicher es gibt viel mondänere Orte (siehe Bericht Japan 1), aber hier wimmelt es nicht vom Chinesen-Jet-Set und die Lokalitäten sind doch etwas rustikaler, halt einfacher. Man darf bei den folgenden Bildern nicht vergessen, dass dies Einrichtungen sind, die der Dorfgemeinschaft zum täglichen Gebrauch dienen und wir die „Fremden“, sie netterweise kostenlos (mit)-nutzen dürfen. Krethi liebt das Wort kostenlos.
So bewaffneten wir uns mit einem Lageplan und zogen heute ab 10:00 Uhr los, möglichst alle 13 Onsen zu finden und für jeweils 15 Minuten zu onsen. Dazwischen und danach mußte natürlich reichlich Flüssigkeit in fester oder flüssiger Form, den Probanden eingefüllt werden, wir wollten ja nicht schwächeln.
Bevor es zu den Bildern geht noch ein paar Worte zu den Baderegeln. Die Tätigkeit des Badens wird hier onsen genannt. Der Ort dieser Tätigkeit ist der Onsen. Hierbei handelt es sich um ein strikt nach 2 Geschlechtern (es gibt in Japan nicht mehr!) getrenntes öffentliches Badehaus. Hier in Nazawa Osen (der Ort) brodelt die Erde und es gibt 13 kostenlose öffentliche Onsen, 3 öffentliche Bezahlonsen und zig, den jeweiligen Hotelgästen vorbehaltene Privatonsen.
Reden wir nun über die 13 Onsen. Über einen kleinen Vorraum betritt man das Badehaus, entledigt sie der Schuhe und im eigentlichen Onsen legt man sämtliche Kleidung ab. Kein Schmuck, Uhren oder Smartphone sind erlaubt. So im Adamskostüm nimmt man sich eine kleine Plastikschüssel, schöpft etwas Wasser aus dem Bad und setzt sich auf dem Boden neben der Wasserfläche. So hocken da auch über 80 jährige japanische Opas und Omas. Nun reinigt man sich gründlich und begießt sich mit dem Thermalwasser. Hierbei ist Vorsicht angeraten, das Wasser ist mitunter 75 (kein Scherz) Grad warm. Wer nun will und kann darf es dann einmal mit dem kleinen Zeh versuchen oder todesmutig ins Wasser steigen. Ich schaffte heute 10 von 10 Onsen und sah zeitweise wie ein Hummer nach seinem Rendezvous mit dem Kochtopf aus. (Nachrichtlich, das soll gesund sein und zumindest meine Haut fühlt sich heute Abend unwahrscheinlich samtig an).
Auf den Bildern sieht man manchmal zwei Becken. Hierbei handelt es sich immer um besonders heiße Quellen. Das kleinere Becken ist dann noch eine Spur wärmer, ich könnte auch sagen unerträglich und mehr etwas für die Einheimischen. Bisher habe ich dort maximal für 3 Sekunden meinen Fuß geopfert, ich meine natürlich, hineingestellt.
Die Badeprozedur dauert letztlich 15-20 Minuten inkl. dem Kleiderwechsel und so suchten wir heute 10 von 13 möglichen Quellen auf und lernen so nebenbei den Ort kennen. Abends wollten wir dann wieder zur Foodhall. Leider war diese geschlossen und so wurde es ein preiswerter Abend beim Chinesen.
Im Folgenden kommen nun zwei Bildergalerien. Die Onsen und separat ein paar Eindrücke vom Tag. Morgen versuchen wir recht früh aufzustehen um noch die restlichen Onsen zu besuchen und spätestens ab 12:00 geht es mit der Kirschblüte zurück nach Nagano.

13.3.2025
Heute ging es dann zurück nach Nagano. Meine einzige Aufgabe bestand darin, die Kirschblüte heil zu überführen. Somit schliefen wir bis 8:00, packten unsere Rucksäcke und gegen 10:00 Uhr verließen wir unsere gemütliche Unterkunft. Wir kommen gerne zurück.

Das schöne an Asien ist es, dass in vielen großen Kaufhäusern auch ein eigener Food Bereich existiert. Hier kann man dann gut und günstig speisen. Wir mussten ca. 60km zurücklegen und dafür hatte ich 3 Stunden eingeplant (kein Scherz, die waren auch nötig). Da wir den Wagen erst gegen 18:00 Uhr abgeben mußten und unser Hotel in Nagano erst gegen 15:00 den Check Inn zulässt, bestand also recht viel Freizeit und die haben wir auch voll genossen. Da ich nicht immer Bier und Speisebilder posten will und ich noch keinen Durchfall (Insiderwitz) hatte, sollte es diesmal auch eine leckere Eisportion sein.

So gegen 15:30 erreichten wir dann wohlbehalten Nagano, lieferten unsere Kirschblüte ab und hatten es dann nicht weit in unser bekanntes Metropolitan Hotel.
Nach dem Einchecken, machten wir uns dann noch auf zu einem in der Nähe gelegenen Einkaufszentrum und besorgten uns etwas für den Abend und natürlich auch eine Kleinigkeit für die morgige Zugfahrt. Heute Abend wollten wir auf dem Zimmer dinieren und der dicke Krethi den hoteleigenen Hausanzug ausprobieren. Naja!

Morgen schlafen wir lange aus, frühstücken ausgiebig und verlassen dann so gegen 12:00 das Hotel. Unser Shinkansen Richtung Tokyo wird pünktlich gegen 12:29 Nagano Station verlassen und Tokio Hauptbahnhof genau um 14:12 erreichen. Wer will, kann ja mal goggeln. Unser Zug heißt Asama 616 und natürlich sitzen wir in der Green Class. So ausgeruht werden wir dann per pedes vom Hauptbahnhof bis zu unserem Hotel im Distrikt Nihombashi laufen und gegen 15:00 Uhr im Sotetsu Fresa Inn Nihombashi Kayabacho einchecken. So ist der Plan und ich bin schon gespannt ob alles so klappt und ich freue mich auf dieses, für uns unbekannte Hotel. Unser alter Favorit liegt nur einen Steinwurf entfernt, war aber bereits vor Monaten bei booking.com ausgebucht. Lassen wir uns überraschen.

14.3.2025
Es sollte natürlich keine Überraschung geben! Um 14:58 checkten wir in unserem Hotel ein. Als wir diesmal in Tokyo Station ankamen, nahmen wir irrtümlich einen anderen Ausgang. Tokyo Station ist riesig und so kann das halt mal passieren. Wir mußten somit einen kleinen Umweg nehmen. Vorbei an einer unterbauten Eisenbahnzuführung. Das heißt oben „ratterte“ eine Bahn und darunter sind wunderschöne Tunnelgewölbe, in denen sich Restaurants befinden. Ich beschreibe dies hier so explizit, da ich ein Pendant in Berlin kenne. Am Bahnhof Friedrichsstraße gibt es etwas ähnliches. Der Unterschied ist nur, dort liegen die Penner an den Unterführungen, es stinkt nach Fäkalien und nach 22:00 Uhr sollte man hier nicht mehr ohne Personenschutz laufen. In Tokyo ist es sauber und bis ca. 24:00 Uhr gibt es hier lecker Essen ohne Einschränkungen. Aber lassen wir das!
Nach etwa 20 Minuten, Dani dampfe schon etwas unter Ihrer Last, erreichten wir unser Hotel und fanden ein recht kleines, aber schnuckeliges und gut aufgeteiltes Zimmer vor.

Danach nutzen wir die frühlingshafte Wetterlage und erkundeten etwas die Stadt.

Am Abend suchten wir „unsere“ kleine Izakaya auf. Diese liegt direkt neben dem Almont Inn (siehe Japan 1+2) und nur wenig weiter entfernt von unserem neuen Hotel. Hier speisen überwiegend nur Japaner und es gibt keine englische Speisekarte und der Wirt versteht recht wenig englisch. Somit ist eine Übersetzungs-App (siehe Empfehlung) dringend angeraten. An diesem Tag war das Lokal recht leer und so fanden wir einen gemütlichen Platz. Ich hatte mir vorgenommen, folgenden Satz bei der Bestellung anzubringen: „wir haben Hunger, überraschen Sie uns“. Ich kann sagen, nach jeweils drei Bierchen und vielen Überraschungen, waren wir für insgesamt ca. 7000 Yen positiv überrascht und völlig abgefüllt.

15.3.2025
An diesem Tag haben wir den Fischmarkt in Tsukiji besucht. Wir finden, dies ist ein Highlight in Tokyo. Wer lecker Fisch und sonstiges Meeresgetier vertilgen will, für den ist dieser Fleck Erde ein wahres Mekka. Der Fischmarkt besteht hierbei aus zumindest zwei verschiedenen Abteilungen. Da sind zuerst einmal dutzende von Geschäfte, Lokale und Markstände, die sich in verschieden Gassen vor den eigentlichen Markthallen angesiedelt haben. Hier bekommt man bereits von Fleisch bis Fisch so manche Leckerei. Hinzu kommen dann noch die diversen Messer- und Souvenirshops. Unser Tipp hierzu lautet, zuerst einmal links liegen lassen und erstmal die Markthallen aufsuchen. Dort bekommt man an den verschiedenen Ständen fangfrischen Thunfisch, Austern oder sonstiges Getier. Am Beispiel vom Thun ein kleiner Leitfaden. Ganz am Ende, sind mehrere Händler, dort werden Thunstücke (ca. 200-300 Gramm) in verschiedenen Qualitäten (siehe Preise) angeboten. Hier ein Stück auswählen und dem Händler anzeigen, dass dies geschnitten (Cutt) werden soll. Alles weitere geschieht dann automatisch. Nun mit der Beute auf die 3.Etage dieses Gebäudes, sich dort einen Platz suchen und genießen. Einen besseren Thunfisch (wenn er etwas teurer war) bekommt man nirgendwo auf der Welt.

Danach ging es zum Shibuja Crossing. Es ist empfehlenswert, sich hier nun etwas Zeit zu nehmen und das Treiben an dieser, meistfotografierten Kreuzung dieser Welt, zu beobachten. In einer Grünphase wechseln hier zwischen 3.000 bis 15.000 Menschen die Straßenseite. Unglaublich, wenn man es nicht selber gesehen hat.

16.03.2025
Unsere letzten Tagen in Japan nutzen wir auch dazu, uns richtig auszuruhen. Wir liegen meist vor 22:00 im Bett und der Wecker geht nicht vor 7:00 in der früh. Heute war der erste so richtige 100% Regentag während unseres Urlaubs. So ausgeruht ging es deshalb auf die Kaufhaustour. Wir bewegten uns größtenteils mittels U-Bahn von einem Kaufhaus zum nächsten. Highlight war hierbei die erste Adresse in Tokyo, sozusagen das Herolds von Asien. Dieser Konsumtempel ist das Mitsukoshi. Hier findet man jegliche Nobelmarke und im Kellergeschoß eine Foodabteilung, deren Besuch sich in jedem Fall lohnt. Wer hier am späten Nachmittag vorbeischaut, kann so manches kulinarische Schnäppchen machen. Wir waren vormittags dort und nach einem Beutezug fanden wir ein ruhiges Plätzchen auf der Dachterrasse.

Morgen werden die Temperaturen fallen, aber es sind 10 Sonnenstunden vorhergesagt. Unser letzter Tag in Tokyo steht bevor.

17.3.2025
Ich hielt es nicht für erwähnenswert, aber da nun Montezumas Rache auch bei Dani zugeschlagen hat, ist es mir eine Randnotiz wert. Selbstverständlich habe ich da Eis von vor ein paar Tagen nicht vertragen und leide nun etwas. Was es bei Dani war, wer weiss das schon. Ihre Nacht war auf jeden Fall etwas unangenehm und heute Morgen hatte ich zwei Frühstücksgutscheine nur für mich. Als Gegenleistung habe ich meiner Frau mehrere Imodium spendiert. Danach ging es dann auf eine gemütlich Erkundungstour durch den Stadtteil Nihombashi. Ich wollte mir noch ein paar Klamotten erwerben. Mein absoluter Favorit sind hierbei die UNIQLO Läden. Die T-Shirts z.B. sind preiswert (1990 Yen) und von herausragender Qualität. Leider sind dort nur Damen und Herrengrößen zwischen S bis XL vorrätig. Wer in kleineren oder größeren Dimensionen unterwegs ist, der kann seine Wunschklamotten dort mit einer Vorlaufzeit von 2-4 Tagen vorbestellen und anprobieren. Leider entfällt damit der 10% Tax Free Faktor und wir hatten hierzu auch keine Zeit. So mußte diesmal eine Alternative her.
Im selben Stadtteil gibt es auch den SAKAZEN Big Size Store oder in der Nähe (Stadtteil Shinjuku) das riesige Isetan Kaufhaus mit einer eigenen Big Size Etage (6 Stock). Wir entschieden uns für das SAKAZEN und ich wurde werde mehr als fündig. In Japan bekommt man als Ausländer fast überall Tax-free (- 10%) angeboten. Voraussetzung ist meistens, daß man seinen Reisepass dabei hat und mehr als 5.500 Yen Umsatz generiert. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, mittels der Visit Japan WEB Anwendung einen QR Code zu beantragen (bei der Einreise) aber erfahrungsgemäß akzeptieren 50% aller Läden diese Möglichkeit nicht und so bleibt als Alternative nur der Reisepass.
Nach unserer kleinen Shoppingeinlage entschieden wir uns, die ca. 2km bis zu unserem Hotel zu Fuß zurückzulegen. Hierbei wählten wir bewußt die kleinen Nebenstraßen und hier erschloß sich uns ein ganz anderes Tokyo. Etwas abseits der Hauptverkehrsadern hat man zeitweise das Gefühl in einer kleinen Gemeinde unterwegs zu sein.

Heute Abend werden wir sicherlich nochmals unsere kleine Izakaja Bar aufsuchen und dann zeitig schlafen gehen. Morgen geht es dann so gegen 9:00 zum Flughafen. Wir werden entweder den Bus vom Tokyo City Air Terminal (1000 Yen, 35 Min.) oder aber von der S-Bahn Station in Nihombashi die A-Linie via Sengakuji (Keikyu Express, ca. 550 Yen und 20 Min.) nehmen. Alternativ geht auch ein Fußmarsch von 20 Minuten bis Tokyo Station und von dort mit der Keikyu Linie zum Flughafen Haneda. Wer will kann natürlich auch ein Taxi mit z.B. der „Taxi Go App“ buchen und ist in 27 Minuten für 10.000 Yen dann ohne großen körperlichen Aufwand am Flughafen. (Wie habe ich das gerade in 1 Minute recherchiert? Klar mit meiner NAVITIME Japan App).

18.3.2025
Ich werfe nun einen Blick in die Glaskugel und schließe diesen Bericht somit vor unserer tatsächlichen Rückreise ab.
Wir werden Morgen so gegen 10:00 Uhr in der ANA Suite Lounge im Terminal 3 letztmalig lecker Sushi essen und dazu Sake oder ein Asahi Bier trinken.
Um 12:35 startet dann unsere 747 mit der Flugnummer LH717 Richtung Frankfurt und wir werden wie immer, bei der Lufthansa „firstlich“ bedient. Gegen 19:00 (dt. Ortszeit) werden wir dann in Frankfurt landen, nochmals im Firstclass Terminal vorbeischauen und eine Ente abgreifen nebst Kalbsschnitzel. Von dort wird man uns dann um 21:20 mit LH88 nach Ddorf transportieren, wo wir um 22:05 eintreffen werden. Wenn dann alles mit dem Gepäck geklappt hat nehmen wir einen Regionalzug zum Hauptbahnhof in Ddorf und übernachten im nahe gelegenen Motel One Düsseldorf Hauptbahnhof. Der Rest ist dann hoffentlich Routine und wir freuen uns dann auf unsere nächste Reise. Im September geht es nach Südkorea. Ob Business oder First ist noch in der Mache. Lassen wir uns überraschen.

Und ja,Kirschblüten haben wir auch in Tokio gesehen 😉

Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 11.1 Hokkaido, Japan, wo alles seinen Anfang nahm

07.04.23 Eigentlich wollten wir diese Reise bereits vor Ausbruch der Pandemie antreten. Da Nippon aber recht früh für Touristen gesperrt wurde, blieb uns nichts anderes übrig als unsere Reise-Sehnsucht in anderen Ländern zu stillen und uns ganz vom Virus des süßen Lebens befallen zu lassen. Sei’s drum, nun sind wir verdorben! Ich möchte nun von dieser Luxusreise berichten, denn -wenn alles klappt- der reine Luxus wird es werden. Los ging es bereits am 6.4. direkt von Aachen aus mit dem ICE zum Flughafen nach Frankfurt und wie es sich gehört, ein kleines Bierchen zur Entspannung muß halt sein.

Gegen ca. 21:30 erreichten wir den Flughafen und von dort waren es dann nur 20 Minuten Fußmarsch bis zu unserem Hotel, dem Park Inn Radisson Blue. Mein kleiner Sancho Panza maulte zwar die ganze Zeit, aber ihr Rucksack ist mit 14kg recht schwer 😰 und es nieselte stetig vor sich hin. Nach 20 Minuten erreichten wir dann glücklich unser Hotel und buchten den Flughafentransfer für den nächsten Morgen um 6:00. Mann 👨 hat ja viel vor! Die Anakonda hat 3 Monate gefastet. Man bin ich hungrig 😋

7.4.
Pünktlich um 5:00 ging der Wecker. Echt jetzt? Nicht doch noch etwas schlafen? Keine Chance, die Arbeit wartet. Der Shuttlebus war pünktlich und um 6:15 stehen wir vor dem First Class Terminal der Lufthansa in Frankfurt. Wenn man vor dem Flughafengebäude steht (Arrival) dann geht es rechts, ca.500 Meter, nicht beschildert zu diesem separaten Terminal.

Ein kleiner Tipp für alle Flugreisenden, Wenn man diesem Weg folgt, dann findet man nach ca. 400 Metern, bei den Taxifahrern die türkische Dönerbude. Leckeres Esser zu zivilen Konditionen, ich merke es mir in jedem Fall.

Das 1st. bereits im Hintergrund erkennbar

Dann stehen wir vor dem Gebäude, recht unspektakulär, aber heiß ersehnt. Der Eingang ist recht unscheinbar, aber auf der ersten Etage beginnt dann der Luxus für Kreti & Pleti. Ich könnte jetzt viele Worte machen – aber viel lieber verweise ich auf folgenden Link, ein Youtuber hat hier sehr passend und ich finde sehr unterhaltsam, unser Erleben in einen kurzen Film gepackt. Ich wünsche viel Vergnügen, es war genauso oder halt ähnlich.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=PsQa_sd0M0w

Unser persönlicher Lufthansa Assistance nahm unser Gepäck entgegen, die Reisepässe wurden zum Zoll gebracht und die Sicherheitskontrolle dauerte 30 Sekunden. Danach wurde uns die Lounge erklärt und nachdem ich die obligatorische Ente entgegengenommen habe, saßen wir beim Frühstück. Selbstredend habe ich für 11:00 das Badezimmer für mich und San….. ihr wißt schon wer, gebucht. Die Ente muß doch schwimmen 🙂 und eine Anakonda braucht halt Wasser.

Unser privates Badezimmer in der Lounge, 1 Std. musste die Ente ausgeführt werden
50% der Reisegruppe
Nur die wichtigen Sachen, nicht Veggieburger oder so 🙂

So haben wir sie Zeit mit süßem Nichtstun verbracht…lecker Frühstück, ein kleines Whisky Testing, 3 verschiedene Schampus und was der Dinge mehr sind. Chef – ich brauche eine Gehaltserhöhung!

Und danach geht es dann irgendwann mit einer Limousine direkt zu unserem 747-8 Jumbo. Die 1st. Class wartet auf uns. Hier eine kleine Menueliste, das erwartet uns an Bord, warum habe ich kein Tupperware bei mir? Selbstredend gibt es hier noch eine Spur mehr und was es hier nicht gibt, ein Wechsel zur First Class Lounge im Hauptgebäude ist jederzeit möglich aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wir sehen es ja bei der Rückreise 🙂

Irgendwann ist dann auch die letzte Minute im Paradies aufgebraucht und es geht zum nächsten Paradies. Einziges Manko, wir waren bei der Abholung in der Lounge zu 4 Personen und so war es nur ein T6 und kein Porsche, der uns zum Flugzeug brachte. An Bord teilten wir uns dann mit 8 Personen und 2 Flugbegleitern die First Class in der 747-8. Ein tolles Produkt, mir gefällt die offene Bauweise besser als das Konzept der kleinen Räume bei anderen Airlines. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich es gar nicht vergleichen kann. Sei’s drum, die Arbeit wartet, die ganzen Leckereien müssen vernichtet werden. Das war so eine Arbeit, man glaubt es kaum 😥

Kurz vor dem Einstieg
die kleine Überraschung
bei einem kleinen Gläschen Champus läßt es sich so schön blöd grinsen 😄
Gute Nacht, flach liegen, auf einer Matratze mit Decke und Federkissen, herrlich

8.4.
So kamen wir gut ausgeschlafen in Tokyo Haneda an. Der Service an Bord, bei der Lufthansa war ausgesprochen gut und fast familiär zu nennen. Ein toller Auftakt. Direkt beim Aussteigen wartete dann eine nette Japanerin auf uns. Der 1st Class Assistance der uns geschwind durch die Einreise leitete, nebenbei unser Gepäck abholte, zum Einchecken an den Inlandsflugschalter der ANA Air brachte, den Kauf einer Telefonkarte regelte und uns zum Schluß noch vor der Warteschlange am Ticketschalter für unsere Japan Train Karten ablud. Hätte ich nicht vorher bereits die Einreiseapp Japan benutzt und ausgefüllt und hätten wir nicht diese nette Unterstützung gehabt, wir wären wohl nicht pünktlich am weiteren Check Inn erschienen. So aber passte alles und der Flug mit der ANA verlief reibungslos. Am Flughafen in Sapporo Chitose angekommen, mussten wir nur unser Gepäck aufnehmen und das Air Terminal Hotel im gleichen Gebäude aufsuchen. Ein Klacks! Glücklich angekommen enterten wir unser Zimmer, bestaunten die tolle Aussicht auf das Flugfeld und bestaunten die japanische Toilette. So eine Popodusche ist nicht jedermanns Sache. Ich muß mich in den nächsten Wochen daran gewöhnen, hier ist das Standard.
Da wir nun soviel Zeit noch hatten, startete unser Alternativplan. Kurz frisch machen und dann mit dem Zug vom Flughafen nach Sapporo Innenstadt (30 Minuten Fahrtzeit), wir wollten noch zum Nijo Fischmarkt. Leider waren wir schon etwas spät, wir konnten noch den Händlern beim Einpacken zusehen, aber für einen ersten Eindruck und ein Glas Lachsroggen reichte es und wir wollen ja am nächsten Tag mit dem Mietwagen nochmals hin. So blieb dann aber genug Zeit, eines der vielen Fischrestaurant hier am Markt direkt aufzusuchen. Leute ich sag euch, ich hatte keine Ahnung, wie gut richtig frischer und hervorragend zubereiteter Fisch schmecken kann. Die Japaner haben es einfach drauf!

auf dem Nijo Fischmarkt Saporro
auch Saporro hat seinen Eifel
Blick von oben, auf Teile der Stadt
ein Blick aus unserem Hotelfenster, das Gate lag uns zu Füßen, zum Glück war hier gegen 23:00 Schluß mit Flugbetrieb

Nach dem Essen ging es zurück und gegen 21:00 waren wir glücklich und müde wieder im Hotel. Morgen geht es dann zum ersten Hotelfrühstück in japanischem Style, danach zur Mietwagenstation (der Linksverkehr ruft) und dann nach Sapporo und weiter in unser Skiressort. Lassen wir uns überraschen.

9.4.
Der Wecker ging wie so oft in solchen Situationen viel zu früh los. Wir hatten gut geschlafen und es hätten ruhig noch 1-2 Stunden mehr sein können. Aber das Frühstück ruft und an der Mietwagenstation sollten wir auch pünktlich erscheinen. So ist das hier in Japan, wer nicht zur rechten Zeit am rechten Ort ist, der hat Pech gehabt, bedeutet die Reservierung ist futsch oder der Mietwagen anderweitig vergeben. Irgendwie sympathisch diese Japaner. Die Jungfrau in mir kommt damit prima aus. Aber zurück zu den wesentlichen Dingen des Lebens. Dem Essen, genauer dem heutigen Frühstück. Wir aßen in einer geräumigen Halle, 95% der Anwesenden offensichtlich Japaner und davon 90% mit Maske bewaffnet. Ich glaube, die haben auch Sex mit Maske! Das Buffet hingegen war herrlich. Wir hatten uns für die Japanische Art entschieden und so schlemmmten wir in den Morgen hinein. Danach hieß es packen und gegen 10:15 checkten wir aus. Die Mietwagenstation war, wie unser Hotel, im Terminal angesiedelt. Keine 5 Minuten nach verlassen der Hotellobby standen wir am Stand unseres Anbieters. Ein kurzer Check ob ich alle benötigten Dokumente besitze und dann hieß es ab, mit dem Shuttlebus zur Hauptstation nach Chitose, das liegt etwa 10 Minuten Fahrtzeit vom Terminal entfernt. Auch dort japanische Professionalität, ich hatte unseren Wagen bei CHECK24 gebucht und die nötigen Unterlagen (deutscher Führerschein und ADAC Übersetzung) parat. Nach einer kurzen Einweisung hatten wir dann einen neuen guten Freund (Honda FIT) für die nächste Woche. Als ich dann losfuhr, machte ich den typischen Fehler. Blinken aber den Scheibenwischer bedienen. Klar – Linksverkehr! Das war es dann aber auch, wir kamen gut in Sapporo an und besuchten den Fischmarkt erneut und auch das kleine Restaurant beehrten wir wieder.

Teile vom Fischmarkt, so geht es einen Häuserblock weiter

Danach machten wir uns auf in die Berge – nach Niseko.
Niseko ist das St. Moritz von Japan. Zum Glück ist hier nun Nebensaison! Ein paar Highlights zu diesem Ort: Er liegt nur auf 1000 Metern, verzeichnet aber ca. 15!!!!Meter Neuschnee jedes Jahr und gilt als der schneereichste Wintersportort der Welt. Der Pulverschnee gilt als der Beste und ist weltberühmt – auch wenn der ein oder andere (mich eingeschlossen) dies bisher nicht wußte. Nach einer problemlosen Fahrt erreichten wir gegen 16:00 Uhr unser Hotel (Chalet Ivy Niseko), erkundeten die Örtlichkeiten, saßen ab 20:00 beim Dinner und danach in unserem privaten Onsen im Hotel. Herrlich

Noch ein Wort zu den Örtlichkeiten. Die Japaner sind da recht exklusiv unterwegs. Bereits im öffentlichen Bereich kann es bisher jede Toilette mit dem Aufnehmen, was in einem drei Sterne Hotel bei uns so Standard ist. Von unseren öffentlichen Klos will ich gar nicht reden. Die stillen Örtchen im Hotel sind aber der Hammer. Hier einmal die Bedienung zu dem Luxusobjekt in unserem Chalet. Selbstredend ist die Klobrille beheizt und es gibt einen Fön, der Wasserstrahl für vorne und hinten ist nach Menge, Stärke und Temperatur zu regulieren und mach ich die Klotüre auf, geht sofort der Deckel hoch. Das das Teil sich selber reinigt versteht sich von selbst. So etwas hätte ich gerne auch für zu Hause.

10.4.
Und täglich grüßt das Murmeltier. 6:00 Wecker, 7:30 Frühstück (hervorragend) und ab 8:30 machten wir uns auf zur nahen Talstation. Wir mußten die gebuchten Skipässe und Ausrüstung abholen. Dies klappte hervorragend und so wartete Dani dann bereits um 9:15 auf Ihren Skilehrer. Ab 10 hatte Sie ihre 3 Stunden Privatunterricht und ich hatte 3 Stunden die Pisten mehr oder weniger für mich allein. Wir sind hier in der letzten Woche der Saison und da ist recht wenig los. Schnee gibt es noch reichlich, weiter unten ist es sulzig, aber bereits wenige Meter oberhalb der ersten Gondelstation lässt es sich recht gut fahren. Leider ist zu dieser Jahreszeit und an diesem Fleckchen von Pulverschnee keine Rede mehr. Aber das wäre sowieso reine Verschwendung bei meinen Fahrkünsten. Trotzdem klappte es prima bei mir und auch Dani erschien um 13:00 Uhr mit einem Lächeln auf den Lippen. Das Verstärkte sich noch beim Essen.

Wir machten dann noch gemeinsam eine Abfahrt und dabei schlug das Wetter um. Es kam Sturm auf und wir schauten, daß wir vom Berg kamen.

Gegen 17:00 war dann alles vorbei! Wir machten uns auf den Weg ins Chalet und gleich gibt es lecker Essen und es heißt frühzeitig Matratzen-Horchdienst. Morgen geht es weiter, Richtung Küste im Norden.
Folgend noch ein paar Impressionen von unserem heutigen Abendessen. Lecker!

11.4.
Ich sag nur Murmeltier!
Verabschieden möchten wir uns mit einer kurzen Impression aus der Lobby des Chalets. Lustig nicht?

Dann ging es Richtung Norden an die Küste bei Otaru. Auf dem Weg dorthin machten wir noch bei einer der Whisky Destillen von Japan einen kurzen Halt. Wir folgten einem Bericht der „Welt“ und haben uns reichlich eingedeckt. Wer will kann ja mal googeln unter „NIKKA WHISKY Japan“. Nachdem die Kreditkarte glühte verließen wir das Anwesen und erreichten recht schnell den Küstenort Otaru. Hier am bekannten Stadtkanal, es landen hier große Kreuzfahrer an, gibt es u.a. eine deutsche Bierbrauerei nebst original Schankraum. Da stehen die Japaner mächtig drauf.

Wir hingegen wollten hier am Meer Sushi essen und suchten nach der „kleinen“ Sushi Bar. Was soll ich sagen, unsere Kleine haben wir gefunden.

Gut gesättigt ging es dann auf den langen Trip Richtung Norden. Immer an der Küstenstraße entlang. Die Bilder von diesem Trip gehen mir nicht aus dem Kopf, grandiose Landschaften, wildes Meer. Wir hätten hier Stunden verbringen können. Leider war der Zeitplan gnadenlos. Ich wollte unser Hotel vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Unser Ziel heißt „The New White House“, ein einfaches Business Hotel in Rumoi

12.4.
Heute haben wir viel erlebt…..
Wir hatten ein leckeres traditionelles japanisches Frühstück mit viel Fisch und Meeresgetier, dann fuhren wir 180km nur Küstenstraße. Neben uns die aufgepeitschte japanische See, endlose Strände, schwarzer Basalt-Sand und Küstenformationen zum Träumen, auf der abgewandten Seite grüne Hügel wie im Auenland und in den Senken noch der Schnee vom letzten Winter.
Zwischendurch kleine verschlafenen Ortschaften im Stiel des wilden Westerns. Dort fanden wir dann kleine kulinarische Süßigkeiten. Wir waren an der nördlichsten Stelle Japans dem Cape Noshappu, Auf der anderen Seite die Insel Sachalin (wo wir schon waren), vorbei an riesigen Gestellen mit getrocknetem Fisch, eine Herde Japanhirsche vis a vis. Unser Hotel, das erste im japanischen Stiel, kein Bett sondern eine Futonmatte. Danach eine weiterer Sushi Bar, nicht so intim, dafür aber noch eine Klasse leckerer. Wir suchten einen Onsen und landeten im örtlichen Schwimmbad, zum Glück hatten die auch einen Whirlpool nebst Sauna. Ein gelungener Tag, der nun mit einem Bier oder zwei langsam ausklingt. Wir waren in Wakanai und schliefen im Hotel Saharin.

13-14.4.
Ein weiteres Murmeltier. Wir hatten ca. 350km vor uns. Das hört sich nicht viel an. Bei einer erlaubten max. Höchstgeschwindigkeit von 70 und durchschnittlich 60 km/h kann das dann etwas dauern, zumal meine Frau regelmäßig irgendwelche Fotos schießen wollte 🙂
Die letzte Nacht im Hotel Saharin, war die erste in einem traditionellen japanischen Hotel. Keine Betten, sondern Futon. Ein sehr kleines Zimmer aber inkl. Bad und mit allem was man so braucht. Geschlafen haben wir dort sehr gut und morgens speisten wir allein in einem großen Saal. Es wurde vieles aufgetischt, ein gelungenes japanisches Frühstück, wie gesagt, man muß Fisch am Morgen lieben.

Danach ging es auf die große Reise. 200KM Küstenstraße, der unendliche Pazifik lag immer in Sichtweite und so manches unvergeßliche Bild nehmen wir für immer mit.

Nach einer 5 stündigen Fahrt braucht man dann aber auch etwas feste Nahrung. Achtung ein Geheimtipp! In Mombetsu GPS 45.462582,141.992105, fanden wir ein unglaubliches Lokal einer Fischereigenossenschaft. Nach dem Essen haben wir ernsthaft überlegt, unser Hotel umzubuchen und hier noch einen Tag vor dem Restaurant zu kampieren. Ich sag nur lecker und preiswert, eine teuflisch gute Mischung! In Japan heißt die Königskrabbe übrigens Schneekrabbe, denn hier kommt sie ursprünglich her und hier in Mombetsu wird sie im Winter gefischt und wir waren da – dieses Ungeziefer muß man halt vernichten 🙂

Danach ging es dann ab in einen weiteren Nationalpark und zu unserem Onsen Hotel. Auf dem Weg haben wir noch ein paar schöne Impressionen genossen und dann waren wir endlich angekommen. Unser Zimmer und das Hotel, traditionell japanisch, die Schuhe blieben in der Empfangshalle. Der Onsen drinnen wie bisher immer recht unspektakulär, hier zählen die inneren Werte wie Wasserqualität und Wassertemperatur. Dafür war der Onsen im Außenbereich recht schön.

An dieser Stelle eine Portion Wissen! Wie in den USA gibt es in Japan die Todesstrafe, die auch angewendet wird. Eine der größte inaktivem Kaldera (einfach ausgedrückt Vulkanschlot) gibt es in Japan und das Wasser dieses Kratersees ist das reinste auf der Welt. Für das Blau dieses Sees gibt es eine eigene Farbdefinition. Die Japaner sind Künstler bei der Zubereitung und Präsentation von Speisen, selbst einfachste Menüs (ihr habt Bilder gesehen) bringen so manchen Koch in D zum Schwitzen.
Apropos Schwitzen, kein Autofahrer in Japan hält sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen, außer das 1% das es überall gibt und hinter denen staut es sich, da die Japaner nicht gerne überholen. Wenn wir gerade bei Verboten sind. Das Tattoo hat in Japan eine lange Tradition – aber trägt man eins, gibt es in vielen Fällen keinen Eintritt zu einem Bad, Sauna oder viel schlimmer einem Onsen. Aus diesem Grund sieht mein Rücken derzeit wie folgt aus. Gute Qualität von Amazon Japan, der Dreck der in D dazu verkauft wird, ist absoluter Mist.

Am Abend genossen wir ein leckeres Dinner und gingen recht früh schlafen. Am nächsten Morgen genossen wir gegen 6:00 in der Früh das einsame Bad im Onsen.

Danach ging es auf Erkundungen. Wir buchten im nahen JR Bahnhof unsere ersten Reservierungen für den Shinkansen, machten eine kleine Wanderung zur besagten Kaldera, nutzen einen Außenonsen an einem See und besuchten den Geist im Berg. Heute Abend werden wir dann nochmals den Onsen im Hotel aufsuchen und Morgen steht die nächste und längste Etappe an. Wir waren im Hotel Parkway in Kawayu / Teshikaga, ein Geheimtipp, ruhiges Hotel, ruhige Umgebung, ein Außenonsen den Weiblein & Männlein gemeinsam nutzen können und vor allen Dingen wenig Chinesen!!

15.4.
Wir standen bereits um 5:00 Uhr auf, um den phantastischen Außenonsen nochmals alleine zu genießen. Wir wollen halt mit unserer Leibesfülle keine zarten Japaner verschrecken, apropos verschrecken, grundsätzlich ist der Onsenbesuch völlig textilfrei, selbst eine Armbanduhr wird nicht gerne gesehen. Also im See mit Badehose, wg. der Fische und so 🙂 und dann im Warmwasserbecken ohne Badehose. Da kann man schon mal ganz schön durcheinander kommen. Aber ich schweife vom Thema ab, wo war ich, ach ja Außenonsen 5:00. Danach waren wir fit und genossen unser fischreiches Frühstück. Gegen 8:00 brachen wir unsere Zelte ab und es ging auf die längste Etappe dieser Reise. 480km lagen vor uns, es sollten eine Fahrtzeit von 8 Stunden werden. Anfangs und zum Schluß begleitete uns wieder der Pazifik, es gab viele schöne Aussichten aufs Meer und die Küstenlandschaft. Dazwischen dann endlich grünes Farmland, im Inneren von Hokkaido kündigt sich der Frühling an, das Vieh steht bereits auf den grünen Weiden und ein Bauernhof, hier heißen sie „Farm“, reiht sich an den Anderen. Auch weiterhin ist das Fahren recht unproblematisch, zeitweise begegnen uns andere Verkehrsteilnehmer im 15 Minuten Takt, es ist wenig los auf Hokkaidos Straßen. Das ändert sich erst, als wir etwa 30 KM vor unserem Etappenziel ankommen. Plötzlich sind die Straßen voll, wir verlassen die Küstenstraße und biegen ab Richtung Berge. Wer schon mal im Höllental an der Mosel war, kann sich nur recht gut den nächsten Abschnitt unserer Fahrt vorstellen. Ein enges Tal erwartet uns, hier ist Onsen Gebiet. Eine heiße Therme reiht sich an die nächste und jede ist Heimat eines großen Hotels in einer engen Schlucht. Unser Kasten liegt ganz am Ende. Ein 4 Sterne Bunker. Recht schnell wird mir klar, hier werden die Chinesen untergebracht und erstmals empfinden wir so etwas wie Enge. Wir haben Glück, in einer Anreisepause betreten wir das Hotel und werden schnell und höflich abgefertigt. Unser Zimmer ist geräumig und wieder im japanischen Stiel. Später wird noch die Schlafstatt von einem unsichtbaren Hotelangestellten hergerichtet. Unser Abendessen ist bereits um 17:45 und der Essensaal war schon recht imposant. Horden von Chinesen, ein riesiges Buffet, Geschlürfe, Geschnatter und Gewusel waren angesagt. Ich glaube, bis auf die Angestellten war kein Japanischer Tourist hier anwesend. Wie sehr wünschte ich mir mein Parkway Hotel zurück! Nach dem Essen gingen wir bereits um 20:00 schlafen und stellten uns den Wecker auf 23:30. Den Onsenbesuch wollten wir möglichst in Ruhe genießen. Das klappte dann auch. In getrennten Bereichen konnten Dani und ich eine wirklich sehr großzügige und schöne Therme ausgiebig und jeweils fast alleine genießen. Ich denke, unser Wecker wird Morgen bereits um 5:00 gehen und wir werden dies nochmals wiederholen.
Unser Hotel:Noboribetsu Manseikaku in Noboribetsu.

Unser Hotelzimmer, später liegen auf dem Boden dann zwei Matratzen mit Federbett

16.-17.4.
Der Winter ist zurück! In Wanakai schneit es und hier vor Ort fällt die Temperatur Richtung null Grad bei Dauerregen. In Noboribetsu betreiben wir Hotelhopping! Für die nächsten zwei Tage habe ich uns einen weiteren Touristenbunker reserviert. Gegen 10:00 checken wir aus und fahren genau 800 Meter zurück in die Stadtmitte. Unser Ziel ist das Hotel Mahoroba. Von außen ein Kasten, im Inneren mehr der Stiel der späten 70er. Das Zimmer aber sehr geräumig und mit allem ausgestattete was man so braucht. Aber die wahren Qualitäten offenbaren sich bekanntlich erst bei genauerem Hinsehen oder sollte ich besser sagen, zur Essenszeit bzw. im Onsen. Das Buffet ist riesig und von hervorragender Qualität, die Anakonda kommt hier richtig in eine Reizüberflutung und der Onsen ist gigantisch groß und alle Wasserqualitäten (Badebecken) werden hier angeboten. So verbringen wir hier zwei geruhsame Tage mit Shopping, Sightseeing und Thermenbesuch. Noch ein Wort zu diesem Ort, Noboribetsu hat etwas 55K Einwohner und ist DER! Onsen-Ort in ganz Japan. Das Mekka der Thermalbader und Nudisten. Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten gibt es hier unzählige qualmende Schlote, sprudelnde Quellen und – soweit ich es richtig behalten habe – 7 verschiedene Wasserqualitäten, die aus dem Boden kommen. Von Salzwasser bis Sulfid ist alles dabei. Die Landschaft erinnert mehr an eine Erde von vor tausenden von Jahren. Zum Glück ist noch recht wenig los, der Tourismus beginnt gerade erst sich wieder zu erholen, so ist es für uns sehr angenehm und die nur 4 Busladungen mit den Menschen aus dem Reich der Mitte, umgehen wir großzügig. Es ist recht entspannt und wir nähern uns dem Ende des ersten Teilabschnittes unserer Reise. Morgen geht es zurück nach Chitose Airport und nach etwa 1700km kann ich hoffentlich den Mietwagen ohne Probleme zurückgeben. Danach geht es erstmal mit dem Zug weiter. Ganz ökologisch oder so. Vielleicht sollte Anna-Lena oder wie heißt unser feministische Außenbeauftragte, diesen Bericht einmal lesen. In Japan konnten wir wenig von Öko erleben. Die Häuser waren wenig gedämmt, die Räume einzeln mit kleinen Ölöfen beheizt, E.Autos verkaufen die Japaner lieber an uns Deutsche, selber wird der Verbrenner bevorzugt. Plastik wird gerne und ausgiebig genutzt, ach ja an einer Stelle sieht man den Wandel aber doch noch. Die wenigen freien Flächen werden großräumig mit Solarflächen zugebaut, in einem Land wo er recht wenig Platz gibt, schon sehr merkwürdig. Etwas anderes fiel uns ebenfalls auf, fast kein Unrat am Straßenrand, dafür werden verlassene Gebäude einfach sich selbst überlassen und verrotten. Aber genug davon, was bleibt sind unsere sehr schönen Erinnerungen an diese faszinierende Insel. Demnächst geht es mit Teil 10.2 weiter.
Hier noch die 10 Regeln, die im japanischen Onsen zu beachten sind:
Beginnen wir aber zuerst mit der Definition eines Onsens. Ein japanischer „Onsen“ im traditionellen Sinne ist ein Bad, das aus einer (oder mehreren) heißen Quellen (hot spring) gespeist wird und unterscheidet sich vom „Sento“ – dem normalen Bad, vergleichbar mit unseren Thermen – dadurch, daß das sehr mineralhaltige Wasser nicht nur zur Entspannung dient, sondern auch die Gesundheit fördert.
Regel Nr.1: Onsen sind keine Spaßbäder, die Geschlechter baden getrennt, Tätowierungen sind mindestens verpönt, keine Badebekleidung
Regel Nr.2: Die Schuhe bleiben am Eingang zurück
Regel Nr.3: Im Onsen sind alle gleich, im öffentlichen Bereich tragen alle einen Baumwollkimono (Yukata) und ein Jäckchen (Haroi)
Regel Nr.4: Vorher gründlich waschen, dies geschieht auf einem 30!!cm niedrigen Sitzhocker. Ich liebe es mittlerweile.
Regel Nr.5: Nichts verschmutzen. Keine Uhren oder Schmuck ins Bad. Kein Badetuch ins Wasser tauchen.
Regel Nr.6: Im Badebereich nur barfuß, keine Latschen
Regel Nr.7: Ohne Tenugui geht es nicht! Das ist ein kleines Badetuch was die „Scham“ bedecken kann oder zum Abtrocknen dient. Während des Bades, trägt man es auf dem Kopf.
Regel Nr.8: Im Onsen ist für alles gesorgt. Gute Pflegeprodukte, Einweg-Bürsten und Wattestäbchen gehören zum Inventar jedes Onsen.
Regel Nr.9: Nach dem Bad folgt die Ruhe! Ein Ruhebereich ist immer angeschlossen.
Regel Nr.10: Meine Regel, entschlacken macht sehr hungrig.

Autor mit typischer Onsenkleidung, der wahre Japaner geht so auch zum Essen oder kurz mal über die Straße in den Supermarkt! Kein Scherz!
Ehefrau & Schwiegermutter

Hier endet Teil 10.1, weiter geht es demnächst unter 10.2

Singapur läßt uns nicht los – zur Entspannung Bin Tan (11.11.-02.12.2024)

Wichtige und einschneidende Änderungen in meinem Berufsleben kündigen sich an. Vieles wird sich in einigen Monaten ändern. Die nächsten Reisen sind eine Belohnung für geleistetes – und vielleicht auch – die letzten, die wir machen können. Die Zukunft ist halt nebulös. Bevor ich aber nun in den esoterischen Bereich abgleite, widmen wir uns lieber den angenehmen Seiten des Lebens und diese Reise, das kann ich schon versprechen, wird eine ganz besondere sein.

Es geht mit einem A380 der Singapur Air 13 Stunden von Frankfurt in die Stadt der Löwen. Wir hatten das Glück zwei Plätze bei einem der angeblich besten First Class Anbieter ergattern zu können. Singapur Air ist mit 5 Sternen geratet und das Produkt „the room“ verspricht einen besonderen Luxus. Mal sehen was Krethi & Plethi dazu berichten werden.

Bevor es aber so richtig losgehen kann, stand eine etwas kompliziertere Anreise aus dem Programm. Ausgerechnet am 11.11. machten wir uns gegen 13:30 auf Richtung Düsseldorf. Eigentlich rechneten wir mit Verspätungen und vielen Jecken auf diesem Bahntrip, aber alles klappte prima und die Jecken waren bestimmt schon alle versammelt in der City. So erreichten wir überaus pünktlich den Flughafen und konnten deutlich vor 18:00 den Late Night Check-In der Lufthansa nutzen. Krethi hat halt eine Senator Karte, sonst hätten wir warten müssen!

So kam es dann, dass wir gemütlich und mehr als just in time die ca. 1,5km vom Flughafen zu unserer Spezialunterkunft zu Fuß zurücklegen konnten. Wir hatten bei Booking.com eine ganz besondere Unterkunft ausfindig gemacht und legen diesen Geheimtipp gerne der geneigten Leserschaft als Alternative vor. Die Rede ist vom Messe-Zimmer TuS-Treff, Eckenerstr. 49, 40468 Ddorf. Ein Vereinsheim mit tollen Upgrade Zimmern, einer herrlichen Speisekarte (Schnitzel aus der Pfanne) und naja, Altbier. So speisten wir hervorragend, tranken das ein oder andere Alt, wurden aufs Haus eingeladen und letztlich schliefen wir hervorragend.

Gegen 3:30 in der Früh ging dann heute (12.) der Wecker und nach mehr als 7 Stunden Schlaf und einer herrlich erfrischenden Dusche war der morgendliche 15 minütige Fußmarsch eine Wohltat. Was steht nun heute auf dem Programm? Nun, da wir so einen recht preiswerten Flug ergattern konnte, der normalerweise zwischen 6.000-11.000€ zu Buche schlägt, wohlgemerkt pro Person, muß das wohl auch einen Haken haben. Nun, wer ungern fliegt, dem stimme ich vorbehaltlos zu. Wir fliegen:

DUS-FRA, LH073, 6:25-7:20, eco class

FRA-HEL (Helsinki), LH848, 10:10-13:40, eco class

HEL-FRA, LH851, 17:55-19:45, business class

FRA-SIN (Singapur), SQ325, 21:40-17:00 +1, first class

Schon etwas schräg, aber wir hoffen, der Aufwand rechtfertigt das anstehende Flug-Erlebnis in der Suite – und ich muß zugeben, als Senator ist das drumherum schon recht angenehm und selbst öde Flughäfen werden dann recht angenehm.

Unseren ersten Trip haben wir nun bereits hinter uns und so ganz nebenbei haben wir Wolfgang O., einen Bekannten und Ehemann einer Kollegin in Düsseldorf vor der Senator Lounge getroffen. Nach einem leckeren gemeinsamen Frühstück trennten sich dann unsere Wege, er mußte nach Mailand zum Arbeiten, wir nach Frankfurt zum zweiten Frühstück! Nur ganz kurz, toller Flug, viel Platz auf A26 (Notsitz) und leckere Weißwürste in der überfüllten SEN Lounge in Ffurt. So in einem Eckchen haben wir dann doch noch ein ruhiges Plätzchen gefunden. Meine Frau daddelt und ich muß schreiben :-).

Es ist nun bereits Donnerstagabend und die ersten Tage sind wie im Flug vergangen. So komme ich erst jetzt dazu, die Erlebnisse der letzen Zeit hier aufzuschreiben. Am 12.11. sind wir dann pünktlich von Frankfurt nach Helsinki geflogen. Auch hier hatten wir wieder Glück und saßen als Eco Kunden recht komfortabel am mittleren Notausgang. Klar hatte ich dass aufgrund unseres SEN vorher reserviert, aber da ich mich nicht so gut mit den einzelnen Flugzeugtypen und der jeweiligen Bestuhlung auskenne, ist es doch immer wieder eine Überraschung für mich. So kamen wir ohne nennenswerte Verspätung in Helsinki an und nahmen unser Gepäck entgegen. Ein kurzer Blick auf die Abflugtafel und wir wußten, dass es noch mindestens 1 Stunde dauert, bis wir erneut einchecken können. So hatten wir genügend Zeit, und genossen in der Abflughalle einen überteuerten Kaffee nebst Orangensaft für saftige 10 Öcken.
Helsinki ist ein kleiner übersichtlicher Flughafen, aber dafür hat er ordentlich was an Essständen zu bieten. Es liegt wahrscheinlich an der Menge der hauptsächlich asiatischen Touristen die hier kübelweise angelandet werden. Wir fragen uns, was suchen die ganzen Asiaten hier in Finnland? Gibt es hier den goldenen Elch zu besichtigen? Fragen über Fragen auf die wir leider keine Antwort fanden. Aber so verging die Zeit für uns wie im Flug und nach genau einer Stunde standen wir vor dem First Class Check-In Schalter und wurden unser Gepäck los. Ab jetzt konnte und würde nichts mehr passieren, was diese Reise verhindern könnte. Nun liegt alles in der Verantwortung der Lufthansa. Wir sind auf dem Weg, unser 2. Teilstück hat begonnen.
Bis zum Start haben wir noch gut 2 Stunden Zeit und so suchten wir die hiesige Aspire Vertragslounge der Lufthansa auf. Aus älteren Berichten von Amsterdam ist dem geneigten Leser vielleicht noch bekannt, dass wir von der dortigen Lounge dieses Anbieters, keine gute Meinung haben. So waren wir hier doch recht angenehm überrascht. Es gab leckere regionale Salate und es muß ja nicht immer etwas alkoholisches sein.

Wir konnten es dann aber doch nicht erwarten und waren froh als das Boarding begann. Diesmal reisen wir Business und saßen ganz vorne. Kaum war das Boarding beendet, gab es bereits den ersten guten Sekt eines deutschen Winzers und die besten Rindsrouladen die ich seit längerem gegessen habe.

Kompliment Lufthansa, so kann es weitergehen. Als wir dann pünktlich in Frankfurt landeten, gab es gleich zwei Überraschungen. Erstens hatte der Pilot die 20 minütige Verspätung aufgeholt und zweitens erwartete uns ein First Class Service direkt am Gate. Da wir ja eigentlich in der ersten Klasse mit Singapur Air unterwegs sind, versteht es sich für diese 5 Sterne Airline auch, dass sie ihre Gäste entsprechend bedient und umsorgt. Da kann sich die Lufthansa etwas von abschneiden, aber sie ist halt nur mit 4 Sternen bewertet.
Wir kamen also aus dem Flugzeug und wurden von einer netten Angestellten in Empfang genommen und sicher durch den Flughafen und die Ausreiseprozeduren geleitet. Zum Schluß brachte uns die Dame noch zur Senator Lounge, Singapur Air betreibt in Frankfurt keine eigene Lounge, und teilte uns auch mit, wann sie uns abholen und zum Gate bringen würde.

So konnte sich Dani nun in Ruhe umziehen und frisch machen und ich mir noch zwei leckere Spritz an der Bar gönnen. Danach ging es zum Gate und über den oberen Zubringer direkt ins Oberdeck des A380. Wir wurden freundlich in Empfang genommen und ab jetzt fühlten sich Krethi & Plethi doch etwas überfordert.
Die First Class füllt das gesamte Oberdeck aus und ist reserviert für sage und schreibe 6 Personen. Diese werden von 3 Flugbegleitern ab dem Betreten rund um die Uhr für 12 Stunden umsorgt.
Die Getränkekarte war zwar nicht so endlos wie bei der Lufthansa, dafür aber recht exklusive:
Auszug:
*Krug Grande Cuvee, Champagne
*2007 Charles Heidsieck Blanc des Millenaires
*2009 Taittinger Comtes des Champagne Brut Rose

Oder doch lieber z.B. einen 2005 Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande, Pauillac, Bordeaux?

Keine Frage, all dies und noch etwas mehr haben wir ausgiebig getestet. Das Essen sollte schließlich schwimmen!

Die Speisekare überfordert, wenn man nicht vorher „Book the Cook“ geordert hat und wie wir bereits vorher die Hauptgänge ausgewählt hatten.
Ich nahmen:
*Braised Pork Cheeks with Caraway Jus
*Einen Lammrücken, ich war noch hungrig!
*Thai Beef Noodle Soup (zum Frühstück)
Dani:
*Braised Beef Cheek
*Thai Beef Noodle Soup

Zur Vorspeise gab es dann noch sehe leckere Satespieße a la Singapur und 50 Gramm Osetra Caviar und zum Nachtisch Käse, Schokoladiges und Desserträume und Obstvariationen. Ich gebe es ja zu, eigentlich hätte ich mir all das schenken können, wenn man bedenkt, was ich mir so innerhalb der letzten 24 Stunden an Kalorien zugeführt hatte, aber sind wir mal ehrlich, ein „Krethi“ kann hier einfach nicht nein sagen, manchmal muß es halt die Anakonda sein! Ich gebe es zu, ich habe mir dann auch noch einen zweiten Hauptgang geordert und einen leckeren Lammrücken verspeist.

Ta – ta, nun zum eigentlichen Highlight. The Suite, ein fürstliches Platzangebot, ein Doppelbett mit allem Schnick und Schnack und ein Badezimmer, das größer ist, als in mancher Altbauwohnung.

Das war bisher unser bester Flug, ganz klar, die überaus freundliche Bedingung setzte hier noch die Schaumkrone auf. Meine Frau mußte man förmlich aus der Kabine tragen, Sie wollte diese bei Ankunft des Flugzeuges in Singapur überhaupt nicht verlassen. Aber in der Gewissheit, dass noch ein Rückflug auf dem Programm steht, ging es schließlich doch.

Nach der Landung, machten wir dann einen kleinen Fehler. Eigentlich wollten wir noch in die First Class Lounge aber in der Hektik waren wir schneller durch die Einreise durch als wir schauen konnten und so gab es leider keinen Weg zurück. Auf diese Lounge müssen wir somit noch bis zur Ausreise warten. Was ich hier nun mit einem paar Sätzen beschrieben habe ist übrigens echt super. Bereits max. 3 Tage vor dem Abflug konnte ich in der „MyICA App“ unsere Einreise ankündigen und mit dem Reisepass verknüpfen. Die Einreiseprozedur bestand dann nur noch darin, an einem Automaten den Reisepass zu scannen und innerhalb von 1 Minute hatte ich mein Visum auf dem Handy und konnte passieren. Das war die Einreise nach SIN. In der Ankunftshalle habe ich mir dann noch am GAA der ICBC Bank mit meiner Sparkassenkarte (ohne extra Gebühren) Bargeld besorgt und gleich in der Nähe an einem Tourischalter 2 SIM Karten für insgesamt 36SG$ gekauft. Schnell die Karten im Handy gewechselt und nach 2 Minuten waren wir online. Eigentlich hätte ich nun mit der „Grab App“ direkt ein Taxi ordern können, da ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht angemeldet war, sind wir dann zum nächsten Taxistand und haben für 35SG$ ein Taxi zur Orchard Road geordert (mit Grab hätte es ca. 25 gekostet).

Das letzte Highlight für diesen Tag erfolgte dann bei Ankunft in unserem Hotel.
Das JEN Singapore Orchardgateway by Shangri-La besticht mit einen tollen Pool und einem fantastischen Blick auf die Stadt. Wir haben für die nächsten 5 Tage ein Club Zimmer mit Panorama Blick und Nutzung der Clubräume (besonderes Frühstück, Dinner und Getränkepaket) gebucht. Wir waren (super) zufrieden.

13.-18.11.

Eigentlich ist es nicht mehr nötig für die MRT (U-Bahn) sich eine EZ-Link Karte zu besorgen. Es funktioniert als Einzelticket auch mit der Master- oder Visa Karte. Aber man muss halt sparen wo es geht und ich finde, diese EZ-Link ist einfach praktischer da schnell aufgeladen (Automaten MRT Station) und auch im Bus benutzbar. Die EZ-Link besorgten wir uns in einer MRT Station, es geht auch in jedem 7 Eleven Laden. So machen wir nun die Stadt unsicher, testen das örtliche Speiseangebot und erholen uns einfach prächtig.

18.11.
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Die letzten Tage haben wir es uns richtig gut gehen lassen. Nicht dass wir das nicht immer im Urlaub so handhaben, aber diesmal war es noch ein wenig mehr. Diese Stadt verleitet einfach dazu Geld auszugeben bzw. irgendetwas zu genießen.
Deshalb noch ein paar Impressionen aus dieser Stadt.

Am Sonntag haben wir dann eine Kollegin und Freundin hier in Downtown getroffen und waren mit Ihr und Ihrem Mann lecker in einen Food Center in der Nähe der Newton Station essen (Newton Food Hacker – auch bekannt aus dem Film „Crazy Rich Asians“). Lohnt sich! Wer also mal hier ist, auf der roten Linie bis Station Newton fahren und dann der Ausschilderung „Food Center“ folgen. Garantiert kein Touri-Nepp und auch bei schlechtem Wetter perfekt geeignet, da der Weg dorthin vollständig überdacht ist. Uns hat’s geschmeckt.

Noch ein kleiner Tip zur SIM Karte. Es gibt normal immer 2 grundsätzliche Optionen. Reine Datenkarten ohne Telefonfunktion oder normale Karten mit dem vollen Umfang, wie wir es kennen. Ich ziehe die Vollversion vor, da ich gerne auch jemanden anrufen möchte. Meine Wahl und Empfehlung sind die „Singtel“ Karten. Hier muß es nicht die 5G Variante sein. 4G mit 100GB für 18 SGD reichen völlig aus. Hier sind dann auch noch 3 GB Roaming Daten für Australien, Indonesien, Malaysia und Thailand enthalten. Somit brauchen wir für Bintan keine separate SIM. Wie praktisch!

Am 18. steht nun der erste Wechsel an. Wir verlassen so gegen 10:30 unser schönes JEN Singapore Orchardgateway by Shangri-La und machen uns auf nach Indonesien. Genauer, wir reisen auf die Nachbarinsel BinTan. Diese Insel soll mit Bali vergleichbar sein, nur halt weniger Touris aus aller Welt und vor allen Dingen keine Kiwis und Ausis, dafür mehr Singis 🙂
Kurz ums es, es sollte etwas ruhiger sein. Wir werden es bald überprüfen können. Wichtig ist, wir reisen aus und für Bintan benötigt man ein Visum. Dies geht bei Anreise aus SIN ganz einfach schon von zuhause als e-Visa (https://evisa.imigrasi.go.id) oder direkt bei Einreise. Wenn man es bei der Einreise macht, ist es wichtig jeweils 500.000 IDR in Cash dabei zu haben. Es geht nur in Landeswährung nicht mit USD, nicht mit SGD und nein auch nicht mit Euros. No Cash IDR – go back!
Die indonesischen Rupies (IDR) besorgt man sich am besten direkt in SIN. Hier gibt es fast an jeder Straßenecke Wechselstuben und der Umtausch in IDR oder Malaysische Rubia ist zu sehr fairen Kursen möglich. Unser Hotel auf Bintan empfahl uns den Umtausch bereits in SIN!

Wie kommt man nun auf diese Insel? Exemplarisch unsere Anreise. Mit der roten U-Bahn Linie zur Station Newton. Dort auf die blaue Linie nach Bugis und in der Bugis Station die grüne Linie mit Ziel Tanah Merah wählen. Die Station Tanah Merah verlassen und zu den bestens ausgeschilderten Bushaltestellen gehen. Ab Tanah Merat Station verehren die Linien 35 & 35M zum TMFT ( Tanah Merah Ferry Terminal). Das sind 3 Haltestellen und die Busse fahren ca. alle 20 Minuten. Die ganze Strecke ist locker in max. einer Stunde zu schaffen. Wichtig: TMFT ist wie ein Flughafen, es gibt eine Ausreisekontrolle und man sollte 2 Stunden vor Abfahrt da sein. Bei einer möglichen Rückreise von Bintan nach SIN sollte man den Busfahrer fragen, ab er die Tanah Merah Station anfährt. Nicht jeder 2. Bus der Linie 35 fährt bis dorthin.

Wir schleppen übrigens nicht unser ganzes Gepäck mit nach Bintan. Da wir die 3. Woche wieder in SIN verbringen, hatten wir zwei Optionen. Entweder unsere Rucksäcke im JEN deponieren oder aber bereits in unser neues Hotel schaffen. Klar wir haben uns für die zweite Option entschieden. Das war übrigens kein Problem, einfach an der Rezeption fragen. Die Hotels in SIN sind zwar recht teuer, dafür ist der Service aber meistens auch sehr gut.

18.11
Es klappte alles wie beschrieben. Dank des gebuchten Emerald Service, so nennt die Fährgesellschaft ihre Business Klasse, klappte das Einchecken wie am Schnürchen. Am TMFT Schalter waren wir die ersten und nach kurzer Wartezeit konnten wir bereits beim Gepäckschalter unsere kleinen Koffer abgeben. Die Ausreise verlief unspektakulär und nach insgesamt 10 Minuten waren wir bereits ausgereist und saßen entspannt in der Emerald Lounge bei einem Saft nebst Keksen. Ca. 10 Minuten vor unserer Abfahrt traf dann die Fähre aus Bintan kommend ein und pünktlich gegen 14:00 Uhr, begann das Einchecken. Da wir insgesamt recht wenige Fahrgäste waren, legten wir dann gegen 14:15 ab. Ich hatte bei unserer Emerald Buchung auch eine HappyHour Option gewählt und so erlebten wir die ruhige überfahrt mit jeweils 2 Büchsen Tiger Bier recht entspannt und kurzweilig.

Nach genau 70 Minuten Überfahrt, verließen wir dann als erste das Boot und dank bereits erfolgter Visa Formalitäten dauerte es gefühlte 15 Minuten bis wir in unserem Zubringerbus für unser Hotel saßen. Zurückblickend kann ich somit sagen, dass es zumindest eine Überlegung wert ist, bei einem längeren Aufenthalt in SIN, über ein paar Tage Bintan nachzudenken. Der Wechsel auf diese Insel ist problemlos und schnell machbar.

Unsere Hotel, das Nirwana Resort Hotel, gehört zum Nirwana Garden und ist eine kleine Welt für sich.

Das Gelände ist riesig, derzeit fast touristenleer und gliedert sich in verschiedene Übernachtungsklassen. Wir haben für unsere Zeit zwischen dem 18.-24. Nov. eine mittlere Preisklasse inkl. Frühstück gewählt. Dies ist empfehlenswert für all diejenigen, die diesem goldenen Käfig zumindest zeitweise entfliehen wollen. Das Resort richtet sich vor allen Dingen an Touris aus Singapur. Es ist eine heile Welt, ohne Stress, mit überaus freundlichen Angestellten, top organisiert und sauber. So wie es der gestreßte Gast aus Singapur halt erwartet. Das ganze hat natürlich seinen Preis. Ein Abendessen (reichlich und lecker) ist ohne Alkohol, nicht unter 90€ (für zwei) zu bekommen. Deshalb waren wir froh, dass ich bereits zeitig einen Vermieter für Roller auf dieser Insel ausfindig gemacht hatten. So erhielten wir dann am 19. morgens bereits unseren Scooter und damit die Möglichkeit, mehr als nur diese heile Welt zu erkunden.

Die Fahrt aus dem Resort dauert gefühlt ewig. Unser kleiner Roller trägt uns bis zum 2. Kontrollgate, das sind exakt 14,5 Kilometer. Danach beginnt eine andere Welt. Die Straßen werden belebter, am Rand liegt auch mal etwas Müll und die Häuser und Verkaufsstände am Straßenrand entsprechen mehr dem Standard der 2.-3. Welt. Was aber bleibt, ist die Freundlichkeit, die uns allenthalben entgegenschlägt. So erkunden wir mit unserem Scooter die Insel, werden bei den regelmäßig vorkommenden Regenschauern mal weniger, viel öfter aber mehr als nur ein wenig nass. Bereits am 19. haben wir in der Nähe des 2. Kontrollgates unsere Lieblings Esshalle gefunden. Hier bieten, in einer großen „Scheune“, verschiedene Familien Ihre Speisen an und für insgesamt 6-12€ ist die Qualität nicht schlechter als im Hotel und sehr lecker! Ich behaupte sogar, es ist wesentlich frischer. Somit hat sich unsere Scooter Leihgebühr (5T, 135SGD) bereits nach 2 Tagen mehr als amortisiert. Übrigens, eine Tankfüllung, das ist dann eine 1,5 Liter PET Flasche, kostet hier 20000 Rupien, das sind 1,20€ und das reicht für einen ganzen Tag.

An dieser Stelle muß ich unbedingt ein wenig Werbung für Mr. Umun machen. Unter Facebook findet man ihn mit Suche unter:“Rent bike Scooter in Bintan“. Wer WhatsApp nutzt kann es auch direkt mit folgender Nummer versuchen: +65 85265999817
Mr. Umun ist Reiseführer, vermittelt Fahrgelegenheiten und organisiert Touren und nebenbei vermietet er Scooter. Unsere Freunden Britta Schr.. & Uwe konnten wir bereits von seinem fairen Angebot überzeugen.

Rückblickend war der Ausflug nach Bintan eine gute Entscheidung. Die Herren aus Singapur waren recht clever, ca. 1/4 dieser Insel vom indonesischen Staat für insgesamt 100 Jahre zu pachten. Dieses 1/4 ist dann hauptsächlich der Teil, der dem Stadtstaat gegenüber liegt, mit seinen wunderschönen Stränden und der parkähnlichen Botanik. Hinzu kommt noch recht viel unberührtes Land mit seinen Echsen- und Affenpopulationen. Dazu dann jede Menge mäandernder Flussläufe mit den typischen Mangrovenwäldern und den berühmten Glühwürmchen. Letztere haben wir nicht gesehen, den Mangroven sind wir auf unserer Scooter-Tour nur einmal recht nahe gekommen und schon war meine Frau mehr als angeknabbert. Moskitos und so, Ihr versteht? Das haben wir uns dann geschenkt. Unser Fokus lag da mehr auf recht lange schlafen, lecker Frühstück, dann 1-2 Stunden zum Pool und danach ab mit dem Roller in die Freiheit.
Leider zeigt sich hier auch das Alter des Schreiberlings. Früher waren tausende von KM kein Problem für ihn. Heutzutage, schmerzte nach ca. 40 KM bereits der Popo und wie es der Zufall wollte, standen wir dann meistens vor unserer Lieblings Food Hall. Es war auch einfach zu genial lecker dort!
So vergingen die Tage mit den 3 großen „sch“ recht schnell (schlafen, schwimmen, schlemmen) und wir fanden uns dann am Sonntag gegen 11:45 bereits wieder an Bord unserer Fähre Richtung Singapur. Schön war es hier und folgend noch ein paar Impressionen

24.11. Singapur
Die Einreise war aufgrund der bereits oben erwähnten App ein Klacks und in sage und schreibe 5 Minuten erledigt. Bintan ist somit wirklich bereits bei 1-2 Tagen Aufenthalt weder ein Belastung noch ein riesiger Aufwand, sondern schon fast ein Muss, wenn der geneigte Weltenbummler bereits viel von Singapur gesehen hat.
Aber vergangenes ist Vergangen und Neues, gilt es nun noch zu entdecken. Hört sich vielversprechend an und das ist es zum Teil auch. Zuerst einmal suchten wir unser neues Hotel auf und das ist dann wirklich eine Alternative für preisbewusste Reisende. Das Hotel Farber

liegt verkehrsgünstig an der Circle Line, ist hipp eingerichtet, verfügt über einen schönen Dachpool, bietet ein recht gutes Frühstück, das Bett ist prima und Dusche und WC sind top. Wo liegt der Haken? Nun das Zimmer ist recht klein und es bedurfte schon etwas Zeit, bis wir unsere Sachen untergebracht hatten. Dafür wurden wir mit einem futuristischen Ausblick belohnt.

Blick aus unserem Hotelzimmer

Der Sonntag und Montag waren dann Hawker Tage. Ich liebe diese „Fresshallen“ und wenn dann zwischendurch etwas fotogenes vor die Linsen von Daniela gekommen ist, so findet man es in Auszügen nun hier.

Ankündigung
26.11.
Wenn wir schon mit einer der besten Airlines um die Welt jetten, so soll es auf dieser Reise auch zumindest eine außergewöhnliche Übernachtung geben. Wir haben uns diesmal für ein Hotel entschieden, dass mehr der klassischen Generation zugeordnet werden kann. Es ist das beste 5* Hotel Singapurs und in 2023 das 17. beste Hotel weltweit. Wir reden hier nicht von Marina Sands Bay, wir reden von einem richtigen klassischen Hotel mit Stil und Namen. Etwas, wo ein Krethi und sein Plethi nun einmal hingehören. Am 26. schnappe ich mir meine Badehose, ein paar Toilettenartikel, ich will nicht Unterhose und Socken sagen, und dann ziehen wir für einen Tag um. Unser bewährtes Zimmer bleibt, wenn dem Krethi es zuviel wird, dann flüchtet er lieber. Sein Plethi säuselte etwas von Champagner und Badewanne, wie grauslich.

26-27.11.
Was kann Luxus schön sein! Ganz ehrlich im Vorhinein haben wir so manchen Augenblick diskutiert, ob dass denn überhaupt nötig ist, wir uns das leisten sollten und wo hier der Mehrwert liegt. Dani war hierbei immer der Befürworter und ich mehr der Pessimist. Letztlich wisst ihr nun, wer sich durchgesetzt hat und rückblickend muß ich sagen, es hat sich gelohnt. Wenn wir jemals nochmals soviel Geld in die Hand nehmen sollten und vor der Entscheidung stehen würden, ob es nun das Marina Bay Sands oder das Raffles wird, so hat dieser Aufenthalt dazu geführt, dass zumindest wir wissen, welche Wahl zu treffen wäre.
Nun liegen diese 24 Stunden Aufenthalt bereits etwas hinter mir, doch der Flair dieses Hotels schwingt immer noch in mir nach.
Standesgemäß reisten wir mit dem normalen Linienbus an. Von der Bushaltestelle waren es nur wenige Meter bis zur Einfahrt des Hotels mit seinem weißen Kiesweg und dem wartenden Limousinenservice. Am Eingang warte bereits der weltbekannte livrierte Sikh-Pförtner, selbstverständlich nur auf uns. Er nahm Dani den Koffer ab und geleitet uns in die Empfangshalle. Das waren genau 5 Meter! Danach übernahm ein normal gekleideter Pförtner die Aufgabe und nach weiteren 5-10 Metern wurden wir einer „Hausdame“, heute sagt man glaube ich, „Junior Accounten Manager(in)“ dazu, anvertraut. Diese junge Dame geleitete uns durch den öffentlichen Teil des Hotels, vorbei an den vielen gewöhnlichen Tagesgästen, die hier nur zum Afternoon Tea oder zum Cocktail schlürfen verweilen und für unsereins nur als Staffage dienen. In diesem Moment fühlte ich mich wie der Duke vom Mühlenbach, nur leider hatte der Duke seine standesgemäße Kleidung vergessen und so schlurfte ich halt so hinterher. Nachdem der Checkin recht schnell erledigt war und meine Platin Sparkassen Karte heftig zu rauchen angefangen hatte, wurden wir in den ersten Stock zu unserer Suite gebracht. Es erwarte uns ein unglaublich geschmackvoll eingerichteter Raum, eine voll ausgestattete und bezahlte Minibar, nebst Pralinen und sonstigen Leckereien. Auf unserem Balkon richten andere ihr Studentenapartment ein und im Hof schaute die Bagage ehrfürchtig zu den neuen Hotelgästen herauf. Nachdem die Hausdame, ähm, ich meine natürlich Junior Accounten Agency, uns die Räumlichkeiten näher erklärt hatte, orderte Dani bereits 2 Singapur Sling für uns. Wir hatten schließlich wenig Zeit und davon nichts zu verlieren. Bis 23:00 freuten wir uns einen Wolf, erkundeten etwas das Hotel, nutzen ausgiebig die vorhandenen Annehmlichkeiten und schiefen dann friedlich ein. Keine Frage, Dani orderte natürlich ein Buchweizenkissen für ihr edles Haupt, die Duchess vom Mühlenbach kann doch nicht auf einem normalen herrlichen Federkissen schlafen.
Am nächsten Morgen nutzen wir noch sehr ausgiebig das hervorragende Frühstück und gegen 12:00 setzte dann schlagartig die Verwandlung ein. Plötzlich waren wir wieder der Krethi und sein Plethi und saßen um eine Erfahrung reicher in der selben Buslinie, nur dass diese uns zurück in unser lauschiges, kleines Hotelnest brachte.

Anfang der Woche dachte ich noch, „wir haben ja noch ewig Zeit“. Nun schreiben wir den 30.11., hier ist es genau 19:00 Uhr und wir haben gerade unsere Habseligkeiten zusammengepackt. Was soll ich sagen, die letzten Tagen sind dann doch wie im Flug vergangen. Nicht, das wir so außergewöhnliche Trips unternommen hätten. Nein, die letzten Tage bestanden mehr aus folgenden Ablauf, der sich in schöner Regelmäßigkeit wiederholte. 7:00 Wecker und Schwimmen im Pool – 9:00 Frühstück und Beobachtung der Mitmenschen. Ab 10:30 nutzen wir dann ausgiebig den Bus oder die MRT und reisten von links nach rechts. Hauptsächlich auf der Suche nach einer landestypischen Leckerei, einem außergewöhnlichen Photomotiv oder sonst einem Schnäppchen, dass hier an jeder Straßenecke einem auflauert. Singapur ist da echt anstrengend. Shopping oder Eating! Um diese beiden Grundbedürfnisse dreht sich hier alles und wenn man nicht aufpasst, springt dieser spezielle Singapur Virus einen ganz schnell an.
Im folgenden noch ein paar Impressionen von den letzten Tagen. Besonders gerne haben wir die Buslinie 57 vor unserer Haustüre genommen. Im durchklimatisierten Bus dann 2 Haltestellen für 0,11 SGD zurückgelegt und an der Haltestelle (MRT Harbourfront) das von dort fußläufig in 1-2 Minuten erreichbare Food Center inkl. angegliederter Mall aufgesucht. Hier gibt es einen Supermarkt, der ein ganz tolles Konzept verfolgt. Alles aus der Foodabteilung kann dort auch zubereitet und verspeist werden. So hatten wir gestern ein ganz tolles Austernbuffet, Steak mit Fritten und heute endlich ein Hamburger nebst Gambas für die Dani.

Folgend ein paar Impressionen aus den letzten Tagen.

Gleich geht es nochmals kurz raus die Füße vertreten und ein letztes Bierchen in unserem Supermarkt zu uns nehmen.
Morgen geht dann gegen 6:00 der Wecker. Um 7:00 buche ich mit der Grab App ein „Uber“ Taxi zum Flughafen und das bringt uns dann hoffentlich genau zum Terminal 3. Wenn alles wie geplant läuft, erwartet uns dort direkt am Taxistand der Butlerdienst von Singapur Airways und geleitet uns „smooth“ durch die Ausreiseprozedur. Ich hoffe, ab 8:30 sitzen wir spätestens in „The Room“ der speziellen und hoch ausgezeichneten 1st. Class Lounge. Mal sehen ob die Deppen es diesmal schaffen und wir nicht wieder (Einreise) nur auf dem Teppich kampieren können.
Wen es interessiert, hier unsere Rückreisedaten:
1.12.: LH9765 (SQ326) SIN-FRA 10:55-17:30 Singapur Air
1.12.: LH854 FRA-HEL 21:45-01:15+1 Lufthansa

Wenn wir in FRA ankommen, versuchen wir ins 1st.Class Terminal der Lufthansa zu kommen. Ein Ente sollte noch drin sein 🙂

Ab hier Eco
2.12.: LH2465 HEL-MUC 06:50-08:35 Lufthansa
2.12.: LH4068 MUC-DUS 11:45-12:55 Lufthansa

02.12.2024
Unsere Reise ist zu ende und ich muß zugeben, dass dieser Flugmarathon doch etwas anstrengend war. Besonders die letzte Meile, also vom Flughafen Ddorf bis zu uns nach Hause, dauerte über 3 Stunden. Wenn ich aber nun so am imaginären Küchentisch sitze, so zaubert sich doch ein breites Grinsen auf mein Gesicht. Schön war es und am 1.12. gab es dann noch das letzte Highlight. Wir nahmen von unserem Hotel mittels Grab-App ein äußerst preiswertes und pünktliches Taxi zum Flughafen. Unser Ziel war das Terminal 3 mit dem speziellen First Class Check in Bereich. Als wir dort ankamen, warteten bereits drei Portier neben unserem Auto und ab da mußten wir nichts
mehr unternehmen. Der ganze Check in war ratz fatz erledigt.

Nach der integrierten Passkontrolle führte unser Weg zur „The Room“ Lounge und hier erlebten wir die beste Lounge, die wir bisher besuchen durften. Eine tolle Umgebung, klasse Bedienungen und ein hervorragendes Menü erwarteten uns.

Klar kam dann im Abschluß noch „The Suite“ und spätestens dann waren wir für diesen Tag reizüberflutet. Was für ein Urlaub!

Japan – Powder Snow & Sushi 17.2 – 10.3.2024

Jede gute Geschichte beginnt mit einer Vorgeschichte. Bei uns war es der sehr gelungene Japan Trip des letzten Jahres. Es hatte uns so gut gefallen, daß eigentlich nicht das „ob“ sondern nur das „wann“ im Raum stand. Das es so schnell gehen würde, damit hatten wir jedoch nicht gerechnet. Da aber Lufthansa vor 9 Monaten ein Flight Special Amsterdam-Frankfurt-Haneda herausgehauen hatte und die Business Class Flüge recht günstig waren, schlugen wir zu. Von Anfang an war uns klar, daß dann im Anschluß der Buchung auch noch mehr geht! Für den Hinflug hatten wir noch insgesamt 4 Voucher und so hatten wir recht schnell den Hinflug in der 747 wieder ganz vorne, in der First Class, gefixt. Was mit dem Rückflug wird, da bleibt es spannend. Kann sein, dass wir Business zurückfliegen, da unser Meilen-Upgrade noch in der Warteschlange hängt und ich nicht glaube, dass wir zweimal bei einer Reise das Glück des Upgrade-Gottes haben werden. Aber wie heißt es so schön, lassen wir uns überraschen.

Gestern machten wir uns gegen 17:00 auf den Weg nach Amsterdam. Ich würde ja gerne per Zug fahren, so aus Bequemlichkeit, aber leider sind die aufgerufenen Preise der Bahn recht ambitioniert. So fahren wir lieber in unserem geliebten A4 mit reichlich billigem belgischen LPG (KLIMANEUTRAL gem. WERBUNG), spottgünstig und ohne irgendwelche Komplikationen zum Airport.
Bei Eazzy Park (www.eazzypark.nl) haben wir einen Platz gebucht und gegen 19:00 fragten die Jungs bereits nach, wo wir denn blieben. Da waren wir noch 100KM vor A-dam. Ein alter Mann und sein Eisenroß sind halt nicht die schnellsten, der ein oder andere Leser könnte dies bestimmt bestätigen. So wurde es tatsächlich 20:00 Uhr und gegen 20:30 waren wir dann bereits in unserem Hotel (Ramada by Wyndham Amsterdam Airport Schiphol) eingecheckt. Wir finden eine gute Alternative zu den bisher getesteten Herbergen und mit 96€ recht günstig für die Verhältnisse hier vor Ort am Airport.

Ein kleiner Snack am Abend von unserem Dorfmetzger

Kurz gesagt, wir schliefen sehr gut nur leider ging bereits um 4:00 der Wecker und der Shuttle Bus brachte uns pünktlich um 5:00 zum Flughafen.

Der Check-Inn war wieder ein Träumchen. Rechts und links lange Schlangen. Für die Statuskunden aber ein extra Schalter und nach 5 Minuten Wartezeit waren wir auch schon dran und recht schnell fertig. Danach über Prio Lane durch die Sicherheit und so standen wir dann vor der Staralliance Gold Lounge in Amsterdam. Hier haben wir dann etwas getrunken und eine kleinste Kleinigkeit gegessen, denn mal ganz ehrlich, die Erwartungen an diese Lounge wurden leider bisher nie erfüllt.

Pünktlich um 6:55 war dann Boarding Time und mit Flug LH1003 ging es in 40 Minuten nach Ffurt. An Bord gab es dann ein leichtes Frühstück und reichlich Flüssigkeit. Wir waren da aber recht zurückhaltend, das First Class Terminal wartete ja schon auf uns :-). Nach der Landung in Frankfurt gingen wir deshalb nicht im Terminal zu den Lounges, sondern verließen den Flughafen (Abflug) und hielten uns rechts Richtung Taxen und vorbei an der Gyrosbude. Kurz danach sahen wir es dann, den Eingang zu kleinem Luxus, das First Class Terminal.

Nach dem Eintritt, nahmen wir den Aufzug zur Lobby und ab da wurde uns der ganze Sicherheitsprozeß so einfach wie nur möglich gemacht. Kurzum, nach 5 Minuten waren wir ausgereist und enterten die Lounge. Hier gibt es tatsächlich alles, was Krethi und Plethi sich haben nie vorstellen können. Leckere Getränke vom Schampus bis zum teuren Whisky und Speisen nicht nur vom Buffet sondern auch a la Card. Nach einem herzhaften Frühstück mit Ei Benedikt (ich kannte das vorher nicht) ging es um 11:00 für mich zum Hauptgericht einem leckeren Lammrücken mit cremiger Polenta. Für die Insider unter Euch, endlich mal eine Polenta die mir geschmeckt hat 😉 Danach folgte dann natürlich ein gemütliches Bad zu Zweit. Man kann doch nicht dreckig in den Flieger gehen. 🙂

Benedigt, zu Polenta fehlte mir das Bild

Gegen 13:00 wurden wir dann von der für uns zuständigen Betreuerin abgeholt und es ging mit einem Shuttle Service direkt zur Boing 747, Flug LH0716.

Wir betraten das Flugzeug über den vordersten Zugang. Was für eine Verschwendung für nur 8 Gäste, aber irgendwie fühlt man sich doch schon sehr wichtig. Bereits beim Zubringerflug wurden wir mit Namen angesprochen und auch hier stellte sich die Chef Purserin vor und begrüßte uns persönlich. Wichtig war aber das Gläschen Schampus. Die Kabine kannten wir aus früheren Flügen und so richteten wir uns sofort gemütlich ein und verstauten unser Handgepäck in den reichlich vorhandenen Abstellflächen. Erwähnenswert und wichtig, hier hat jeder Gast bzw. Sitzplatz seine eigene Garderobe. Ich verwechselte meinen und verursachte sofort etwa Aufregung, wie konnte ich nur mein Handgepäck in den Schrank des Nachbarn stellen. Unmöglich!

Die weiteren 12 Stunden Flugzeit vergingen beim Trinken, Essen und Schlafen wie im Flug. Besonders dass Bett mit Matratze und Decke sind ein Genuß.

In Tokyo angekommen hatten wir dann eine kleine Aufregung. Am Gateausgang erwartete uns diesmal keine persönliche Betreuung. Wir warteten etwas, ich reklamierte, aber letztlich gingen wir dann auf uns alleine gestellt zur Emigration.
Hier ein kleiner Tip, man kann bereits zuhause alle wichtigen Einreiseformalitäten erledigen. Unter Visit Japan Web ein Konto anlegen und dort alle nötigen Angaben erledigen. Dann bekommt man einen QR-Code und dieser erspart das Ausfüllen einer Einreisekarte und die weiteren Zollangelegenheiten. Ich habe dort bereits ein Konto und so waren diese Formalitäten sehr schnell erledigt.
Nach der Einreise erwartete uns dann doch noch die persönlich Begleitung am Gepäckband. Dort bewachte man brav unser Gepäck und danach bekamen wir noch Support beim Erwerb der Daten SIM Karten (ein Muss für Japan und bei 2 Karten für 3 Wochen mit 117€ nicht ganz preiswert) und ein Geleit zum Shuttlezug, da wir das Terminal in Haneda wechseln mußten. Aber mit Hilfe der beiden netten Helferinnen war alles kein Problem und so wechselten wir zum Terminal für die Inlandsflüge.
Als Anmerkung: es waren 20 Grad in Tokio! Da wurde uns doch ganz schön warm.
Auch hier kam kein Streß auf. Wir waren dort gegen 12:00 und unser Flug sollte erst gegen 15:00 starten. So reiten wir uns in die kurze Schlange bei ANA Airways (Star Alliance) ein und auch hier genossen wir gewisse Vorzüge bei der Anzahl der freien Gepäckstücke und der vorzüglichen Behandlung der Koffer.
Auch beim Besteigen der Maschine waren wir in der 2 Gruppe und so saßen wir stressfrei gegen 14:45 auf Platz 5A/5B in einer 777 -200 (ANA069), mit 3-4-3 Bestuhlung, ein riesen Ding für einen Inlandsflug und das mit richtiger Business Klasse. Den 90 Minütigen Flug habe ich fast vollständig verschlafen. Mal ganz ehrlich, wir waren zu diesem Zeitpunkt schon recht groggy, ich will mir gar nicht vorstellen, wie ich ausgesehen hätte, wären wir in einer anderen Klasse gereist. Oder ist das nur Einbildung?
Gegen 15:30 kamen wir dann endlich in Sapporo Chitose Airport an, hatten recht schnell unser Gepäck und machten uns zum fußläufig gut erreichbaren Air Terminal Hotel (42.785750, 141.680450) auf. Ich hatte dies für 180€ bei booking.com (wie alle weiteren Hotel) gebucht und wir kannten es vom ersten Japan Trip. Eine echte Empfehlung.

Der Fuji, wir sind kurz vor der Landung

Beim Einchecken hatten wir dann auch noch Glück, unser gebuchtes Zimmer war weg, es gab aber zwei gleichwertige Alternativen und dafür (als Entschuldigung) bekamen wir 50% Rabat. Die Japaner sind unglaublich!

Eingang zum Hotel, direkt am Gate


Nachdem wir unser Sachen verstaut hatten, machten wir uns noch auf, die Zugtickets für unsere Inlandsweiterfahrt bereits jetzt zu buchen. Merke, in Japan braucht es für eine Zugfahrt meistens eine Platzreservierung und da sollte man zeitig sein, zumal wenn man mit viel Gepäck unterwegs ist. Da sind die Plätze mit Stauraum in der Nähe recht schnell weg. So gingen wir zurück ins Flughafenterminal und im Untergeschoß gab es eine JR Bahnstation nebst Ticketschalter. Ein weiterer Tip, besorgt Euch die App NAVITIME, dort kann man recht gut die Zugverbindungen finden. Mein Suchergebnis habe ich dann dem netten Zugmenschen gezeigt und als dann auch noch klar war, dass wir mit heavy Gepäck reisen, war die Buchung kein Problem. Danach suchten wir uns etwas essbares. Hierbei sind wir davon ausgegangen, dass der Flughafen Chitose recht klein ist. Wir hatten bis dahin nur den nationalen Bereich gesehen. Als wir dann zwei Etagen höher ankamen, stellten wir fest, dass dies sehr wohl ein recht großer Flughafen mit einem riesigen Fresstempel Bereich ist. Sapporo ist die 5. größte Stadt Japans mit 2 Mio. Einwohnern und somit größer als Köln und Ddorf zusammen.
Wir suchten den Rahmen Bereich auf und merket auf lieber Leser, eine Rahmen in Japan kostet so um die 1000 Yen. Mehr als 2000 sind Touri Nepp.

Danach schliefen wir tief und fest.

19.02.
Nach einem guten Frühstück ging es dann um 10:30 zur Autovermietung und gegen 11:45 saßen wir bereits in unserem neuen Freund, einem Suzuki N

Nachdem mein eigenes Navi installiert war und die Route auch gefunden wurde, ging es los. Nicht so holprig wie beim letzten Mal sondern recht fix. Ich muß aufpassen, daß ich das nicht so easy nehme, mit dem links fahren. Über unsere erste Strecke nach Niseko läßt sich nicht viel berichten, links und rechts der Fahrbahn türmten sich wahre Schneemassen, jedoch die Straßen sind zum Glück frei und auch die anstehende Passüberquerung merkten wir gar nicht.

Hatte ich erwähnt, dass wir an diesem Tag über +10 Grad und recht viel Sonne hatten? Kaum zu glauben, dass bei solchen Temperaturen der Schnee nicht viel schneller verschwindet. Es muß wohl an der schieren Masse liegen. Aber zurück zu unserer Fahrt. Nach 3 Stunden war diese geschafft und wir erreichten unser Skihotel Miru Niseko (42.837350, 140.706883). Was soll ich sagen, schönes Hotel, modern eingerichtete Zimmer, genügend Platz und nette Leute. Was will man mehr. Ach ja, einen Onsen gibt es hier auch und nach dem Auspacken nutzen wir den Shuttle Bus um ins 3 KM entfernte Niseko zu kommen. Ein Skiort wie in den Alpen, in der Stadtmitte überall teure Appartements und völlig in der Hand von Chinesen, Koreanern, Australiern und Amis. Dazwischen dann zwei Milchbrötchen aus good old Germany. Meine Skijacke wurde sofort als cool bezeichnet, freut mich, daß Retro hier so gut ankommt. Dass Teil war älter als die Person, die es unbedingt haben wollte. Nach einem kurzen Bummel durch die Stadt, wir kennen uns schließlich aus hier, suchten wir uns eine gemütlich Rahmenbar und saßen friedlich bei einer Nudelsuppe. Danach hatten wir für den ersten Tag erstmal genug, es wartete schließlich noch der Onsen auf uns und ein unwahrscheinlich gemütliches Bett. Gute Nacht Deutschland.

20.02.

Nach dem reichhaltigen Frühstück, von Fisch, Fleisch über Reis bis Suppe war alles dabei, machten wir uns gegen 10:00 auf um unsere Skisachen abzuholen und das Organisatorische für die nächsten Tage zu regeln. Dani hat für die nächsten Tage nachmittags jeweils Trainingsstunden gebucht und wir müssen noch schauen, wo der Treffpunkt ist. Übrigens hatten wir einen Wetterumschwung diese Nacht. Morgens waren es nur noch 0 Grad und im Verlauf des Tages wird es schneien. Gegen 17:00 sind wir dann bereits bei -6 Grad und dass soll so die nächsten 4 Tage so bleiben. Ski heil!! Auto bleibt stehen!!
Rückblickend (ich schreibe am 21.2) ein toller Tag. Wir starteten gegen 11:00 und ich ließ Dani in der Basisstation und machte erst mal ein paar Runden für mich allein. Anfangs war es noch etwas holprig da die Pisten sehr hart waren (Vortag Plusgrade nun deutlich unter 0). Gegen 12:00 setze dann der stetige Schneefall ein und das Fahren wurde besser. Gegen 13:30 traf ich Dani dann kurz zu Beginn Ihrer Stunde.

Ich fuhr dann noch bis 15:00. Danach hatte ich für den ersten Tag genug. Meine Frau genoß anscheinend die Stunden, denn vor 16:00 sah ich Sie nicht am vereinbarten Treffpunkt. Kurzum, für beide ein gelungener Auftakt, da es auch bei unserem Skinovize sehr gut klappte. Danach bunkerten wir im nahen Supermarkt noch etwas Fertigessen und somit gab es auf unserem Zimmer ein leckeres Dinner. Merket auf (ich liebe diese Formulierung) Fertigprodukte in Japan, sind nicht vergleichbar mit dem, was man bei Edeka oder sonst wo bekommt. Die Qualität ist um ein vielfaches besser, dafür aber auch teurer. Nach dem Besuch im Onsen lagen wir dann frühzeitig im Bett und schauten uns den immer stärker werdenden Schneefall ab. Morgen gibt es Powder Schnee!
Hier noch ein paar Infos zu diesem Skigebiet. Es ist in keinster Weise vergleichbar mit den Alpen, außer daß der Schnee besser ist!

„Niseko ist ein besonderes Fleckchen Erde. Nur ca. 35 km vom Meer entfernt, fasziniert der kleine Ort (ca. 5.000 Einwohner) mit zwei Vulkanen und mehreren schneesicheren Skigebieten. Vom eurasischen Festland kommende Winde nehmen die Feuchte über dem Japanischen Meer auf und laden über Hokkaido riesige Mengen an Schnee ab, der zu den trockensten und leichtesten auf der Welt gehört. Durch den ständigen Schneefall ist Niseko im Hochwinter nicht für viele Sonnenstunden bekannt.
Niseko entwickelte sich in den letzten Jahren zum Mekka der Freerider, die Liftanlagen erinnern noch an den Charme von früheren Zeiten und so wird das Liftfahren auch zu einem Erlebnis.
Der Skiverbund Niseko United ist der Zusammenschluss von vier Skigebieten: Hanazono, Grand Hirafu, Niseko Village und Annupuri. Zum Skifahren und Snowboarden stehen 50,8 km Pisten zur Verfügung. Hiervon sind jeweils 1/3 leicht bis schwarz. Wobei bei den schwarzen dann auch die Passagen durch Wälder dazu gehören. 31 Lifte befördern die Gäste. Das Wintersportgebiet liegt auf einer Höhe von 255 bis 1.188m. Da gibt es in den Alpen meistens nur braune Wiesen zu dieser Jahreszeit.“
Obwohl Hochsaison herrscht, ist recht wenig los und die Standzeiten an den Stationen ist nie länger als 5 Minuten.

Was ich vermisse ist das Nebenher. Anders als in Österreich gibt es recht wenige Möglichkeiten sich irgendwo mal in die Sonne zu setzen oder auf den Hütten auszuruhen. Die Hütten haben den Charme einer deutschen Autobahnraststätte und Bänke vor den wenigen Stationen sind hier unbekannt. Mit anderen Worten, Skifahren steht hier absolut im Zentrum und etwas anderes gibt es nicht oder sagen wir besser, ich habe es nicht gefunden.

21.2.
Die Nacht hat es gut geschneit und auch jetzt fallen noch vereinzelte Flocken. Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf.

Für Dani steht Privatunterricht auf dem Tagesplan und ich erkunde das Skigebiet.

Am späten Nachmittag treffen wir uns dann an der Basisstation und erkunden noch etwas die Freerider Szene bzw. das wo die Jungs uns Mädels dann abends so abhängen. Kommt mir sehr vom Rucksackreisen in Asien bekannt vor. Aber eh, wir sind ja in Asien!

22.2
Sonne! Nach weiteren Schneefällen in der Nacht scheint heute Morgen die Sonne und wir haben von unserem Fenster einen wundervollen Blick auf einen der Vulkane. Die Vorzeichen für einen gelungenen Abschluß unserer Skisafari sind gegeben. Ab 10:50 geht es auf die Piste und rückblickend wurde es ein gelungener Tag. Zuerst sonnig, dann stetiger Schneefall, Powder Schnee ohne Ende und eine Frau die rund um mit sich und der Welt zufrieden war. Am Ende unseres Skiabenteuers kann ich wohl schon behaupten, daß wir es demnächst wie die Australier machen und zum Skifahren halt nicht in die Alpen reisen werden.

23.2.
Am 22. drehe ich mit Dani etliche Runden auf ihrer blauen Hauspiste. Wenn Sie einmal etwas gut findet und es dann auch Fortschritte gibt, dann ist sie nicht aufzuhalten. Gegen 12:30 trennten wir uns, sie erholte sich und wartete auf Ihren Kursbeginn und ich wollte etwas mehr vom Skigebiet sehen. Für uns beide wurde es ein schöner Nachmittag – und bei herrlichen Bedingungen ist selbst ein ungeübter der wahre Pistengott. Dieser Schnee ist ein Muss, zumindest ist das meine Meinung. Gegen 16:00 machten wir dann noch eine gemeinsame Abfahrt, gaben unser Leihgerät ab und versorgten uns im Ort noch mit einigen Leckereien für unser Abendessen.
Nach einer geruhsamen Nacht und dem letzten herrlichen Frühstück in unserem Hotel machten wir uns gegen 9:00 auf, Richtung Osten. Es lagen ca. 490 km vor uns und Niseko verabschiedete sich mit einem herrlichen Wetter.

Die ersten 50 Kilometer ging es auf schneebedeckten Straßen recht langsam voran. Gut ist, das der Suzuki Winterreifen mit Spikes hat. Danach waren die Straßen schneefrei und je weiter wir in den wilden Osten, es ist mehr die Mitte der Insel, kommen, desto seltener begegnen uns weitere Fahrzeuge. Bei gutem Wetter ging es durch sehr viele menschenleere Orte und ich dachte so gegen 16:30, daß wir bald am Ziel seien. Nur noch ein Pass! Plötzlich vielen die Temperaturen. Kein Scheiß! Eben noch plus 1-2 Grad und blauer Himmel und dann plötzlich -8 Grad, starker Schneefall und schneebedeckte Straßen. So wurden die letzen 80 km doch etwas beschwerlich und auf der Passspitze erreichten wir -12 Grad. Ich war froh als wir gegen 18:15 endlich bei unserem Hotel ankamen. Wir sind wieder im Parkway Hotel (43.616717, 144.454217) eingebucht und diesmal für 4 Tage. Ein paar Worte zu diesem Hotel und dem Örtchen. Das Hotel ist ein typisches Ryokan, d.h. ein traditionelle japanische Herberge. Es gibt keine Betten, geschlafen wird auf einem Futon. Das Gästezimmer ist recht einfach eingerichtet und es gibt nur eine kleine Toilette auf dem Zimmer. Gewaschen wird sich im Waschsaal oder im Onsen, schön nach 2 Geschlechtern getrennt. Der Onsen hier im Örtchen Kawayuonsen gehört zu den bekannten heißen Quellen auf Hokkaido und liegt Gott Lob soweit vom Schuß, dass sich hierher keine Chinesen verlaufen. Endlich Ruhe im Onsen und die Fachleute unter sich 🙂
Nach einem leckeren Kaiseki Menü (wer neidisch werden möchte, googelt mal) – aber keine Sorge, Morgen mache ich davon ein Foto, ging es in den Onsen und um 23:00 lagen wir fix und foxi auf unseren Futon-Matten.

24-26.2.
Die nächsten Tage war Ruhe und Erholung angesagt. Täglich in den hauseigenen Onsen, Erkundung der wunderschönen Gegend inkl. der immer noch rauchenden Vulkanfelder und ein Ausflug ins nahe gelegene Küstenstädtchen Kushiro-shi.
Immer mit Blick auf die aktuelle Schneelage, machten wir uns am 24. auf den 80km weiten Weg durch die verschneite Bergwelt hin zur östlichen Küste. Hier liegt Kushiro, die östlichste Großstadt Japans und das Mekka für japanische Fischliebhaber. Ich meine natürlich tote Fische, schön filetiert. Aber bevor wir uns die ersten Fischstücke einverleiben konnten, suchten wir zuerst einen passenden Parkplatz in der City (42.98192, 144.38226) und wer hat das wieder geplant? Sofort daneben liegt zur Einstimmung „Fisherman‘s Wharf MOO (42.98189, 144.38334). Ein Touristenmagnet, heute aber nur mir 2 Touristen (uns) und den Einheimischen. In diesen Markthallen kann man sich warm laufen und erste kleine oder große Snacks genießen. Wir entschieden uns erstmal für eine Tasse Kaffee und für mich gab es herrlich leckeres Gebäck.

So etwas fluffiges habe ich noch nie gegessen. Danach machten wir uns zum nicht weit entfernten Kushiro Washo Market (42.98936, 144.38042) auf. Hier gibt es vor allen Dingen Fisch und sonstige Meeresfrüchte. Es ist eine riesige Markhalle und genau in der Mitte haben findige Händler es den Touristen und Einheimischen besonders einfach gemacht. Das Zauberwort heißt „Katte Don“. An verschiedenen Ständen bekommt man eine Schüssel mit Reis. Danach kann man dann zu den einzelnen Ständen gehen und sich kleine Häppchen der verschiedensten Sashimi Fischsorten, Krabben und anderes Meeresgetier auswählen. So kostet z.B. ein Stück Wahlfleisch 100 Yen oder ein besonders fettes (sehr gut) Stück Thunfisch 300 Yen.
Das ganze sieht dann vielleicht so aus:

Wir hätten hier ewig bleiben können. Aber irgendwann ist auch ein Ralf satt. Für den Abend haben wir uns dann noch 2 sehr schöne Thunfischfilets direkt von der Quelle (Händler am Rand) geholt. Preiswerter und besser geht es nicht.
Danach ging es zurück und wir machten noch kurz halt bei den Schwefelfeldern ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Hier kann man ahnen, wie aktiv es auf Hokkaido zugeht.

Abends dann wie immer im Parkway, lecker japanisches Essen.

Abendessen für eine Person

Am 25. hatten wir Glück. Strahlend blauer Himmel bei knackigen -8 Grad. So erkundeten wir die nahe Umgebung. Zur Orientierung füge ich zwei Bilder mit einer Karte bei. Hier kann man recht gut sehen wo wir waren und wie wir uns zwischen den beiden Seen bewegt haben.

Abends ging es dann in den Hausonsen. Dani hat mal die Frauenseite (innen und außen) abgebildet.

Am nächsten Tag schneit es und wir machen uns nur langsam auf den Weg. Diesmal wollen wir am Lake Kussharo einen Außenonsen testen.

Unterwegs treffen wir dann noch einen sehr zutraulichen Mr. Reineke. Damit endet auch unser Aufenthalt ganz im Osten von Hokkaido. Morgen geht es zurück nach Sapporo. Gute Nacht Deutschland.

Keinen Meter entfernt

27.2.
Schon beim Aufstehen sehen wir beim ersten Blick aus dem Fenster die weiße Bescherung. Es hat ordentlich in der letzten Nacht geschneit und es schneit weiter bei lauschigen -6 Grad Außentemperatur. So schauen wir, dass wir schnell unsere restlichen Sachen zusammenpacken, Frühstücken gehen und uns dann auf den Weg machen. Gegen 8:15 verlassen wir das Parkway und die nächsten 2 Stunden Fahrtzeit führen uns über tief verschneite Pässe und es gab da die ein oder andere Situation da war ich dankbar, dass die Straße so breit und der Verkehr faktisch nicht vorhanden war. Auf der Passhöhe hatten wir dann riesige Schneeverwehungen und ich war froh, als wir dann deutlich unter 1000 Meter kamen und der Schneefall merklich weniger wurde.

Auch die nächsten Stunden waren die Straßen verschneit, erlaubten mir aber Fahrgeschwindigkeiten von 60-70 km/h. So kamen wir langsam voran und endlich, so 1 Stunde vor Sapporo waren die Straßen wieder frei vom Schnee. Gegen 18:00 erreichten wir dann unsere neue Unterkunft. Ca. 380 KM lagen hinter uns. Mein Verbrauch: etliche Stücke Schoki und 3 Flaschen Energydrink. Ich schwöre auf Monster ohne Zucker.
In Sapporo haben wir uns was feines gegönnt. Ich empfehle das Monterey Edelhof Sapporo (43.064367, 141.355850). Ein sehr schönes Hotel mit einem sehr guten Frühstück, top Lage aber einem nur mittelmäßigen Onsen.

Am Abend streiften wir dann bei -10 Grad, die App sagt gefühlte -15, noch etwas durch das verschneite Sapporo und suchten uns ein leckeres kleines Ramen Restaurant. Zur Orientierung nenne ich hier das bekannte Sapporo Ramen Haruka. Dies wurde es nicht, die Warteschlange vor dem Laden war zu lang, aber direkt daneben gibt es eine Fressgasse und hier wurden wir schnell fündig.

28.2.
Nach dem schon gelobten Frühstück brachten wir zuerst einmal den Mietwagen zurück ins ca. 60 km entfernte Chitose (Airport). Gegen 10:15 waren wir dort und die Rückgabe ging fix und ohne Probleme über die Bühne. Auch wartete dort meine Jacke auf mich, die ich dort vor einer Woche haben liegen lassen. NIPPON-RENT a Car kann ich nur empfehlen.

Nach der Rückgabe brachte uns der Shuttle Bus direkt zum Flughafen und von dort nahmen wir den Zug zurück nach Sapporo. Danach erkundeten wir bei Sonnenschein und knackigen Minusgraden die Stadt. Unser Weg führte uns zum Nijo Markt (43.05870, 141.35862). Hier gibt es fangfrischen Fisch zu bestaunen und diesen dann auch genußvoll zu genießen. Das taten wir dann auch!

Wir bummelten noch durch eine Einkaufsstraße und ich besorgte mir 2 Liter japanisches Haarwaschmittel. So eine cremige Konsistenz bekomme ich in D halt nicht. Als Langnasen gut erkennbar, waren wir, besser Dani dann noch Opfer eines Reporterteams von Radio Sapporo.

Danach hatten wir genug und schauten, dass wir wieder ins Hotel kamen. Es war einfach zu ungemütlich vor der Türe bei diesen Schneemassen,

Man beachte die Schneehöhe am Straßenrand, fast so hoch wie das Auto. Dahinter eine süße katholische Kirche

hatte ich genug. Der Onsen rief und auch wenn die Einrichtung lieblos und für ein 4 Sterne Haus recht klein war, so war es doch schön warm dort. Morgen verlassen wir Hokkaido und es geht in die japanischen „Zentral Alpen“. Uns steht eine recht lange Bahnfahrt bevor.

29.2.
Gegen 11:45 startete unsere erste Zugetappe. Hierbei handelte es sich um einen „RegionalExpress“ der Sapporo mit dem Shinkansen Terminal in Shin-Hakodate-Hokuto verbindet. Wir haben reservierte Plätze in der 2. Klasse und haben darauf geachtet, möglichst nah an den Staufächern für das Übergepäck zu sitzen. Das sind meistens die Plätze ganz vorne und ganz hinten im Zug. Kleiner Tipp, bei der Reservierung dem Bahnbeamten klar machen, dass man mit „Heavy Luggage“ unterwegs ist und dann klappt das ohne Stress. Ansonsten sieht man sein Gepäck halt während der Fahrt nicht, was in Japan auch kein Problem darstellen sollte. Aber sicher ist sicher, sagte die Jungfrau in mir. So reisten wir bequem und gemütlich bis ans untere Ende von Hokkaido und kamen, wie sollte es anders sein, nach einer vierstündigen Fahrt pünktlich am ersten Umsteigebahnhof an. Hier wartete (da Startpunkt) bereits der erste Shinkansen auf uns. Mit dem Hayabusa rasten wir dann ebenfalls in der 2. Klasse sitzend Richtung Tokyo und nach weiteren 4 Stunden waren wir bereits kurz vor Tokyo. In Omiya hatten wir genau 15 Minuten Zeit unseren Zug zu verlassen und in den Hakutaka Shinkansen nach Nagano umzusteigen. Danach dauerte es noch einmal 1 Stunde bis wir in Nagano ankamen. Nach Luftlinie hatten wir ca. 850 km zurückgelegt. Keiner der Züge hatte auch nur eine Minute Verspätung, das Umsteigen war easy, eine genaue Beschilderung erleichtert jedem Depp dieses Manöver. Über den Zustand der Toiletten während unserer Reise muß ich hier nichts mehr sagen – außer TOP! Da fragt man sich schon, was bei uns so alles falsch läuft!

In Nagano hatte ich uns wieder das Metropolitan (36.643083, 138.186850) direkt am Bahnhof gebucht. Ein schönes Hotel mit einem guten Frühstück und ganz in der Nähe zu unserer nächsten Mietstation.
Dani war nach dieser Bahnreise recht groggy und wollte nach dem einchecken nur noch ins Bett. Ich nutze die Gelegenheit, meine fleischlichen Gelüste etwas zu befriedigen.

Danach war Nachruhe angesagt.

1.3.
Am nächsten Morgen ging es dann zur nahen „Nissan Rent a Car“ Station und ich übernahm unseren Micra.

Bye bye Nagano Hotel

Wir verließen Nagano Richtung Süden, streiften ein wenig die Ausläufer der Japanischen Alpen, gönnten uns zwischendurch einen leckeren Kuchen mit Kaffee an einem wunderschön verschneiten Bergort und fanden den Weg zu unserer Wasabi Farm. Auf unserem Weg kauften wir zudem das Produkt, wofür diese Region in ganz Japan bekannt ist: Äpfel und Apfelsaft. Wahrscheinlich die besten auf dieser Erde. Selbst die alte Ernte schmeckt unvergleichlich gut. So etwas, zumindest diesen speziellen Apfelgeschmack habe ich noch nie außerhalb von Japan genossen.

Danach ging es zurück nach Nagano und darüber hinaus. Unser Ziel lag in der Nähe der Kleinstadt Nakano. Etwas außerhalb fanden wir recht schnell das Minshuku Miyama (36.730083, 138.437517), unsere Herberge für die nächsten 3 Tage. Beim Miyama handelt es sich um eine typische japanische Unterkunft inkl. angeschlossenem Außenonsen. Alleine der Onsen ist es wert, hier einmal zu übernachten. Daneben sind die Gastgeber, herzlich und verstehen kein Wort englisch. Eine kleine Herausforderung, die aber täglich gemeistert wird.
Unsere Zimmer sind landestypische und die Haustracht ungemein bequem. So badeten und speisten wir vorzüglich in dieser 2* Unterkunft.

Am nächsten Tag ging es dann zu einem der Highlights dieser Region. Der Affenpark Jigokudani rief (36.73272, 138.46214).
Bilder sagen wohl mehr als viele Worte!!

Auf dem Rückweg passten Krethi & Plethi dann einmal nicht auf. Wahrscheinlich haben wir zu sehr über so manchen Mitbürger gelästert, der mit Krokoslipper oder nur mit kurzem Röckchen und ohne Strumpfhose hier bei unter Null und schneeglatten Wegen unterwegs war. Auf jeden Fall schlug dann die Rache des Affengottes zu. Plötzlich und kurz hintereinander lagen die beiden Trottel mit ihren Hintern auf dem Boden. Ich zuerst und dann Dani. Der Anblick meiner Frau auf dem Boden veranlasste mich dann zu einem wahren Lachmaraton….
Danach bedurfte es einer kleinen Stärkung im „The Farmhouse“ ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Sehr empfehlenswert, es gibt mehr als 10 IPA Biere vom Faß und so ein zartes Schweinesteak habe ich selten genossen.

3.3.
Heute wollten wir uns den Skirummel ganz in der Nähe ansehen. Wir machten uns auf zur Wolkenterrasse (36.778067, 138.478474) auch SORA Terrace genannt. Unter http://www.ryuoo.com findet sich hier eine Livecam. Für Nichtskifahrer gibt es eine eigene Anfahrt mit einem Schneemobil-Auto, oder wie würdet ihr das nennen?

Danach ging es zusammen mit den Skifahrern in einer Großgondel hoch auf ca. 1700 Meter. Von hier aus genossen wir die schöne Aussicht. Dieses Skigebiet ist asiatisch dominiert. Wir waren die einzigen Langnasen weit und breit. Morgen geht es weiter zum Onsen Dorf Nozawa und ins gleich lautende Skigebiet. Hier rechne ich mit mehr Australiern.

Am späten Nachmittag schlürften wir dann noch zwei IPA‘s im Farmhouse, genossen unser hervorragendes Essen in unserer Unterkunft und badeten vielleicht zum letzten Mal gegen 21:00 im Hotelonsen unter einem sternklaren Nachthimmel und absoluter Stille.

4.-5.3.
Ok, am 4. waren wir dann noch mal in der Früh im Onsen, es ist halt die bequemste Möglichkeit sich zu duschen. Die restlichen Waschgelegenheiten muten mehr an wie aus der Zeit von Jugendherbergen. Aber schön war es trotzdem!
Am 4. sollte es uns dann ins Onsendorf Nozawa treiben. Nozawa, Nozawa, da war doch was? Richtig, hier wurden schon einmal Olympische Spiele ausgetragen und etliche Bewohner dieses beschaulichen Ortes waren bereits Teilnehmer für Japan bei den Olympics. Nozawa ist in Japan aber aus einem weiteren Grund bekannt. Diese kleine Ortschaft wird auch das Onsen Dorf genannt. Auf sehr kleiner Fläche gibt es hier 13 öffentlich zugängliche Onsen. Alle klein, aber fein und völlig für umme, wobei Spenden gern gesehen sind. Wir haben uns vorgenommen möglichst viele davon an zwei Tagen zu besuchen und zu testen.
Gegen 13:00 erreichten wir Nozawa und nach einigem Suchen fanden wir auch unsere Unterkunft, das Hataguruma Kawabata (36.924533, 138.445783). Wie sich herausstellt, eine nette Unterkunft in japanischen Stil, geführt von ein paar älteren Herrschaften.
Bis jetzt habe ich bei der Hotelauswahl nicht daneben gelegen, diesmal jedoch hätte ich nicht HP buchen sollen.

Alles Tofu oder was?

Wie sich herausstellte, ist die Verpflegung ausschließlich Vegetarisch!
Auf diesen Schreck mußten wir dann erstmal nach dem Einschecken einen leckeren Burger vernichten gehen.

Abends machten wir dann noch eine Gin Probe und danach ergab ich mich in mein Schicksal, dem Abendessen. Leute was soll ich sagen, das „Porcellino de la Casa“ hat auch diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Anders als mein halber Vegetarier habe ich alles vernichtet, es zahlt sich halt aus wenn man von der eigenen Ehefrau als Hausschwein missbraucht wird und auch zuhause die Reste essen darf.
Am nächsten Morgen, nach einem „leckeren“ Frühstück ging es dann auf Bädertour.

Zwischendurch oder sollte ich besser sagen, so nebenbei erkundeten wir dann noch den Ort

und fuhren auf ein leckeres Bier zur Talstation des Skigebietes. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass wir hier auf 550 Meter bereits Schnee im Überfluß haben. Als wir im Skigebiet bei 700 Meter ankommen bin ich recht erstaunt, es ist fast nichts los hier. Leere Pisten weit und breit und bereits hier ein fantastischer Schnee. Nix Sulz oder so!! Das Skigebiet geht auf bis zu 1700 Meter und gilt von Dezember bis Ende März als schneesicher. Ich denke, hier werden wir nochmals vorbeischauen und es selber testen. Eine Fortsetzung ist garantiert.

Am Nachmittag hatte dann mein kleiner Vegetarier hunger und so fanden wir uns wieder im Burgerladen. Abends geht es dann nochmals auf Onsentour und dann heißt es schon packen, früh ins Bett und gedanklich die Rückfahrt nach Nagano einplanen.
Derzeit plagt uns dann noch ein kleines Problem. Bisher beschäftigten wir uns nicht mehr damit ob wir ein Upgrade von den Business in die First Class erhalten werden. Seit heute Morgen haben wir ein handfestes Problem. Die Lufthansa hat uns den gesamten Rückflug gecancelt. Mal sehen wie es hier weiter geht.

Mit so einer schlechten Nachricht möchte ich aber nicht den Tag beenden. Ich wollte es erst Morgen berichten aber nun müssen gute Nachrichten her. Bereits vor einigen Tagen haben wir eine kleine Änderung bei unserem letzten Zugticket vornehmen lassen. Bei unserer ersten Japan Reise hatten wir die Green Class. Das waren Züge vergleichbar oder besser gesagt oberhalb der 1. Klasse in Deutschland. Aktuell haben wir alles in der 2. Klasse gebucht und abgefahren und waren auch hiermit mehr als zufrieden, zumal dies mehr einer 1. Klasse in D entspricht. Nun habe ich unsere letzte Zugfahrt von Nagano nach Tokyo storniert und in der „Grand Class“ eines Shinkansen neu gebucht. Wer schon mal neugierig ist, einfach mal googeln oder unseren Bericht abwarten.

Nachtrag: Folgend noch drei Bilder. Erstens, damit man mal sieht unter welchen Bedingungen ich hier schreiben muss 🙂 und zweitens noch Bilder aus dem Schnee. Abends schneite es mal wieder und wie immer auf dieser Reise, beschäftigte mich das schon! Nach dem Motto, klappt die Heimreise, brauche ich Schneeketten?

6.-8.3.
Der Flugstatus unserer Reise ist immer noch ungeklärt. Auf die Stornierung unseres Fluges in der Busines Klasse erfolgte nun ein Hinweis, dass dieser Flug nicht betroffen ist und kurz darauf das Upgrade in die Erste Klasse. Auf den Fuß (nach Stunden) folgt dann ein Storno dieses Fluges und am 7.3 die Belastung der Meilen für das Upgrade. Ich verstehe gar nichts mehr. Eine Kommunikation mit der Lufthansa gestaltet sich etwas schwierig, da auch hier der Chat entweder nicht zustande kommt oder aber, mit dem Ergebnis abbricht, daß es halt kein Ergebnis gibt. Es bleibt spannend.
Was dafür wie am Schnürchen ablief war unsere Rückreise. Pünktlich zum Morgen hörte der Schneefall auf und wir konnten ohne große Probleme das Onsendorf verlassen. Für die ca. 45km bis nach Nagano brauchten wir 2,5 Stunden und lieferten pünktlich um 10:30 unseren Nissan bei der Mietwagenstation ab. An dieser Stelle eine klare Empfehlung auch für diese Station. Die Rückgabe verlief ohne Probleme und war „raz faz“ erledigt. Im nahen Bahnhof gönnten die beiden Zwangsvegetarier sich dann eine Fleischfusion bevor wir zum nahen Bahnsteig schlenderten und den bereits wartenden „Bullet Train“ zu entern. Man sieht richtig, wir waren allein.

Die Fahrt nach Tokyo dauerte leider nur eine Stunde und 40 Minuten und ich muß gestehen, aufgrund dieser bequemen Sessel habe ich davon auch noch den Großteil verschlafen. So ausgeruht kamen wir dann im Zentralbahnhof von Tokio an und verließen über den Ausgang Nihonbashi das Gebäude. In der Empfangshalle fiel mir dann aber eine „super“ Sache auf. Das wäre doch was für meinen Arbeitgeber der derzeit über variable Arbeitsplätze nachdenkt bzw. damit experimentiert. Im Bild sieht man den „buchbaren“ Arbeitsplatz. Das heißt, der Mitarbeiter hat gar keinen Arbeitsplatz mehr, er bucht ihn sich und bezahlt dafür.

Unser Hotel Almont In Tokyo Nihonbashi (35.681933, 139.782167) erreichten wir nach einem 20 minütigen Fußmarsch und beim Betreten der Zimmer fiel mir wieder ein, dass Wohnraum in dieser Stadt entweder recht teuer bzw. knapp bemessen ist. Unser Zimmer isr echt mini, dafür ist die Lage aber einfach super.
In den nächsten 2 Tagen stand für uns Essen an erster Stelle. Wer Fisch oder andere Leckereien mag, für den sollte diese Stadt einen Besuch wert sein. Tagsüber besuchten wir den Tsukiji Fischmarkt und genossen Austern, Thunfisch und Rogen direkt vom Händler. Ein kleiner Tip, nicht direkt am Anfang bei den Straßenhändlern zuschlagen, sondern ganz am Ende in die Fischhallen gehen. Dort ist es leerer, die Ware ist wesentlich billiger, frischer und man kann in den Hallen (3 Stock) auch gemütlich alles bei einem Bier verzehren.

Wir haben es besseren Wissens nicht so gemacht, da wir unbedingt vorher einmal Thunfischbäckchen probieren wollten. Die gibt es nur bei einem Straßenhändler und davon nur 20 Portionen pro Tag.

Auf dem Weg zurück sahen wir dann die ersten Frühlingsboten.

Nicht das jetzt der Eindruck entsteht, wir hätten nur gegessen. Ich fasse hier nicht ganz chronologisch 2 1/2 Tage zusammen da ich heute (8.3) etwas in Zeitnot gerate.
Was ist auch ein Muss bei einem Tokyobesuch? Was der Times Square für New York ist, ist Shibuya Crossing für Tokyo. Pro Ampelphase wechsel hier zu Stoßzeiten mehr als 1000 Leute die Straßenseite. Dies alles flankiert mit riesigen Werbebildschirmen (3D) bis weit in den 50. Stock der flankierenden Hochhäuser.

Nach diesen Menschenmassen „mußte“ ich mal und wo kann man am stilvollsten „müssen“? Genau im Mandarin Orientel. Auf der 38. Etage gibt es eine Bar und ganz wichtig, frei zugängliche Kundentoiletten. Da steht Mann dann und beim Pieseln und es wird einem so ein Ausblick gegönnt.

Auf dem Weg zurück suchten wir dann noch unsere kleine „Spießchenbar“ auf. Im letzten Jahr hatte der Laden immer geschlossen wenn wir zurück ins Hotel kamen. Diesmal aber hatten wir Glück und ließen einen der Tage bei so manchem Bierchen gut ausklingen. Es waren zum Glück nur 50 Meter bis zu unserem Hotel.

Was habe ich noch vergessen zu berichten? Wer schon mal in dieser Stadt ist und unbedingt ein gutes Messer braucht, der sollte hier zuschlagen. Hierzu gibt es verschiedene Location. Am Fischmarkt gibt es zwei und in Nihombashi im Coredo Muromachi findet sich der Eisenwarenhändler Kiya, mein derzeit persönlicher Favorit, wenn es nicht ganz so teuer werden soll.
Die Bilder sind vom Fischmarkt und die Austern gehen auf Dich, D!

Am 8.3. gegen 14:00 Uhr hat nun endlich die Lufthansa für uns auch eine Lösung gefunden. Wir wurden komplett umgebucht. Leider geht es zurück nicht in der First Class der Lufthansa und auch nicht in der Business mit der ANA über London. Wir fliegen mit einem Airbus 350-900 der SAS von Haneda über Copenhagen (CPH) nach Amsterdam (AMS). Ich bin mal gespannt, wie diese Business Klasse so ist und werde berichten. (Flug SK984 ab HND um 9:55, und SK1549 von CPH 16:35 nach AMS)

Das letzte Highlight steht uns am 8.3. noch bevor. Dani hat uns noch eine Dinnerfahrt auf den Kanälen von Tokyo gebucht. Um 18:45 startet das Vergnügen bei lecker Essen und freien Getränken. Ich denke nicht, dass es davon Bilder geben wird 🙂
Ich habe mich geirrt! Nach dem großen Besäufnis (all you can eat and drink) ist das nun der Abschluß von Tokyo. Morgen klingelt der Wecker um 5:30 und ab 7:00 geht es auf Richtung Flughafen Haneda via Metro. Was ich schon jetzt versprechen kann, in 2025 gibt es hierzu eine Fortsetzung. Es war einfach zu schön.

Nachtrag:
Unser Flug verlief gut und reibungslos. Der 350 ist ein wunderschönes Flugzeug und die SAS ist nicht umsonst eine 5* Fluggesellschaft, was die Lufthansa z.B. nicht ist. Wir hatten reichlich Platz und für unser leibliches Wohl wurde hervorragend gesorgt.

So erreichten wir früher als ursprünglich geplant Amsterdam und übernachteten von Samstag auf Sonntag im Radisson Blue Airporthotel. Der Shuttle Service (alle 30 Minuten) zum Hotel ist klasse und innerhalb von 10 Minuten waren wir vor Ort. Klar gab es auch hier noch ein nettes Upgrade, zwischenzeitlich haben wir auch bei Radisson den Silberstatus.

Zum Schluß noch ein paar nachdenklich Worte zu Japan. Vieles dort funktioniert augenscheinlich besser als bei uns in D. Es gibt aber auch Dinge, die fanden wir weniger gut. Alles und jedes wird dort separat eingepackt und verschweißt. So gibt es z.B. kein Schokoladenstück aus einer Verpackung, das nicht noch einmal separat verpackt ist. Die Folge daraus sind wahre Müllmengen. Auch die Angewohnheit in Tokyo auf der Linksabbiegerspur einfach zu parken und bei laufendem Motor eine Siesta zu halten fanden wir recht skurril. Lustig war auch immer die Situationscomic wenn ein Japaner zu uns in den Aufzug stieg. Die Person stellte sich mit dem Rücken zu uns, direkt vor die Aufzugtür, so dass deren Nase die Türe fast berührte, nach dem Motto, möglichst den größtmöglichen Abstand zu uns zu erhalten. Sicher gibt es für all diese Kleinigkeiten auch simple Erklärungen, nur leider waren sie für uns nicht offensichtlich.
Mit diesen wenigen kritischen Worten zu einem aus meiner Sicht fast perfekten Land endet dieser Urlaubsbericht. Wer bereits neugierig ist, wohin es demnächst gehen mag dem verrate ich bereits jetzt, dass es uns im November 24 erneut nach Singapur verschlagen wird. Wenn alles klappt wie bereits gebucht, so fliegen wir dann mit einem A380 und der vielleicht besten Fluggesellschaft in deren „Suite“. Wer bereits vorher etwas in diese verrückte Stadt eintauchen will, dem empfehle ich den Film „Crazy Rich Asians“ aus dem Jahre 2018.

Uganda 🇺🇬, weil es so schön war (4.-19.11.23)

Vor einiger Zeit sagte der große Bär 🐻 zum kleinen kspucky@, lass uns noch mal die Gorillas 🦍 im Nebel besuchen. So wurde es dann geplant. OK, in Wahrheit war es genau anders herum, aber so liest es sich besser.
Zu dieser Zeit trug es sich zu, daß die Lufthansa, bzw. einer Ihrer Töchter, ein gutes Angebot für einen Business Flug mit der Brussels Airline heraus gehauen hat und da konnten wir nicht nein sagen.
Solche interessanten Flugangebote haben aber auch immer einen Pferdefuß. Das sah dann so aus, wir flogen unter Codesharing der Swiss wie folgt:
4.11. AMS-ZHR,LX735, 20:00 bis 21:30 mit einer Embraer 190 der Helvetic Airways.
5.11. ZHR-BRU, LX786, 7:30 bis 8:50 mit Air Baltic und einem Airbus A220-300
5.11. BRU-EBB, LX4569, 10:25 bis 23:25 mit Brussels in einem A330-300, hier hatten wir noch einen Zwischenstopp in Bujumbura (Burundi) am Tanganjikasee von 1 Stunde.

Das hört sich alles etwas stressig an, war es jedoch nicht. Wir reisen aus Aachen mit dem PKW nach A-dam Schiphol, parkten dort wie meistens (Empfehlung) bei Eazzy Park am Kruisweg, die Jungens erwarteten uns schon und brachten uns mit einem Shuttle Bus in weniger als 10 Minuten zum Flughafen. Am Airport war recht wenig los und so waren wir nach dem unfreundlichsten Check-In und einer der freundlichsten Sicherheitskontrollen, recht schnell vor dem Eingang zum Loungebereich. Schiphol hat eine super große KLM Lounge, ein wahrer Fresstempel, alle anderen Lounges sind in diesem Vergleich recht klein.

Bisher waren wir immer in der Aspire Lounge und wurden enttäuscht was Service und Getränkeauswahl anbetrifft. Doch diesmal sollte es anders sein, endlich war es soweit, die Star Alliance Lounge hatte endlich einmal geöffnet. Wir konnten unser Glück kaum fassen, diese gehypte Gold Lounge durften wir nun als Lufthansa Senatoren betreten! Was soll ich sagen, Essen und Trinken ganz ok, der Service miserabel. So faul können Bedienstete gar nicht sein! Überall nicht abgeräumte Essplätze und dass bei einer Auslastung von unter 10%. Schade, wir hatten uns mehr erwartet, jedoch kann ich bereits jetzt sagen, später machten die anderen Lounges das alles wieder gut.

Im Flugzeug gab es dann auf diese wahrlich große Enttäuschung ein erstes Gläschen Schampus und der Snack verrauchte die leichte Enttäuschung. In Zürich angekommen verließen wir den Flughafen bei „Ankommen 1“, überquerten die Straße und standen vor dem gebuchten Capsule Hotel- Alpine Garten Zürich Airport.
Die Nacht war eine Erfahrung, 4qm Raum in einer Röhre, super bequeme Matratze, für mich etwas warm, trotz guter Belüftung. Dani sagte, aus der Nebenröhre hörte sie mein Schnarchen, ich schlief super, sie nicht!
Fazit: Sauber, zentral, gute Duschen und WC‘s, etwas eng aber mal eine Erfahrung wert. Ralf 2 – Dani gibt höchstens eine 3.

Am nächsten Morgen spielt das Hotel seinen Bonus aus, in weniger als 2 Minuten waren wir im Flughafen, nach 15 Minuten durch die Sicherheitskontrolle und so war noch Zeit auf einen Sprung in eine der besten Lounges die wir bisher besuchen durften. Die Senator Lounge A der Swiss.

Nach einem leckeren Frühstück ging es dann zum Gate und mit Air Baltic und einem erfrischenden Champagner Frühstück, nach Brüssel.
Wir kamen dort mit etwas Verspätung an, hatten es jedoch nicht weit zu unserem Gate und als wir dort ankamen war der Check in bereits in vollem Gange. Nach kurzer Wartezeit waren wir dran und bekamen den Hinweis, dass Business Passagiere ruhig noch für 40 Minuten die Lounge aufsuchen könnten, man würde uns holen. Was für ein Service Brussels Airways!
In der Lounge gab es dann noch zwei leckere belgische Bierspezialitäten und dann wurden wir zum Check-In gerufen.

An Bord des A330-300 vermissten wir nichts. Full Flat Sitze, leckeres Essen und Getränke und als Bonbon ein deutschsprachiger Service. Das Amenity bestand aus einer Packung belgischer Pralinen und einer kleinen Tasche mit Toilettenartikeln.

Das war nur der Vortisch

So wurde es ein kurzweiliger Flug mit Schlafeinlage und wir landeten pünktlich in BJM, einige Passagiere verließen uns und neue enterten die Business Class. Nach 1 Stunde Wartezeit rollten wir zum Start und um 23:35 landeten wir auf dem Rollfeld des Entebbe International Airport. Uganda, wir sind angekommen. Man kann darüber streiten, ob Business Class Flüge überhaupt nötig sind und die Holzklasse nicht völlig ausreicht und bei den meisten Argumenten würde ich diesen auch völlig vorbehaltlos zustimmen. Aber hier und jetzt war unsere Buchung goldwert. Wir waren ausgeruht und ganz wichtig, wir verließen als Erste das Flugzeug. Standen somit recht fix vor den wenigen Immigration Officers und waren 10 Minuten nach Verlassen des Flugzeugs komplett eingereist. In der Folge waren wir auch fix mit dem Geldwechseln durch und theoretisch hätte es auch mit den SIM-Karten fix gehen können, aber dazu etwas später. Somit waren wir nach 40 Minuten komplett durch und verließen das Flughafengebäude. Bei meinem letzten Aufenthalt als Economy Passagier zu Corona Zeiten und wesentlich weniger Fluggästen, hatte ich für dieses Prozedere mehr als 2 1/2 Stunden gebraucht und dass völlig übermüdet. Somit alles paletti? Nicht ganz. Unser Taxi war zuverlässig (zum Schluß folgen meine Empfehlungen) jedoch gab es Probleme bei der SIM Karte. Daraus folgte, dass wir am nächsten Tag mehrere Stunden in verschiedenen MTN Telefonshops waren und letztlich neue Airtel Karten kaufen mußten, da unsere Registrierungen (Passnummer) bei der anderen Gesellschaft (MTN) gesperrt wurden.
Somit, wer will, kann am Flughafen Airtel oder MTN Sim‘s kaufen, es geht aber auch in Kampala an fast jeder Häuserzeile. Wer also übermüdet ist oder dem die Schlange am Stand zu lang erscheint, der hat in Kampala noch recht viele Optionen.

Die ersten Tage in Kampala verbrachten wir im Millennium Terrace Hotel und wie bei meinem zweiten Aufenthalt, stellte sich dies als die richtige Preis-Leistungs Entscheidung heraus. Saubere Räume, gutes Personal, leckeres Frühstück und eine zentrale, sichere Lage. Mit Dani erkundete ich die nähere Umgebung und wir ließen es ruhig angehen. An den nahen Ständen probierten wir Leberspieße und die ein oder andere Frucht landete bei uns in der Einkaufstüte.

Am 7.11. verlassen wir dann am späten Nachmittag unser Hotel und begeben uns zur Volcano Busstation in der Nähe der Namirembe Road. Hier wurden bereits Bustickets für unsere Weiterreise in den Süden (hoffentlich) hinterlegt.
Zur Zeit herrscht in Uganda die kleine Regenzeit, draußen schüttet es gerade und so werden wir anstatt eines BodaBoda lieber ein Taxi nehmen. Hier empfehle ich die Faras App. Ein Uber oder Bolt Ableger. In Uganda ein Must Have. Für Taxi oder Motorrad sieht man sofort die üblichen Preise und wird nicht übervorteilt, zudem kann man auch sofort buchen und fährt mit zertifizierten Fahrern. Wir werden es gleich ausprobieren und hoffentlich um 17:30 am Bushof ankommen. Unser Expressbus verläßt pünktlich um 19:00 Uhr Kampala und wir sitzen dann hoffentlich auf Platz 3+4, fast ganz vorne.

Unsere Reise führt aus Kampala heraus über Masaka, Mbarara, Kikungiri, Kisoro zum Mgahinga Gorilla National Park, ganz im äußersten Süden von Uganda. Der bekanntere Bwindi Impenetrable Forest National Park liegt weiter im Norden und beherbergt mehr Gorillas, aber da war ich schon. Zudem wollen wir auch die Golden Monkeys sehen und die gibt es nun mal nur hier in Kombination mit den Silberrücken.

8.11.

Jede Reise ist gespickt mit kleinen Aufregern! Irgendwie hatte ich 19:00 und nicht 21:00 verstanden. Wir waren somit viel zu früh am Bushof. Vielleicht hatte da aber auch nur mein Unterbewusstsein seine Finger im Spiel gehabt. Wir saßen dafür in einem kleinen Restaurant und genossen einheimische Kost.

Dann hieß es warten. Gegen 21:00 saßen wir nach einer kleinen Diskussion, eine fette Lady hatte unseren Platz okkupiert, auf unseren gebuchten Plätzen. Pünktlich ging es los und die erste Stunde quälten wir uns durch die abendlich Rushhour von Kampala Stadt.

Danach wurde der Verkehr merklich lichter und vor allen Dingen die Straßen besser. So brausten wir durch die Nacht und gegen 5:00 in der Früh erreichten wir den Kisoro Distrikt. Nach einer Militärkontrolle (halb so wild, die wollen nur spielen) durften wir die Straßenkontrollen passieren und erreichten pünktlich Kisoro Stadt. Dort angekommen warteten gefühlte hunderte Boda Boda Fahrer auf uns, für 2000 Schillinge (0,50€) fuhr man uns dann 1 km zu unserem Hotel. Dort wartete Ivan, der Besitzer, bereits auf uns und begrüßte uns sehr herzlich. Nach weiteren 30 Minuten hörte man dann nur noch ein leichtes Schnarchen aus unserer Unterkunft. Ein Wort noch zu unserer Unterkunft, sie ist recht einfach, jedoch sauber und der Service unbezahlbar. Dazu aber im Verlauf mehr.
Gegen 10:00 ging dann der Wecker, nach der üblichen Toilette fuhren wir raus zu unserer ersten Erkundung. Auf dem Plan stand eine Kaffeefarm und nun sind wir Kaffeeexperten!

Am Nachmittag gönnten wir uns ein leckeres Essen (2€) in unserem Hotel und danach mussten wir dann noch den Ort ein wenig erkunden, meine Lieblingsbank besuchen und das ein oder andere Bier mit einem kleinen Snack vernichten.

So gestärkt ging es gegen 21:00 zu Bett. Morgen, ab 7:00 geht es zu den Gorillas. Hoffentlich haben wir dann genauso viel Glück mit dem Wetter wie heute. Immerhin haben wir derzeit die kleine Regenzeit in Uganda.

9.11.

5:30 ging der Wecker. Um 6:15 genossen wir bei Ivan (unser Hotel Besitzer) ein tolles Frühstück und um 6:45 starteten wir zu unserem Gorilla Trip.

Nach einer recht kurzen Anfahrt (15km) erreichten wir den Startpunkt unseres Weges und begannen bei herrlichem Sonnenschein unseren Aufstieg zum Basiskamp unserer Ranger.

Hier passierte das einzige Missgeschick des Tages. Bei Daniela lösten sich ihre Sohlen der guten Hanwag Schuhe ab. Merke oh Reisender! HANWAG macht gute Schuhe, aber spätestens nach 4 Jahren sollte mann die Sohlen und den Grundkörper neu kleben lassen. HANWAG hat da eine extra Seite, um diesen Service zu buchen.
Aber zurück zum eigentlichen Projekt. Nachdem wir im Basiscamp angekommen waren, erfolgte eine kurze Instruktion zu den Sachen, die man bei den Gorillas machen darf und auch nicht. Dani bekam einer Träger für Ihren Rucksack und als Schuhersatz Gummistiefel. Ich greife hier nun vor, alle unseren afrikanischen Begleiter trugen Gummistiefel und die können sich schließlich nicht irren. Dani war nach dem Trip zu 100% zufrieden und sehr überrascht, wie gut es damit geklappt hat. Anmerkung: Ameisen können die Gummistiefel nicht rauf klettern 😉
Somit begann der Aufstieg Richtung Nebelwald mit einigen schönen Ausblicken.

Wir waren heute eine kleine Gruppe. 2 Weissbrote, 5 Schwarzbrote, 1 Latte Macchiato und eine dicke Krakauer Wurst. Der dicken Kraukauer habe ich es zu verdanken, dass wir rechtzeitig überall Pausen machten und ich mit meiner Leistung besser erschien, als es sonst gewesen wäre. Zudem haben die Rancher auch manche Pause zum Luft bekommen eingelegt. So waren wir dann etwas mehr als eine Stunde bergauf unterwegs und erreichten dann glücklich und mit vielen Zwischenstops den Lageplatz der Gorillas.
Wir wurden belohnt mit herrlichen Bildern und vielen schönen Einblicken in das Leben der Gorillas. Kurzum, die interessierten sich nicht die Bohne für uns und wir konnten prima Fotos schießen.

Nach 1 Stunde hieß es dann Abschied nehmen und wir machten uns an den Abstieg. Da es nun größtenteils bergab ging, war dies ein gemütlicher Spaziergang durch den Nebelwald in Kisoro.

An Ende des Trips warte bereits Ivan auf uns und es ging zurück zum Hotel. Trotz Regenzeit hatten wir heute einen völlig regenfreien Ausflug erlebt und zwei Stunden später erlebten wir dann, was Regenzeit heißt. Zum Glück für uns lagen wir da bereits völlig groggy im Bett und nahmen uns eine Kleine Auszeit.
Abends dann besuchten wir noch zusammen mit Ivan den Markt, ließen dank seiner Hilfe Danis Schuhe reparieren und schauten auf dem nahen Wochenmarkt vorbei.

Am Abend saßen wir dann noch kurz in einer Bar bei einem Bierchen und leckeren Leber- und Beef Spießen.

10.11.

So langsam schmeckt das Nile Bier und genauso verhält es sich mit der Nachtruhe. Wir schliefen wie Babys und eigentlich war der Wecker viel zu früh tätig. Gegen 6:15 nahmen wir unser leckeres Frühstück ein und um 6:45 waren wir bereits unterwegs zu den Golden Monkeys. Bei diesen Affen handelt es sich um eine endemische Art, Sie kommen nur hier im kleinsten, aber feinsten Nationalpark Ugandas vor. Immer voraus die 3 majestätischen Bergspitzen der erloschenen Vulkane:
Mount Sabinyo, Gahinga und Muhavura (max. 3.669 m). Wir befinden uns bereits an den Ausläufern des Nebelwaldes zu Füßen der Virunga Bergketten. Hier am Mt. Sabinyo gibt es wie bei uns ein Dreiländer-Eck. Die Staaten Ruanda, Uganda und die Demokratische Republik Kongo teilen sich die Bergspitze. Wir sind bei unseren Spaziergängen nie weit von einem dieser beiden Länder entfernt. Das ist auch ein Grund, warum uns immer Grenzsoldaten begleiten. Wer will schon in die sogenannte Demokratische Republik gelangen. So mancher Deutsche erinnert sich vielleicht noch an den deutschen Namensvetter und weiß Bescheid.

Nein, wir waren nicht auf dem Gipfel

Nach einer sehr holprigen Anfahrt, Ivan nennt sie „African Massage“ erreichten wir nach ca. 30 Minuten das Basiscamp mit den Rangern und genau wie gestern, erfolgte dann eine kurze Ansage der Do‘s und dont‘s. Danach begann der 2 stündige Aufstieg und so bei jedem Schritt bilde ich mir ein, daß die Luft wieder etwas dünner geworden ist. Zum Glück machten wir reichlich Pausen und ein Gedanke ist für mich die ganze Zeit tröstlich, auf diesem Rückweg geht es nur bergab.
Aber was rede ich, auch dieser Aufstieg wird begleitet mit fantastischen Aussichten

und irgendwann erreichen wir den Bambuswald wo die Goldenen Affen hausen. Hier rastet heute eine Großfamilie von ca. 100 Tieren und so mache Schönheit war gerne bereit vor meiner Linse zu possieren. Da die Affen jederzeit über unseren Köpfen unterwegs waren hieß es aber auch, Vorsicht vor dem „Golden Shower“, Ihr wißt bestimmt, was ich meine. So gelangen wieder schöne Bilder in Pixel und in meinem Kopf.

Die Stunde war schnell vergangen und es hieß Abschied nehmen. Was mir besser gefallen hat? Die trägen Gorillas am Boden oder die quirligem Äffchen im Bambusgehölz, ich kann es nicht sagen. Irgendwie war alles einzigartig und unvergesslich. Was ich aber bereits jetzt sagen kann, alle Aktivitäten waren wesentlich einfacher als mein Ausflug im Frühjahr im Bwindi National Park. Kein Vergleich zu den damaligen Anstrengungen.


Am Ende dieses Ausflugs stand dann noch ein leckerer Kaffee in einem Gasthaus an und danach bei Ivan ein kleiner Snack.

Den Abend verbringen wir heute wahrscheinlich in der „Lounge“ unseres kleinen, einfachen, sauberen, und super freundlichen Hotelchen, dass mehr ein Guesthaus ist.

11.11.23
Unser letzter voller Tag in Kisoro ist angebrochen. Heute geht es zum Lake Mutanda und da ich heute etwas faul bin,zitiere ich lieber Wikipedia zu dieser Region.
„Der Mutandasee befindet sich im Südwesten Ugandas, innerhalb des Distrikts Kisoro. Er weist mehrere Inseln auf, hat eine Gesamtfläche von etwa 29 km² und liegt auf einer Höhe von 1792 m. Östlich des Sees liegt der kleinere Mulehesee. Vom Mutandasee aus sind die südwestlich gelegenen Virunga-Vulkane deutlich sichtbar, darunter der Muhabura (4127 m), Gahinga (3474 m) und Sabinyo (3645 m). Dort befindet sich auch der Mgahinga-Gorilla-Nationalpark und die Grenze zu Ruanda. Ein Stück nördlich des Sees liegt zudem der Bwindi Impenetrable National Park. Die nächstgelegene Stadt ist die Distrikthauptstadt Kisoro südöstlich des Sees. Der Mutandasee liegt in einer Senke mit hügeliger Umgebung. Die Region ist Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs.“

Ich sagte schon, heute gehen wir es gemütlich an. Unser Wecker geht erst gegen 7:00, das war auch gut so, die ganze Nacht war hier high life in der Stadt. Neben unserem kleinen Hotel liegt ein „Nachtclub“ und da war es anfangs etwas lauter in unserem Zimmer. Aber so zwei Murmels wie wir, lassen sich von so etwas nur kurze Zeit beeindrucken.
Nach einem guten Frühstück ging es dann ab 9:00 zum Lake. Hierzu waren wir diesmal mit Boda Boda Fahrern unterwegs. Ivan begleitete uns auch diesmal und wie immer, achtete er darauf, dass die „Kollegen“ schön langsam mit den beiden Weißbroten unterwegs waren.

Nach einer ca. 20 minütigen Fahr erreichten wir den See und bei gutem Wetter ging es dann für 3 Stunden in einer Runde einmal um das Gewässer. Landschaftlich war es wundervoll, die nahen Berge und Hügel spiegelten sich im reinen Wasser und die Ruhe war zum relaxen genau das Richtige.

So machten wir dann noch Stop auf einer kleinen Privatinsel (Gahiza Island Retreat) inmitten des Sees, die einem Freund von Ivan gehört und der dort eine einfachen Lodge betreibt. (Anmerkung: ich weiß schon wohin wir nochmals wollen)
Dort badeten wir dann im klaren, 45 m tiefen und mit 20 Grad recht erfrischenden Wasser. Auch Dani wagte sich nach einigem zögern hinein. Wenn Sie zu diesem Zeitpunkt jedoch gewußt hätte, dass der See als einziges gefährliches Getier auch eine Schlangenart beheimatet, ich weiß nicht ob Sie dann freiwillig ins Wasser gegangen wäre. Gerade bei meinen Recherchen lese ich, die Python fühlt sich hier sehr wohl – selbstverständlich nicht dort wo wir waren, dass hätte Ivan bestimmt verhindert, so wie er uns immer umsorgt.
Nach unserem Bad trafen wir noch kurz den Freund und Besitzer der Insel und machten uns nach einer kleinen Besichtigung der Räumlichkeiten auf den restlichen Weg zurück.

Nach so einem gemütlichen Ausflug ging es zurück zum Hotel und nach einem leckeren Bierchen wartete noch die Schlachtplatte alla Santaviva auf uns. Rülps!

Gleich werden wir noch unsere Bustickets für die Rückfahrt nach Kampala buchen und danach noch einen befreundeten Maler von Ivan besuchen. Zum Abschluß gibt es bestimmt noch ein Bier und dann heißt es packen und früh schlafen gehen. Morgen um 6:00 startet der Bus und mit etwas Glück werden wir abends um 19:00 in Kampala ankommen.

12.11.

Ich bin der lieben Leserschaft noch das Ergebnis von Danis defekten HANWAG Wanderschuhen schuldig. Zuerst einmal klappte das mit den Gummistiefeln prima und Dani überlegt nun, grundsätzlich im Dschungel nur noch Gummistiefel zu verwenden. Die Reparatur für 10.000 Schillinge, umgerechnet 2,50€ war aber auch ein voller Erfolg. Die Tour zu den Golden Monkeys habe die Schuhe problemlos überstanden. Es geht doch nichts über gute afrikanische Handwerkskunst. An dieser Stelle ein dickes Lob an unseren Schuhmacher in Kisoro.
Aus Kisoro nahmen wir dann auch Abschied und pünktlich um 6:00 saßen wir in unserem Jaguar Bus und brausten los. Mit dem Brausen verhält es sich aber mehr symbolisch, wegen dem Jaguar und so. In Wahrheit war unser Reisebus bei der Abfahrt nicht mehr als zu 30% gefüllt und der muss halt voll werden! So hielten wir in regelmäßigen Abständen und in den nächsten 3 Stunden kamen wir nicht recht von der Stelle. Tröstlich war, wir saßen auf Platz 1 und 2 und damit sehr komfortabel, aber das half halt nur zur Hälfte, wenn das Ziel noch so fern ist.
So wurde dies eine sehr lange Fahrt (die aber aufgrund der Bilder nicht langweilig war!) und erst gegen 19:00 waren dann die 480 Km nach Kampala Busstation geschafft. Von dort organisierte ich uns dann noch den Transport mit einem privaten Taxi zu unserem Hotel und nachdem wir dem armen Taxifahrer erstmal 3 Liter Sprit vorfinanziert hatten, ging es dann zügig auf die letzten Meilen zu unserer bewährten Unterkunft. Dort wurden wir bereits erwartet, unser altes Zimmer war wieder für uns reserviert und die von uns im Hotel deponierten Gepäckstücke lagen bereits auf unserem Zimmer. So gönnten wir uns noch einen kleinen Abendspaziergang zur nahen Mall, bunkerten ein Paar Bier und schliefen recht früh ein.

13.11.
Meine Besuchstermine bei der PostBank und der Centenary Rural Development Bank habe ich nun auch unter Dach und Fach. Das mittlere Management erwartet mich zu einem „Semi-Official“ Meeting. Man was bin ich bekloppt in meiner Freizeit auch noch arbeiten zu gehen, aber auf diese Art muß ich meinen Arbeitgeber nicht fragen, bekomme keine abschlägige Antwort (Thema Dienstreise) und erreiche so, was mir wichtig ist. Es waren schon immer die Enthusiasten, welche die Welt im Kleinen und Großen bewegt haben. Lasst Sie uns bewegen!
Aber soweit ist es noch nicht und diese Bilder werde ich dann sowieso nur auf LinkedIn posten.
Aber zurück ins Private. Wir schliefen hervorragend, ich bin ein Fan dieses Hotels! Nach einer ausgiebigen Dusche erwartete uns ein gewohnt gutes Frühstück und um 10:00 verließen wir das Hotel. Die Jungs von Walter Tours warteten bereits vor dem Hotel. Wir hatten eine Boda Boda Tour für 4 Stunden kreuz und quer durch Kampala und bis zum Victoria See gebucht. Aus diesen 4 Stunden wurden dann insgesamt 8 Stunden in denen wir kreuz und quer durch den Großstadtdschungel von Kampala brausten – wie immer ohne Regen und das in der kleinen Regenzeit. Was haben wir für ein Glück.
Aber nun zu den Details und später zu den Bildern.

Zuerst ging es zur größten Moschee in Uganda. Die interessierte uns weniger, worauf wir es abgesehen hatten, war das Minarett. Kampala ist ursprünglich auf 7!! Hügel erbaut. Gab es da nicht noch eine andere Stadt wo wir vor kurzem waren? Egal, Hügel 1 ist der Standort dieser sogenannten Gaddafi Moschee und dort steht ein Minarett mit einem herrlichen Überblick auf diese Stadt.

Danach ging es zu den verschiedenen Königsplätzen, zu einer Straße wo nur der ugandische König und der englische König schreiten dürfen!! und dann hinein in das Gewusel des größten Marktes in Ostafrika. Hier kommt man leicht hinein, aber aus dem Gewimmel der vielen Gassen schwerlich ohne Führer heraus. So gibt es fast alles zu sehen, neben dem größten Markt für gebrauchte Klamotten aus Europa auch einen riesigen Food Markt. Es mischen sich dann alle möglichen und unmöglichen Gerüche in meiner Nase und unter diesem Eindruck hieß es dann einen kleinen Snack zu nehmen.

Danach besuchten wir den bereits bekannten Taximarkt. Von hier gehen die Kleinstbusse in ferne und weniger ferne Regionen von Uganda. Das perfekte organisierte Chaos, für uns ein Rätsel wie hier Busse rein und wieder raus finden.

Danach brausten wir zum Victoria See. Ein Trip von 45 Minuten. Dort besuchten wir dann den Fischmarkt, hörten interessante Sachen zur Fischauktion und sahen so manchen Fisch und Vogelart. Die Vögel waren hier die Zaungäste, immer auf der Suche nach einem Häppchen.

Danach wollte Walter, richtig heißt er aber Richard, mit uns nochmals durch die Slums von Kampala. Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit und der Tatsache, daß wir am Anfang dieses Trips bereits auf einer Polizeistation gelandet waren, hatte ich nun keine Lust mehr und wir vereinbarten die Heimfahrt. Was war aber vorher passiert? Eigentlich nichts, bei unserem Abstecher zum zentralen See in Kampala, am Rande der Slums, fühlte sich ein regionaler Polizist etwas angepisst. Anscheinend hatte Walter einen örtlichen Fürsten nicht informiert und so kam diese Person bei unserem Stop angerannt, konfiszierte zuerst unsere Handys und zitierte uns zur nächsten Polizeistation. Dort bekam Richard einen drüber und nach einigem Palaver bekamen wir unsere Handys zurück und durften fahren. Im Rückblick war es nichts!

Morgen geht es zu den Quellen des Nil und da müssen wir vorher ja noch etwas Kraft tanken. Bis Morgen!

Nachtrag, mein Co-Autor wünscht ausdrücklich, dass ich noch ein
paar Bilder vom Fischmarkt (Ggaba Market at Lake Victoria) hier einstelle. Besonders wichtig war ihr, das Bild mit den Zähnen. Im übrigen, daß ist ein kleiner Fisch, ich will nicht dem Papa beim Schwimmen begegnen! Wobei, kein vernünftiger Mensch im Victoriasee freiwillig schwimmen geht. Nicht das Nilpferd oder das Nilkrokodil ist hier beileibe die größte Gefahr. Es ist mal wieder ein sehr kleines Getier mit dem der See hochgradig verseucht ist und das mit absoluter Sicherheit zuschlagen wird. Die Bilharziose! Aber bleiben wir lieber bei den schönen Dingen. Der Victoriasee, benannt nach der englischen Queen, ist ein sehr großes Binnengewässer, genauer gesagt, nach der Wasserfläche die Nummer 2. Besser kann man sich das mit einem Beispiel verdeutlichen. Ganz Bayern passt da rein oder die Insel Irland. Ca. 40 Millionen Menschen leben an seinen Ufern, das ist so etwa die halbe Einwohnerschaft Deutschlands. Für mich ist es daher ein Wunder, dass der See so klares Wasser hat (keine Kläranlagen) und ich war andererseits nicht erstaunt, wie sehr die Menschen hier darauf achten, kein Plastik in den See zu werfen. Jeden Tag werden Unmengen an Fisch aus diesem See gezogen und entweder als Victoriabarschfilet direkt exportiert oder wenn es sich um andere Fischarten handelt, dem heimischen Markt zugeführt.

14.11.
An diesem Tag erwartete und ein reichhaltiges Boda Boda Programm. Es sollten am Abend mehr als 220 Km werden, die wir bei Sonnenschein und kurzzeitig auch bei strömendem Regen absolvierten. Wir kämpften uns durch den Großstadtdschungel und über fast menschenleere Bundesstraßen, von gut ausgebaut bis zur holprigen Schlammpiste war alles dabei. Aber immer konnten wir uns auf unsere beiden Mopedfahrer verlassen, routiniert umschifften wir jedes Hindernis und ich hatte immer das Gefühl, daß die „Jungens“ wußten, was sie taten.
Aber kommen wir nun erstmal zum Programm:
Zuerst sollte es zu den Ssezibwa Falls gehen, dann weiter zur Source of the Nile und auf dem Rückweg noch in den Mabira Forest. Starten wollten wir aufgrund der Reichhaltigkeit der Tagesordnung bereits um 8:00 und gemäß deutscher Pünktlichkeit und den Erfahrungen, die wir bisher hier gemacht hatten, standen wir Beide um diese Uhrzeit pünktlich vor dem Hotel. Leider war aber weit und breit kein Richard von Walter Tours zu sehen. Kurz darauf erreichte uns eine Nachricht, daß sein Moped noch eine Reparatur benötigte und er sich um 40 Minuten verspäten wollte. Es ging aber dann schneller und bereits um 8:30 waren wir on the road again. Nach etwa 2 Stunden Fahrt und vielen Eindrücken, die sich uns so am Straßenrand und auf den Pisten bot, erreichten wir den Zzibwa Wasserfall. Dieser ganze Ort ist nicht nur landschaftlich sehr schön, er ist auch ein spirituelles Zentrum für so manchen Einheimischen. Einige Bäume und so manche Grotte hat hier ein spirituelles Dasein und Opfergaben sind allgegenwärtig. Wir konzentrierten uns aber mehr auf den Wasserfall.

Nachdem ich dann auch noch als Modell oder besser Fotoobjekt für eine ankommende Schülerklasse herhalten mußte, ging es weiter. Und nach nochmals gefühlten 2 Stunden erreichten wir den Victoriasee bei der Stadt Jinja. Hier überquerten wir den Victoria Nile auf der Jinja Nile Bridge und fuhren zum Ufer eines nahen Fischerdorfes. Nachdem Richard uns ein schickes Fischerboot organisiert hatte, stachen wir in See. Nach einer ca. 30 Minütigen sehr pittoresken Bootsfahrt erreichten wir die Quellen des Nils. Hier beginnt offiziell der Nil seine mehr als 6000 km lange Reise. Ob das wirklich so ist, darum streiten sich bis heute die Gelehrten. Wahr ist, an dieser nun vor uns liegenden Stelle, quellen enorme Mengen an Frischwasser aus dem Untergrund. Dieses Wasser macht etwas 25% der Wassermenge aus, die etwas 500 Meter weiter aus dem Victoriasee hinausfließt und den Weißen Nil beginnen läßt. Der Rest, also 75% stammmen aus den Wassern des Viktoriasees und hier beginnt die Crux. Es fließen weit mehr als 20 große Flüsse in den See. Zum Beispiel der Kagera (Akagera Nil). Er ist alleine schon 800 km lang und hat seinen Ursprung in der Gebirgsregion von Burundi und Ruanda. Nach Stand der heutigen Forschung ist dies der Quellfluß des Nils, da er am Weitesten von seiner Mündung ins Mittelmeer entfernt ist. Da aber John Hanning Speke immer noch als der eigentliche Entdecker des Nilursprungs angesehen wird und dieser eben unsere „Soure of the Nile“ gefunden hat, wollen wir mal annehmen, dass wir nun an der offiziellen Quelle des Nils stehen. Und hier könnte man tatsächlich auch in einem vor Steinen abgegrenzten Naturpool ein erfrischendes Bad nehmen. Wir hatten leider keine Badesachen dabei. Das nächste mal aber bestimmt!!!

Ein Touriboot, das Wasser ist hier so unruhig, weil Quellwasser aus dem Untergrund nach oben aufsteigt, ansonsten war der See gl

Danach hatte ich genug. Wir hatten 3 Stunden Rückreise vor uns und wer jetzt denkt, warum haben die denn kein Auto genommen, dem sage ich, dann wären es mehr als 5 Stunden Fahrt gewesen. Für den, der es gemütlicher will, dem empfehle ich eines der schönen Resorts hier in dieser Gegend und dann eine Rückreise an einem späteren Tag. Diese Zeit hatten wir aber nicht und so hieß es mit dem Boda Boda zurück. Wer weiß übrigens woher der Name Boda Boda kommt? Nun zu Zeiten von Idi Amin Dada, dem zwischen 1971 bis 79 diktatorisch regierenden Staatsoberhaupt von Uganda ereignete sich so manche Grausamkeit. Nicht umsonst gilt diese Person als Inbegriff eines brutalen Gewaltherrschers. Etwas 400.000 Landsleute ließ er verschwinden und so nebenbei legte er sich mit Indien an und verscheuchte die zahllosen indischen Bürger, die aufgrund der kolonialen Vergangenheit (England und deren Kolonie Indien) in einer Nacht und Nebelaktion. Das heißt alle Inder mußten innerhalb kürzester Zeit das Land verlassen und ihr Hab und Gut vergessen. Die Inder suchten nun eine Transportmöglichkeit und fanden diese in Form der Motorradfahrer. Ihr Ruf, Border Border (zur Grenze, Grenze) ist der Ursprung des Wortes Boda Boda. Da die Inder größtenteils Moslems waren, hinterließen Sie Ihr Eigentum übrigens zum Großteil der moslemischen schwarzen Einwohnerschaft von Uganda. Das ist der Grund, warum „Dada“ bei dieser Volksgruppe auch heute noch sehr angesehen ist. Es kommt halt immer auf die Perspektive an. Moral ist käuflich!

Aber kommen wir zurück zu unserer Reise, wie gesagt, ich hatte genug Input und den weiten Rückweg vor Augen. Den geplanten Abstecher in den Mabira Forest (Mabira Central Forest Reserve) ließ ich verfallen, zumal wir ja auch schon ausgiebig gewandert hatten. Mit Blick auf die Uhr, wollten wir vor 18:00 wieder in Kampala sein. Das gelang so gerade und wir verabschiedeten uns von Walters Tour, klasse gemacht Jungs!

Richard, alias Walter von Walter Tours und @kspucky the Hell Drivers, kurz vor Kampala

15.11.
Was für ein Luxus. Wir blieben im Bett bis 8:00. Das waren mehr als 10 Stunden Schlaf. Willkommen bei den Mumins.
Ab jetzt gibt es kein festes Urlaubsprogramm mehr. Nur noch meine beiden Höflichkeitsbesuche und dann lassen wir die zwei letzten Tage so langsam ausklingen. Ganz am Schluß kommt dann noch die Zusammenfassung meiner persönlichen Empfehlungsliste und dann war es das.
Wir bummelten heute nach dem Frühstück bis 14:00 Uhr auf der Rooftop Bar. Es bot sich irgendwie auch keine Möglichkeit, einen Fuß vor die Türe zu setzen. Es regnete dauerhaft. Erst so gegen 13:00 klärte es langsam auf und als ich mich gegen 14:30 auf den Weg zur Centenary machte, fing es wieder an zu regnen. Zum Glück war die Boda Boda Fahrt recht kurz und gegen 15:00 wurde ich freudig, man kann auch sagen freundschaftlich, empfangen.
Danach gab es dann das gemeinsame Abendbierchen bei unserem Dealer auf der Straße und danach gingen wir in „The Acacia Mall“ lecker essen. Dort kann man auf der 1 Etage gut und preiswert essen. Diesmal gab es Ziege indisch und Masala Fritten. Lecker! Ein kleiner Tip, sollte es jemanden einmal nach hier verschlagen, eine Portion reicht locker für 2.

16.11.
Heute hatte ich mein Meeting von 9-12:00 bei der Postbank. Wir sprachen über Compliance und den Problemen bei sogenannten Nested Accounts mit einigen Ländern. Auch waren einige kleine Problemchen zu klären. Nach einem so anstrengenden Gespräch habe ich dann glatt vergessen, nach meiner Geschenkübergabe noch um ein gemeinsames Guppenfoto zu bitten. Als es mir dann auffiel, war es leider zu spät und mußte dann, etwas unvollständig (ohne mich und die Hauptabteilungsleiterin) nachgeholt werden. Schade – ich Depp!
Danach war 100% Freizeit angesagt. Ich bummelte mit meiner Frau noch etwas durch Kampala und abends saßen wir auf der 5. Etage (Rooftop Bar) und genoßen bei mehreren Cocktails die schöne Aussicht auf Kampala bei Night.

17.11.
Unser letzter Tag! Da ich die kommende Übernachtung noch bezahlt hatte, können wir heute so lange im Zimmer bleiben, wie wir wollen bzw. es möglich ist. Am 18. um 0:30 geht unser Flieger Richtung Heimat. So frühstückten wir etwas später, klärten im Hotel den Taxitransfer (35$) und gingen dann ein letztes Mal Richtung „Down Town“. Hier am Rande der Slums of Kampala ist heute Markttag. Wir „wagten“ uns ca. 500 Meter hinein in die beginnenden Slums und dort fand Dani dann tatsächlich 2 Röcke die ihr gefielen. Diese wurden nach den Preisverhandlungen (5€) noch auf Maß umgenäht und danach ging es zurück zu unserem kleinen Krämerladen am Rand der Slums, wo wir in den letzten Tagen immer abends auf einer kleinen Holzbank, bei einem leckeren und kalten Nile das quirliges Treiben beobachten konnten.

Bevor wir zum Packen ins Hotel gingen, gab es dann noch einen letzten Abstecher in die Mall, noch ein kleiner Snack, erstes Weihnachtsfeeling schnuppern und auf dem Weg zurück, noch ein Käffchen in einer lauschigen Kaffeebar am Straßenrad.

Mit zwei Impressionen schließe ich dann diesen Tag. Die folgenden Bilder passen nicht chronologisch, uns gefallen sie aber besonders gut, da sie einerseits vermitteln, wie relaxed wir das Ganze empfunden haben und zweitens wie sehr Afrika improvisiert.

18.11.
Rückreise!
Am 17.11. um 20:00 verließen wir Kampala, nachdem unser Taxi sich ca. 1 1/2 Stunden durch die Rushhour gekämpft hatte, errichten wir den Flughafen und nach ca. 40 Minuten saßen wir bereits in der Karibulounge (Bilder hierzu findet der Interessierte in meinem ersten Bericht). Gegen 0:00 war Boarding und pünktlich hoben wir ab. Nach dem üblichen gefuttere, machte ich mich lang und schlief gut und fest, bis kurz vor der Landung in Brüssel. Nach einem kleinen Frühstück erfolgte die Landung, der Zollprozeß und Sicherheitscheck waren schnell erledigt und so hatten wir noch genug Zeit, die zweite Star Alliance Lounge in Brüssel zu testen. „The Loft“, recht groß, viele Sitzmöglichkeiten, ein guter Blick auf das Rollfeld und ein leckeres Frühstücksbuffet. Erwähnenswert wären dann noch vollautomatische Toiletten im japanischen Stiel, eine üppige Anzahl von abschließbaren Ruhezimmern samt Bett, Duschräume und prima Shiatsu-Massagesessel. Ich mußte Dani loseisen, wir schafften es so gerade mit dem letzten Call, als letzte Passagiere ins Flugzeug der SWISS. Der SWISS Flug war wie immer top. Mehr steht hierzu in vielen anderen Berichten. Wir lieben die SWISS! Pünktlich erreichten wir dann Zürich und hatten hier nun ausgiebig Gelegenheit besonders die Alpine Lounge der SWISS zu genießen. Wir sicherten uns ein lauschiges Plätzchen und genossen den letzten Tag.

Um 17:30 geht es dann nach Amsterdam. Wir übernachten im Radisson in der Nähe des Airports (Flughafen Shuttle) und Morgen lassen wir uns dann von den Jungs von Eazy Park abholen. Die letzen Kilometerchen schaffen wir dann mit unserem alten A4 ganz allein. ENDE

Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 11.3 Tokyo & Kyoto, Japan, wo alles seinen Anfang nahm

Fortsetzung Teil 10.3

27.4.
Nach einer planmäßigen Shinkansenfahrt erreichten wir heute gegen 10:00 Tokyo Station und machen uns direkt zu unserem Hotel auf. Wir hatten die Zimmer leider erst ab 15:00 aber wir konnten unser Gepäck dort deponieren – und nach unserer Rückkehr, hatte man bereits alles auf unser Zimmer gebracht. Aber davor gibt es noch einiges zu berichten.
Tokyo HbF heißt nicht umsonst „Station“. Das Areal ist riesig, erstreckt sich auf verschiedene Ebenen, 10 Stockwerke oberirdische und 3 in der Tiefe. Im Untergrund gibt es z.B. eine ganze „Freßebene“, z.B. die berühmte Ramenstraße, wo ein Suppenladen dem Nächsten folgt und jedes Restaurant ein eigenes „Hausrezept“ hat. Es ist selbstverständlich, dass wir dort zu einem späteren Zeitpunkt waren! Zuerst hieß es aber ca. 1,7 km quer durch die City, bei strahlendem Sonnenschein, zu unserem Hotel. Mein kleiner Muli hat hier klaglos ihren Job gemacht. Im Hotel angekommen, dann eine kleine Überraschung! Obwohl nicht gebucht, war das zwar spartanische Frühstück und die Softgetränkebar im Preis (35€ pro Zimmer/Tag) enthalten. Wir deponierten unsere Rucksäcke und stürzten uns ins pralle Leben. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis, auf den ich ganz am Ende genauer eingehen werde. Ohne Daten-SIM ist man hier als Neuankömmling aufgeschmissen. So – Du oh Reisender bedenke dies, es ist easy wenn du online bist, ohne dieses Hilfsmittel reist du besser nur organisiert!
Im Hotel ermittelten wir unseren Weg zum Tokyo Sky Tower und dann ging es via U-Bahn, es gibt vier verschiedene Gesellschaften und dazu noch die JR mit Ihrem S-Bahnnetz, zu unserem ersten Ziel. Wir hatten ein sportliches Programm zu absolvieren. Zwischen unserer Ankunft an der Station, unserem Zwischenstopp im Hotel (Almont Inn Tokyo Nihonbashi)

und dem reservierten Zugang zum Sky Tower, hatten wir nur 2 Stunden. Wir schaffen es in 100 Minuten und wurden dann mit grandiosen Eindrücken belohnt. Es ging zuerst in 45 Sekunden auf 350 Meter und danach in den VIP Bereich auf 450 Meter. Leider war es etwas diesig und so konnten wir von hier den Fuji nicht sehen, dafür aber hatten wir einen grandiosen Blick über die Stadt und auf die Bucht von Tokyo.

Für den Abend hatten wir dann ein zweites Highlight. Eine Dinner Bootsfahrt auf den Kanälen und im Hafen von Tokyo. Auch hier hatte ich mir die Koordinaten bereits in Deutschland ermittelt und dank Google Maps und unserer Zauberapp waren wir pünktlich am Treffpunkt. Ab 19:00 schipperten wir dann los und es wurde ein feuchtfröhlicher und kulinarisch recht leckerer Abend. Das Essen war a la Carte aber die Getränkekarte war differenziert und ohne Limit. Es muß wohl gut gewesen sein, die Einheimischen waren recht schnell abgefüllt und ich hatte am nächsten Morgen so meine Startschwierigkeiten.

28.9.
Unsere ursprünglich bei „get your Guide“ gebuchte Tour zum Tokio Fischmarkt wurde leider durch den Veranstalter abgesagt. So war Eigeninitiative angesagt. Wir kamen dann leider nicht in den Händlerbereich, aber der alter Fischmarkt mit seinen Verkaufsständen für das normale Volk und die Touristen hat, wie man gleich sehen kann, auch seine Reize. Ich fasse es an dieser Stelle einmal kurz zusammen: Dani will 2 Wochen nur Tokyo und meint damit diesen Markt. Das Fleisch, was wir aßen kostete im Kilo 800€ und war ein geschmackliches Feuerwerk, das kleine Thunfisch Filet der Kategorie 2 von 3 zerfloß mir auf der Zunge, so zart war es und bei 60€ pro 100 Gramm schmolzen auch recht schnell unsere Barschaften dahin.

So war zwischendurch der Besuch eines Tempels recht nützlich um die Genußsucht, etwas in den Griff zu bekommen.

Danach ging es weiter über den Markt, ein kleiner Snack nach all der Aufregung mußte dann noch sein.

Auf dem Markt gibt es neben Eßständen, dem Großhandel für die örtliche Gastronomie, natürlich auch weitere diverse Stände rund um das Thema Essen. Mir hatte es bereits am Anfang ein Messerladen angetan und so kam ich auch zu zwei sehr schönen scharfen Teilen.

Am Abend dann machten wir uns auf zu unserem Treffpunkt, zu einer geführten Tour durch das Nachtleben von Shinjuku. Leider fanden wir unseren Guide nicht und so ging es dann auf eigene Faust durch das Nachtleben und bevor ich zu meiner Ramensuppe kam, gingen wir dorthin, wo der genußsüchtige Japaner zünftig ein leckeres Bier nebst Bratwurst verschmaust.

Auf dem Rückweg zum Hotel.

Tokyo wimmelt nur so von Selbstdarstellern, ein Landei wie wir kommt aus dem Staunen gar nicht heraus

29.4.
Heute geht es per Shinkansen Super Express ab 10:00 nach Kyoto.
Kleiner Tipp, während der Fahrt kann man prima den Fuji sehen, dazu sollte bei der Reservierung der Zugtickets die rechte Seite (C & D Plätze) ausgewählt werden. Reist man nicht in den Green Cars sondern normal, ist die Bestuhlung 3 á 3, somit auf den rechten Fensterplatz achten!
Für diese 450km brauchen wir etwas weniger als 3 Stunden. Bei unserer Ankunft haben wir dann etwas Freizeit und um 14:00 treffen wir dann hoffentlich Giuseppe, unseren Guide für eine private Führung durch Kyoto. Gegen 20:00 geht es dann zurück nach Tokyo.
So wir sitzen bereits im Zug zurück nach Tokyo. Unser Tagesausflug nach Kyoto hat prima geklappt. Unser Führer, „Giuseppe“ ein Student aus Bella Italia erwartete uns am verabredeten Treffpunkt und erkundete zusammen 4 Stunden mit uns die alte Kaiserstadt Japans. Wir erfuhren recht viele interessante Dinge zur Kultur der alten Japaner. Weiter darauf einzugehen würde nun einen 4 stündigen Monolog heraufbeschwören aber das will ich an dieser Stelle nicht. Wer Interesse hat und nach Japan will, ganz zum Ende empfehle ich das Reisebüro über dass wir diesen Ausflug gebucht haben, nebst WhatsApp Nummer von Giuseppe. Einziger Wermutstropfen war, das wir etwas Pech mit dem Wetter hatten. Gegen 17:00 fing es heftig an zu regnen und so machten Dani und ich mich direkt nach der Führung auf den Weg zurück zum riesigen Bahnhof von Kyoto. Eigentlich wollten wir uns noch ein wenig das Gesha Viertel anschauen aber das fiel dann buchstäblich ins Wasser.

30.4.
Unser letzter Tag ist nun bereits vergangen. Wir hatten noch zwei Highlights auf dem Programm.
Morgens ging es zu TeamLab Planets Tokyo (einfach mal gogglen) und die Bilder ansehen.

Am späten Nachmittag, es hatte zum Glück aufgehört zu regnen, machten wir uns dann noch auf zum Heli Airport von Tokyo. Es erwartete uns noch ein kleiner Rundflug. Für uns Beide das erste Mal in einem Heli, was für ein Gefühl, unbeschreiblich.

1.5.2023 Rückflug
Um 7:00 (natürlich auf die Minute) fuhr unser Airportbus vom nahen Tokyo City Air Terminal los. Nach 30 Minuten erreichten wir Terminal 3 und 15 Minuten später waren Check Inn, Sicherheitscheck und Ausreiseprozedur erledigt. Ich liebe die 1st. Class. Nun sitzen wir in der ANA Suite Lounge und genießen noch ein paar kulinarische Leckereien.

Boarding ist dann um 11:15 und wenn alles weiterhin so planmäßig verläuft, startet unsere 747-800 der Lufthansa unter Flugnummer LH717 gegen 11:45 Richtung Frankfurt. Mit etwas Glück können wir in Ffurt dann noch der Lufthansa ersten Klasse Lounge im Terminal einen kurzen Besuch abstatten. Der Anschlußflug nach Düsseldorf LH088 sollte uns dann gegen 22:05 ans vorläufige Ziel bringen. Wir werden in Ddorf dann übernachten und ich fahre dann am nächsten Morgen von dort direkt zur Arbeit nach Aachen. Mein Arbeitgeber verzeiht mir dann hoffentlich die nicht ganz korrekte Bekleidung!

WIR DURFTEN EINEN WUNDERVOLLEN URLAUB ERLEBEN UND VERSPRECHEN, JAPAN WIR KOMMEN ZURÜCK!

Was uns besonders aufgefallen ist:
-Stichwort Toiletten im privaten u. öffentlichen Raum, SAUBER
-Autofahren ist recht unaufgeregt, trotz Linksverkehr, geringe Geschwindigkeiten, die zu 90% um 10-20 km/h überschritten werden, jedoch überholt wird fast nie, sehr passive Fahrweise. Aber Achtung, fast überall gilt im öffentlichen Raum ein Parkverbot, Missachtung ist sehr teuer.
-Der Service und Freundlichkeit wird hier groß geschrieben, jedoch sind Regeln und Gebote strikt einzuhalten, da versteht der Japaner keinen Spaß
Im Onsen gilt komplettes Nacktbaden, Geschlechter bleiben getrennt, das Wasser ist oftmals sehr heiß, meine anfangs getätigte Aussage zum Tattooverbot im Onsen kann ich nicht bestätigen. Es war überall auch mit Tattoo möglich. Wer jedoch sicher gehen will, über Amazon.jp direkt Tattoo Pflaster (Foundation Tape) bestellen und ins erste Hotel liefern lassen. Diese „cover“ sind wesentlich besser als die unter Amazon.de angebotenen.
-sehr viele ältere Menschen arbeiten noch, hierbei handelt es sich i.d.R. um leichte Tätigkeiten, die sehr oft aus Langeweile oder Pflichtgefühl geleistet werden. Die Bezahlung steht hier nicht im Vordergrund
-Es gibt kein Trinkgeld, der Japaner erwartet es nicht und es verletzt ihn in seiner Ehre, kleine Geschenke sind aber gerne gesehen

Nützliche Tipps / Hilfsmittel:

-Daten-SIM fürs Handy besorgen. Geht bei der Ankunft in Japan, noch einfacher bereits in D. An genügend Datenvolumen denken, lieber 1GB mehr als zu wenig.
-EU-Bürger benötigen kein Visum – aber bei der Einreise ist vor Ort ein Einreiseformular auszufüllen. Es geht aber viel schneller und bereits von zu Hause aus. Unter „Visit Japan Web“ findet man hierzu die nötigen Seite: http://www.vjw-Ip.digital.go.jp/en/
Dort werden alle nötigen Daten recht einfach und schnell erfaßt und man hat 3!! Sachen im Voraus erledigt: Immigration, Custom und mögliche Einfuhrzölle. Wer die „Fast Lane“ bei der Einreise nutzen will, dem lege ich dies ans Herz
-nützliche Internetseiten:
https://hokkaido-safe-travel.brdg.site/images/pdf/drive_book_deutsch.pdf (Wer selber Autofahren will)

https://wwwtb.mlit.go.jp/hokkaido/bunyabetsu/kankou/gaikokuzin/sushiguide/index_sushiguide_eigo.html (1.PDF ein Sushi Handbuch)

https://www.japanrailpass-reservation.net/.(Infos zum Rail Pass)

https://www.japan-experience.com/de. (kann man alles bereits in D bestellen, auch Ausflüge in Tokyo/Kyoto, Daten SIM und Suica Card)
WhatsApp von Giuseppe, Kyoto Führer +81 80-4970-2751

-nützliche Apps:
NAVITIME Japan, für alle Öffis, besonders JR und Metro
JapanOfficialTravelApp, der Name spricht für sich
TokyoOsakaKyoto Subway Map, alle Routen auf einen Blick
Suica Card Reader, die Karte ist ein muß, die App dazu praktisch
Google Übersetzer, Online lässt sich z.B. jedes Bild übersetzen
Währungsrechner Finanzen100, der Name spricht für sich

Rent a Car:
Von Deutschland aus praktisch über CHECK24, wir waren zufrieden
Wichtige Regeln und Tipps hierzu:
Im Mietvertrag bedeutet CDW = Collision Demage Waver = Selbstbeteiligung, NOC = Non Operation Charge = Ausgleich Schaden Vermieterausfall bei einem Unfall
-Linksverkehr!!
-Vorsicht beim Rechtsabbieger, Gegenverkehr und Rechtsabbieger haben Vorfahrt
-Stoppschild sieht aus wie unser „Vorfahrtachten Zeichen“ und ist strikt zu befolgen, so wie wir es in der Fahrschule gelernt haben
-40/60km/h Ortschaften/Außerhalb, der Japaner fährt i.d.R 10km/h schneller
-Tanken, besser keine Selbstbedienung, sondern Bedienung, man sagt „Ma-n-Ta-n“ und „Credit Card“ und überreicht diese, der Wagen wird dann voll getankt. Benzin=regulär=rote Zapfpistole
-Navigation, besser ein eigenes Navi (Garmin) nebst Halterung und Ladekabel (Zigarettenanzünder) mitbringen und natürlich die Tour vorher am PC planen. Jedoch die Navigationsapp in jap.Autos ist recht interessant. Eingabemöglichkeit z.B. Telefonnummer oder spezieller MAP Code den viele interessante Orte haben. Mehr hierzu siehe meinen Hinweis bei den Internet Links
-Japaner überholen recht ungern, es bilden sich dann lange Schlangen hinter „Kriechern“.
-Absolutes 0,00%!!!!! Alkoholverbot am Steuer
-vor jedem unbeschränkten Bahnübergang ist zwingend ein Stop!!
Schild zu befolgen, schauen und dann erst weiterfahren

Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 11.2 Honshu, Japan, wo alles seinen Anfang nahm

Fortsetzung Teil 10.2
18.-19.4.

Am 17. waren wir letztmalig bis Mitternacht noch im Onsen. Zu diesen Zeiten ist hier recht wenig oder sollte ich besser sagen, gar nichts los. Im Männerbereich zählte ich 6 Personen. Bei einer Kapazität von 500 Körbchen – darin werden die persönlichen Sachen abgelegt – kann man erahnen, wie groß dieser Onsen ist und wie leer es sich nun „anfühlt“. Folgend noch ein paar Eindrücke.

Da wir unsere Rucksäcke bereits gepackt hatten, war dann recht schnell Zapfenstreich und nach diesem erholsamen Bad, schliefen wir tief und fest.
Der nächste Morgen war dann bereits eingeübte Routine, Wecker gegen 6:00, Frühstück ab 7:00 und gegen 8:15 brausten wir vom Parkplatz zurück Richtung Sapporo Chitose. Wir wollten zeitig den Mietwagen abgeben, um einen Puffer für die anstehende erste Bahnreise zu erhalten. Eigentlich mußten wir erst gegen 11:00 den Wagen abgeben, wir schafften die 75km aufgrund der Verkehrslage aber besser und so standen wir bereits gegen 10:00 auf dem Parkplatz des Vermieters und nach weiteren 20 Minuten saßen wir bereits im Shuttlebus Richtung Flughafen und der dort angesiedelten Bahnstation. Dani machte noch schnell ein
Foto in unserem ersten Hotel (Airporthotel) und dann nahmen wir den Regionalexpress Richtung Minami-Chitose (Anschlußbahnhof).

auf Wunsch einer lieber Leserin, wir haben die Insel einmal umrundet. Ausgenommen der Zipfel im Osten mit den Bären 🐻.

Der Zug war überfüllt, da wir aber nur eine Teilstrecke (3 Minuten) stehend bewältigen mußten, war das kein Ding. Für die weiteren und alle darauf folgenden Zugfahrten hatten oder werden wir uns Reservierungen besorgen. Dies ist ein muß für alle Shinkansen Züge. Ohne diese Reservierungen kommt der Fahrgast nicht auf den Bahnsteig. Da ich diese Zeile bereits rückblickend schreibe, erfolgt nun das hohe Lied auf die JR (Japan Rail, Japanische Bahn). Egal ab Regional- oder Überregionalverkehr, egal ob letztes Bahnhofsklo, Zugklo oder Toilette in einer Millionenstadt, alles pünktlich – alles Tipp-top sauber. Ich empfehle dem ein oder anderen Zeitgeist aus Deutschland einmal eine Schocktherapie hier in diesem Land. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass in Japan zu 99,9% nur Japaner leben, ich weiß nicht ob es daran liegt dass die Erziehungsmethoden und der Respekt untereinander ein anderer ist als in meiner Heimat, was ich aber gesehen habe, sind eklatante Unterschiede. Kein Müll am Straßenrad, ein Bahnverkehr mit null Verspätungen, kein Vandalismus, keine Verkehrskontrollen (nach über 1600 gefahrenen Kilometern), ein überaus rücksichtsvolles Miteinander, all das macht mich schon etwas neidisch und ich muß sagen, dass ist das erste Mal auf all meinen Reisen.
Aber kommen wir zurück zum Reisebericht. Um unseren ersten Shinkansen-Zug zu erreichen, nahmen wir ab Minami-Chitose eine Art IC und fuhren recht entspannt in der ersten Klasse (heißt hier grüner Wagon) bis Shin-Hakodate-Hokuto. Die Stadt Hakodate erreichten wir nach entspannten 3 Stunden und das war dann auch schon fast der südlichste Zipfel von Hokkaido.

Im hiesigen Bahnhof wechselten wir dann in das separate Shinkansen Terminal und bestiegen fahrplanmäßig den Shinkansen Hayabusa nach Tokyo über Shin-Aomori.
Auch diese, wie alle weiteren Fahrten absolvierten wir in der ersten Klasse. Zu diesem Zweck, hatten wir uns bereits in Deutschland ein entsprechendes „Touristenticket“ mit 14-tägiger Gültigkeit besorgt. Dieser Japan Rail Pass ist echt klasse, er berechtigt zur Benutzung von allen Zügen, Bussen, Fähren und S-Bahnen (ausgenommen U-Bahn) die von JR betrieben werden. Wer so ökologisch auf der mittleren Hauptinsel unterwegs sein will wie wir, der sollte diesen Pass ins Auge fassen. Leider habe ich eine schlechte Nachricht! Demnächst verteuert sich dieses Ticket drastisch. Wir bezahlten p.P. 64.000 Yen, aufgerufen sind 110.000. Ob sich dann dieses Ticket noch lohnt, mag jeder zukünftig für sich entscheiden und vielleicht mehr die regionalen Angebote berücksichtigen. Wir hatten jedenfalls noch Glück und reisten bisher sehr entspannt.
Um von Hokkaido nach Honshu zu gelangen muß der Shinkansen den Seikan Tunnel (seit 2016) benutzen. Wir rasen mit Höchstgeschwindigkeit (320 km/h) durch die ewige Nacht des Tunnels und nach ca. 54km ist es geschafft, wir sind auf Honshu angekommen. Zum Vergleich, der bislang längste Bahntunnel, der Eurotunnel zwischen Dover und Calais, mißt 51km.

Es dauerte dann nicht mehr lang und gegen 17:20 erreichten wir den Shinkansen Bahnhof Shin-Aomori und von dort nahmen wir dann wieder den bekannten Rapid Train nach Aomori wo ich uns ein preiswertes Hotel gebucht hatte. Die Zimmer sind nun etwas übersichtlicher, enthalten aber alles was man so braucht und das Frühstück ist weiterhin sehr gut.
Ich kann das Hotel MYSTAYS Aomori nur empfehlen, wir schliefen hervorragend und das Bad erinnerte uns etwas an den Onsen. Wir lieben zwischenzeitlich den kleinen „Schemel“.

Abends folgte dann der Besuch in einer kleinen Rahmen-Bar. Lecker!

größer war der Laden nicht

Die weitere Reise ist nun sehr viel besser planbar, da ich auf die Verläßlichkeit der JR vertrauen kann. Aus diesem Grund geht es nun morgens etwas später los. Nach einem gemütlichen Frühstück nahmen wir den Expresszug zurück nach Shin-Aomori, buchten die noch fehlenden Platzreservierungen und bestiegen auf die Minute genau, einen weiteren Shinkansen der uns mit einmal Umsteigen (natürlich keine Verspätung) an unseren Zielort nach Sendai brachte. Sendai ist mit 1 Mio. Einwohnern ein erster Vorgeschmack auf das, was uns nun in den nächsten 2 Wochen erwarten wird. Vom ländlichen (wilden) kalten Norden in den städtischen, frühlingshaft-sommerlich, milden Mittelteil von Japan. Die Hotels in diesem zweiten Abschnitt unserer Reise liegen alle fußläufig gut erreichbar, nicht weit vom Bahnhof entfernt. So erreichten wir gegen 14:00 Uhr und bei ca. 18 Grad Außentemperatur, unsere nächste Unterkunft, das Hotel Sotetsu Fresa Sendai (zu empfehlen).

Auf dem nahen Markt erstand Dani eine kleine Schachtel Erdbeeren. Wußtet ihr, dass es in Japan eigens eine Wissenschaft gibt, die sich mit der Zucht und Verfeinerung dieser Frucht beschäftigt? Die paar Früchte waren schweineteuer, aber ich habe selten so etwas leckeres gegessen.

Abends waren wir dann im „Vergnügungsviertel“ von Sendai unterwegs. Vergnügung in Japan heißt dann Essen oder Shopping. Selbst Dani hatte dann nach 2 Stunden permanenter Reizüberflutung genug und wir gingen zurück in unser Hotel. Morgen ist ja auch noch ein Tag in Sendai!

20.4.
Heute hatten wir den ersten Sommertag in diesem Jahr. Die Sonne knallt bei strahlend blauem Himmel herab und gegen Mittag erreicht das Thermometer in Sendai die 22 Grad. Das es nachts dann Richtung 5 Grad gehen soll, davon wollen wir morgens noch nichts hören. So starten wir nach einem gewohnt guten Frühstück zu unserer kleinen Stadtbesichtigung. Wir erfahren endlich wo der Weihnachtsmann Urlaub macht, treffen den kleinen Budda und endlich kommt Dani auch zu Ihren Kirschblütenfotos.

Dazwischen machen wir mit einem Sightseeing Bus zweimal eine Runde durch die Stadt – wobei ich von den 1,5 Stunden sicher 50% im Bus verschlafe – aber meine Frau sagte mir, es lohnte sich!
Da ist mir die Erkundung zu Fuß doch viel lieber. Im vollen Bus und bei voller Fahrt entstehen keine schönen Schnappschüsse.
Aus der Rubrik „kurios“ veröffentliche ich nun dieses Bild. Eine Tankstelle ohne Zapfsäulen. Aufgrund des Platzmangels hat man hier, einfach alles auf den Kopf gestellt.

Noch ist nicht viel los in Japan. Ein Blick in die Einkaufsstraßen offenbart teilweise noch gähnende Leere. Dort wo Japaner für das tägliche Leben einkaufen, ist natürlich immer was los. Selbst an den Bushaltestellen, ist der Andrang noch überschaubar. Aber bitte immer in Reih und Glied und schön im abgegrenzten Bereich. Ich bin selten so entspannt in einen Bus eingestiegen 🙂

Sendai macht sich übrigens gerade hübsch. Vom 12. -14.5. treffen sich hier die G7 Staatschefs. Ja genau in Sendai in einer Stadt, die nur 50km vom Reaktor in Fukushima entfernt ist. Na wenn diese wichtigen „Tiere“ nach hier kommen, dann brauche auch ich mir wegen der angeblichen radioaktiven Verseuchung keine Sorgen zu machen.

Denken wir lieber an die angenehmen Dinge des Lebens. Nach der „kleinen Sushibar“ folgt dann heute „meine kleine Bierbar“. Es geht doch nichts über ein gepflegtes Sapporo und einen kleinen Happen zum Bierchen. Na dann prost.

Abends dann ein letztes Foto vor dem Bahnhofsgebäude mit seinen zig Kaufhäusern. Morgen geht es weiter Richtung Niigata. Gute Nacht aus Sendai der Stadt der vielen Bäume.

20.-21.4.
Schon einmal von der Stadt Niigata gehört? Ganz ehrlich, ich vor dieser Reise bewußt noch nie. Dabei ist das die Stadt / Region in Japan wenn es um den besten Reis und einen guten Sake geht.
In dieser Stadt gibt es zudem einige Mikrobrauereien und so sollte es hier auch ein frisches Bier geben.
Nebenbei liegt diese 800K Einwohner große Stadt am Meer, genauer gesagt an der Westküste, also dem Japanischen Meer zugewandt. Es liegt also nahe, dass es hier auch gute Meeresfrüchte geben sollte. Das war an sich die Intension, warum ich mir dieses Ziel auf unser Reise ausgesucht habe. Den Rest lernten wir erst in den letzten zwei Tagen schätzen oder sollte ich besser sagen gaumenmäßig genießen.
Aber fangen wir der Reihe nach an. Die Anreise erfolgte auch dieses Mal mit der JR. Unsere Shinkansen waren, wie kann es anders sein, pünktlich und saubequem.

Das Hotel (Toyoko Inn Niigata Ekimae) haben wir schnell gefunden und erfreulicherweise, war unser Zimmer diesmal etwas größer. Leider war dafür das Frühstück mehr japanisch schlecht als gut.

ein Teil des G7 Treffens findet in Niigata statt, hoffentlich sieht der Kinderbuch Robert nicht das viele Plastik. Den 140 Mio. Japanern ist das offensichtlich egal!

Die nächsten zwei Tage ließen wir es uns, wie kann es anders sein, gut gehen. Wir genossen die gute Aussicht, testeten ca. 12 Sake von über 100 Möglichkeiten, besuchten ein altes japanisches Anwesen und waren überrascht von soviel Schlichtheit. Wir schlenderten durch eine Fischhalle und vernichteten so manche Auster und Dani mußte natürlich zum Meer. Das auf dem Weg dorthin auch noch eine kleine Brauerei nebst Verkostung anstand, versteht sich von selber. So vergingen diese zwei Tage recht unspektakulär und die Krönung, das meine ich jetzt nicht ernst aber es passt so schön dramatisch, war der Besuch in einer deutschen Lokalität. Nach zwei Wochen mußte es – man kennt mich – endlich noch mal eine Wurst sein.

23.-27.4.

Nagano, da war doch was? Richtig ein zweites Mal die Olympischen Winterspiele. Nach Sapporo (1972) fanden die Spiele erneut in Japan statt. Nagano war 1998 Ausrichter und genau dorthin hat es uns für die nächsten 5 Tage hin verschlagen.

Verschlagen ist zwar nicht ganz korrekt, es sollte besser ver-shinkansen heißen. Ach was sag ich, mir graust es schon, wenn ich an die deutsche Bahn denke. Auf dem Weg von Niigata nach Nagano (Luftlinie ca. 160km) mußten wir zweimal umsteigen, saßen bequem in zwei Shinkansen der letzten Baureihe, legten ca. 320km zurück, hatten null Verspätungen und waren nach genau 1 Stunde und 40 Minuten am Ziel. So macht Bahnfahren Spass und dass, obwohl ich wie ein Muli bepackt bin.

Unser Hotel, das Metropolitan Nagano liegt nur 300 Meter vom Bahnhof entfernt und so sind wir schnell dort und bereits gegen 13:30 eingecheckt. Unser Zimmer ist klein aber fein, das Bad wie immer mit hightech Toilette und ich nehme es bereits vorweg, das Frühstück läst uns nicht klagen, es gibt bereits Sake zum Frühstück. Obwohl, wir haben schon besser gegessen, man sind wir dekadent.

Die Region um Nagano, die Präfektur um es genauer zu sagen, ist das Dach Japans. Hier, in den japanischen Alpen kommt vieles zusammen und wir hoffen, in den nächsten Tagen einiges davon zu erleben. Ich sage nur Berge, Kulturgeschichte, bildschöne Bauwerke und eine hervorragende Küche. Beim Letzteren kann ich mir eigentlich schon fast keine Steigerung mehr vorstellen.
Zu den Delikatessen zählen, Ringo (angeblich die besten Äpfel der Welt), Teuchi soba (handgemachte Buchweizennudeln), Wasabi (japanischer Meerrettich aus den Sümpfen), Hachinoko (Bienenlarven) und Inago (Grillen). Bei letztgenannten werde ich wahrscheinlich passen müssen.
Kommen wir zurück zur Kultur. Gleich nach dem einchecken, machten wir uns auf, den Zenkö-ji Tempel oder besser die gesamte Anlage zu besuchen. Hierbei handelt es sich u.a. um den größten Holzbau Japans, mehrfach abgebrannt und ursprünglich aus dem 7. Jh.

Nach soviel Kultur wird man hungrig. Wir sind dann in ein Kaufhaus und haben uns eine Sushi Variation zusammengestellt. Das Thunfischfilet war hierbei göttlich. Ein kleiner Tipp, wie überall auf der Welt, kann man einen großen Teil seiner Barschaft in einem Restaurant lassen. Dies ist auch hier problemlos möglich, aber – in jedem größeren Supermarkt gibt es auch eine hervorragende Take away Theke, dort bekommt man alles bereits fertig zubereitet. Besteck und wenn nötig eine Mikrowelle findet sich dann am Ausgang. Selbst Gewürze gibt es dann gratis an der Kasse. So oder ähnlich haben wir es diesmal gehandhabt, den Thunfisch habe ich nur mit einem Taschenmesser zerteilen müssen, kein Kunststück, er war butterzahrt. Dann gab es noch die obligatorischen Erdbeeren und bei einem Tee bzw. Kaffee (das ist einer zum selber Brühen) klang der Tag so langsam aus.

Montags ließen wir es gemütlich angehen, wir erkundeten die Innenstadt, es gab Süßigkeiten für mich, ein paar schöne Impressionen am Wegesrand und natürlich ein leckeres Ramensüppchen in einem typischen Schnellrestaurant. Man beachte zuerst den Bestellautomat und dann das Ergebnis. Mission completed!

Ausblick, am Dienstag und Mittwoch haben wir nochmals einen Mietwagen zur Verfügung. Es geht dann raus ins Umland. Mal sehen was wir berichten werden. Den Abend genießen wir dann noch bei einem oder zwei Cocktails. Gute Nacht!

Dienstag, die Wetterprognosen deuten auf eine Schlechtwetterfront hin. Spätestens am Nachmittag ist massiver Regen vorhergesagt. Aus diesem Grund und weil Dani etwas von einer Tateyama Kurobe Alpine Route gelesen hat, machten wir uns auf, die japanischen Alpen etwas genauer zu erkunden. Wir fuhren nach Ogizawa (1433m) und buchten eine kombinierte Fahrt nach Murodo (2450m). Hierbei kamen dann verschiedene Transportmittel zum Einsatz. Wir fuhren mit einem E-Bus durch endlose Tunnel, erreichten Japans höchsten Stausee, benutzten eine Zahnradbahn, nahmen die weltweit längste trägerlose (freitragende) Seilbahn und nach einer weiteren Fahrt durch endlose Tunnelsysteme, über uns der Mt. Tateyama (3015m), erreichten wir Murodo mit seiner berühmten Schneewand. Diese Straße, wird jedes Jahr in den neuen Schnee gefräst und ist and der höchsten Stelle satte 15!! Meter hoch. Normalsterbliche kommen nur zwischen dem 15.4 und Ende September hier herauf. Danach beginnt der endlose Schneefall und alles, was restlose weggetaut ist, baut sich dann wieder auf. Jedes Jahr 15 Meter Neuschnee.
Aber lassen wir Bilder sprechen, wir waren ziemlich beeindruckt.

Als dann die erwartete Schlechtwetterfront herankam und es anfing zu schneien, machten wir und schleunigst auf dem umgekehrten Weg zurück ins Tal wo es dann in Strömen regnete.
Auf dem Nachhauseweg begegneten uns uns dann noch die ersten freilaufenden japanischen Affen, es sollte ein Vorgeschmack auf den nächsten Tag sein. Kurz machten wir auch noch einen Abstecher zur Daio Wasabi Farm und deckten uns reichlich mit dem grünen Zeug ein. Abends gab es für den „Driver“ dann zur Belohnung noch eine Ramen Suppe.

bei Dauerregen hat auch ein Affe ein Recht auf einen Schirm

Am nächsten Morgen (Mittwoch), brachen wir dann auf nach Jigokudani Yaen Koen, dem Affenpark und hofften darauf, diese Tiere in Ihrem eigenen Onsen baden zu sehen. Leider war es nicht kalt genug und so hatten die Affen zu einem warmen Bad keine Lust. Im strömenden Regen gelangen uns trotzdem einige unvergessliche Momentaufnahmen.

Nach zwei Stunden hieß es Abschied nehmen und wir fuhren weiter in ein beschauliches „Alpental“. Hier steppt im Winter der Bär. Skigaudi an allen Ecken. Jetzt jedoch ist Ruhe eingekehrt und dieser Ort steht für ein einmaliges Badevergnügen in Japan. Ca. 15 verschiedene Onsen gibt es hier, alle „Public“ d.h. frei und kostenlos zugänglich. Ich spreche vom Dorf Nozawa Onsen. Wir badeten reichlich, in so manchem Badebecken verbrühten wir uns regelrecht und nach dem 4 Onsen war dann Schluß. Wir mußten zurück und den Mietwagen abliefern.

Den Tag abgeschlossen habe ich dann mit einem der berühmten und tatsächlich sehr leckeren japanischen Äpfel aus Nagano. Keine Frage, lecker war er, ob es nun der Beste war, wer weiß das schon.

Vorankündigung.
Morgen brechen wir dann zur letzten Etappe unser Reise auf. Es geht nach Tokyo. Die Stadt der Superlative! Nehmen wir New York zum Vergleich. N.Y. hat ca. 8,5 Mio Einwohner. Nicht schlecht, aber kein Vergleich zu Tokyo. In der Innenstadt leben 9,6 Mio Einwohner und in der sogenannten Metropolregion Tokio sind es gar 42 Mio Einwohner. Ganz besonders freue ich mich auf den Tokyo Sky Tree. Mit 634 Metern ist er das derzeit zweithöchste Gebäude dieser Welt und wir haben einen Besichtigungstermin.

Hier endet der 2te Teil. Für Tokyo und Kyoto gibt es dann Teil 3 oder genauer 11.3

Reisen in Zeiten von Covid-19, Teil 10, Uganda – Gorillas im Nebel

20.01.2023

Einen lang gehegter Traum geht nun in Erfüllung. Schon lange wollte ich die Berggorillas und meine Freunde in Uganda besuchen. Als vor einigen Monaten Brussels Airways ein gutes Flugangebot rausgehauen hat, schlug ich zu. Selbstredend gehört die Airline zum Lufthansa Konzern und so bin ich auch dieses Mal gespannt, wie es mir beim einchecken und in der Flughafenlounge gefallen wird. Aber hierzu an einem anderen Tag.
Freitags nach der Arbeit ging es zuerst einmal zum Hbf und dann mit dem ICE in der ersten Klasse nach Brüssel Nord. Dort verpasste ich zwar den Anschlußzug, wer die Dt. Bahn kennt, der rechnet damit, aber ab Brüssel Nord fahren regelmäßig IC zum Airport nach Brüssel. So musste ich nur meine DB App checken und 10 Minuten später saß ich bereits im nächsten Zug und nach einer Fahrzeit von 10-15 Minuten war ich dann endgültig am Flughafen. Da mein Flug erst samstags starten wird, habe ich hier in der Nähe ein Flughafenhotel. Das Novotel Brussels Airport kann ich sehr empfehlen. Ein Shuttle Bus verkehrt alle 20 Minuten und so war ich nach weiteren 30 Minuten bereits im Hotel eingecheckt, sitze in der Bar und genieße ein leckeres Leffe nebst Pizza. Der Tag neigt sich dem Ende entgegen und was mich angeht, ich bin mit dem Ablauf sehr zufrieden. Morgen geht es um ca. 7:30 zum Airport und der Flug Richtung EBB (Entebbe, Kampala) startet gegen 10:40 unter SN465. Diesmal sitze ich ganz normal auf Platz 40D. Ob ich mich daran gewöhnen kann :-)? Zum Glück gibt es vorher den Lounge Test, ich werde berichten. Gute Nacht! 😴💤😘🌙

21.01. 9:15 morgens
Was soll ich sagen, alles paletti! Aber der Reihe nach. Mein Wecker ging gegen 6:20, nach der Morgenwäsche nahm ich den Shuttlebus um 7:40 und enterte den Flughafen gegen 7:50. Mein CheckIn Schalter war bereits geöffnet und dank „Senator-Status“ konnte Krethi mit dem Eco-Ticket ganz easy Business einchecken und nach der Kontrolle meines Visa und des Covid Impfstatus war schon alles geregelt. Gelbfieberimpfung, war hier noch kein Thema. Die nette Dame erzählte mir dann noch, wo meine Lounge ist und dann ging es via fast Lane direkt durch die Sicherheitskontrolle und vor der Passkontrolle war auch nichts los. So saß ich bereits um 8:00 in der Lounge. Am Eingang zur Lounge war dann noch eine gute Tat fällig. Als „Gold“ Kunde kann ich einen beliebigen Fluggast mit in die Lounge nehmen. Als ich die Lounge betreten wollte, war gerade eine Horde Amis eingefallen, die alle 29€ berappen mußten. Einem ersparte ich diese Ausgabe. So nun bin ich Pfadfinder des Tages!
In der Lounge – ich war der erste Gast des Tages – organisierte ich mir nun ein leckeres Frühstück und das erste Bier, natürlich 0,0%. Nunsitze ich gegen 9:30 in einem gemütlichen Ledersessel, schaue auf das Landefeld und bewundere den Sonnenaufgang. Es scheint ein herrlicher Tag hier in Brüssel zu werden, der Himmel ist wolkenfrei. Das Leben ist schön, wenn man es zu genießen weiß! Das nächste Mal melde ich mich aus Uganda, wahrscheinlich aus meinem Safari Camp. Somit adios Muchachos oder besser Kwaheri – Jambo.

21-22.1, die Anreise
Was soll ich sagen, jede Reise ist gewürzt mit den Dingen, die nicht funktioniert haben. Das es bei mir so früh beginnt und dann so massiert auftrat, war sicher etwas Pech und soweit kann ich schon berichten, am Ende war dann alles ganz OK. Aber der Reihe nach. Pünktlich um 10:20, ich stand gerade zum Boarding bereit, kam die erste frohe Botschaft. Das Gate wird geändert, da der Flieger einen defekt hat. Na prima, ich komme sowieso recht spät in Kampala an und nun dies. Aber was macht man in diesem Fall, richtig, zurück in die Lounge und erst einmal ein paar Gläschen Portwein auf den Schreck. Nach einer Stunde ging es dann erneut zum Gate und dann klappte es besser. Ich saß vorzüglich auf einem Platz mit mehr Beinfreiheit und genoß den Flug. Wir landeten in Ruanda und starteten pünktlich, natürlich mit der mitgenommenen Verspätung. Meine Ankunftszeit war dann gegen 01:20 am nächsten Tag (Samstag). Die Gesundheitskontrolle war nach gefühlten 30 Minuten auch erledigt und so stand ich dann mit meinem e-Visum vor der Passkontrolle. Hier ging dann nichts mehr oder sagen wir besser, um 02:40 war ich durch. Ob mein Fahrer noch wartet?

Egal, zuerst noch Geld tauschen und eine SIM Karte besorgen. Das mit dem Bargeld war nach 5 Minuten erledigt. Mit der SIM Karte brauchte ich bzw. das Personal dann 4 Anläufe. Entweder war das übermittelte Bild der Zentrale nicht gut genug oder meine Unterschrift auf dem Reisepass stimmte nicht so ganz mit dem auf dem SIM Karten-Antrag überein. Irgendwie machten die dann auch noch Mist und so dauerte es und die Zeit verging. Gegen 03:40 war es endlich erledigt und ich verließ den Flughafen. Mein Fahrer war zum Glück geblieben und so brausten wir in die Nacht. Von Entebbe Flughafen bis zum Hotel waren es dann nochmals 40 Minuten und als ich dort ankam war zu meiner Freude das Zimmer anderweitig vergeben und das Hotel ausgebucht. An dieser Stelle gestehe ich, ich hatte rassistische Mordgedanken. Soviel Freundlichkeit und Kompetenz (Ironie off) auf einem Haufen, habe ich selten bei einem Rezeptionisten erlebt. Aber es half nichts. Ich brauchte ein neues Zimmer und mir war bei der Hinfahrt, ganz nah, das Hilton aufgefallen. Also nichts wie hin, lächeln, zücken, freundlich sein und 150$ für 4 Stunden Schlaf berappen. Um 10:00 sollte es schließlich weitergehen. Das Zimmer war super, na klar sollte es auch sein, ich hatte 60 eingeplant und nun 150$ bezahlt.
Kaum im Zimmer schlief ich ein und gegen 9:00 ging mein Wecker. Schnell duschen, Klamotten wechseln und dann blieben noch 10 Minuten fürs Frühstück. Hier kam es dann zur vorletzten, diesmal einkalkulierten Panne. Meine alten Wanderschuhe lösten sich förmlich auf. Der ganze Unterbau zerbröselte nachdem ich stolz damit durch den Frühstücksraum schritt und eine schwarze Spur von Bröseln hinter mir zog. Nun die Stiefel waren schnell entsorgt, ich hatte noch ein weiteres Paar bei mir. Gegen 10:05 stand ich dann abholbereit in der Lobby, doch wo war mein Fahrer? Mir schwante böses und ich hatte eine späte Eingebung. An der Lobby fragte ich nach der Uhrzeit. Die nette Dame lächelte mich an und sagte: 08:10!!! So ein Schei…, ich hatte die Uhr bereits bei der Landung falsch gestellt. So ging ich nun gemütlich frühstücken und machte noch ein kleines Nickerchen. Immer das Beste aus der Situation machen! Gegen 10:00 traf ich dann meinen Guide und den Eigentümer der Touragentur, staubte noch ein Geschenk (eine Trinkflasche) ab und danach brausten wir los. Ab zum kleinsten Nationalpark Ugandas. 6 Stunden Autofahrt erwarteten mich. Die Zeit verging hierbei wie im Flug. Das afrikanische Leben jenseits der Autoscheibe ist schon sehr pittoresk. Im Nationalpark angekommen hatte ich dann noch ein Game Drive, wir sagen dazu Safari und vom Warzenschwein über verschiedene Bockarten, dem stolzen Zebra und der Giraffe gaben sich alle Tiere ein Stelldichein. Nun sitze ich in meinem Safari Camp (Eagle‘s Nest) vor meinem Zelt und genieße eine wundervolle Aussicht ins weite Umland. Ende gut, alles gut, wenigstens für heute.

23.1.2023
On the Road again oder besser Shake the Body Baby!
Keine Angst das ist nicht der Auftakt zu einer neuen Karriere. Es ist mehr ein Hinweis darauf, dass heute Pistenfahren anstand. Ich denke, ich habe jedes Schlagloch zwischen den beiden Lodges mitgenommen und ein wenig resistenter Mensch wäre nun Seekrank, so sehr wurde ich über Stunden durchgeschüttelt. Merke, wer die Berggorillas sehen will muss leiden oder per Flugzeug anreisen.
Aber nun der Reihe nach.
Gegen 5:30 ging heute mein Wecker, ich hatte fantastisch geschlafen. Das letzte was ich hörte, war der Sound des Dschungels und die gleichen Zikaden weckten mich mit Ihrem Gezirpe auf. Nach einer schnelle Dusche ging es zum Frühstück und während so langsam der Nebel die Savanne freigab und die frühen Sonnenstrahlen den Tag begrüßten, genoss ich den ersten Kaffee des Tages.

Nach dem Frühstück ging es dann zur zweiten Safari. Am Eingang der Nshaara National Parks besser bekannt als Lake Mburo National Park erwarte mich schon Moses, meine privater Ranger und mit diesem ging es dann zuerst mit dem Jeep und später zu Fuß durch den Wildpark. Ein paar Bilder füge ich nach meiner Reise hinzu, da ich hier eine andere Kamera benutzt habe. Nur soviel, zwischen mir und den Wildtieren gab es manchmal höchstens 10 Meter Abstand. So Aug in Aug mit einem Warzenschwein, dass hat schon was! Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und das war sicher das erste Highlight meiner Reise.

Platzhalter Bilder folgen später

Gegen 10:00 verließen wir dann den Park und Mr. Grace, mein Fahrer und Guide von Africa Nature Holidays drängte zum Aufbruch. Bis zu unsere nächsten Lounge sollten es schließlich rund 7 Stunden Fahrtzeit werden.
Die ersten 5 Stunden waren auch sehr gemütlich. Wir düsten über gut ausgebaute Straßen dahin, ich schlief so manches mal ein und nach einem kleinen Nickerchen bestaunte ich immer das pralle afrikanische Leben, das da so an meiner Autoscheibe vorbeiflog.
Als es dann in die Berge ging verließen wir die asphaltierte Straßen und ab da wurde ich richtig durchgeschüttelt. Nach ca. 1,5 Stunden erblickte ich das erste Mal auf der anderen Talseite Ausläufer des Bwindi Impenetrable National Parks, der Heimat der Berggorillas. Aber bis wir unser Tagesziel, die Ichumbi Gorilla Lodge erreichten, sollte es noch weitere 30 Minuten dauern und die Piste wurde immer schlechter und steiler. Aber auch das meisterten wir oder besser Mr. Grace meisterte es, ich mußte nur versuchen mich nicht bei dieser Schaukelei zu übergeben.
Am Ziel angekommen wurde wir dann mit einer wirklich schönen Unterkunft belohnt. Freier Blick auf den Nebelwald der Gorillas.
Jetzt heißt es etwas entspannen, den Nachmittag genießen und Kraft für den nächsten Tag tanken.

Was erwartet mich Morgen? Nun gegen 6:30 ist Aufbruch. Da ich mir das Nkuringo Gate als Zutrittspunkt ausgesucht habe sind es noch 1,5 Stunden Anfahrtszeit. Dort treffe ich dann auf die restlichen Besucher meiner Gruppe. Es werden bis zu 10 Personen sein. Hinzu kommen noch Träger, 1 Ranger und 2 bewaffnete Soldaten. Der Kongo, die sogenannte Demokratische Republik ist nicht weit entfernt. Dann geht es solange durch den Dschungel bis wir auf eine Gorilla Familie stoßen. Ab dann läuft die Zeit! 1 Stunden dürfen wir dann bei den Menschenaffen verweilen und danach beginnt der Rückmarsch, der nochmals 1-2 Stunden dauern wird. So der Plan, ich werde berichten, wie es denn tatsächlich verlaufen ist. Zum Schluß noch eine paar Infos zu den Zugangspunkten. Es gibt 4-5 Sektoren im Bwindi Park. Jeder Sektor hat andere geografische Gegebenheiten und beheimatet mindestens eine Gorilla Großfamilie. In der Nähe der Sektoreneingänge liegen auch die Logdes. Die Sektoren sind „Buhoma“ (topografisch einfacher), „Rushaga“ (meisten Gorillas und Option zur Bootsfahrt auf dem Mutanda-See), Nkuringo“ (3 Gorilla Großfamilien, schönes aber schwieriges Terrain) und „Ruhija“ (am kühlsten mit 4 Großfamilien). Zum „Mgahinga“ Sektor fehlen mir leider die Infos. Der Sektor hat auch Einfluß auf den Preis bei den Unterkünften. Die preiswerteren sind in der Nähe vom Buhoma Sektor, dort wohne ich und deshalb müssen wir noch etwas fahren um zum Nkuringo Sektor zu gelangen. Irgendwo muß man halt sparen.

24.01. I Made my day
Fremder, der du diese Zeilen liest, lass Dir eines von mir sagen. Wenn man dir rät genügend Wasser (mind. 1,5 Liter) mitzunehmen, dann tue dies. Ziehe nicht die neuesten Traveller Klamotten an, denn du wirst sie höchstwahrscheinlich zerreißen. Lange Kniestrümpfe empfehle ich dir, so kannst du deine Hose unten gegen allerlei Ungeziefer abschließen, trotz der Wärme sind Handschuhe keine schlechte Idee, fast alles was du anfasst hat Dornen und im Hang suchst du des öfteren nach Halt. Der Dschungel ist unbarmherzig und wenn Du, wie ich zum Nkuringo Sektor aufbrichst, kann es dir passieren, das du 7 Stunden durch den Dschungel geisterst, um die Waldmenschen zu sehen. Du sagst, dass ist nichts, ich sage dir, du bist bei den Berggorillas. Es geht entweder bergab oder bergauf. Am Ende meiner Tour Fremder, konnte ich im Hang max. 20 Meter gehen und mußte 2 Minuten pausieren. Mein Herz schlug mir fast gegen den Kehlkopf, so groß war die Anstrengung. Also mach vorher am besten einen Marathon oder geh wenigstens 35 KM wandern. Du magst aber auch Glück haben und die Gorillas schlagen ihr Lager ganz in deiner Nähe auf. Dann bist Du nur 1 Stunde unterwegs und lachst über mich. By the way Fremder, die Straßen im Gebirge sind eine Zumutung, hoffentlich bist Du nicht Seekrank. Eine ganz schlechte Idee ist es, selber zu fahren, es sein denn, du kennst dich mit einem Range Rover aus und verfügst über genug Praxis, sonst lass es besser sein!

Mein Tag begann um 5:45, nach dem Frühstück starteten wir zu unserem Gate (6:30) und erreichten dies gegen 8:00. Nach einer kurzen Einweisung durch den Ranger, also wie verhalte ich mich in der Gorilla Community (Maskenpflicht, nicht trinken, nicht essen, nicht berühren und dem Silberrücken bloß nicht in die Augen sehen), hatte ich das erste Glücksgefühl. Ich war der einzige Gast des Tages. Nur ich, ein Ranger und zwei bewaffnete Begleiter. Wir müssen auf dem Trip mit Waldelefanten rechnen, darum hauptsächlich die Bewaffneten. Um 8:15 ging es los. Zuerst einmal eine Stunde steil bergab auf unbefestigten Wegen. Merke, wo man bergab geht, da muß man später auch wider hoch. Mir war das zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Ich dachte, ach ich weiß selber nicht mehr was ich dachte! Unten endlich angekommen, hoffte der Ranger, dass die Gorillas nicht mehr weit sind. Am Vortag hatten sie ganz in der Nähe ihr Nachtlager aufgeschlagen. Leider war dem nicht so, Gorillas wandern in der Trockenzeit locker 10 Km von einem Punkt zum nächsten. So warteten wir auf eine Funknachricht der sogenannten Trakker. Das sind „Waldläufer“ die ständig die Gorillas suchen und dem Ranger die Position mitteilen.

Leider dauerte es eine Stunde bis wir eine Meldung erhielten. In der Zwischenzeit versuchten wir es am Fluß, bergab und bergauf.

Als endlich ein Ergebnis vorlag ging es erstmal durch den Fluß. Knietief im Wasser stehend gelangte ich auf die andere Seite und schlug mich ab da durch dichten Dschungel und immer steil!!!! bergauf. Nach 2,5 Stunden, ich war am Ende, erreichten wir endlich den Lagerplatz der Berggorillas.
All die Mühsal hat sich gelohnt. 2 Silberrücken, eine ganze Familie mit dem Baby, was für ein Anblick.

der Silberrücken, keine 2 Meter von mir entfernt
der erste Blickkontakt
ein Teil der Familie

Nach 1,5 Stunden (normal 1 Stunde), ich denke weil ich so fertig war, hieß es dann Abschied nehmen. Den ganzen Weg zurück. Erst bergab, was nicht sehr angenehm war und dann eine kleine Flußdurchquerung und danach den Berg hinauf. Steil bergan, alle 20 Meter ein Stop und Atem holen, was für eine Tortur. Auf halber Stecke machten wir halt und ich schlief sofort ein. In meinem Traum sah ich ein Flugtaxi oder war es ein Sessellift? Egal, nach 20 Minuten kam der letzte Anstieg und gegen 16:15 erreichten wir den Ausgangspunkt unseres Ausflugs. Kurz noch die Urkunde einsacken, Trinkgelder verteilen und dann saß ich im Jeep. Die Schadenanalyse: Ralf fix und fertig, Hose gerissen, Hemd mit Loch, die neuen Wanderschuhe mit Auflösungserscheinungen an der Sohle. Das Glücksgefühl: Unbeschreiblich! Der Ausblick: In den nächsten Tagen würden mich keine 10 Pferde zu einem ähnlichen Ausflug überreden können.
Nun sitze ich zufrieden in der Lodge und freue mich auf mein Bett. Gute Nacht – Morgen geht es zurück nach Kampala.

25.01. die Rückreise beginnt
Hatten wir alles schon! Um 5:45 ging mein Wecker. Frühstück um 6:30 und Abmarsch gegen 7:00. Bis Kampala sind es etwa 450km, davon die erste Stunde unbeschreibliche Straßenbedingungen. Gegen 15:30 erreichen wir dann endlich mein Hotel. Grace, mein Fahrer hat einen super Job gemacht. Diesmal klappt alles und ein wirklich schönes Zimmer erwartet mich. Nach einer Dusche stürze ich mich ins Getümmel einer der angesagtesten Städte von Afrika. Kampala never sleeps. Nach einem kurzen Abstecher auf einen Markt, ein paar Häppchen an Straßenständen suchte ich dann noch die Kampala Road mit der Centenary Bank. Ich will schließlich wissen, wo ich am 27. hin muß. Der Besuchstermin steht und hier schon einmal ein paar Bilder von außen. Einer freien Agentur (findet man überall im Land), einer kleinen Zweigstelle und dem Hauptgebäude. Gegen 19:00 wird es sehr schnell dunkel und ich nehme ein Motorradtaxi zurück zu meinem Hotel. Ein kleines Abenteuer für 5000UGX = 1,25€. Heute werde ich nicht alt.

26.01. Feiertag in Uganda, gemerkt habe ich es nicht!
Endlich ausgeschlafen! 10 Stunden Schlaf und immer noch mörderischer Muskelkater im Trizeps des Oberschenkels. Treppen abwärts vermeide ich wo es nur geht. Nach einem guten Frühstück verlasse ich gegen 9:00 das Hotel und bei strahlendem Sonnenschein liegen nun 4 km, Richtung Zentrum – Kampala Road, vor mir. Es gibt nicht viel zu berichten, afrikanisches Großstadtgewursel halt.

die Boda-Boda Fahrer beherrschen die Straße

Auf dem Weg, ganz in der Nähe zu meinem Hotel liegt auch die Acacia Mall. Im Obergeschoß gibt es mehrere kleine Food Court, für den kleinen Hunger genau das Richtige. Im Erdgeschoß ist ein Carrefour untergebracht, gut sortiert und mit Bestpreisgarantie.
An dieser Stelle ein paar Preise zur Orientierung:
Flasche 500ml Nile Beer, 2800 UGX
Flasche 500ml Wasser, 1000 UGX
Essen, kleines Resto, Reis,Hähnchenschenkel und Nile Beer, 16.000
2 Pitta mit Portion Fritten und 250ml Softdrink, 26.000
Am Straßenrand, Leberspieß (super lecker) 1000 UGX, oder ein halbes plattgedrücktes Hähnchen, 4000 UGX und unbeschreiblich lecker
Eine geschälte frische Mango, 1500 UGX
Eine Fahrt mit dem Boda-Boda im Stadtzentrum (4-5 km) sollte nicht mehr als 5.000 UGX kosten
Und zur Beurteilung: 1000 UGX sind derzeit ca. 25 Cent
Meine Unterkunft, das Millennium Terrace Hotel kann ich trotz der anfänglichen Panne sehr empfehlen. Für ca. 60$ inkl. Frühstück bekommt man gute Zimmer und eine hervorragende Lage. Nebenbei eine der schönsten Roof Top Bars in Kampala. Buchung bei Booking.com möglich.
Rund um die Acacia Mall gibt es einige schicke Kaffees und 2 Läden wo man garantiert nur Souvenirs einheimischer Künstler bekommt. Meine Frau orderte fernmündlich 2 Ledertaschen für insgesamt 160€.
Vor der Mall bis zur Kampala Road sind es dann ca. 4km, ich entschied mich für einen Fußmarsch. Rund um die Hauptstraße gibt es einige Straßenzüge da brummt das Leben. Dort gesittet und nicht weit daneben, das Verkehrschaos.

obere Kampala Rd.
Nebenstraße, das ist kein Markt, das ist Verkehr!

Als ich genug davon hatte nahm ich mir ein Boda-Boda und wir düsten Richtung Hotel. Heute Abend gönne ich mir einen Sundowner.

Blick von der Roof Top Bar meines Hotel, 9:00 morgens
und der gleiche Blick bei Nacht
ein Tequila Sundowner ist immer eine gute Wahl, gute Nacht 😴💤🌙😘

27.01. Besuch „alter“ Freunde
Heute stand ein Semi-Businesstermin auf der Agenda. Gegen 14:00 hatte ich einen Besuchstermin bei den Kollegen der Centenary Rural Development Bank in Kampala. Ich konnte endlich ein Versprechen einlösen und den schon lange angekündigten Gegenbesuch abstatten. Da ich das Ergebnis einer offiziellen Besuchsanfrage schon glaubte zu kennen, fragte ich meinen Arbeitgeber nicht, ob eine Reisekostenbeteiligung möglich ist. Alles hat seine zwei Seiten und so erspart mir dies, einen offiziellen Reisebericht zu erstellen. Alles was ich Wissen wollte, weiß ich nun und das ist gut so! Mir wurde der rote Teppich ausgerollt, ich konnte mir ein Bild von der Arbeitsweise in der Bank machen und wenn ich mal Lust hätte, ich könnte dort arbeiten. Na Dani, wie wäre es, the Pearl of Africa ruft!

Von links: Gruppenleiter, ich, Direktorin, Leitung Pressestelle und Abteilungsleitung

Morgen geht es bereits Richtung Heimat. Richtig lange schlafen, nochmals in die City schlendern, packen und so gegen 18:00 nehme ich dann ein UBER-Taxi zum Flughafen. Die UBER-App lege ich jedem sehr ans Herz. Nicht überall einsetzbar aber manchmal sehr hilfreich.
Hiermit endet dieser Reisebericht. Im April kommt dann der krönende Abschluß dieser Serie. Es geht ins Land der aufgehenden Sonne. In den Schnee von Hokkaido und den beginnenden Frühling auf der Hauptinsel des Tenno‘s, nach Honshu. Japan erwartet uns und hin bringt uns die Lufthansa in Ihrer ersten Klasse. Ich freue mich schon riesig auf das 1st. Class Terminal in Frankfurt und den Rest sowieso!